Ob ein Kind die Schnürsenkel binden kann oder nicht, das dürfte mehr als sekundär sein,
Wenn aber deswegen eine Lehrerin sich ernsthaft erdreistet und fordert, die Eltern sollten Schuhe kaufen mit Klettverschluß, dann beweist die Lehrerin, daß sie nicht richtig tickt und stinkig faul is
Keiner Lehererin wird eine Perle aus ihrer Krone fallen, wenn sie einem Kind zeigt, wie man Schürsenkel bindet.
Hallo Jenkins,
wenn es nur um das Schnürsenkel binden gehen würde, so ist dies sicher sekundär. In der Regel können die Kinder, die sich aber nicht die Schuhe zubinden können, oft auch viele andere Dinge, die eine gewisse Motorik verlangen, nicht (richtige Stifthaltung, Jacke schließen, Perlen auffädeln, und ähnliches).
Das Schnürsenkel binden ist eigentlich eine Sache, die man im Kindergartenalter erlernen sollte- sofern das Kind nicht irgendwelche gravierenden motorischen Probleme hat. Allerdings ist das Schnürsenkelbinden eine echte feinmotorische Herausforderung. Viel schwieriger als Reißverschlüsse oder Knöpfe. Das Kind muss dazu schon viel mit seinen Fingern gearbeitet haben, um diese Handlung durchführen zu können. Die Möglichkeit wird aber den Kindern, die hauptsächlich vor der Glotze geparkt werden, verwehrt.... Logisch, dass die das dann mit 6 noch nicht können. Aber halt auch ganz schlimm, dass ihnen diese wichtigen Erfahrungen fehlen- dadurch haben sie es in der Grundschule viel schwerer.
Und hier wieder die Frage? Wer soll es denn nun ändern? Muss dafür gesorgt werden, dass Kinder wieder früh mehr Erfahrungen machen dürfen- dass also Eltern unterstützt und entlastet, aber auch gefordert werden oder soll die Schule das alles ausgleichen, was vorher schief läuft? Ne Mischung aus beidem wäre wohl gut...
Jetzt zu deinen Ideen. Nein, die Grundschullehrerin ist nicht grundsätzlich faul. Nur stelle dir bitte eine erste Klasse mit 30 Kindern nach oder vor der Sportstunde vor, von denen 15 keine Schnürsenkel binden können?
Wie lange soll dass umziehen dann eigentlich dauern, wenn die Lehrerin jedem hilft? (und noch bei zehn Kindern die Knöpfe schließt und bei fünf anderen die Reißverschlüsse zu macht?).
Wenn es ein Kind wäre- überhaupt kein Thema. Aber es sind halt viele.
Und das Schuhezubinden erlernt man nicht von heut auf morgen- das dauert recht lange? Wie viele Unterrichtsstunden soll man dafür einplanen? Zieht man das dann vom Matheunterricht ab? Oder von der Sportstunde? Was machen die Kinder, die das schon können? Da stehen dann wieder die Eltern auf der Matte...
Kinder bringen sich sowas heut zutage in der Regel übrigens nicht mehr gegenseitig bei- das läuft dann eher so ab: "Wie? Du kannst Dir nicht die Schuhe alleine zubinden? Muss Mama dich auch noch anziehen morgens? Geh doch gleich auf die Assischule! Haha, der Fritz ist behindert, der kann noch nciht mal Schuhe binden!"
Klettverschluss ist übrigens auch eher ne Übergangslösung- eigentlich sollten die Eltern das mit ihren Kindern üben- auch zum eigenen Vorteil- wie lange wollen die denn noch ihrem Kind morgens vor der Schule die Schuhe binden?
Für den Sportunterricht find ich das mit den Klettverschlüssen gar nicht schlecht- das geht einfach schneller.... Und das Umziehen dauert bei den Kleinen echt eh schon ewig....
Und noch was dazu: Wir haben eine Schülerin, die es einfach motorisch nicht kann und vermutlich auch nicht mehr lernen wird, sich die Schuhe zu binden. Sie ist schon jugendlich. Und die Eltern zwingen sie zur Unselbstständigkeit, in dem sie ihr immer noch Schuhe mit Schnürsenkeln statt mit Klett kaufen. Sie muss so immer jemanden bitten, ihr zu helfen... Das find ich auch schlimm :mad: - Klett könnte sie alleine... Naja, aber das ist ja eine besondere Situation. Im Normalfall sollte das wohl jeder lernen können...
Sori