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ADHS-Kind, ich bin am Limit

Blume444

Mitglied
Hallo,

wir sind eine Familie mit 2 Kleinkindern. Unsere Tochter ist 5,5 Jahre hat und hat vor einem Jahr die Diagnose ADHS bekommen. Sie ist im Kindergarten aufgefallen, durch aufwändige Tests wurde das bei einer Kinderärztin, die sich mit ADHS auskennt, bestätigt. Seitdem ist sie in Frühförderung (Ergotherapie und Pädagogin). Auch den beiden Frauen in der Frühförderung sind die Defizite und Probleme unserer Tochter aufgefallen.
Die größte Herausforderung ist der Alltag: "Zieh dich bitte an, geh bitte Zähne putzen" usw. - das muss man 10 Mal wiederholen und trotzdem kommt man nicht zu ihr durch. Erst wenn man laut wird und schreit, findet man überhaupt Gehör bei ihr. Doch das will ich eigentlich gar nicht. Und so wird es nervlich sehr anstrengend und das Klima verschlechtert sich, auch für unsere Tochter.
Des weiteren ist sie sehr laut und hyperaktiv und unsere Wohnung sieht immer unordentlich aus. Kaum ist es aufgeräumt, sieht es 2 bis 3 Stunden danach wieder so aus: Regale im Kinderzimmer ausgeräumt, Kisten mit Bausteinen/Spielzeug ausgekippt, sie durchwühlt ihren Kleiderschrank und alles liegt am Boden. Statt nur Hände zu waschen, panscht sie im Badezimmer und verschmiert es mit Seife oder Zahnpasta. Sie hat schon viel Spielzeug kaputt gemacht.
Ständig bin ich mit ihr beschäftigt und ihr kleiner Bruder (1,5 Jahre) leidet darunter. Er leidet auch darunter, dass sie so impulsiv ist, ihn schubst, ihn haut, ihm Dinge wegnimmt usw. Er kann sich noch nicht richtig wehren. Sie ist manchmal in ihrer Impulsivität auch schon auf andere Kinder losgegangen, einfach so aus dem Nichts, was ein soziales Problem darstellt und auch nicht einfach ist.
So komme ich vor allem nervlich an meine Grenzen - dieses ständige Diskutieren und teils Streiten kostet so viel Energie und Zeit.
Ich arbeite schon mit einem Belohnungssystem, welches die Kinderärztin mir gesagt hat: Für Dinge wie Anziehen, Zähne putzen, aufräumen, ordentlich essen usw. bekommt sie Punkte. Hat sie eine bestimmte Anzahl Punkte am Tag, bekommt sie eine kleine Belohnung. Das funktioniert aber nur bedingt.
Hat vielleicht noch jemand Tipps für mich, wie ich damit besser umgehen kann? Wie es irgendwie besser klappt, ohne x-mal zu diskutieren? Ohne dass es regelmäßig eskaliert? Denn irgendwann ist mein Akku einfach leer.

Zur Information: Unsere Tochter geht halbtags in den Kindergarten, unser Sohn ist den ganzen Tag bei mir. Ich bin alleine für Kinderbetreuung und Haushalt zuständig, da mein Mann arbeiten geht.

Vielleicht gibt es ja jemanden, der mir Tipps für einen besseren Umgang mit meinem Kind und diesen Situationen geben kann. Ich finde keine Gruppe in meiner Nähe, um mich mit anderen Eltern auszutauschen und so Tipps zu bekommen.
 

Ysaia

Aktives Mitglied
In diesem Alter ist es extrem schwierig, da die eh schon unausgereifte Impulskontrolle in noch geringerem Maße ausgeprägt ist.
Wurde schonmal eine medikamentöse Therapie angesprochen?
 

Blume444

Mitglied
Wurden euch bereits Medikamente vorgeschlagen? Medikinet o.ä.?
Die Kinderärztin meint, wir sollen warten, bis sie eingeschult wird. Aber die zwei Frauen von der Frühförderung haben mir ans Herz gelegt, das mit den Medikamenten vor Einschulung zu probieren, da man dann sieht, wie sie reagiert, wie es ihr damit geht und man Zeit genug hat, die richtige Einstellung zu finden, ohne dass sie gleichzeitig unter Druck wegen der Schule steht. Die Schule nächsten Sommer wird eine große Umstellung für sie, deshalb teile ich die Meinung der Ergotherapeutin und der Pädagogin. Die Zwei arbeiten jede Woche mit unserer Tochter und nach deren Einschätzung wird es schwierig ohne Medikamente, da auch die Konzentration nach 10 Minuten weg ist, unsere Tochter Aufgaben anders macht als ihr gesagt wird und sie sehr leicht ablenkbar ist (akustisch sowie visuell).
Ich versuche, einen Termin bei der Kinderärztin zu bekommen, um das zu klären, denn ich fände es vor der Einschulung auch leichter für alle.
 

Ysaia

Aktives Mitglied
Die Kinderärztin meint, wir sollen warten, bis sie eingeschult wird. Aber die zwei Frauen von der Frühförderung haben mir ans Herz gelegt, das mit den Medikamenten vor Einschulung zu probieren, da man dann sieht, wie sie reagiert, wie es ihr damit geht und man Zeit genug hat, die richtige Einstellung zu finden, ohne dass sie gleichzeitig unter Druck wegen der Schule steht. Die Schule nächsten Sommer wird eine große Umstellung für sie, deshalb teile ich die Meinung der Ergotherapeutin und der Pädagogin. Die Zwei arbeiten jede Woche mit unserer Tochter und nach deren Einschätzung wird es schwierig ohne Medikamente, da auch die Konzentration nach 10 Minuten weg ist, unsere Tochter Aufgaben anders macht als ihr gesagt wird und sie sehr leicht ablenkbar ist (akustisch sowie visuell).
Ich versuche, einen Termin bei der Kinderärztin zu bekommen, um das zu klären, denn ich fände es vor der Einschulung auch leichter für alle.
Ich hätte vielleicht noch einen kleinen Strategien- Katalog. Setzt du sowas in der Richtung schon mit ihr um?
 

Blume444

Mitglied
Ich hätte vielleicht noch einen kleinen Strategien- Katalog. Setzt du sowas in der Richtung schon mit ihr um?
Bitte erkläre mir das!
Ich warte jetzt schon über 1 Jahr auf ein Eltern-Training in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie, mit dem Eltern lernen, besser mit dem Verhalten von ADHS-Kindern umzugehen, sie zu verstehen und es auch den Kindern leichter zu machen. Aber ich habe bis jetzt noch keinen Platz bekommen.
Seit Diagnose machen wir ein Belohnungssystem, das unsere Tochter für alltägliche Aufgaben belohnt, in Form von Punkten. Hat sie über die Hälfte an Punkten geschafft, bekommt sie abends eine kleine Belohnung, z.B. Nagellack, Kinder-Tattoo, ein Malbuch usw.
Schafft sie die volle Punktzahl, darf sie sich einen Ausflug wünschen, z.B. in den Indoor-Spielplatz oder in den Tierpark.
Die Pädagogin hat gesagt, ich soll eine reizarme Umgebung schaffen, deshalb sind viele Dinge von ihr in einer Kommode (Kuscheltiere, Kinderbücher, Spiele). Das Kinderzimmer sieht leider etwas trostlos aus dadurch. Es hält unsere Tochter auch nicht davon ab, die Dinge einfach aus der Kommode rauszuräumen und dann liegt doch alles wieder rum.
Sorgen bereitet mir auch ihre Impulsivität - das geht von Spielzeug durch die Luft werfen bis hin zu Kinder vom Klettergerüst schubsen. Auch sagt sie seit einiger Zeit leider viele Schimpfwörter. Wir sagen dann zu ihr, wenn sie uns beschimpft, legen wir uns abends nicht zu ihr ins Kinderzimmer oder wir kassieren für jede Beleidigung ein Kuscheltier ein.

Ich bin für jeden Tipp und jede Strategie dankbar, die den Alltag von uns und auch unserer Tochter einfacher macht!
 

Soley

Aktives Mitglied
Versuche es parallel mit Vitaminen, Mineralstoffen und Omega 3. Ganz gut sind da Vitamine aus Obst und Gemüse sowie Omega 3 aus Algen (googeln).

Verzichte zudem auf Zucker und entzündungsfördernde Ernährung.

AD(H)S kann ganz oft was mit der Ernährung zu tun haben.
An deiner Stelle würde ich zu erst mit der Ergo starten und die Ernährung radikal umstellen und wenn das nicht hilft, dann erst zu Medikamenten greifen.
 

Blume444

Mitglied
Versuche es parallel mit Vitaminen, Mineralstoffen und Omega 3. Ganz gut sind da Vitamine aus Obst und Gemüse sowie Omega 3 aus Algen (googeln).

Verzichte zudem auf Zucker und entzündungsfördernde Ernährung.

AD(H)S kann ganz oft was mit der Ernährung zu tun haben.
An deiner Stelle würde ich zu erst mit der Ergo starten und die Ernährung radikal umstellen und wenn das nicht hilft, dann erst zu Medikamenten greifen.
Das mit der Ergo läuft schon ein Jahr. Das mit der Pädagogin auch.
Das mit den Vitaminen ist ein super Tipp! Obst und Gemüse isst unsere Tochter gerne, Nüsse leider nicht so. Vielleicht finde ich Tropfen oder Ähnliches mit Omega-3 für Kinder. Weißt du, welche Dosierung man da geben muss?
 

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