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Die Mär von der gefährlichen westdeutschen Großstadt

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ich sagte es ja schon mal an anderer Stelle: Es gäbe natürlich Möglichkeiten, den Grad der Integration von Personen mit Migrationshintergrund nach möglichst aussagekräftigen Kriterien in ein paar Abstufungen abzuschätzen und zu schauen, ob sich ein Zusammenhang mit der Kriminalitätsrate ergibt. Methodisch wäre das wohl nicht allzu problematisch.
Klar, das wäre (bzw ist) ja auch sinnvoll: dazu muss man eben auch sehr individuell und differenziert schauen. Das ist eher was, das sich für Studien anbietet und weniger für Statistiken (weil man ja nicht jeden Menschen einzeln befragen kann, aber natürlich sehr wohl repräsentative ausgewählte Testgruppen).
Also bei Studien, die das so betrachten, wird ja auch viel Ursachenforschung betrieben. Solche Studien kommen dann eben zB oft zu den Ergebnis, dass zB der Zusammenhang von Migration und Kriminalität auf "gemeinsamen faktoren" beruht und eben nicht ursächlich ist: Also Auländer sind häufiger kriminell, weil sie häufiger von Kriminalitätsbegünstigenden Faktoren betroffen sind, NICHT weil sie Ausländer sind. deswegen würde da ja zB niemand den Namen betrachten, denn der kann ja niemals ursächlich sein.
Solche Betrachtungsweisen sind gut und sinnvoll und sie helfen vor allem auch beim Verständnis und damit bei der Prävention.
Aber dieses Video oben...das bezieht sich ja auf eine AFD-Anfrage: und da scheint es ja gerade NICHT von Interesse gewesen zu sein, diese Zahlen differenziert zu betrachten.
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Studien arbeiten mit Statistiken.

Dass Ausländern ein im Vergleich zu Deutschen höherer innewohnender und unbeeinflussbarer Hang zur Kriminalität unterstellt würde, wüsste ich jetzt nicht. Selbstverständlich ist davon auszugehen, dass dabei bestimmte Einflussfaktoren wirken. Wenn aber ein relevanter Anteil dieser Einflüsse sich nur sehr langsam und nur mit viel Aufwand und hohen Kosten verringern lässt und man es mit einer erheblichen Anzahl von Personen, die solchen Einflüssen unterliegen, zu tun hat, ist eben dennoch logisch, dass ein "Integrieren wir sie alle schnell mal in unsere Gesellschaft und verbessern fix ihren sozioökonomischen Status, schon ist das Problem gelöst" wohl kaum funktionieren wird. Womit man dann ziemlich genau bei der Position von Kritikern der bisherigen Zuwanderungs-Politik wäre.

Im Übrigen empfehle ich, sich das Video einfach mal anzusehen oder noch besser, die Antwort auf die Anfrage der AfD direkt zu lesen - solche Dokumente sind in der Regel frei zugänglich. Dann braucht man auch nicht zu mutmaßen, was für die AfD von Interesse gewesen zu sein scheint.
 

Daoga

Urgestein
Amis sind eh ein gutes Beispiel für die Frage, wie sinnfrei solche Fragen sein können: Ein Freund von mir wurde in Amerika geboren- sein Vater ist Amerikaner und er eben auch Ami, weil dort geboren. Er trägt einen amerikanischen Nachnamen, ist aber hier aufgewachsen und hat natürlich die Deutsche Staatsbürgerschaft. Spricht bayrisch usw.
Also Biodeutsch ist er nicht, aber rechtlich und rein logisch natürlich schon.
Niemand käne auf die Idee zu fordern, dass - wenn er zB ein Verbrechen begehen würde- man in der Presse dann schreibt: Der US-Amerikaner XY...
Was heißt hier "natürlich deutsche Staatsbürgerschaft" ? Deutsche Staatsbürgerschaft bekommt man nicht, bloß weil man hier aufgewachsen ist. Entweder ist seine Mutter deutsch, denn in Deutschland gilt das Blutrecht (Kinder von Deutschen sind automatisch Deutsche bzw. bekommen, wenn im Ausland geboren, die Staatsbürgerschaft auf einfachen Antrag), oder er hat sich gezielt einbürgern lassen.
Außerdem haben sehr viele heutige Amerikaner sowieso deutsche Wurzeln, Anfang 20. Jahrhundert hatte geschätzt jeder vierte weiße Amerikaner irgendwelche Deutschen unter seinen Vorfahren oder war selber als Deutscher emigriert. Das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" ist als reines Einwanderungsland aufgebaut worden.
Bei den Russlanddeutschen war man nach Ende der Sowjetunion ja auch recht großzügig, wem man da noch wegen deutscher Vorfahren vor x Generationen einen deutschen Pass nachwirft, bösen Gerüchten zufolge reichte es schon, wenn irgendein Großonkel xten Grades mal einen Deutschen Schäferhund hatte, um als Deutscher anerkannt zu werden.
 

Daoga

Urgestein
Mutter ist deutsch und war nur zum Studieren in USA und die Familie kam zurück nach D als der Kleine ein baby war.
Eben. Staatsbürgerschaft über die Mutter. In USA gilt statt Blut- das Bodenrecht, wer auf US-amerikanischem Boden geboren wird hat automatisch die Staatsbürgerschaft. Deshalb sehen es die Behörden nicht gern, wenn schwangere Ausländerinnen illegal oder mit zeitlich beschränkten Visa einreisen, die potentiell noch im Land gebären könnten, sonst könnte man sie wegen des Kindes nicht mehr ausweisen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Eben. Staatsbürgerschaft über die Mutter. In USA gilt statt Blut- das Bodenrecht, wer auf US-amerikanischem Boden geboren wird hat automatisch die Staatsbürgerschaft. Deshalb sehen es die Behörden nicht gern, wenn schwangere Ausländerinnen illegal oder mit zeitlich beschränkten Visa einreisen, die potentiell noch im Land gebären könnten, sonst könnte man sie wegen des Kindes nicht mehr ausweisen.
Der Punkt ist doch: es gibt viele Gründe, warum jemand eine doppelte Staatsbürgerschaft haben kann und WENN man jemanden nach seiner Nationalität in irgendwelche Kategorieen einteilt, macht es keinen Sinn, jemandem, der eine doppelte Staatsbürgerschaft hat, eine "ausländische Sozialisation" zu unterstellen.
Du weißt doch wie das läuft: Da wird dann gleich geurteilt: aha, der typ hat einen ausländischen Namen, oder eine doppelte Staatsbürgerschaft: Zählen wir ihn zu den Ausländern und lassen ihn die Statistik der Ausländerkriminalität erhöhen.
Das macht halt keinen Sinn. Darum ging es mir.
Wenn die AFD eine Eingabe macht und wissen will, ob die Straftäter einen ausländishcne Nachnamen oder eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, warum machen sie das wohl?
 

Daoga

Urgestein
Der Punkt ist doch: es gibt viele Gründe, warum jemand eine doppelte Staatsbürgerschaft haben kann und WENN man jemanden nach seiner Nationalität in irgendwelche Kategorieen einteilt, macht es keinen Sinn, jemandem, der eine doppelte Staatsbürgerschaft hat, eine "ausländische Sozialisation" zu unterstellen.
Du weißt doch wie das läuft: Da wird dann gleich geurteilt: aha, der typ hat einen ausländischen Namen, oder eine doppelte Staatsbürgerschaft: Zählen wir ihn zu den Ausländern und lassen ihn die Statistik der Ausländerkriminalität erhöhen.
Das macht halt keinen Sinn. Darum ging es mir.
Wenn die AFD eine Eingabe macht und wissen will, ob die Straftäter einen ausländishcne Nachnamen oder eine doppelte Staatsbürgerschaft haben, warum machen sie das wohl?
Vielleicht weil eine ganz bestimmte Partei fleißig darauf hingearbeitet hat, jedem Migranten der keinerlei Bock auf Integration hatte, trotzdem die deutsche Staatsbürgerschaft nachzuwerfen? Bei denen die sie bekommen haben wäre es halt mal zu prüfen, ob sich die frommen (Selbst-)Versprechungen hinterher auch erfüllt haben. Doppelte Staatsbürgerschaft bedeutet, daß sich eine davon ggf. auch wieder entziehen läßt, wenn diese Person mit unserer Lebensart offensichtlich nicht kompatibel ist, sondern eine Bedrohung darstellt. Auch ein legales Mittel das bisher praktisch nie angewendet wurde, aber z. B. bei sogenannten Intensivtätern im Raum stehen sollte.
 

MarinaM

Aktives Mitglied
Es gibt natürlich all diese Statistiken. Die Polizei arbeitet damit.

Veröffentlicht werden dürfen diese nicht. Warum wohl ?
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Danke dafür - mir war bisher gar nicht bekannt, dass tatverdächtige Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft in die polizeiliche Kriminalstatistik nur als Deutsche eingehen.
Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund zählen alle Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen oder die mindestens ein Elternteil haben, auf das dies zutrifft.

In den Medien wird es oft verzerrt, da ein deutscher Pass, oft als Deutscher gewertet wird.
Die Einführung "Migrationshintergrund" soll diese Verzerrung verhindern.

Es gäbe natürlich Möglichkeiten, den Grad der Integration von Personen mit Migrationshintergrund nach möglichst aussagekräftigen Kriterien in ein paar Abstufungen abzuschätzen und zu schauen,
Das wird tatsächlich gemacht. Aber das macht Statistiken recht wirr und unübersichtlich.

"....Bei „Straftaten insgesamt“ wurden im Jahr 2022 insgesamt 2.093.782 Tatverdächtige in der PKS erfasst. Damit ist die Anzahl gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent angestiegen.

1.309.906 Tatverdächtige waren deutsche Staatsangehörige (+4,6 Prozent),
783.876 der Tatverdächtigen besaßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit (+22,6 Prozent).
Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 310.062 Zuwanderinnen und Zuwanderer4 (+35,0 Prozent).
Legt man als Datenbasis „Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße“ zugrunde, so ergibt sich bezüglich der Tatverdächtigen Folgendes: 1.921.553 Tatverdächtige wurden insgesamt registriert (+7,6 Prozent), davon 1.309.115 deutsche (+4,6 Prozent) und 612.438 nichtdeutsche Tatverdächtige (+14,8 Prozent). Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen waren 142.721 Zuwanderinnen und Zuwanderer (+11,9 Prozen ...."
 

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