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Telefonische Krankschreibung und Blaumachen? Eure Meinung!

Insta

Sehr aktives Mitglied
Das ist doch keine ehrliche Betrachtung rund um das Problem.
Die Gruppe der blaumacher ist ganz sicher grösser null.
Manche Studien kommen auf 55% andere auf 33%, immer sind es relevante Anteile.

Da zu sagen, der gelbe Zettel habe immer recht, ist naiv.

Ich kann mir frei aussuchen, was der Arzt macht.
Möchten Sie eine Krankschreibung?
Ein oder zwei Wochen?
Ach, dann gerne zwei.

Typische Kommunikation in deutschen Praxen!
Doch, der gelbe Zettel hat immer Recht. Wahrscheinlich habe ich mich etwas schlecht ausgedrückt. Du kannst ja mal als Kollege oder Chef gegen Person XY mit gelbem Zettel klagen und blau machen unterstellen. Wenn derjenige nicht gerade mit angeblich gebrochenen Beinen im Freizeitpark ist wird das nix.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Ich möchte Dich mal hören, wenn Du die ganze Arbeit für eine vier Wochen lang angeblich kranke Kollegin miterledigen darfst und diese dann abends gut gelaunt mit Freunden im Kino und etwas später topfit auf dem Wochenmarkt triffst. Deine Sichtweise ist im besten Fall naiv.

Statt "Der gelbe Zettel hat immer recht" trifft wohl eher "die Ehrlichen sind die Dummen" ins Schwarze!
Ich habe selbst so viel zu tun dass ich keine Arbeit von kranken Kollegen bekomme. Sowas muss der Chef mit einplanen, Menschen sind nun mal krank.

Und, hat der Chef geklagt weil die angeblich kranke Kollegin gar nicht krank war? Spannend, dass Du in Menschen reingucken kannst. Ich kann von außen nicht beurteilen ob jemand top fit ist.
 

Winnetou

Aktives Mitglied
Interessant. Sowas wurde ja schon vermutet, ich finde diese Erklärung deutlich schlüssiger, als dass plötzlich mehr Blaumacher entstehen, nur weil man nicht mehr zur Praxis fahren muss.
Ich finde die Untersuchung auch interessant. Allerdings stellt sie ja mitnichten eine wissenschaftliche Erforschung des kausalen Zusammenhangs dar... diesen Anspruch erhebt sie selbst auch gar nicht, sondern es wird darin klar gesagt, dass die vorliegenden Daten für eine solche Analyse nicht ausreichen.

Wenn man sich die Grafiken dieser Untersuchung aber mal anschaut, scheint mir ein verändertes Fehlzeitenverhalten (wozu ja u.a. auch Blaumachen zu zählen ist, und was wiederum mit einiger Wahrscheinlichkeit auch mit der neuen Möglichkeit der telefonischen Krankmeldung zusammenhängen könnte) doch eine größere Rolle zu spielen. Denn wäre der Grund ganz überwiegend die bessere Datenerfassung, würde ich einen erkennbaren sprunghaften Anstieg der Krankmeldungen bei allen Erkrankungen erwarten... nicht nur einen so exorbitant hohen Anstieg bei den Atemwegserkrankungen.

Dies ist aber nicht der Fall... von Ende 2021 auf Ende 2022 ist die Zahl der AU-Tage bei Verletzungen und Vergiftungen nahezu gleich geblieben, und bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems sogar leicht gesunken. Und bei psychischen und Verhaltensstörungen gibt es schon seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg... aber keine besondere Erhöhung nach Einführung der elektronischen Übermittlung der Arbeitsunfähigkeit an die Krankenkassen.

Das passt für mich also nicht so recht mit den Schlussfolgerungen der Untersuchung zusammen.

Es wäre mal interessant zu erfahren, wie sich die Krankmeldungen bei weiteren Diagnosen entwickelt haben, finde ich. Magen-Darm-Erkrankungen beispielsweise. Oder Migräne.
 

Grisu

Aktives Mitglied
Im Regelfall wird der Arbeitgeber versuchen zusammen mit dem med. Dienst der Krankenkasse zu belegen dass der Mitarbeiter nicht krank ist. Ob da die Krankenkasse mitspielt oder nicht ist dann eine andere Frage.

Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit - was können Arbeitgeber tun? | Die Techniker - Firmenkunden

Sind wir dann beim Kleinunternehmen unter 10 Mitarbeitern, dann kann eine Kündigung ohne Angabe von Gründen erfolgen.

Wobei ich in diesem Thread immer das Gefühl habe dass wir alle von anderen Dingen reden. Ich persönlich denke eigentlich fast nur an die Folgen, die einem Mitarbeiter entstehen können, denn für mich war es das schlimmste arbeitslos zu sein. Einige haben eine bestimmte Meinung zu einem Thema und sie wollen diese Meinung bestärken.

Letztendlich wird weder meine Sicht aus Angst einen Arbeitsplatz zu verlieren noch die philosophische Einstellung was einem Arbeitnehmer zugemutet werden kann und was nicht eine Rolle spielen. Wenn ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer los werden will, dann gelingt ihm das ..... nicht nur im Kleinunternehmen....

Gruß von Grisu

Gruß von Grisu
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ich glaube nicht, dass die Tage anhand der vom Patienten eingereichten AU's als Grundlage für die Statistik gilt.
Die Ärzte übermitteln das und es gibt das Statistische Bundesamt, das auch die Zahlen ermittelt und veröffentlicht.
Von daher kann ich nicht glauben, dass es daran liegen soll.
Das ist ja keine Frage des Glaubens.
Ich vertraue den Aussagen von Krankenkassen und Wirtschaftsforschung in dieser Hinsicht mehr als gefühlten Wahrheiten. Veröffentlichungen dazu finden sich leicht, z. B.


ZITAT
"Die Vorstandvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, hat die telefonische Krankschreibung gegen Kritik verteidigt und Äußerungen des Bundesfinanzministers Christian Lindner (FDP) widersprochen. Für den hohen Krankenstand der vergangenen Monate und Jahre gebe es eine Vielzahl von Gründen, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die telefonische Krankschreibung gehört nach allem, was wir wissen, nicht dazu.“ Verschiedene Auswertungen der AOK zu den Fehlzeiten in der Pandemie ließen den Schluss zu, dass mit der damals neu eingeführten Möglichkeit sehr verantwortungsvoll umgegangen worden sei."


ZITAT
"
Forscher des Leibniz-Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) haben nun vier Haupterklärungsgründe untersucht. Interessant ist, dass die telefonische Krankschreibung als Grund ausgeschlossen wird."


---------------

Aufschlussreich dazu ist auch die Phase zu betrachten, in welcher die telefonische Krankschreibung ausgesetzt war.
Insgesamt hätte es einen Anstieg seit 2020 mit Einführung und einen Rückgang 2023 mit Ende der Regelung geben müssen.
Leider habe ich keinen Link dazu parat, habe es nur in einer Tageszeitung gelesen, dass dies eben nicht so verlief.
Dazu ließe sich sicher auch irgendwo im Netz etwas finden.
 

natasternchen

Aktives Mitglied
Doch, der gelbe Zettel hat immer Recht. Wahrscheinlich habe ich mich etwas schlecht ausgedrückt. Du kannst ja mal als Kollege oder Chef gegen Person XY mit gelbem Zettel klagen und blau machen unterstellen. Wenn derjenige nicht gerade mit angeblich gebrochenen Beinen im Freizeitpark ist wird das nix.
Leider ist das tatsächlich so, aber genau deshalb ist es ja richtig, dies zu kritisieren.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist?
Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Kündigung aufgrund und während Krankheit
Eben. Der Arbeitgeber hat bereits ausreichend Handlungsspielraum, ohne dass eine kurzsichtig gedachte Kollektivmaßnahme verhängt wird.
Das könnte nämlich längere Krankenstände, Spätfolgen, chronische Erkrankungen nach sich ziehen und so deutlich schädlicher wirken als ein paar Blaumacher, die man - so man denn wirklich möchte - mit anderen Maßnahmen sanktionieren/unterbinden könnte.

Bei solchen Ansinnen wie dem hier diskutierten geht es doch nicht um die vorgeschobenen Blaumacher. Als Arbeitnehmer sollte man da schon genau hinsehen. Und vorallem die Faktenlage prüfen.
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Das ist ja keine Frage des Glaubens.
Ich vertraue den Aussagen von Krankenkassen und Wirtschaftsforschung in dieser Hinsicht mehr als gefühlten Wahrheiten. Veröffentlichungen dazu finden sich leicht, z. B.
Ich verstehe Dein Zitat nicht.
Es ging lediglich darum, wie die Daten erhoben werden.
Und ich erwiderte lediglich einem User, dass ich nicht glaube, dass anhand der eingereichten AU's der Patienten dies ermittelt wird.
 

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