So, jetzt ist März und ich bin nun den dritten Monat ohne Arbeit, während alle meine ehemaligen Kollegen bereits den ersten Monat im neuen Job hinter sich haben, nachdem uns der Chef allen aus betrieblichen Gründen gekündigt hatte.
Keine Ahnung wie die das geschafft haben. Ich bin Mitte 30 und war der jüngste im bisherigen Unternehmen.
Auch bin ich der Einzige, der zustäzlich noch zwei Weiterbildungen an der IHK gemacht hat.
Mittlerweile bin ich nur noch frustriert über meine Situation.
Meine Eltern nerven dauernd mit irgendwelchen Jobs aus der Zeitung und sind beleidigt, wenn ich sage das z.B. die Stelle als Empfangskraft im Autohaus nichts für mich ist. Auch gibt es ungewollt nervige Ratschläge wie z.B. ich hätte eine zweite Fremdsprache lernen oder einen Kurs in xy machen sollen. - Sag ich was, sind wieder alle gegen mich.
Auch meine ehem. Arbeitskollegen gaben mir schon unnötige Ratschläge und nerven mich, weil ich nie von mir hören lasse. Aber es gibt nunmal nichts zu erzählen und ich will auch nicht mit ihnen reden, bzw. schreiben.
Mein Problem im Allgemeinen ist aber, das ich seit letztem Herbst regelmäßig Phasen habe, in denen ich mich einfach deprimiert und lustlos fühle. Dann habe ich große Zweifel und alles scheint so sinnlos.
Seit Januar habe ich mit viel Mühe drei Bewerbungen abgeschickt - Ich weiß selbst, dass das nicht viele sind.
Aber Im Januar hatte ich zunächst Probleme mit der Konzentration und beim Schreiben der ersten beiden Bewerbungen war ich in Gedanken immer bei einem Videospiel.
Im Februar hatte ich Aufschieberitis. Jeden Tag nahm ich mir vor mit der dritten Bewerbung anzufangen, tat es aber nicht. Erst Ende des Monats hatte ich dann endlich zwei Nachmittage, an denen ich die Energie hatte und daran gearbeitet habe. Einen Monat nach der letzten.
Jetzt im März wird die Situation immer unangenehmer. Ich habe immer mehr Angst und verliere die Hoffnung. Gleichzeitig denke ich ständig ich sollte fast schon zwei Bewerbungen pro Woche schreiben. Nur bin ich wieder in einem Tief und die Jobsuche stagniert. Gleichzeitig habe ich auch Sorge das sich ich Ärger mit dem Arbeitsamt bekomme, da ich keine Fortschritte erziele.
Zwar schaue seit Januar ich ein oder zweimal die Woche nach Stellenangeboten auf verschiedenen Jobbörsen, aber Mitarbeiter im Vertrieb oder alternativ auch im Einkauf, sucht man nicht viele. Und um ehrlich zu sein taugen die Vorschläge vom Amt auch nichts. Entweder nicht das, was ich mir vorstelle, oder zu weit weg. Denn persönlich habe ich einfach keine Lust jeden Tag 30 km oder mehr zur Arbeit zu fahren, auch wenn laut Amt 50 km zumutbar seien. In dem Fall müsste ich dann fast schon in die nähe ziehen, doch gefällt mir der Gedanke gar nicht und würde für weitere Probleme sorgen.
Für die erste Bewerbung gab es relativ schnell eine Absage per E-Mail, mit der Begründung ich sei überqualifiziert.
Bei der zweiten gab es immerhin nach ein paar Wochen ein kurzes und spontanes Bewerbungsgespräch am Telefon.
Letzten Freitag kurz nach 20 Uhr kam dann die Absage per E-Mail und deshalb habe ich auch schon wieder ein Tief.
Von der dritten habe ich nur eine Eingangsbestätigung und fast schon Angst das die sich melden und auch Absagen.
Ich wäre dankbar für Ratschläge oder einfach nur aufbauende Worte.