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Die Mär von der gefährlichen westdeutschen Großstadt

weidebirke

Urgestein
In diesem Thread wird das etwa angesprochen. Ausserdem gibt es gefühlt unter jedem Artikel über die AFD Leserkommentare, wie „Die Ossis wählen halt die AFD, weil sie nicht wollen, dass Ostdeutschland so gefährlich wird wie Westdeutschland“. Ostdeutschland ist nicht sicherer als Westdeutschland.

Ich bin Ostdeutsche, hier geboren, aufgewachsen und habe fast mein ganzen Leben in ostdeutschen Städten verbracht.

Niemand, den ich kenne, denkt sowas. Aber niemand wählt auch die AfD, von einem Stuttgarter mal abgesehen. :rolleyes:

Falls das doch mehr als ein Narrativ sein sollte, hätte ich eine Idee: Wer noch in DDR-Zeiten aufgewachsen ist, wurde indoktriniert, wie furchtbar gefährlich es doch in Westdeutschlamd sein, vor allem die Kriminalität in den Großstädten. Aus diesem Grund wurde in der DDR auch nie bis nur sehr zurückhaltend über Verbrechen und Kriminalität im Allgemeinen berichtet, denn sowas gab es in der sicheren DDR ja nicht.

Ich kann mir schon vorstellen, dass das bei 60-jährigen Hinterwäldlern irgendwie hängen geblieben ist. Aber die anderen?

Wobei Verschwörungserzählenden ja alles recht ist, selbst Dinge, die sie selbst nicht glauben. Und denen kommt man schließlich auch nicht mit Statistiken bei.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Höre eher man sollte nicht in den Osten gehen, zumindest als LGBTQ-Mensch.
Wobei man als LGB-Mensch noch den "Vorteil" hat, dass man im Gegensatz zu vielen "Ausländern" optisch nicht auffällt und auch den radikaleren AfD-Anhängern nicht in die Fänge gerät, weil man nicht in deren optisches Feindbild passt.

Nürnberg ist ein gutes Beispiel finde ich: ich meine..der Hauptbahnhof (ich kenne ihn sehr gut auch nachts) wirkt jetzt nicht gerade einladend und da treiben sich schon Leute rum....also naja.
Den Nürnberger Hauptbahnhof kenne ich auch gut. Obwohl er einen schlechten Ruf hat und kriminalstatistisch wohl schlecht abschneidet, habe ich mich noch nie bedroht gefühlt. Zumindest nicht im Gebäude oder auf den Bahnsteigen. Höchstens der unmittelbare Bahnhofsvorplatz oder das große Tiefgeschoss wirken manchmal etwas "unruhig".
 

Daoga

Urgestein
Den Nürnberger Hauptbahnhof kenne ich auch gut. Obwohl er einen schlechten Ruf hat und kriminalstatistisch wohl schlecht abschneidet, habe ich mich noch nie bedroht gefühlt. Zumindest nicht im Gebäude oder auf den Bahnsteigen. Höchstens der unmittelbare Bahnhofsvorplatz oder das große Tiefgeschoss wirken manchmal etwas "unruhig".
"Unruhig" ist nicht das gleiche wie gefährlich. Dort gibt es nun mal viel Durchlauf zu allen Tageszeiten wegen der Passage von der Innenstadt zum Bahnhof/Südstadt, die man oberirdisch oder unterirdisch nehmen kann, das ist kein Problem, auch die Obdachlosen, bettelnden jugendlichen Streuner (bei denen frage ich mich immer, wo die herkommen) und was sich sonst so dort herumtreibt, sind üblicherweise zahm und machen keinen Ärger. Höchstens wenn mal einer unter Drogen steht und ausflippt, aber da ist in der Regel ziemlich schnell die Polizei da, denn auf der anderen Seite des Bahnhofsgebäudes ist eine Stelle des Zolls, da ist immer Polizei in Reichweite.
Nürnberg ist ein gutes Beispiel finde ich: ich meine..der Hauptbahnhof (ich kenne ihn sehr gut auch nachts) wirkt jetzt nicht gerade einladend und da treiben sich schon Leute rum....also naja.
Und ich denke schon dass es dort nicht selten zu straftaten kommt.
Aber die Frage ist eben WELCHE Straftaten?
Sind das Straftaten, die die Sicherheit Unbeteiligter gefährden oder nicht? Also wenn sich zb regelmäßig dort Obdachlose prügeln oder Drogen konsumiert werden ist das was anderes als wenn dort jeder fürchten muss, bestohlen oder gar angegriffen zu werden.
nicht dass das egal wäre, aber wenn es um die Frage der Sicherheit des einzelnen geht, spielt das schon eine Rolle.
"Herumtreiben" ist kein Problem, wenn diese Leute nicht aggressiv sind, diese Klientel ignoriert und übersieht man einfach. Aggressives Betteln ist verboten, wenn es einer versucht wird dem ganz schnell ein Riegel vorgeschoben, das gleiche gilt für Drogendelikte, in Nürnberg haben wir keine Berliner Verhältnisse wo die Dealer an jeder Ecke stehen und über die Polizei nur lachen, und wollen wir auch nicht.
Hin und wieder fallen Gelegenheitskriminelle in kleinen Gruppen über Nachtschwärmer her und erleichtern die um Geld und Handy und schlägern sie vielleicht auch, aber dann steht am nächsten Tag sofort der Fahndungsaufruf in der Zeitung, wenn die Polizei die Täter nicht gleich an bekannten Stellen, wo solche Typen am häufigsten auftauchen, schnappt.
Vor kurzem wurde ein fettes Drogenlager entdeckt: Größter Fund in Nürnberg: Polizei stellt 150 kg Drogen sicher | BR24 Dafür ist Nürnberg eine Durchgangsstation vom Ausland zur Weiterverteilung im Inland, ein weiteres Problem sind illegale Böller, die häufig aus Tschechien importiert werden, weil die Grenze nicht weit weg ist, und allgemeiner Schmuggel von Zigaretten bis Menschen, weshalb Bayern sich die verstärkten Grenzkontrollen nicht nehmen lassen will, es wird einfach zu viel entdeckt.
Wer diese Grenzkontrollen wieder abschaffen will, macht damit imho klar daß er auf Seiten der Kriminellen steht, soll sich diesen Schuh anziehen wem er paßt.
 

weidebirke

Urgestein
Lustigerweise gibt der Statistikdienstleister Statista für 2023 die Städte Koblenz (1. Rang!) und Frankfurt/ Main als die ersten Plätze bei der Anzahl erfasster Straftaten auf 100.000 Einwohner für 2023 aus.

Danach folgt dann Berlin und munter weiter geht es mit Bremen und Hannover.

Dann wieder eine ostdeutsche Stadt, gefolgt von zwei westdeutschen.


Also stimmt weder die Mär der gefährlichen westdeutschen Städte noch die der sicheren. Bunte Mischung mit statistisch erklärbarem Überhang in Westdeutschland (ist einfach viel größer).
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Lustigerweise gibt der Statistikdienstleister Statista für 2023 die Städte Koblenz (1. Rang!) und Frankfurt/ Main als die ersten Plätze bei der Anzahl erfasster Straftaten auf 100.000 Einwohner für 2023 aus.
Ich finde auch interessant, dass die tatsächliche Gefährlichkeit einer Stadt sich eigentlich nicht unbedingt fühlen lässt, wenn man vor Ort ist. Meinem Eindruck nach habe ich mich in Koblenz bisher nie unsicher gefühlt. Es hängt vielleicht auch davon ab, von welcher Art die meisten Delikte sind.

Bei Frankfurt ist es hauptsächlich die Gegend zwischen Bahnhof und Willi-Brandt-Platz, die einem ein unsicheres Gefühl vermitteln kann. Andererseits gibt es da viele ganz gute internationale Restaurants.

Bei Hannover fällt mir hauptsächlich die Gegend hinter dem Bahnhof (Raschplatz) auf, wobei diese auch städtebaulich eher misslungen ist. Ich vermute, dass sich viele Delikte in kleinen Bereichen der Städte ereignen.
 

Daoga

Urgestein
Lustigerweise gibt der Statistikdienstleister Statista für 2023 die Städte Koblenz (1. Rang!) und Frankfurt/ Main als die ersten Plätze bei der Anzahl erfasster Straftaten auf 100.000 Einwohner für 2023 aus.
Danach folgt dann Berlin und munter weiter geht es mit Bremen und Hannover.
Dann wieder eine ostdeutsche Stadt, gefolgt von zwei westdeutschen.
Also stimmt weder die Mär der gefährlichen westdeutschen Städte noch die der sicheren. Bunte Mischung mit statistisch erklärbarem Überhang in Westdeutschland (ist einfach viel größer).
Man sollte die Straftaten nach Gewichtung sortieren - Mord, Körperverletzung und Drogenhandel sind schwerer wiegend als Kofferdiebstahl am Bahnhof, Steuerhinterziehung oder ein Verstoß eines Migranten gegen das Meldegesetz.
Dann dürften die Zahlen gleich wieder ganz anders aussehen.
Außerdem sollte man die Aufklärungsquoten gegenüberstellen, also die Effektivität der Ermittlungsbehörden. In Bayern sieht es damit gut aus: Kriminalitätsbekämpfung - Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration (bayern.de) , woanders nicht so gut: Polizeiliche Kriminalstatistik: Rund 536.000 Straftaten in 2023 – Berlin.de 64 gegen 45 Prozent.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich finde die Statistik interessant. Es gibt keine klare Tendenz ob Osten oder Westen sicherer ist. Einzig der Süden fällt sehr positiv auf und München ist nicht unter den Top 10.

Zu der Wahrnehmung, dass westliche Großstädte unsicher sind, möchte ich teilweise widersprechen. Wenn ich mich umhöre, gelten generell große Städte als gefährlich. Und der Westen hat eben mehr Großstädte als der Osten. Auch in dem Gefährlichkeitsrating liegen die meisten dieser Städte vorne: Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt etc.

Interessant finde ich in dem Kontext aber vor allem die Art der Verbrechen.
Verbrechen wie Betrug, Rauschgiftdelikte, Diebstahl und co. mögen auch schlimm sein, aber sie sind A) entweder weniger schlimm als andere Verbrechen oder B) man kann ich diesen noch aktiv entziehen.
Wesentlich sensibler finde ich Verbrechen, die wahllos erfolgen und die sich gegen die körperliche Unversehrtheit richten.
Klar will ich nicht bestohlen werden, aber vor allem Angst hätte ich z.B. vor Mord oder Vergewaltigung.

Vergewaltigungen möchte ich hier mal exemplarisch herausgreifen. Der nachfolgende Youtube Kanal hat mal gezielt das Thema Gruppenvergewaltigungen untersucht und ebenfalls ein Ranking der Städte erstellt. Hier liegen dann dem Klischee folgend tatsächlich die westdeutschen Großstädte klar vorne: Köln, Bielefeld, Düsseldorf, Essen, Dortmund, Duisburg...
Hier muss man suchen, ob man überhaupt eine ostdeutsche Stadt findet

Ich kann mich auch nicht von einer subjektiven Wahrnehmung freisprechen, aber ich fühle mich in einigen westlichen Großstädten auch extrem unsicher und würde vermeiden diese bei Dunkelheit zu betreten, besonders als Frau. Auch gibt es in vielen dieser Städten bekannte No-Go Areas. Ich finde das sehr traurig wohin sich einige dieser Städte in Teilen entwickelt haben.
 

Daoga

Urgestein
Ich finde die Statistik interessant. Es gibt keine klare Tendenz ob Osten oder Westen sicherer ist. Einzig der Süden fällt sehr positiv auf und München ist nicht unter den Top 10.

Zu der Wahrnehmung, dass westliche Großstädte unsicher sind, möchte ich teilweise widersprechen. Wenn ich mich umhöre, gelten generell große Städte als gefährlich. Und der Westen hat eben mehr Auch gibt es in vielen dieser Städten bekannte No-Go Areas. Ich finde das sehr traurig wohin sich einige dieser Städte in Teilen entwickelt haben.
Die No-Go-Areas sind immer dort, wo sich Parallelgesellschaften von Migranten festgesetzt haben. Ein Problem nicht nur von Deutschland, auch Großbritannien und Frankreich kennen das Phänomen, auch die USA aus alten Zeiten als jede wichtige Großstadt ihr streng abgegrenztes Chinatown, Frenchtown, irische Zone etc. hatte, wo sich Fremde auch nicht unbedingt blicken lassen durften.
Städte die die Bildung von solchen Parallelgesellschaften samt Zusammenballen in bestimmten Gebieten nicht zulassen, kriegen keine solchen Areas, logo. Den Anfängen muß man wehren, dann hat man später auch keine Probleme.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Ich finde auch interessant, dass die tatsächliche Gefährlichkeit einer Stadt sich eigentlich nicht unbedingt fühlen lässt, wenn man vor Ort ist. Meinem Eindruck nach habe ich mich in Koblenz bisher nie unsicher gefühlt.
Wenn man irgendwo länger wohnt, dann weiß man nach einiger Zeit, wo man nachts, und manchmal auf tagsüber, besser nicht hingeht, und das tut man dann eben auch nicht.
Von daher hab ich mich in der "gefährlichen" Stadt auch nie unsicher gefühlt. Ich bin halt da geblieben, wo das Umfeld ganz okay ist.
 

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