@Zebaothling
Mit der Impulsivität hab ich weniger Probleme gehabt, da ich meist ruhige Partner hatte. Es ist ja eine Beziehungsstörung und man ich abhängig von Umfeld...bedeutet wenig triggerndes/stabiles Umfeld = weniger Symptome.
Ich gehöre zu den stillen Borderlinern, heisst nach außen weniger auffällig da ich gelernt hab zu unterdrücken.
Meist hab ich eher das chronische Leere Gefühl als Problem und der niedrige Selbstwert und Ängste.
Das äußerte sich so das ich 10 Jahre im gleichen Job mit Niedriglohn war, aus Angst es woanders nicht zu schaffen, ich wurde dort auch absichtlich klein gehalten, man redete mir ein das ich es woanders nicht schaffe. Obwohl ich meinen Job gut machte und so Situationen wo es Probleme gab mit Kunden, kann ich an einer Hand abzählen...aber meist kam ein Kollege dazu wenn ein Kunde aufgebracht war und half zu schlichten...denn ich konnte die Kunden nicht beruhigen, auch wegen Gefühlsansteckung und bei hoher Anspannung setzt mein Gehirn aus und kann nur noch auf Sparflamme funktionieren und wiederholt eine Kassette..die aber niemanden weiter bringt...eher mehr aufbringt.
Vor meinem Burnout hatte ich sogar die Power abends noch 1-2 Stunden zu zeichnen um Richtung Tätowierer zu gehen. Aber das ist auch ein sehr harter Job und da fehlt mir der Biss das 24/7 zu machen. Als sich dann auf allen Ebenen Probleme einstellten war es damit auch vorbei und ich fiel immer tiefer bis zum Burnout.
Dazu führten: toxische Beziehung=ab Kipppunkt täglich Stress, Pflegefall in der Familie=hab mich drum gekümmert 2 Tage die Woche, Stress mit neuem Chef=leicht narzisstisch will Aufmerksamkeit und sein Wort gilt egal was man denkt, misst mit zweierlei Maß, andere wurden besser behandelt etc., zu wenig Geld für Partnerin=neuer Job nötig, Wohnung gekündigt=Wohnungssuche bei dem harten Wohnungsmarkt mit Niedriglohn=Herzlichen Glückwunsch, neuer Job nicht antretbar wegen Kündigungsfrist 3 Monate.
Ich hatte noch bis zum Schluß gekämpft und hätte eine neue Stelle antreten können mit mehr Gehalt...aber der Chef ließ mich nicht gehen (Kündigungsfrist) und gab mir den letzten Rest im persönlichen Gespräch...Fass lief über - zack Burnout.
Und warum das ganze? Weil man mit BPS dumme Entscheidungen trifft und sich nicht abgrenzt. Für andere lebt und es jedem Recht machen will...aber wenn dann alle an einem ziehen...
Niedriger Selbstwert und nicht abgrenzen ist ein großes Problem (Nicht im Kundenkontakt, da konnte ich es, schauspielern und nicht "Ich" sein war da nötig).
Ich habe reflektiert und werde nicht nochmal so eine Beziehung führen und schaue jetzt das ich mich abgrenze und mehr auf mich achte und auch an mich denke und versuche "Ich" zu sein, nicht mehr allen alles Recht machen zu wollen.
Vor der Arbeit hab ich etwas Angst, weil ich nicht mehr Mädchen für Alles sein will...ich meine es nimmt mich immer noch mit..ich war fleissig habe immer gearbeitet und für was? Für ein Lohn der ans Bürgergeld/Hartz IV grenzt...
Ich hab immer alles gut organisiert und geplant, sodass es kein Problem war Aufgaben von Kollegen zu übernehmen, obwohl ich selbst einen Berg voll Arbeit hatte. Normalerweise würden andere da aber Nein sagen, wenn wer fragt ob man dies oder das noch mit machen kann.
Ich sehe mich schon als die Starke, denn ich halte viel aus und stehe immer wieder auf wenn ich am Boden liege. Aber Resilienz hat Grenzen, es braucht bei mir Ausgleich, damit ich die Starke sein kann. Nochmal Burnout will ich nicht, deswegen hab ich alle Stellschrauben die dahin führten reflektiert. Ich brauche Stabilität auf möglichst vielen Ebenen dann läuft das. Die Arbeit war bis zum Chefwechsel meine größte Stabilität...selbst wenn es privat mal nicht so lief, die Arbeit und gute Kollegen dort erdete mich.
Ängste nerven häufiger mal, wenn mich was triggert.
Ich suche Stabilität...deswegen bin ich auch so hin und weg von Morgenroutinen und Coaches...?
Wenn ich mir selbst ein bischen Stabilität mit Routinen schaffen kann, dann bin ich auch weniger abhängig von meinem Umfeld?
Was ich ja schon mache ist möglichst Selbstfürsorge einbauen, entweder nach was anstrengendem oder wenn ich mich nicht gut fühle und mich Gefühle übermannen und zur Steigerung des Selbstwertes und das bringt schon sehr viel.
Eine DBT-Therapie für das BPS hatte ich erst nach dem Burnout, hat schon sehr geholfen. 🚀
Leider klärte mich bei der Diagnose vor ca. 15 Jahren niemand auf, wie Ernst zu nehmen das ist...und eine Therapie zwingend notwendig ist, wenn man auch glücklich werden will, ein halbwegs normales Leben führen und so weiter...tja nun steh ich wieder vorm Trümmerhaufen...
Déjà-vu, aber diesmal bin ich schlauer und baue das Haus/Anwesen besser/anders auf, mit abschliessbaren Türen und besorge mir einen Türsteher. 🤪 😎
Vorher hatte ich ein Schloss aufgebaut...leider wurde es ein Luftschloss...muhaha...wenn man kein festes Fundament hat. 🤣
Trotzdem gibt's viele Einzelbereiche wo ich allein noch nicht weiter komme, es geht leider alles nicht von null auf 100.