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Das Deutsche Bildungssystem

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chimaira

Aktives Mitglied
@chimaira

Bei den Gesamtschulen in NRW kommt ja jetzt auch noch hinzu, dass die angehenden Abiturienten dort nun aber größere Problem mit dem Abitur haben werden, da ja das Zentralabitur eingeführt wird. Ich bezweifele, dass dieses einfach sein wird und somit werden Gesamtschüler durch den schlechteren Bildungsstandard enorme Probleme in Zukunft haben.

Und das ist richtig so!
Ein Zentralabi macht einfach Sinn!
 

Missis

Aktives Mitglied
Grundsätzlich stimme ich den Beiträgen von Kasiopaja, Chimaira und Lise zu. Die Verantwortung liegt nicht bei den Lehrern allein, auch die Eltern müssen ihr Kind entsprechend fördern.

Aber so ganz liegt auch Jenkins mit seinem beitrag nicht daneben (wer hätte gedacht, dass ich das einmal schreiben würde? :rolleyes: )

Zwar ist es bei weitem nicht so überzogen, wie er es darstellt, ein halbes Schwein um den Lehrer zu schmieren...
Das mag zu seiner Schulzeit auf den Dörfern noch so gewesen sein, tatsächlich wissen auch meine Eltern vor derartigen Dingen aus ihrer Schulzeit zu berichten. Heute ist sowas allerdings in den allerwenigsten Fällen so.

Die wenigsten Bauern haben Schweine, es sei denn, sie führen einen Schweinezucht- und/oder Mastbetrieb, und führen Hausschlachtungen durch. So ist es zumindest in den hiesigen Dörfern.

Aber nichts desto trotz gibt es andere Methoden, die Lehrkraft geneigt zu stimmen. In der Grundschulklasse meines Sohnes gab es einen sogenannten Elternstammtisch. Es waren immer die gleichen Eltern, die mit der Lehrkraft zusammenklüngelten. Es wurden auch private Kontakte mit der Lehrkraft gepflegt. Für jemanden, der wegen Berufstätigkeit weniger aktiv an den diversen Aktivitäten und Stammtischen teilnehmen konnte, sah es zappenduster aus, in diesem Kreis Akzeptanz zu finden. Und ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Kinder dieser Cliqueneltern von der Lehrkraft deutlich bemerkbar favorisiert wurden.

Die anderen Kinder mussten eben ausschliesslich durch Leistung überzeugen und die, die das nicht taten, weil die Eltern aus eher asozialem Millieu kamen und sich um die Förderung ihrer Kinder nicht kümmerten, die fielen ratzfatz durchs Raster.
 

Luisa

Mitglied
Wer jetzt noch nicht gemerkt hat, dass das dreigliederiges Schulsystem Mist ist, lernts nie...
Das gibts in Europa sonst nur in Österreich. Mein Sohn war übrigens auf einer Gesamtschule...dort wurde gefördert und gefordert...so wie es sein sollte.

Er war dort der Jahrgangsbeste und studiert nun ein naturwissenschaftliches Fach und bringt auch dort nur Spitzennoten. Von wegen, wer auf ner Gesamtschule war, kann nichts.

Aber dort wurde neben dem fachlichen Lernen auch Wert auf Sozialkompetenz gelegt.

Das unser Schulssytem Kinder aus den unteren sozialen Schichten benachteiligt, habe ich selbst erfahren. Ich hatte zum Glück die Kraft, mich gegen die Widerstand einiger Lehrer da raus zu arbeiten. Und eine tolle Lehrerin gabs dann auch, die mich nach Kräften unterstützt hat.

Es gibt sie also auch bei uns: gute Schulen und gute Lehrer, nur sind sie nicht Allgemeingut.

Und leider gibts zunehmend schlechte Eltern; die ihre Brut absolut unerzogen auf die Menschheit loslassen. Ich habe auch keine Hoffnung, dass man die zu anderem Verhalten bringen kann, also muss auch hier die Schule Funktionen des Elternhauses übernehmen. Dafür sind die Schulen aber derzeit nicht ausgestattet.

All das würde Geld kosten, aber es wäre gut angelegt. Wie sagte schon Kennedy: Ja, ich weiss, Bildung ist am teuersten. Aber Dummheit ist noch teurer.

Gruss Luisa
 
H

hablo

Gast
die ddr kann man nicht zum vergleich heran zeihen; das schulsystem dort mag seine vorzüge gehabt haben. aber ich bezweifle, dass ein schüler dort seine eigene meinung sagen durfte.....
letztendlich ist so ein vergleich auch nur vergangenheitsbezogen, und macht alleine deswegen keinen sinn.

naja, hier ging es ja eigtl um die schulwahl nach der 4. klasse. da ist es egal, ob man die schuld oder verantwortung bei eltern oder lehrern sieht.....

WAS wollte bzw. will man eigentlich damit erreichen? warum drei verschiedene sekundarstufen an stelle einer einzelnen? was sind die vorteile?
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Hmm...

irgendwas geht definitiv schief in unserem Bildungssystem, da sind sich wohl alle einig. Mich beruhigt, dass es hier aber auch noch Menschen gibt, die nicht gleich pauschal auf den "faulen, unfähigen und bestechungsgeilen Lehrer" einhauen. :rolleyes:

Ich sehe die Dinge zwar aus der anderen Perspektive, aber ich sehe auch die gleichen Probleme.
Kinder werden nach der vierten Klasse aufgeteilt und somit schon viel zu früh selektiert und klassifiziert. Das ist echt super schwer, da später wieder rauszukommen, zumindest nach oben hin, nach unten gehts natürlich schnell und einfach...
Und ich sehe auch, dass es oft finanziell schlechter gestellte Kinder, Kinder mit Migrationshintergrund oder Kinder aus schwierigen Familienkonstellationen trifft. Aber eben auch nicht alle. Es gibt auch genug Gegenbeispiele aus solchen Situationen, die es wirklich super hinkriegen.

Und wenn ich die Grundschüler von heute mit meiner eigenen Grundschulzeit vergleiche, stelle ich auch im Allgemeinen weniger Respekt, weniger Ordnung, weniger Ruhe und Sorgfalt im Arbeiten fest.

Allerdings kann ich die Ursache nicht nur (zum Teil natürlich schon) bei den Lehrern finden. Oft sind uns auch einfach die Hände gebunden. Man kann als Klassenlehrerin einer Grundschulklasse nicht mit jedem einzelnen Schüler so intensiv üben wie er es vielleicht nötig hätte. Man muss ja bei vielen in der ersten Klasse wirklich bei elementaren Dingen anfangen (wie ziehe ich mich an? wie sorge ich dafür, dass ich die richtigen Hefte mithabe? Wie führe ich ein Heft ordentlich? Wie mache ich Hausaufgaben? Wie verhalte ich mich halbwegs ruhig innerhalb der Klasse? Wie gehe ich mit Mitschülern und Lehrern um?) und die so oft und lange üben, das ist Wahnsinn. Und dann soll man aber noch ordentlich mit dem Stoff zurecht kommen.
Eine Gradwanderung. Und im Hintergrund stehen dann die Eltern, die sich beschweren, weil die Nachbarklasse schon zwei Seiten weiter ist im Mathebuch als ihr Kind und weil die letzte Arbeit ja viel zu schwer war und ob ihr Kind denn nun nicht endlich mal mit Füller schreiben dürfte und warum nicht auf diese persönliche Eigenart des Schülers besondere Rücksicht genommen wird etc. Und dann gibt es die Eltern, wo man sich wünschen würden, sie würden sich mal kümmern- wo man aber schon wochenlang versucht überhaupt mal ein vernünftiges Telefongespräch hinzukriegen...

Kinder lernen vieles zu Hause nicht mehr, was früher selbstverständlich war. Es gibt Schüler, die mir erzählen, dass sie das ganze Wochenende nichts anderes gemacht haben ausser Fernsehen und Computer spielen (und das bei schönstem Wetter). Und die erzählen das nicht einmal, die erzählen das jeden Montag! Das sind Dinge, die kann eine Schule nicht auffangen!!

Zum Theme "Disziplin" in der Klasse- dem Lehrer sind doch weitgehend die Hände gebunden. Die meisten Schüler wissen genau, wo die rechtlichen Grenzen sind: auf den Flur schicken- nicht erlaubt (Verletzung der Aufsichtspflicht in den meisten Bundesländern)
- Nachsitzen- nur mit Einverständnis vom SL und Eltern
- Extra-Aufgaben werden genauso wenig erledigt wie Hausaufgaben- wie effektiv ist das, drei Wochen einer Extraarbeit hinterzurennen)
- etc...

Und bei vielen Dingen stehen die Eltern dann ganz schnell auf den Barrikaden... "Aber mein Kind hat ja..." "Und Sie dürfen nicht...."
Es fehlt oftmals die Zusammenarbeit, dass Schule und Elternhaus am gleichen Strang ziehen, denn eigentlich wollen doch beide dasselbe: die bestmögliche Ausbildung für ihr Kind.

Es bringt einfach nichts, die Schuld zwischen Eltern, Lehrern und Politik hin- und herzuschieben- so lange sich nichts ändert.
Ich denke, es sollte eine gemeinsame Schule mindestens für die ersten 8 Jahre geben. Und damit meine ich für ALLE! Auch für die Schüler, die eine körperliche oder geistige Behinderung haben. Das täte unserer Gesellschaft wirklich gut. Dass man irgendwann differenzieren muss, ist klar, aber das muss man ja eigentlich schon ab der ersten klasse- dafür muss es aber nicht verschiedene Schulformen oder Klassen geben.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn mir Gymnasiallehrer erklären, dass sie ihre 30 Schüler zielgleich unterrichten- als ob alle 30 Schüler auf dem gleichen Niveau wären und das gleiche brauchen würden...

Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass sich kaum etwas ändern wird, weil die Deutschen in dem Fall zu sehr an ihrem Elitesystem "Gymnasium" hängen, und so lange es Gymnasien gibt bringt auch jede nett gemeinte Art der Gemeinschaftsschule nichts.

Abgesehen davon sind viele Lehrer sowieso nicht bereit, sich auf andere Schülergruppen einzulassen- das würde ja Fortbildungsbedarf bedeuten...


Zum Bestechen: Halte ich ehrlich gesagt, für Ausnahmesituationen, dass sich Lehrer tatsächlich bestechen lassen. Was mir allerdings bei meinen ersten Elternabenden extrem aufgefallen ist, ist dass man sehr, sehr schnell sieht, welches Kind zu welchen Eltern gehört. Das ist wirklich faszinierend. Du kennst das Kind und sitzt vor den Eltern und merkst sofort, dass das zusammenpasst...

Zu Missis: Ich denk, es gibt solche und solche Lehrer und Eltern. Es gibt bestimmt Lehrer, die sich von der elterlichen Aktivität beeindrucken lassen. Es gibt aber auch jene, die schrecklich genervt von dem Getue der Eltern sind. Dass der Eindruck, den man von den Eltern hat (wenn er extrem ist, ob nun positiv oder negativ) auf das Kind zum Teil zurückfällt, will ich nicht bestreiten. Das ist wohl etwas, das zum zwischenmenschlichen Miteinander dazu gehört, was man als Lehrer aber natürlich so gut es geht ausschalten sollte...

Okay, dass war jetzt echt ein ewig langer Beitrag.... Sorry dafür :rolleyes:

Sori
 

Missis

Aktives Mitglied
Zu Missis: Ich denk, es gibt solche und solche Lehrer und Eltern. Es gibt bestimmt Lehrer, die sich von der elterlichen Aktivität beeindrucken lassen. Es gibt aber auch jene, die schrecklich genervt von dem Getue der Eltern sind. Dass der Eindruck, den man von den Eltern hat (wenn er extrem ist, ob nun positiv oder negativ) auf das Kind zum Teil zurückfällt, will ich nicht bestreiten. Das ist wohl etwas, das zum zwischenmenschlichen Miteinander dazu gehört, was man als Lehrer aber natürlich so gut es geht ausschalten sollte...
Nun ja, solange diese engagierten Eltern die Lehrkräfte in gewisser Weise entlasten können, werden diese das wohl gefällig annehmen.
Und es sind dann eben meist die Mütter, die nicht berufstätig sind, weil der Mann genügend verdient, die dann regelmäßig Aufsicht beim Radfahrunterricht zur Verfügung stehen, Klassenausflüge begleiten, Events organisieren, usw. Allein dadurch entsteht ja schon ein ganz anderes Verhältnis zur Lehrkraft.
 
L

lumiere_de_ciel

Gast
Ich sehe ganz klar die Eltern in der Verantwortung !

Es ist immer leicht die Verantwortung auf die Schule oder das Bildungssystem im allgemeinen zu schieben.

Welche Eltern wissen denn noch was ihre Kinder den ganzen Tag tun , welche Internetseiten sie besuchen oder welche Sendung sie im Fernsehn anschauen.

Ich selber halte nichts von Gesamtschulen.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Joa, manchmal ist das aber, wie gesagt, nicht entlastend, sondern stressig. Weil jene Mütter dann manchmal auch ihre eigenen Kinder bevorzugen, weil die Kinder genervt sind, wenn Mami immer dabei ist... Und weil gerade solche Eltern auch manchmal einfach viel zu viel mitmischen wollen...

Das ist also gar nicht immer positiv. Und schon gar nicht werden pauschal diese Kinder bevorzugt. Natürlich gibt es Lehrer, die sich durch ein gutes Elternverhältnis beeindrucken lassen und nicht mehr objektiv bewerten. Aber das ist definitiv nicht der Regelfall.

Was natürlich passiert ist folgendes: Durch einen engeren gemeinsamen Kontakt bestehen viel mehr Möglichkeiten sich über das Kind auszutauschen- wo Probleme sind, was gut läuft, wo Handlungsbedarf ist, etc. Die Eltern und die Lehrer sind so eher auf dem Laufenden, was mit dem Kind ist. Das hat natürlich Vorteile für das Kind (kann auch doof sein, wenn alles gleich weitergetrascht wird) - es ziehen beide an einem Strang. Für mich wäre das wünschenswert- bei allen Eltern.

Zu dem Entlasten: Meistens ist es für die Lehrer ein Krampf, genügend Eltern für solche Events zusammenzutrommeln, sei es nun Radprüfung, Klassenausflug oder Sommerfest...
 
C

cheney

Gast
Ich sehe ganz klar die Eltern in der Verantwortung !

Es ist immer leicht die Verantwortung auf die Schule oder das Bildungssystem im allgemeinen zu schieben.

Welche Eltern wissen denn noch was ihre Kinder den ganzen Tag tun , welche Internetseiten sie besuchen oder welche Sendung sie im Fernsehn anschauen.

Ich selber halte nichts von Gesamtschulen.
Da hat Olivchen völlig recht!

Erziehung beginnt in erster Linie im Elternhaus. Die Schule kann da nur Hilfestellung geben. Wenn einem Kind zuhause keine Werte oder soziales Vehalten vermittelt werden, kann ein Lehrer da auch nicht viel helfen.

Cheney
 
L

lumiere_de_ciel

Gast
Wenn beide Eltern voll arbeiten, ist das aber alles nicht so einfach.



Darkside

Stimmt ich denke das da auch irgendwo der Hase begraben liegt.

Wenn ich an die Zeit denke wo ich zur Schule geangen bin war der größte Teil der Mütter zu daheim und nur ein kleiner Teil ist arbeiten gegangen.
Mittlerweile wird es wohl so sein das es umgekehrt ist.

Aber trotzdem müssen auch Eltern, die beide voll arbeiten, in der Lage sein den Kindern einiges mit auf den Weg zu geben.
 
Status
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