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27/w Single und zu alt?


Das Studium habe ich nur noch (mit ach und krach) durchgezogen, weil es keinen Sinn mehr gemacht hätte es abzubrechen. Ich habe leider vor meinen mündlichen Prüfungen und der Bachelorarbeit extreme Versagensängste gehabt, so dass ich sogar zur psychologischen Beratungsstelle meiner Uni gehen musste. Ich hätte mein Studium mit 26 beenden müssen, bin aber also erst mit 27 fertig geworden. Das ist das Eine.

Ich habe mich nie als eine attraktive Person gesehen weder äußerlich noch charakterlich. Ich dachte mir immer, wenn ich mich selbst nicht einmal lieben kann, wie soll ich dann eine andere Person lieben? Aufgrund dieser Denkweise und meiner Unzufriedenheit mit meinem Leben und meinem Studium, habe ich mich nie bemüht, um jemanden zu finden. Ich war also eher eine Mauerblume, graue Maus mit niedrigem Selbstbewusstsein. Dennoch dachte ich mir aber auch, wenn ich mal heiraten sollte, dann erst ab 30. Es hieß auch immer 30 ist die neue 20, viele heiraten erst ab 30 etc.


Hallo

Du hast das Studium nur ein Jahr später beendet. So schlimm finde ich das jetzt nicht.
Was mich aber stutzig macht ist, was du schreibst, bzgl. deiner Versagensängste.
Ich dachte mir immer, wenn ich mich selbst nicht einmal lieben kann, wie soll ich dann eine andere Person lieben?
Die Erkenntnis ist absolut korrekt, denn wenn man sich selbst nicht liebt, dann kann man auch keinen anderen Menschen lieben, oder erhofft sich dann von anderen, dass sie einem geben, was man sich selbst nicht geben kann. Sowas führt dann immer in stressige und leidvolle Beziehungen.

Wie kommst du also zu der Einstellung, dass du nicht liebenswert bist und du es deshalb nicht verdient hast, dass du eine glückliche Beziehung haben kannst?

Wie hast du denn deine Kindheit so empfunden?

Ich glaube, dass da möglicherweise auch ein Zusammenhang mit deinen Versagensängsten besteht.

Gruß Jim
 
@HM89 du bist im Kopf gar nicht frei im Moment für eine gute Beziehung die Zukunft hat.
Aber du hast klare Vorstellungen denke ich was dein Partner für Eigenschaften besitzen sollte.
Also genieße dein jetziges Ich und lebe einfach. Wenn du glücklich mit dir bist wirst auch Mr. Right auffallen.
Mein Motto ist am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist dann ist es auch nicht das Ende.

Also wünsche ich dir viel Erfolg und Glück bei allem was du dir so für die Zukunft wünscht

Lg Pollux
 
@JimGmail

Darüber habe ich auch vorher nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem die ständige Kritik an meinem Charakter, seitens meiner Mutter unter anderem der Grund sein könnte. Ich möchte sie jetzt nicht als den Sündenbock darstellen. Meine Mutter ist für mich mein Ein und Alles, aber niemand ist perfekt. Auch meine Mutter nicht. Ich bin mir sicher, dass sie mich ständig kritisiert hat, damit ich mich, ihrer Ansicht nach, verbessere. Sie dachte,dass sie etwas zu meinem Wohl tut, wenn sie mir sagt, was an mir falsch istoder ich falsch mache. Ich bin eine zurückhaltende Person, wie mein Vater, unddas fand sie nicht in Ordnung. Mein Aussehen empfand sie auch eher als negativ, zum einen, weil ich vorher etwas dicker war und zum anderen, weil ich einer Verwandten väterlicherseits ähnele, die sie nicht so gut ausstehen kann. Sie hat sich leider auch über meine Figur lustig gemacht. Ihr zu Folge sei es nur Spaß gewesen und ich würde ja alles zu persönlich nehmen. Ich könnte vieles aufzählen. Die Ehe meiner Eltern ist auch nicht wirklich vorbildlich. Beide sind wie Schwarz und Weiß.
Wenn meine Mutter manchmal über meinen Bruder und über mich redete hieß es folgendermaßen: „Er ist einer von uns (also aktiv,extrovertiert, nicht schüchtern= gut) und sie ist eine von ihnen (also passiv,introvertiert, schüchtern= schlecht)“. Mit von uns ist die mütterliche Seite gemeint. Ich denke, dass ich so ein negatives Selbstbild gewonnen habe. Ich dachte, dass ich womöglich auch eine schlechte Beziehung oder spätermal eine Ehe haben würde, weil ich ja die schlechte Seite bin. Ich wollte mich selbst niemanden antun.
Bis vor ein paar Monaten habe ich generell eine Ehe für etwas negatives, einengendes, für etwas wodurch man die Freiheit verliert, gehalten.Meine Meinung hat sich so schlagartig geändert, dass ich mich selber schon darüber wundere.
Na ja, und wie gesagt, mein Aussehen hat mir nicht gefallen.Ich fand mich nicht sonderlich attraktiv. Viele Abnehmversuche sind meistens gescheitert. Wer soll sich schon für mich interessieren dachte ich.

@Pollux

Das stimmt. Mein Kopf ist ganz und gar nichtfrei. Mir spucken seit Tagen viele Gedanken durch den Kopf, die ich nicht abschalten kann. Dein Motto gefällt mir sehr. Das merke ich mir. Vielen Dank^^

...

@malou

Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber wenn ich 30 wäre würden mich eher Männer um die 30 interessieren, einfach nur, weil man im Leben an der gleichen Station ist meiner Meinung nach. Man hat gleiche oder ähnliche Lebenserfahrungen und vielleicht sogar ähnliche Ziele und Vorstellungen.
Mich würde es interessieren, was du für Erfahrungen in dieser Hinsicht gemacht hast.

@Johnny_B

Ja, zum einen mache ich mir schon sorgen und zum anderen kann ich mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass plötzlich alle vor mir wegrennen, weil da eine drei vor der null steht… Es müssen doch auch andere Faktoren von Bedeutung sein. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass viele so oberflächlich sein können und einen nur aufgrund des Alters aussortieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@JimGmail

Darüber habe ich auch vorher nachgedacht und bin zu dem Ergebnisgekommen, dass vor allem die ständige Kritik an meinem Charakter, seitens meinerMutter unter anderem der Grund sein könnte. Ich möchte sie jetzt nicht als denSündenbock darstellen. Meine Mutter ist für mich mein Ein und Alles, aberniemand ist perfekt. Auch meine Mutter nicht. Ich bin mir sicher, dass sie michständig kritisiert hat, damit ich mich, ihrer Ansicht nach, verbessere. Sie dachte,dass sie etwas zu meinem Wohl tut, wenn sie mir sagt, was an mir falsch istoder ich falsch mache. Ich bin eine zurückhaltende Person, wie mein Vater, unddas fand sie nicht in Ordnung. Mein Aussehen empfand sie auch eher als negativ,zum einen, weil ich vorher etwas dicker war und zum anderen, weil ich einerVerwandten väterlicherseits ähnele, die sie nicht so gut ausstehen kann. Siehat sich leider auch über meine Figur lustig gemacht. Ihr zu Folge sei es nurSpaß gewesen und ich würde ja alles zu persönlich nehmen. Ich könnte vielesaufzählen. Die Ehe meiner Eltern ist auch nicht wirklich vorbildlich. Beidesind wie Schwarz und Weiß.
Wenn meine Mutter manchmal über meinen Bruder und über michredete hieß es folgendermaßen: „Er ist einer von uns (also aktiv,extrovertiert, nicht schüchtern= gut) und sie ist eine von ihnen (also passiv,introvertiert, schüchtern= schlecht)“. Mit von uns ist die mütterliche Seite gemeint. Ich denke, dass ich so ein negatives Selbstbildgewonnen habe. Ich dachte, dass womöglich auch eine schlechte Beziehung oder spätermal eine Ehe haben würde, weil ich ja die schlechte Seite bin. Ich wollte michselbst niemanden antun.
Bis vor ein paar Monaten habe ich generell eine Ehe füretwas negatives, einengendes, für etwas wodurch man die Freiheit verliert, gehalten.Meine Meinung hat sich so schlagartig geändert, dass ich mich selber schondarüber wundere.
Na ja, und wie gesagt, mein Aussehen hat mir nicht gefallen.Ich fand mich nicht sonderlich attraktiv. Viele Abnehmversuche sind meistensgescheitert. Wer soll sich schon für mich interessieren dachte ich.

Hallo
Auch wenn du es vielleicht jetzt abmildern möchtest, dir sozusagen schönredest, so liegst du damit absolut richtig, dass deine jetztigen Probleme aufgrund des Verhaltens deiner Mutter dir gegenüber beruht.

Was du da schreibst, beschreibt keine schöne Beziehung zu deiner Mutter und ich finde solch ein Verhalten einer Mutter ihrem Kind gegenüber nur armselig und traurig, denn was da in der Kinderseele kaputt gemacht wird und an Selbstzweifeln in einem Kind geweckt wird, ist meiner Meinung nach schon als eine emotionale Mißhandlung eines Schutzbefohlenen zu verstehen.

Ständige Kritik um dich zu verbessern, dass es alles nur Spaß wäre und nur du den nicht verstehen würdest.

Der Vergleich mit Verwandten dürfte deshalb kommen, da deine Mutter mit dem Probleme hat und die trägt da irgendwas mit sich herum. Und du wurdest all die Jahre zu ihrem Blitzableiter und bekamst das dann ab.

Deine Geschichte, die du da beschreibst, kannst du übrigens fast genauso im Buch " Vergiftete Kindheit" von Susan Forward, über elterliche Macht und ihre Folgen, nachlesen. Da geht es auch darum, dass es doch nur zum Besten des Kindes geschieht oder dass das Kind den Humor nur nicht verstehen würde.

In dem betreffenden Kapitel kannst du dann auch lesen, dass die dort betroffene Person mit ähnlichen Problemen im Selbstwertgefühl zu kämpfen hatte. Du hast also sozusagen mit deiner Vermutung ins Schwarze getroffen.
Somit bist du schon einmal weiter auf deinem Weg, als viele andere, die nicht einmal mutmaßen können, worauf ihre Probleme beruhen könnten.

Gruß Jim

PS. Hier ein Link zum Buch, das ich dir dazu empfehlen kann:

https://www.randomhouse.de/leseprob...t-und-ihre-Folgen/leseprobe_9783442124428.pdf

Millionen von Menschen erleben ihre Kindheit als Alptraum. Aber weil sie wehrlose, abhängige Opfer waren, können sie die Schuldigen nicht benennen, richten negative Gefühle ohnmächtig gegen sich selbst. Im Erwachsenenalter wirkt die vergiftete Kindheit immer noch nach - mangelndes Selbstwertgefühl und latente Aggressionen sind die Folgen.

Susan Forward will helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Anhand zahlreicher Beispiele aus ihrer Praxis erklärt sie im vorliegenden Buch zunächst detailliert und einfühlsam die subtilen Mechanismen, die zwischen Eltern und mißhandelten Kindern wirken. Anschließend erläutert sie Schritt für Schritt, wie Erwachsene endlich den düsteren Schatten ihrer Vergangenheit entkommen können.
 
Was du da schreibst, beschreibt keine schöne Beziehung zu deiner Mutter und ich finde solch ein Verhalten einer Mutter ihrem Kind gegenüber nur armselig und traurig, denn was da in der Kinderseele kaputt gemacht wird und an Selbstzweifeln in einem Kind geweckt wird, ist meiner Meinung nach schon als eine emotionale Mißhandlung eines Schutzbefohlenen zu verstehen.

Ich hatte mich tatsächlich auch gefragt, ob das als Mobbing in der Familie durchgehen würde.
Wenn ich mich nicht der Vorstellung meiner Mutter entsprechend verhalten konnte, habe ich mich manchmal wie eine Versagerin gefühlt, aber das hat in den letzten Jahren etwas nachgelassen. Ich denke das liegt daran, dass ich mittlerweile der Ansicht bin, dass sie mich gefälligst so zu akzeptieren hat, wie ich bin und ich es nicht einsehe mich nach ihren Vorstellungen biegen zu müssen. Na ja, der Schaden ist angerichtet. Meine Mutter wundert sich, warum ich so lange Single bin lol.
Vielen Dank für die Empfehlung. Ich habe mir die Leseprobe mal angeschaut. Das Buch scheint wirklich sehr interessant zu sein. Ich werde es mir auf jeden Fall besorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi
Dann hast du dich mit der Einstellung, dass sie dich so zu akzeptieren hat, auf einen guten Weg gemacht.
Hatte ich schon das andere Buch der selben Autorin erwähnt?
Emotionale Erpressung, auch lesenswert.
Da wird einem auch einiges klar darüber, was oft in der Familie abgehen kann und man blickt klarer.
Gruß Jim
 
Ich klink mich hier mal mit ein, weil ich ebenfalls 27 bin und wie du liebe TE öfter mal zweifle, ob ich mittlerweile zu alt bin für die Männerwelt.
Auch ich habe jahrelang die Finger von Beziehungen gelassen, zwar aus anderen Gründen aber dennoch.
Wir können ja zusammen hoffen, dass wir noch die Liebe unseres Lebens finden 😀
 
Man kann sich selbst fragen:

Will ich das? Oder soll ich das wollen?

Dann erübrigen sich viele Probleme und Gedanken.
 
Merkst Du was, liebe TE: Im Netz kann jeder irgendwas schreiben: Lass es Dir am Allerwertesten vorbeigehen, denn da gehört es hin!
Lass Dir nicht irgendwelche Pseudotheorien einreden!

In den 50er Jahren zB definierte man das idale Alter eines Models bei 28 Jahren (habe ich in einer Orginalzeitung aus der Zeit gelesen), weil man zu kindliche Gesichter vermeiden wollte.
Also so viel zum angeblich biologisch begründbaren "Verfall" der Frau ab Anfang 20.

Lass es auf Dich zukommen: Versuche offen in die Welt zu gehen und Du wirst auf offene Menschen treffen. Der Grund, warum es bisher nicht geklappt hat ist sicher nicht biologisch, sondern halt eher deine Schüchternheit, oder eben auch einfach der Zufall! (und dem kann man ja nachhelfen!)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Hier wurde einiges gelöscht. Die Herleitung menschlichen Verhaltens von den
Primaten, Darwinismus und ein eventueller Kinderwunsch sind hier kein Thema.
 

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