Nein, das steht meines Wissens überhaupt nicht zur Diskussion. In der Kriminalstatistik könnte man aber beispielsweise die Tatverdächtigen mit doppelter Staatsbürgerschaft nennen. Da das nicht gemacht wird und somit ein unbekannter Anteil der in der PKS als deutsch gelisteten Personen auch noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzt, wurden in dem Video sozusagen behelfsweise die Namen zur Einschätzung herangezogen, wie viele der deutschen Tatverdächtigen wirklich "Bio-Deutsche" sind.
Aber ist es denn überhaupt interessant, ob jemand "Biodeutscher" ist?
Also nach den Kriterien, die zB in diesem Video aufgestellt sind, bin ich auch nicht "biodeutsch".
Und jetzt?
ich meine...Es wäre total unsinnig Menschen wie mich, die einfach komplett deutsch aufgewachsen und sozialisiert sind, in den gleichen Topf zu werfen, wie jemanden, der zB erst seit wenigen Jahren hier lebt und komplett anders sozialisiert ist.
Also Biodeutsch bedeutet ja "biologisch"- Deutsch. Wer ist das?
Wie will man DAS denn vernünftig definieren? Mit Gentests? (ich meine: DIESE Büchse wollen wir bestimmt nicht aufmachen)
Also es macht schlicht keinen Sinn, Deutsche Staatsbürger in Biodeutsche und nicht Biodeutsche zu unterteilen. nimm mal menschen, deren Eltern vor 30 Jahren aus dem Balkan hergekommen sind und die hier aufgewachsen sind: Die sind doch komplett hier verwurzelt, hier zur Schule gegangen, arbeitet hier usw, auch wenn an ihnen NIX Biodeutsch ist.
Diese Menschen kann man doch hinsichtlich ihrer Sozialisation (und auch der Probleme, die sich evtl aus der Sozialisation ergeben) niemals mit zB einem Flüchtling vergleichen, der eben erst aus einem Kriegsgebiet hier her gekommen ist und nichts dasteht und nicht mal die Sprache spricht.
Also wenn ich jetzt nur meine eigene Person als Beispiel nehme: Was soll das? Würde ich jetzt in einer Statistik plötzlich unter "Ausländer" laufen und wenn ICH jetzt ein Verbrechen begehe würde das auf das Konto der Ausländischen Mitbürger gehen und nicht auf unser eigenes Konto? Wobei eben das einzig nicht deutsche an mir mein Name und ein Teil meiner Gene ist?
Das einzige was Sinn macht, ist die Menschen nach Staatsbürgerschaft zu unterteilen und bei der doppelten Staatsbürgerschaft muss man die Staatsbürgerschaft nennen unter welche er HIERZULANDE fallen würde- also die Staatsangehörigkeit, die maßgeblich ist.
Alles andere macht doch keinen Sinn.
Ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis: Ein iranischer Arzt der seit 40 Jahren hier lebt mit doppelter Staatsbürgerschaft.
Überall auf der Welt gilt seit deutscher Pass NUR im Iran sein iranischer.
DH wenn er in USA in Schwierigkeiten kommt, wäre die deutsche Botschaft für ihn zuständig. Er würde von überall auf der Welt nach Deutschland "heimgeschickt" werden, NUR im Iran nicht: Für die dortigen Behörden wäre er Iraner.
Was ist er nun: Klar- kein Biodeutscher, aber wohl rechtlich ein Deutscher und auch hier ausgebildet und hier verwurzelt.
Warum sollte man bei der Nennung der Staatsbürgerschaft NICHT seine deutsche nennen, wenn das doch die maßgebliche ist?