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Keine Zeit für Trauer in einer schnell lebigen Zeit

Z

Zollstock

Gast
Nun, wir haben den Tod aus unserem Leben ausgeschlossen, zumindest haben wir das versucht. Früher starben Menschen im Kreise ihrer Familie. Der Tod war wesentlich präsenter und entsprechend musste man sich mit dem Thema auseinandersetzen. Daraus ergab sich ein anderer Umgang mit dem Thema. Heute wird in Krankenhäusern und Pflegeheimen gestorben. In der Leistungs- und Spaßgesellschaft ist kein Platz mehr für solche Themen. Man hat zu funktionieren und man hat fröhlich zu sein, denn sonst wenden sich die anderen Menschen ab.
Wir lernen nicht mehr, mit Trauer umzugehen. Kinder sehen es nicht mehr bei ihren Eltern. Die Menschen sind orientierungslos, flüchten sich in Arbeit oder Konsum. Ablenkung als scheinbares Allheilmittel. Als meine Mutter starb, habe ich von meinen Freunden knappe Mitleidsbekundungen gehört, dann wurde schnell das Thema gewechselt.
Was mir geholfen hat, waren Ort und Rituale zum Trauern. Früher hat Religion hier Angebote gemacht. Auch wenn man nicht religiös ist, können Kirchen oder Kapellen Orte der Ruhe und der inneren Einkehr sein. Ein Bild aufstellen, eine Kerze anzünden, in einen inneren Dialog mit dem Verstorbenen gehen, einen Abschiedsbrief schreiben und am Grab niederlegen. All das kann helfen.
Ich finde es schade, dass ich das alles allein machen musste. Aber die Welt ist, wie sie ist.
 

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Mitglied
Nun, wir haben den Tod aus unserem Leben ausgeschlossen, zumindest haben wir das versucht. Früher starben Menschen im Kreise ihrer Familie. Der Tod war wesentlich präsenter und entsprechend musste man sich mit dem Thema auseinandersetzen. Daraus ergab sich ein anderer Umgang mit dem Thema. Heute wird in Krankenhäusern und Pflegeheimen gestorben. In der Leistungs- und Spaßgesellschaft ist kein Platz mehr für solche Themen. Man hat zu funktionieren und man hat fröhlich zu sein, denn sonst wenden sich die anderen Menschen ab.
Wir lernen nicht mehr, mit Trauer umzugehen. Kinder sehen es nicht mehr bei ihren Eltern. Die Menschen sind orientierungslos, flüchten sich in Arbeit oder Konsum. Ablenkung als scheinbares Allheilmittel. Als meine Mutter starb, habe ich von meinen Freunden knappe Mitleidsbekundungen gehört, dann wurde schnell das Thema gewechselt.
Was mir geholfen hat, waren Ort und Rituale zum Trauern. Früher hat Religion hier Angebote gemacht. Auch wenn man nicht religiös ist, können Kirchen oder Kapellen Orte der Ruhe und der inneren Einkehr sein. Ein Bild aufstellen, eine Kerze anzünden, in einen inneren Dialog mit dem Verstorbenen gehen, einen Abschiedsbrief schreiben und am Grab niederlegen. All das kann helfen.
Ich finde es schade, dass ich das alles allein machen musste. Aber die Welt ist, wie sie ist.
Ich finde das hast du sehr schön geschrieben, vielen lieben Dank.

Ich gehe immer wieder ans Grab meiner Mam, der Friedhof ist wie eine Parkanlage, ich gieße die Pflanzen oder mache sie sauber damit sie wieder passabel aussehen, manch mal bin ich auch in einem inneren Dialog zu ihr, sie ist mir sehr nahe, Zuhause habe ich ein Platz mit Foto und einer Kerze, ein paar Kleinigkeiten noch da zu. Man muss wohl irgend wie heut zu Tage mehrheitlich alleine da durch und durch das man ja nie gelernt hat wie man damit umgeht ist es auch schwierig überhaupt darüber groß zu sprechen, weil ich immer das Gefühl habe ich belaste nur andere damit. Manch mal bin ich unterwegs einkaufen und es gibt so viele Erinnerungen, dann könnte ich weinen, fühle mich wie im falschen Film, weil alle und alles sich weiter dreht neben mir her, ich verkneife es mir dann einfach oder suche dann schnell mein Auto auf wo ich dann für mich bin, ich mag nicht merkwürdig angeglotzt werden als würde ich komisch wirken in meiner bereits vorhandener Verletzlichkeit.
 

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