Ehrlich gesagt: mir geht es immer häufiger ganz ähnlich wie dir. Und das, obwohl ich in einem IT-Beruf arbeite. Aber ich bin halt auch kein Digital Native, und ich finde manche modernen Entwicklungen nicht nur vorteilhaft, manchmal verwirrend oder sogar (gesellschaftlich) problematisch.
Zu den Dingen, die mir persönlich Schwierigkeiten machen, ist der zunehmende Zwang, vieles online machen zu müssen. Das klingt zwar zunächst fast praktisch - man muss nicht aus dem Haus, braucht kein Bargeld, muss keine fremden Leute treffen, etc.
Aber andererseits: ich muss mich für die meisten digitalen Dienste registrieren, ein Konto einrichten, brauche eine Mailadresse, eine Kreditkarte oder Paypal, muss mir Accountnamen und Passwörter merken, brauche ein Smartphone, das nicht zu alt sein darf, etc.
Oft merke ich, dass ich einfach keine Lust habe, mir noch eine weitere App zu installieren. Beispielsweise bin ich neulich in einem an sich schönen Museum gewesen, aber den früher altbewährten Audio-Guide, der einem Erklärungen zu den Exponaten geliefert hat, gibt es immer seltener. Stattdessen soll man das eigene Smartphone nutzen und muss aber dafür jeweils die museumseigene App installieren. Das habe ich nicht gemacht. Ich habe auch kaum jemanden gesehen, der sich das Smartphone ans Ohr gehalten hätte.
Oder, immer häufiger soll man ÖPNV-Tickets online buchen. Dafür braucht man erneut jeweils eine spezifische App der Verkehrsbetriebe. Wenn man also viel reist, bräuchte man eine App der Verkehrsbetriebe von Stuttgart, München, Frankfurt, Hamburg, Berlin.... Also, mir sind die herkömmlichen Tickets nach wie vor lieber, ehrlich gesagt.