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ADHS-Kind, ich bin am Limit

Blume444

Mitglied
Was total wichtig ist, dass wirklich jeder Tag so gleich wie möglich gestaltet wird, geht nicht immer aber Struktur ist das A und O. Von dem Belohnungssystem halte ich nicht viel, denn wenn deine Tochter in ihrer Welt ist und oder abgelenkt ist durch Eindrücke, Gedanken, Gegenstände..."vergisst" sie das. 😮‍💨
Hallo,

danke, dass du das noch mal ansprichst - dadurch, dass jetzt die Erkältungszeit ist und wir mal wieder ständig krank sind, ist die Struktur "stark gefährdet". Mal ist sie im Kindergarten, dann wieder nicht.
Auch sind wir weniger draußen. Draußen in der Natur geht es ihr sehr gut. Doch sie will momentan selbst nicht lange draußen im Garten oder auf dem Spielplatz bleiben, sie sagt, dass es ihr zu kalt/nass ist, obwohl sie einen Schneeanzug an hat.
Wird es ihr im Kindergarten zu laut wegen all der Kinder und Reize, zieht sie sich zurück und versteckt sich dort im Bad. Kennst du das von dir oder deinem Sohn?
 

weidebirke

Urgestein
Ich habe zahlreiche Pflegekinder gross gezogen.

Alle Kinder die ich bekam...hatten jahrelang Medikamente (Medikinet, Ritalin) gegen Adhs bekommen.

Alle Kinder hatten dadurch Magenschäden und manche Leberschäden bekommen.
Alle Kinder, ja? Alle AD(H)S, alle medikamentiert, alle Magen- und Leberschäden?

Diese Aussage halt ich für hochgradig unseriös. Ich kenne auch etliche Menschen mit einer entsprechenden Medikation in oder sogar seit Kindertagen und habe mich mit ihnen dazu ausgetauscht. Auch über Nebenwirkungen. Die richtige Medikation zu finden, ist manchmal schwierig und nicht alles wird gut von jedem vertragen. Niemand berichtete von Spätschäden.

Auch Studien belegen das nicht https://www.zi-mannheim.de/institut/news-detail/langfristige-sicherheit-von-methylphenidat-bei-kindern-und-jugendlichen-mit-adhs.html
 

Blume444

Mitglied
Ich habe geweint, als ich mich über dieses ominöse Leiden ADHS informiert habe und Mitleid mit mir bekommen.
Meine Enkelin erfährt seit dieser Diagnose endlich mehr Vorsicht, mehr Rücksicht, mehr "Güte" auch von den Lehrern und Mitschülern und endlich auch von meinem Sohn, ihrem Papa. Da habe ich immer den Eindruck gehabt, er kann überhaupt nicht nachvollziehen, was sie meint.

Wie eben bei der Geschichte vom Fisch, der von den Affen ständig getadelt wird, weil er nicht klettern kann.
Ja, auf jeden Fall. Das ist ein guter Vergleich. Uns hat die Diagnose geholfen, zu verstehen, dass das keine Absicht von ihr ist und dass sie "anders tickt". Wir wussten es vorher nicht, dass sie ADHS hat, wir haben das für eine starke Trotzphase gehalten.
Allerdings "vermischt" sich teilweise das Verhalten der Trotzphase mit dem ADHS-bedingten Verhalten - also sie testet schon ihre Grenzen aus und manchmal provoziert sie absichtlich und schaut, wie weit sie gehen kann. Das ist ja auch normal, aber da verschwimmen die Grenzen und manchmal ist es schwer einzuschätzen, ob das absichtliches Verhalten oder ADHS-bedingtes Verhalten ist.
Es ist Anderen auch schon aufgefallen, dass sie uns manchmal an der Nase herumführt - wir dachten, sie weint wirklich. Doch das waren Krokodilstränen und sie hat das getan, um zu bekommen, was sie will, denn hinterher hat sie sofort gegrinst (Das sahen Freunde von uns).
 

Blume444

Mitglied
Diese Medikamente gegen Adhs haben oft schlimme Nebenwirkungen besonders für Kinder.

Vielleicht kann euch eine Erziehungsberatungsstelle helfen.

Ist sie eifersüchtig auf den Bruder?

Könnten ihr einen anderen Kinder und Jugendtherapeuten finden..?
Ja, diese Medikamente sind nicht ohne. Deshalb ist unsere Devise "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" und wenn sie das gar nicht verträgt, dann muss sie das auch nicht nehmen. Es kann ja auch sein, dass sie Schlafstörungen, Übelkeit, starken Rebound-Effekt usw. hat und sich gar nicht damit wohl fühlt. Das ist nicht Sinn der Sache.
Allerdings kann man heute gut nach Bedarf dosieren, ich kenne einen Jungen, der nur eine Dosis morgens nach dem Frühstück nimmt, damit er sich in der Schule halbwegs konzentrieren kann. Das wirkt ca. 6 Stunden und dann ist die Wirkung weg. Wochenende und Ferien nimmt er nichts.
 

weidebirke

Urgestein
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alles, was sie an unerwünschtem Verhalten zeigt, AD(H)S-bedingt ist.

Weiter kriegt man das sowieso nicht sauber auseinander.

Alle Kinder manipulieren ihre Eltern und haben Tricks auf Lager.

"Absichtlich" im Sinne eines geplanten Vorsatzes tun so junge Kinder sowieso nahezu nichts (also im Sinne von Manipulation, Zerstörung, Schreien oder Schlagen). Deswegen ist die "warum"-Frage oft so wenig hilfreich. Natürlich sollte man sich erkundigen, was das Kind vorhatte oder ob es sich erklären kann, aber wenn das Kind nichts zu sagen weiß, ist das so. Da kann man höchstens aufmerksam sein und schauen, ob man durch Beobachtung was rauskriegt.

Und Struktur, liebevolle Aufmerksamkeit, klare Konsequenz (-->nicht Strafe, sondern logische Folgen auf das, was das Kind falsch gemacht hat) tun allen Kindern gut, egal ob mit oder ohne AD(H)S.
 

Blume444

Mitglied
Ich habe zahlreiche Pflegekinder gross gezogen.

Alle Kinder die ich bekam...hatten jahrelang Medikamente (Medikinet, Ritalin) gegen Adhs bekommen.

Alle Kinder hatten dadurch Magenschäden und manche Leberschäden bekommen.
Ich selbst bin Epileptikerin und eines meiner Medikamente fällt höher dosiert auch unter die BTM. Das ist ein starkes Medikament, das seine Nebenwirkungen hat. Zum Beispiel zerstört es langfristig die Knochen und kann zu Glasknochen führen. Es hat bei mir nichts Anderes mehr geholfen. Ich musste mich also entscheiden, ob ich das nehme und weitestgehend anfallsfrei bin, oder ob ich mein Leben in der ständigen Gefahr epileptischer Anfälle verbringe, die ein normales Leben unmöglich gemacht hätten.
Meiner Meinung nach kommt es auf die Stärke des Leidens an und wie der Mensch besser zurechtkommt/sich wohlfühlt - mit oder ohne Medis.

Auf jeden Fall sind dann meiner Meinung nach reBluttests
Ich finde dieses Schüren von Angst völlig unangebracht und unverantwortlich dazu. Abgesehen davon glaube ich davon übrigens auch kein Wort. Das ist für mich lediglich Wichtigmacherei und macht mich echt sauer, weil du die TE hier womöglich völlig unangemessen beeinflusst.

Liebe TE, lass dich nicht bange machen und sprich dazu mit dem Kinderarzt. Hier dürfen gar keine Hinweise zu Medikamenten gegeben werden und es wäre fahrlässig, so einem platten Gerede Glauben zu schenken und deinem Kind eine womöglich sinnvolle Medikation zu verwehren.

Appetitlosigkeit ist eine bekannte und häufiger auftretende Nebenwirkung, die sich aber gut auffangen lässt. Alles andere sind klassische mögliche Nebenwirkungen, die nicht geballt vorkommen, sondern völlig im Rahmen üblicher Nebenwirkungen liegen. Ritalin/Medikinet ist übrigens hervorragend erforscht - es gibt es schon seit den fünfziger Jahren und macht übrigens auch nicht abhängig, wie gerne verschiedentlich behauptet wird. Wie gesagt: Sprich dazu mit dem Arzt und glaub hier nicht dem Gerede einzelner User.

Methylphenidat stellt auch nicht ruhig..

Liebe TE, lies lieber hier bevor du noch glaubst, was hier an vermeintlichen Erfahrungen zum Besten gegeben wird: https://www.gesundfit.de/artikel/ritalin-methylphenidat-wirkungen-kaufen-482/
Danke. Da ich Epileptikerin bin und auch starke Medikamente nehme, ist mir völlig bewusst: Was Wirkung hat, hat auch Nebenwirkung. Die Schilderung von Erwachsenen ist da sehr hilfreich: Rebound-Effekt, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit.
Meine Medikamente fallen höher dosiert auch unter die BTM und können Glasknochen verursachen. Aber nehme ich sie nicht, wäre für mich keine weitestgehende Anfallsfreiheit (abgesehen von Triggern) möglich und damit kein normales Leben, sondern ein Leben in ständiger Angst vor Stürzen, Verletzungen, Gefährdung usw.
Ich bin regelmäßig bei Blutabnahmen, um Leber- und Nierenwerte zu überprüfen und schlucke jetzt seit fast 30 Jahren Antiepileptika - bis jetzt ist nichts geschädigt.
Ihr seid alle so lieb und helft mir, manche geben mir echt einen NÖTIGEN Wink mit dem Zaunpfahl, in dem sie Verhaltensmuster von mir erkennen, die falsch sind und die ich verbessern kann.
Danke an euch!
PS: Ich verstehe einfach nicht, warum ich keine Gruppe für ADHS bei uns finde - wir sind eine Kleinstadt im Einzugsgebiet einer Großstadt.
 

Blume444

Mitglied
Unsere Tochter hat auch ADHS, ist mittlerweile 20 Jahre alt und kommt prima mit ihrem Leben zurecht. Hier sind schon viele Hinweise gegeben worden, so dass du sicherlich einiges zum Ausprobieren hast. Ein paar Tipps, die bei uns sehr wesentlich und hilfreich waren und die noch nicht zur Sprache kamen, möchte ich dennoch noch nennen.

Der erste Verdacht wurde uns auch im Kindergarten mitgeteilt. Bis wir dem nachgingen und die Diagnose gesichert war, verging aber noch einmal eine Zeit, da ich doch noch eine Weile der Meinung war, lediglich ein sehr aufgewecktes Kind zu haben. Die finale Diagnose stand dann im 2. Schuljahr. Rückwirkend hätte ich sie gerne früher gehabt, dann hätten wir ihr Startschwierigkeiten in der Schule erspart und sie hätte gleich dieselben Chancen wie alle anderen Kinder gehabt. Egal, sie hat das noch alles aufgeholt und ihr Abi als eine der besten des Jahrgangs geschafft - Medikinet sei Dank!

Von Impulsivität konnte ich übrigens auch ein Lied singen. Die Medis waren da ein absoluter Game Changer. Sie hat sich unter der Medikamentengabe geändert, ja. Ich würde aber niemals sagen, dass es eine Änderung ihres Wesens war. Sie war immer noch dasselbe Kind, nur viel relaxter und sozial plötzlich absolut ausgeglichen und zugänglich! Es war wirklich eine wahre Freude zu sehen, zumal sie auch selber die Wendung zum Guten wahrgenommen und genossen hat. Sie hatte sich plötzlich im Griff, eckte nicht mehr an - es fluppte.

Was für uns noch eine riesige Rolle spielte war Ausgleich durch Sport. Sie war von jeher unglaublich bewegungsfreudig und auch sportlich, brauchte es förmlich, sich auszupowern. Waren andere Kinder nach 2 Stunden Sport platt, war unsere da gerade erst warm. Zeitweise betrieb sie 2 Sportarten leistungsmäßig parallel und unser Zuhause waren die Sporthallen und Tennisplätze der Region. Bis heute ist sie fit wie ein Turnschuh und auch sonst hat sie von den positiven Effekten des Sports unendlich profitiert. Wir haben sie dann auch auf eine ausgewiesene Sportschule gegeben - die beste Entscheidung ever. Sie hat ihre Schulzeit geliebt! Sofern ihr da noch nichts macht biete deinem Kind an, verschiedene Sportarten auszuprobieren. 5 Jahre ist das perfekte Alter zum Anfangen umd auch um gut zu werden - die Kids holen sich darüber viel Selbstbewusstsein.

Und dann würde ich dir noch eine Mutter-Kind-Kur passend zur Indikstion memtsle Erschöpfung (für dich) und eben ADHS (fürs Kind) empfehlen wollen. Da kannst du mit beiden Kids hin. Man kümmert sich liebevoll, du hast Zeit für dich, knüpfst Kontakte mit Müttern in ähnlicher Situstion, lernst viel über ADHS & Co. - einfach genial. Wichtig und entscheidend ist allerdings die Wahl der Kurklinik: Setz alles daran, in die Kurklinik Königshörn in Glowe zu kommen. Das ist die beste Klinik für diese Indikation und sie schneidet bis heute in den Rankings am besten ab - ich kann das absolut bestätigen. Ich war einmal dort, das zweite Mal hatte ich mich blöderweise auf die Nummmer 2 im Ranking, die Kurklinik Strandrobbe in Cuxhaven eingelassen. Ein Riesenunterschied, unglaublich! Da du freie Klinikwahl hast lohnt es sich hartnäckig zu bleiben, selbst wenn man dir zuerst eine andere Klinik aufschwatzen will. Lass dich nicht darauf ein. Alles, was du wissen musst - auch wie du genau diese Klinik bewilligt bekommst, falls sie kein Vertragshaus deiner Krankenkasse sein sollte - , findest du auf der Homepage: https://www.ostseeklinik.de/
Ich kann dir nur sagen: MACHS! Du wirst es nicht bereuen. Es tut allen Beteiligten gut.
Vielen Dank für deine Worte - ich hab schon bei der Krankenkasse angefragt - da heißt es nein, ich bekomme keine Mutter-Kind-Kur, weil unser Sohn nicht in Fremdbetreuung ist.
Aber ich werde mich weiter informieren, ob das nicht irgendwie doch geht.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Vielen Dank für deine Worte - ich hab schon bei der Krankenkasse angefragt - da heißt es nein, ich bekomme keine Mutter-Kind-Kur, weil unser Sohn nicht in Fremdbetreuung ist.
Aber ich werde mich weiter informieren, ob das nicht irgendwie doch geht.
Ich vermute, dass da einer von euch beiden etwas falsch verstanden oder du vielleicht den falschen Ansatz gewählt hast. Grundsätzlich hat JEDE Mutter, die Mitglied in einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV) ist, alle 4 Jahre Anspruch auf eine Mu-Ki-Kur, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind (siehe auch hier). Wie das Kind betreut wird gehört nicht zu den relevanten Rahmenbedingungen, ist sogar völlig egal. Schon rein logisch würde dich übrigens ein Kind, das du zu Hause betreuen musst, stärker beanspruchen als wenn es in einer Fremdbetreuung wäre. Es geht vielmehr darum, dass DU deine Bedürftigkeit belegen kannst und zwar mittels einer Erklärung deines Hausarztes, der den Antrag befürworten muss. Das tut i. d. R. jeder Hausarzt, denn Stress ist höchstindividuell. Es gibt Indikationen, die man wegdiskutieren könnte, eine starke mentale Beanspruchung gehört nicht dazu - und genau deshalb solltest du auch vorzugsweise diesen Grund angeben, der bei einem ADHS-Kind i. d. R. ohnehin nicht von der Hand zu weisen ist. Du kannst dein Kind ebenfalls in die Anwendungen geben, musst es aber nicht. Bei ADHS macht das aber durchaus Sinn. Entsprechend habt ihr die Kombi mentale Erschöpfung (für dich) und ADHS (für das Kind).

Sollte die GKV deinen Antrag tatsächlich ablehnen, legst du Widerspruch ein - spätestens im 2. Anlauf geht er durch. Auf der HP der Klinik kannst du auch sehen, mit welchen Krankenkassen ein Vertragsverhältnis besteht, das sozusagen eine der Hauskliniken ist. Es ist aber wichtig zu wissen, dass du auch als Versicherte einer anderen GKV die Klinik wählen darfst - du hast hier ein verbrieftes Wahlrecht. Die Krankenkassen versuchen das schon mal auszuhebeln, indem sie die Gültigkeit der Zusage begrenzen und in dieser Zeit die Kurgänge bereits ausgebucht sind. Lies dir dazu alles auf der HP der Kur durch; diese Trickserei ist da bestens bekannt.


Ich würde da auch gar nicht mit der Krankenkasse diskutieren, sondern einfach den Antrag auf den Weg bringen. Wer viel fragt bekommt viele Antworten und garantiert ist auch die Diskussion um die Klinik dabei. Dein Hausarzt sollte ausschließlich die Ostseeklinik als Wunschklinik angeben; ich kann dir das wirklich nur sehr ans Herz legen und nein (falls du das denkst): Ich bekomme keine Provision, weil ich die Klinik so wärmstens empfehle, das geschieht aus absoluter Überzeugung. 😅 Die Klinik ist seit Jahren unter familiärer Führung der Familie Jäcker. Ich habe damals noch den alten Herrn Jäcker erlebt. Und das merkt man an allen Ecken und Enden - da steckt überall Liebe drin und ist nicht so anonym und frustrierend, wie bei vielen anderen Trägern. Abgesehen davon liegt die Klinik wunderschön, direkt dahinter ist das Meer, man kann in den Bodden walken gehen.. ach, ich denke bis heute an die tolle Zeit zurück. Bin damals mit dem Zug angereist, alles war bombig organisiert. Am Bahnhof angekommen öffneten sich die Zugtüren. Da stand dann ein Angestellter der Klinik, nahm mir mein Gepäck aus den Händen und sagte "Herzlich willkommen... Ihre Kur beginnt genau jetzt!" Meine Erzählungen der angeblich zweitbesten Kurklinik erspare ich dir; da war so viel furchtbar.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ja, diese Medikamente sind nicht ohne. Deshalb ist unsere Devise "So viel wie nötig, so wenig wie möglich" und wenn sie das gar nicht verträgt, dann muss sie das auch nicht nehmen. Es kann ja auch sein, dass sie Schlafstörungen, Übelkeit, starken Rebound-Effekt usw. hat und sich gar nicht damit wohl fühlt. Das ist nicht Sinn der Sache.
Allerdings kann man heute gut nach Bedarf dosieren, ich kenne einen Jungen, der nur eine Dosis morgens nach dem Frühstück nimmt, damit er sich in der Schule halbwegs konzentrieren kann. Das wirkt ca. 6 Stunden und dann ist die Wirkung weg. Wochenende und Ferien nimmt er nichts.
Nebenwirkungen sind ja tatsächlich nie ganz ausgeschlossen. Wie du aber selber schon sagtest und auch für deinen eigenen Fall: Das ist eine Kosten-/Nutzen-Abwägung.

Tatsache ist, dass ein unbehandeltes Kind - anders als später als Erwachsener - sein "Handicap" und dessen Wirkungen nur sehr begrenzt selber kompensieren kann. Die Symptome bleiben und machen ihm das Leben teilweise extrem schwer. Ich bin 100%ig überzeugt, dass unsere Tochter in der Schule und auch im Sozialverhalten große Probleme bekommen und sich ihre berufliche Perspektive kaputt gemacht hätte. Schlafprobleme hatte sie und mit dem Appetit war es nicht so doll - beides aber in gut erträglichem Rahmen. Die Vorteile überwogen so klar, so dass ich immer wieder so entscheiden würde. Und ja, auch bei uns wurde und wird sehr engmaschig ärztlich betreut - und das ist das Entscheidende.

Viele Leute reden einfach dummes Zeug, weil sie sich weder mit der Störung noch den Medikamenten auseinandergesetzt haben - das sind übrigens dieselben, die in diesem Forum bei Diskussionen um extreme Altersunterschiede in Partnerschaften die Frisörblättchen bemühen und auf Emmanuel Macrons oder Heidi Klums so toll funktionierenden Partnerschaften verweisen. Deshalb macht mich das dann auch so fuchtig, wenn völlig unqualifiziert etwas zum Thema gepostet wird, was an der Realität vorbeigeht.

In den USA wird Ritalin (Medikinet gibt es dort nicht) übrigens noch weit häufiger verschrieben als bei uns, fast schon wie Bonbons. Diesen Umgang finde ich dann schon wieder fast fahrlässig - aber das ist ein anderes Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:

cucaracha

Urgestein
Alle Kinder, ja? Alle AD(H)S, alle medikamentiert, alle Magen- und Leberschäden?

Diese Aussage halt ich für hochgradig unseriös. Ich kenne auch etliche Menschen mit einer entsprechenden Medikation in oder sogar seit Kindertagen und habe mich mit ihnen dazu ausgetauscht. Auch über Nebenwirkungen. Die richtige Medikation zu finden, ist manchmal schwierig und nicht alles wird gut von jedem vertragen. Niemand berichtete von Spätschäden.

Auch Studien belegen das nicht https://www.zi-mannheim.de/institut...at-bei-kindern-und-jugendlichen-mit-adhs.html
Mit diesen Verallgemeinerungen wie das Wort "Alle" bin ich sehr vorsichtig.

In diesem Fall mit meinen Pflegekinder stimmt das Wort "Alle" tatsächlich.

Über das Thema könnte ich sehr ausführlich schreiben.
 

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