Complicado
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Hallo Forum, ich habe eine Freundin, (36), wir kennen uns schon viele Jahre und wir sind sehr unterschiedlich. Aber in letzter Zeit wurden ihre Entscheidungen für mich immer weniger nachvollziehbar. Sie hat sich eine unglaublich teure Wohnung angemietet ohne Plan, wie sie diese finanzieren soll. Sie ist freiberuflich und bisher reichen die Projekte nicht aus, um die Miete (1800 €) verlässlich zu bezahlen. Bekommen hat sie die Wohnung über eine Connection: Ein deutlich älterer Mann (Mitte 50), den sie vor ein paar Monaten beim Tanzen kennengelernt hat. Dieser bürgt für sie, nur deshalb hat sie die Wohnung bekommen. Sie sagt aber, sie hat auch von Freundinnen das Angebot sich im Notfall Geld leihen zu können, sodass sie nicht ganz auf ihn angewiesen ist. Trotzdem ist es ja ein riesen Batzen Geld jeden Monat. Ich hab dazu nicht viel gesagt, weil ich merke, sie möchte das nicht hören und ich will mich auch nicht einmischen. Ich meinte schon, dass das ein ziemlicher finanzieller Druck ist. Mehr nicht. Sie freut sich sehr über die Wohnung, ich merke sie ist ganz stolz jetzt so eine Vorzeige-Wohnung zu haben. Nun hat sie mit diesem Mann eine Affaire angefangen, er hat eine Partnerin. Bei mir schrillen inzwischen alle Alarmglocken, was diesen Mann, die Bürgschaft und die Konstellation angeht.
Nun hat sie mir am Telefon berichtet, dass er zum Tanz Abend mit seiner Partnerin kam und diese Partnerin immer mal wieder mit ihr quatscht und ihre Nähe sucht. Das findet sie verständlicherweise unangenehm. Daher hat sie ihm nun beauftragt, er soll ihr bitte erzählen, dass zwischen ihnen mal etwas lief, aber das vorbei ist. Das hat er auch gemacht. Die Partnerin denkt jetzt also, die beiden haben sich mal geküsst, aber, dass es jetzt vorbei ist. Obwohl es de facto noch weiter geht... Geheuchelte Aufrichtigkeit also. Meine Freundin findet nun, sie hat das gut gelöst, weil diese Frau bei den Abenden nun zu ihr Abstand hält, da sie ja die "Ehemalige" ist. Clever. So, und hier konnte ich nicht mehr und habe meine Meinung gesagt. Nicht forsch, nicht böse, aber ich habe klar gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde, wenn die beiden sich gemeinsam Lügen überlegen, die sie der Partnerin auftischen, anstatt mit der Konsequenz zu leben eben gerade nicht mehr entspannt wie gewohnt zum Lieblings-Tanzabend gehen zu können. Eine Affaire hat meistens ihren Preis und vielleicht muss sie oder er sich, bis das alles geklärt ist, mal einen anderen Tanztreff suchen. Das ist meine Meinung dazu.
Okay, alles soweit ihr Bier, aber nun kommt was mich wirklich stört. Sie meinte jetzt, dass sie keine Lust hat mir etwas zu erzählen, wenn ich dann bewerte wer was richtig oder falsch macht. Und, dass sie sich "eng" fühlt, wenn ich das so mache.
Aber ich kann mir nicht so eine Story anhören und dazu nicht sagen, dass ich das nicht ok finde. Wie soll das gehen? Mir wird ganz komisch bei dem Gedanken, sowas abzunicken und ihr zu sagen, was sie hören möchte. Und sind Freunde nicht auch dazu da, ehrlich zu sein, Bedenken zu äußern? Ich fühle mich mit ihrem Kommentar ziemlich zensiert und "eng" (wie sie sich ja wohl fühlt), weil ich zu etwas schweigen soll, das ich nicht ok finde. Auch habe ich große Bedenken mit dieser ganzen Bürgschaftssituation, aber darf ja nun nichts dazu sagen. Ich hab nicht so ne Idee wie das weitergehen soll, weil ich Werte habe und Aufrichtigkeit ist einer davon und den kann ich nicht über Bord werfen. Sonst fühl ich mich miserabel. Ich denke jetzt, dass ich ihr sagen muss, dass ich in dem Fall wirklich die falsche Ansprechpartnerin bin und sie mit ihren anderen Freundinnen darüber sprechen soll. Dann haben wir aber auf einmal Tabuthemen... auch bescheuert. Kann eine Freundschaft mit so unterschiedlichem Verständnis für richtig und falsch überhaupt weiterbestehen?
Zum Thema Affaire: Ich war auch schon mal in einer Affaire und möchte das nicht per se verurteilen, wir sind alle Menschen und machen Fehler und werden schwach. Wichtig finde ich sagen zu können: Ich kann gerade nicht anders, aber ich weiß, ich tue etwas, das nicht ganz okay ist. Ein Schuldgefühl ist angemessen.
Nun hat sie mir am Telefon berichtet, dass er zum Tanz Abend mit seiner Partnerin kam und diese Partnerin immer mal wieder mit ihr quatscht und ihre Nähe sucht. Das findet sie verständlicherweise unangenehm. Daher hat sie ihm nun beauftragt, er soll ihr bitte erzählen, dass zwischen ihnen mal etwas lief, aber das vorbei ist. Das hat er auch gemacht. Die Partnerin denkt jetzt also, die beiden haben sich mal geküsst, aber, dass es jetzt vorbei ist. Obwohl es de facto noch weiter geht... Geheuchelte Aufrichtigkeit also. Meine Freundin findet nun, sie hat das gut gelöst, weil diese Frau bei den Abenden nun zu ihr Abstand hält, da sie ja die "Ehemalige" ist. Clever. So, und hier konnte ich nicht mehr und habe meine Meinung gesagt. Nicht forsch, nicht böse, aber ich habe klar gesagt, dass ich das nicht in Ordnung finde, wenn die beiden sich gemeinsam Lügen überlegen, die sie der Partnerin auftischen, anstatt mit der Konsequenz zu leben eben gerade nicht mehr entspannt wie gewohnt zum Lieblings-Tanzabend gehen zu können. Eine Affaire hat meistens ihren Preis und vielleicht muss sie oder er sich, bis das alles geklärt ist, mal einen anderen Tanztreff suchen. Das ist meine Meinung dazu.
Okay, alles soweit ihr Bier, aber nun kommt was mich wirklich stört. Sie meinte jetzt, dass sie keine Lust hat mir etwas zu erzählen, wenn ich dann bewerte wer was richtig oder falsch macht. Und, dass sie sich "eng" fühlt, wenn ich das so mache.
Aber ich kann mir nicht so eine Story anhören und dazu nicht sagen, dass ich das nicht ok finde. Wie soll das gehen? Mir wird ganz komisch bei dem Gedanken, sowas abzunicken und ihr zu sagen, was sie hören möchte. Und sind Freunde nicht auch dazu da, ehrlich zu sein, Bedenken zu äußern? Ich fühle mich mit ihrem Kommentar ziemlich zensiert und "eng" (wie sie sich ja wohl fühlt), weil ich zu etwas schweigen soll, das ich nicht ok finde. Auch habe ich große Bedenken mit dieser ganzen Bürgschaftssituation, aber darf ja nun nichts dazu sagen. Ich hab nicht so ne Idee wie das weitergehen soll, weil ich Werte habe und Aufrichtigkeit ist einer davon und den kann ich nicht über Bord werfen. Sonst fühl ich mich miserabel. Ich denke jetzt, dass ich ihr sagen muss, dass ich in dem Fall wirklich die falsche Ansprechpartnerin bin und sie mit ihren anderen Freundinnen darüber sprechen soll. Dann haben wir aber auf einmal Tabuthemen... auch bescheuert. Kann eine Freundschaft mit so unterschiedlichem Verständnis für richtig und falsch überhaupt weiterbestehen?
Zum Thema Affaire: Ich war auch schon mal in einer Affaire und möchte das nicht per se verurteilen, wir sind alle Menschen und machen Fehler und werden schwach. Wichtig finde ich sagen zu können: Ich kann gerade nicht anders, aber ich weiß, ich tue etwas, das nicht ganz okay ist. Ein Schuldgefühl ist angemessen.
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