mir geht das so wie Dir in der Hypomanie (Bipolar Typ 2 definitiv) und der weiteren gute-Laune-Phase, bin am Verzweifeln, wenn Menschen die naheliegenden und offensichtlichen Lösungen nicht sehen - wollen.
Wie seltsam eigentlich. Bei so einer "Laune" sieht man komplett klar und frei, ist extrem geschärft in allen Sinnen und das wird als krank bezeichnet und man muss Tabletten nehmen, denn das ist nicht richtig.
Geht man gedeckelt rum, dann ist das okay. Sei "normal".
Meine hochmanische Phase, die vor ungefähr 25 Jahren da war, die war dermaßen beglückend, dass ich heute noch davon zehre. Zb formten meine Hände wie von selbst innerhalb Minuten aus Ton ein Mädchen, eine junge, sitzende, nackige Frau, die ein Baby knuddelt, das von Herzen lacht- es waren Zeugen anwesend, oder sagen wir, wir selbst waren alle Zeuge davon, ich ebenso- wie geht das, was ist das? Ich kam mir vor, das bin nicht ich, etwas erfasst mich. Ebenso gabs damals zu jener Zeit den üblichen Griff zur Zigarettenpackung, mein Handgelenk versagte, es fiel die Packung aus der Hand, ich hörte von einer Minute nach der anderen zu rauchen auf, ganz leicht, total selbstverständlich. Ich spürte die Emotionen der anderen auf eine andere Weise, wesentlich mitfühlender, mir kam vor, ach so, so gehts jenem, das habe ich nicht geahnt, oh, entschuldige- es glätteten sich so viele Probleme wie von selbst, ich hab während Meditationen mein Rückgrat durchgebogen, führte Mudras aus, bewegte meine Augäpfel nach hinten und sah Feuerwerke, erlebte Zonen der Welt, so schön, wie man sich nicht vorstellen kann, unbeschreiblich prächtig. Ich legte in kurzer Zeit Gedichte hin, Texte, die extrem "heilig" stimmten, wie von anderen "Sphären" diktiert, alles gelang, alles flutschte nur so, ob das Gespräche waren mit der Bank, oder mit dem Ehemann, von da weg wurden die Weichen gestellt für ein endlich anderes Sein- viel besser als vorher.
Dann war das offenbar zu viel Stress ( Eustress ist auch Stress) und es drehte sich, alles kippte, ich stürzte ab von diesem Höhenflug. Ich strebe den nicht mehr an, aber gleichzeitig weiß ich, dieses Leben ist eins von mehreren- so ein Einblick macht optimistisch, macht zuversichtlich, macht ruhig und bei mir löste das auch eine Demut aus- ich bin sicher nicht die Weisheit, aber sie ist hinter diesem Deckel, von der habe ich erfahren, ich habe sie gekostet und weiß, sie ist da, bei uns für uns alle.
Man kann dahinleben in Langsamkeit und machen, wie man halt macht, das ist ähnlich, wie wenn man seinem Kind alle Zeit der Welt gönnt, bis es reif ist für mehr.
Diesen Zustand damals haben bestimmte Handlungen ausgelöst, irgendetwas war da, das diesen Deckel kurz öffnete.
Meine Kameradin hat ein Bild in der Küche hängen, es ist ein Druck von einem berühmten Original- ein Mann schaut mit dem Kopf in eine andere Welt und das Bild nennt sich: ich habe den Himmel geschaut- genau so kam es mir vor.
Wir können uns freuen, es wird weiter gehen- irgendwann haben wir es so. Das wird eine Vision gewesen sein von jenen Tagen, wo unsere Ausrichtung evolutionsbedingt dann so ist. Es blitzt durch- mal hier, mal da, welcher Schönheit wir entgegentreten.