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Wieso bin ich nicht teamfähig?

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Eine gut fnktionierende Alternative kann auch der Weg in die Selbständigkeit sein.

Ich würde das Kind nicht beim Namen nennen, also den Begriff Hochbegabung aussparen. Der Begriff als Solcher birgt keinerlei Mehrwert, dazu können viele damit gar nichts anfangen und entwickeln gar weitere negative Gefühle wie Neid, weil es ja schon eine besondere Fähigkeit ist,
Hast du/hat jemand in deinem Umfeld gute Erfahrungen damit gemacht?
Ich frage aus Interesse.

Ich kenne eher immer wieder auf das Thema zurückkommende Fragen, Neugierde. Ließe sich natürlich unterbinden. Den Schritt nach vorne empfinde ich da positiver, im Gespräch lässt sich unterbringen, dass das nicht immer ganz einfach ist. Für einen selbst und andere.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
@Ausnahmsweise: Ich kenne leider nur das Getratsche hintenherum, wenn jemand den Begriff der Hochbegabung ins Spiel brachte. Er wird ja teils sehr inflationär verwendet und schon im Kleinkindalter, wenn das eine Baby schon etwas kann, das andere hingegen noch nicht. Dann wird er gerne bemüht und damit kokettiert.

Besonders schlimm dann in der Schule, weil da dann erstmals auch die Kinder selber merken, dass sie besonders sind. Das Umfeld hingegen ist noch zu unreif, um angemessen darauf reagieren zu können. Nicht selten ist Mobbing die Folge. Dass du @CharlotteEttol in deinem Privatleben keine Probleme zu haben scheinst, empfinde ich als echten Segen - das ist m.E. eher nicht typisch. Deshalb auch meine Frage, ob bereits mal auf Hochbegabung getestet eurde.

Grundsätzlich wäre ja auch mein Tipp nicht, sich Nachfragen der Kollegen zu verschließen. Dafür braucht es m.E. aber auch die Bezeichnung nicht. Da geht es ja eher darum, wie sich das äußert.
 
Zuletzt bearbeitet:

kasiopaja

Urgestein
Hallo,

mal eine Schilderung meiner Problematik: egal in welchen Team ich arbeite, ich habe immer nach kurzer Zeit das Gefühl dass ich nicht integriert werde bzw. andere mich „komisch“ finden.

Was ich nachvollziehen kann…

Ich versuche mal mich selbst zu beschreiben:

Ich bin ein logischer und sachlicher Mensch, nicht so der emotionale Typ, total lösungsorientiert. Meine Arbeitsleistung ist gut. Ich bin schnell, brauche wenig Einarbeitung, bekomme immer schnell komplexere Aufgaben usw. (Meine Vorgesetzten sind beigeistert). Das Problem ist, ich bin WIRKLICH extrem schnell und kann einfach nicht anders. Manchmal habe ich den Eindruck dass ich andere überfordere. Ich denke auch so schnell. Kann anderen kaum zuhören, weil ich weiß was man sagen will und während man noch spricht, bin ich schon wieder bei einem ganz anderen Thema. Ich kann gefühlt 100 Dinge auf einmal machen, je komplexer umso besser. Kann es kaum ertragen wenn ich mich „bremsen“ muss, weil andere langsamer sind…

Je banaler die Dinge sind, umso schlimmer. Bekomme einen Boreout, Konzentration lässt nach (habe bei den „banalen“ Dingen einen regelrechten Kontrollwahn entwickelt. Kontrolliere mich wieder und wieder selbst).

Ich habe Probleme zu smalltalken, fühl mich nicht wohl in Teams und brauch nach einem Tag im Büro erstmal wieder eine Weile um mich zu „erholen“. (Wovon eigentlich)? Gott sei Dank ist die Homeofficeregelung bei uns so locker…

Außerhalb der Arbeit habe ich die Problematiken so aber gar nicht. Ich bin offen, mach gerne Späße, habe keine Probleme damit auf Menschen zuzugehen. Meine Beziehung läuft gut. Habe generell nicht den Eindruck dass man mich komisch findet, eher sympathisch.

Aber diese Situation im Team im Büro… als wäre ich da eingesperrt, darf jetzt nichts falsch machen.

Alles in allem will ich einfach meine Ruhe, stehe nicht gerne im Mittelpunkt. Und jetzt das größte Problem: ANDERE machen mich zum Mittelpunkt. Wieder und wieder wird betont WIE schnell ich bin, die Qualität SO gut. Seit ich klein bin höre ich das und ich KANN es einfach nicht mehr hören.

Dass ich so intensiv darüber nachdenke ist nur phasenweise, fühle mich richtig schlecht, als könnte ich nichts richtig machen. Denke Stunden und Tagelang über gewisse Situationen nach, was hätte ich anders sagen können? Anders machen müssen? Ich schäme mich dafür dass ich so bin und weiß gar nicht wofür eigentlich…

Manchmal läuft es gefühlt besser, weiß dann manchmal gar nicht ob ich mir das alles nur einbilde.

Ich versuche mich anzupassen, aber das Gefühl dass man mich eher merkwürdig findet dominiert und ich denke ich liege nicht falsch damit.

Was stimmt denn nicht mit mir?
Ich kenne das mit der schnellen Auffassungsgabe und der Ungeduld auch.
Aber man kann schon lernen zuzuhören und Geduld zu haben.
Da muss man sich selbst halt manchmal bremsen und sich auf das jetzige Gesprächsthema konzentrieren.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
zitat TE
Was stimmt denn nicht mit mir?
zitat Ende

Woher kommt die Frage ?

Eigentlich müsste doch da stehen , bin unzufrieden, will meine Ruhe haben, brauche einen Weg das zu bezahlen, dann kann ich 100 Sachen gleichzeitig machen, die Sinn machen , mich nicht so aus der Bahn werfen,
das ich Erholung brauche
selbst dann nicht , wenn ich 200 Sachen machen, weil ich die ja dann gerne mache - also nicht um mir selbst zu beweisen wie gut ich bin , sondern weil sie mich inhaltlich mit Interesse füllen

Beispiel

Der alte Schuster besohlt 3 Schuhe am Tag , der junge Schuster besohlt 20 !
der junge sagt " Ich bin besser ich besohle 20 Schuhe am Tag " und der alte erwiedert " Du bist schneller " und ich bin mit 3 Schuhen am Tag zufrieden ....

Vielleiht ist das ja keine Hochbegabung und das " Problem " ist darin nicht begründet das es ca nur 3 % Menschen gibt , die einen IQ über 140 haben .....denn auch wenn in einer Turnhalle nur 3 sind mit denen ich mich vernünftig unterhalten kann , weil mir alle anderen zu ...." langweilig " sind haben wir 4 ein Gespür dafür entwickelt , denn denen geht es ähnlich wie mir ....was bedeutet in einem derartigen Team , wo jeder die 200 Sachen gerne macht funktioniert man wunderbar.......

wenn aber der Selbstwert , die eigene Stimmigkeit ( Richtigkeit ) damit in Verbindung gebracht wird ,
kannst Du ja nicht wirklich
von Deinem Fähigkeiten überzeugt sein ....denn Du stellst sie in Frage ohne Fehler gemacht zu haben .....
na und wenn man nicht einordnen lernt sondern Ich bezogene Selbstverbesserung auf der Kappe stehen hat wirft das für mich ne Menge Fragen auf.

Wie wirst Du Dich von Deiner Stimmigkeit überzeugen oder Deine Richtigkeit feststellen, wenn Du Dein effizienteres Arbeiten und Deine Fehlerlosigkeit schon als unrichtig oder unstimmig empfindest - also in Bezug auf ein Team
denn auch ein team braucht einen Teamleiter....

Wenn es aber nur an ein paar Hirnwindungen liegt die bei anderen krumm und bei Dir grade sind , könnte es schon sein, dass Du die entstehende "Freizeit" nicht zu nutzen gelernt hast .....

mein Rat - Kultiviere Dein Nichtstun, Deine Faulheit, den Müßiggang ......oder ?
 

weidebirke

Urgestein
Ich denke auch an irgendeine Neurodiversität.

Ich finde es ungewöhnlich, dass sich das auf die Arbeit beschränkt. Daher würde ich einfach empfehlen, sich ein Arbeitsgebiet zu suchen, das Dich herausfordert oder wo es ähnlich schnelle Menschen gibt.

War das in Schule und Ausbildung auch schon so?
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Hier gibst du dir eigentlich schon selbst eine mögliche Antwort auf die Frage, warum du nicht teamfähig bist:
Kann anderen kaum zuhören, weil ich weiß was man sagen will und während man noch spricht, bin ich schon wieder bei einem ganz anderen Thema.
Menschen merken, wenn man ihnen nicht zuhört.
Auch wenn du oft richtig damit liegst und weißt, was andere sagen wollen - immer wird es nicht stimmen. Das kriegst du dann nur nicht mit, weil du nicht mehr zuhörst.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
mir geht das so wie Dir in der Hypomanie (Bipolar Typ 2 definitiv) und der weiteren gute-Laune-Phase, bin am Verzweifeln, wenn Menschen die naheliegenden und offensichtlichen Lösungen nicht sehen - wollen.
Wie seltsam eigentlich. Bei so einer "Laune" sieht man komplett klar und frei, ist extrem geschärft in allen Sinnen und das wird als krank bezeichnet und man muss Tabletten nehmen, denn das ist nicht richtig.
Geht man gedeckelt rum, dann ist das okay. Sei "normal".
Meine hochmanische Phase, die vor ungefähr 25 Jahren da war, die war dermaßen beglückend, dass ich heute noch davon zehre. Zb formten meine Hände wie von selbst innerhalb Minuten aus Ton ein Mädchen, eine junge, sitzende, nackige Frau, die ein Baby knuddelt, das von Herzen lacht- es waren Zeugen anwesend, oder sagen wir, wir selbst waren alle Zeuge davon, ich ebenso- wie geht das, was ist das? Ich kam mir vor, das bin nicht ich, etwas erfasst mich. Ebenso gabs damals zu jener Zeit den üblichen Griff zur Zigarettenpackung, mein Handgelenk versagte, es fiel die Packung aus der Hand, ich hörte von einer Minute nach der anderen zu rauchen auf, ganz leicht, total selbstverständlich. Ich spürte die Emotionen der anderen auf eine andere Weise, wesentlich mitfühlender, mir kam vor, ach so, so gehts jenem, das habe ich nicht geahnt, oh, entschuldige- es glätteten sich so viele Probleme wie von selbst, ich hab während Meditationen mein Rückgrat durchgebogen, führte Mudras aus, bewegte meine Augäpfel nach hinten und sah Feuerwerke, erlebte Zonen der Welt, so schön, wie man sich nicht vorstellen kann, unbeschreiblich prächtig. Ich legte in kurzer Zeit Gedichte hin, Texte, die extrem "heilig" stimmten, wie von anderen "Sphären" diktiert, alles gelang, alles flutschte nur so, ob das Gespräche waren mit der Bank, oder mit dem Ehemann, von da weg wurden die Weichen gestellt für ein endlich anderes Sein- viel besser als vorher.
Dann war das offenbar zu viel Stress ( Eustress ist auch Stress) und es drehte sich, alles kippte, ich stürzte ab von diesem Höhenflug. Ich strebe den nicht mehr an, aber gleichzeitig weiß ich, dieses Leben ist eins von mehreren- so ein Einblick macht optimistisch, macht zuversichtlich, macht ruhig und bei mir löste das auch eine Demut aus- ich bin sicher nicht die Weisheit, aber sie ist hinter diesem Deckel, von der habe ich erfahren, ich habe sie gekostet und weiß, sie ist da, bei uns für uns alle.
Man kann dahinleben in Langsamkeit und machen, wie man halt macht, das ist ähnlich, wie wenn man seinem Kind alle Zeit der Welt gönnt, bis es reif ist für mehr.
Diesen Zustand damals haben bestimmte Handlungen ausgelöst, irgendetwas war da, das diesen Deckel kurz öffnete.
Meine Kameradin hat ein Bild in der Küche hängen, es ist ein Druck von einem berühmten Original- ein Mann schaut mit dem Kopf in eine andere Welt und das Bild nennt sich: ich habe den Himmel geschaut- genau so kam es mir vor.
Wir können uns freuen, es wird weiter gehen- irgendwann haben wir es so. Das wird eine Vision gewesen sein von jenen Tagen, wo unsere Ausrichtung evolutionsbedingt dann so ist. Es blitzt durch- mal hier, mal da, welcher Schönheit wir entgegentreten.
 

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