Hallo,
Vermutlich eine ungewöhnliche Frage für dieses Forum...kennt sich jemand etwas aus mit dem Ablauf der Anerkennung einer Vaterschaft in Kasachstan?
Ich bin beruflich vor gut einem Jahr für mehrere Monate dort gewesen. Ein Junge hat versucht mich zu beklauen, das lief aber nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. Dabei kam raus, dass er auch deutsch spricht, also Russlanddeutscher. Ich habe ihm dann etwas zu essen gekauft, das ging dann eine Weile jeden Tag so. Allmählich fing er dann auch an, mir über sein Leben zu erzählen.
Er pendelte mehr oder weniger zwischen seinem eigentlichen Zuhause, und einer durch Spenden finanzierten Auffangeinrichtung und der Straße. Das ist aber kein Heim, da er eine Mutter hat, außerdem konnte er da nicht unbegrenzt bleiben. Nach ein paar Monaten musste er sich immer entscheiden, ob er wieder nach Hause geht, oder in ein richtiges Heim, die wohl so sind, wie die Bilder, die man dazu eben im Kopf hat. Drogen nimmt er keine, wirkt auch nicht so, aber gab zu, dass er 1x Klebstoff geschnüffelt hat, weil andere ihn dazu angestiftet haben. Danach musste er sich aber später die Seele aus dem Leib kotzen und konnte kaum gerade stehen, außerdem haben die ihn noch beklaut in der Zeit. Ich habe der Einrichtung anschließend etwas „gespendet“ und dann war das auch kein Problem mehr, dass er da länger bleiben konnte. Er geht dort auch zur Schule, die Leiterin spricht englisch, so dass ich mich über ihn informieren kann, alles gut soweit (jaja, dürfte sie nicht..).
Dort erfuhr ich dann auch, dass er eben nicht zur Adoption frei ist, da seine Mutter offiziell immer noch das Sorgerecht hat, aber wohl säuft und sich auch sonst nicht kümmert. Davon abgesehen wäre das in meinem Fall selbst ohne die Mutter nicht möglich, da alleinstehender Mann, zudem ist der Junge bereits 10 und gesund. Kasachstan vermittelt bevorzugt, wenn überhaupt, eher kranke Kinder unter 10 an Ausländer.
Seitdem schreiben und telefonieren wir per Chat täglich, mittlerweile fragte er auch, ob er mich „Papa“ nennen kann. Zwischendurch schicke ich immer wieder mal Kleidung, etwas Geld, Beitrag für Sportverin, Arzt und größere Sachen an Geburtstagen, Weihnachten usw, aber nichts im Unmaß. Kommt auch alles an, ich sehe ihn damit auf Bildern und in Videos und er sagte nie, dass er irgendwas weggenommen kriegt.
Um Neujahr herum sahen wir uns erneut, wir gingen entweder in die Stadt, oder unternahmen etwas im Rahmen der von der Einrichtung angebotenen Veranstaltungen. Irgendwie fand ich aber das mit uns langsam auch etwas komisch, vor allem wenn er mich drückte oder sich bei mir auf den Schoß setzte. Hab das natürlich immer erwidert und sehe ihn auch als Sohn..aber trotzdem will ich das auch formaljuristisch in Ordnung bringen.
Ich hab ausgerechnet zu der Zeit dann etwas von einem Typen gelesen, der andauernd Rechtsstreitigkeiten mit dem Staat hat und ständig droht, weltweit alle möglichen Kinder von irgendwelchen dahergelaufenen Frauen als seine anzuerkennen, wenn er nicht Recht bekommt, so ist mir die Idee mit der Vaterschaftsanerkennung überhaupt erst gekommen...in Deutschland ist es extrem schwer für einen Mann, einen Vaterschaftstest durchzusetzen, wenn er nicht der Vater ist...aber das Spiel funktioniert auch umgekehrt: Wenn einer nicht der Vater ist, aber die Papiere hat und das anerkennt, kann der Staat keinen Test erzwingen, um die Einreise, Aufenthalt und Sorgerecht zu verweigern.
Anton selber äußerte, er hat keinen richtigen Vater, seine Mutter soll auch gemeint haben, den würde sie nicht kennen.
Auf mein Bitten hin hat sich die Einrichtung an die Mutter herangetastet...der letzte Stand war, dass sie mich für einen niedrigen, vierstelligen Betrag als Vater des Jungen angeben und gleichzeitig selber auf das Sorgerecht verzichten würde. Damit könnte der Junge, sobald der Papierkram durch ist, direkt von mir abgeholt werden. Die Leiterin meinte, sie hat mch als einen mittelständischen Inländer dargestellt, sonst hätte die Mutter noch viel mehr verlangt und empfahl, ich soll zum Schein noch runterhandeln, sonst würde die wohl hochgehen.
Ok, beim Lesen kommt mir das nun selber etwas vor, wie auf dem Sklavenmarkt...aber über den offiziellen Weg habe ich keine Chance, schon weil ich keine Frau im Schlepptau habe, deshalb gelte ich dann automatisch als schwul oder Kinderanfasser. Diese Grauzone wäre der einzige Weg.
Das mit der Adoption/Vaterschaftsanerkennung war jetzt auch keine spontane Idee, sondern ich hätte eigentlich schon seit Jahren gerne einen Sohn, aber bin Zeit meines Lebens von allen Beziehungswünschen befreit. Außerdem will ich nicht mehr irgendein Kind, sondern wenn dann diesen Jungen. Bei mir hätte er es sehr gut. Ich liebe ihn wie ein eigenes Kind mittlerweile, bin an seinem Wohlergehen interessiert, will für ihn sorgen, habe genug Wohnraum und Geld, seine Zukunft wäre gesichert. Er selber hätte mich ebenfalls gerne als Vater und mir ist klar, auf was ich mich damit einlasse und dass ein Junge in seinem Alter natürlich auch andere Probleme mitbringt, als ein eigenes oder jüngeres Kind. Andererseits ist ein fast 11 Jähriger auch kein Möbelteill, er weiß und kann sagen, wo er sein will.
Mich würde interessieren, wie lange die Abwicklung des Papierkrams in Kasachstan dauern würde, und ob es rechtliche Fallstricke wie einen..Pflichtvaterschaftstest geben könnte. Wobei Behörden international im Grunde immer froh sind, wenn irgendwer eingetragen ist, um die Kinder nicht selber versorgen zu müssen. Bisher stütze ich mich vor Ort auf die Einrichtung, die mir sehr entgegenkommt. Ich gehe davon aus, dass die spätestens zum Ende etwas dafür haben wollen, aber das wäre es mir wert. Außerdem versorgen die ihn, alles kommt an, auch Taschengeldzahlungen von denen ich nicht will, dass er alles sofort bekommt, sondern wöchentlich. Die Kinder dort wirken allgemein glücklich, lachen und toben rum.
Vermutlich eine ungewöhnliche Frage für dieses Forum...kennt sich jemand etwas aus mit dem Ablauf der Anerkennung einer Vaterschaft in Kasachstan?
Ich bin beruflich vor gut einem Jahr für mehrere Monate dort gewesen. Ein Junge hat versucht mich zu beklauen, das lief aber nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. Dabei kam raus, dass er auch deutsch spricht, also Russlanddeutscher. Ich habe ihm dann etwas zu essen gekauft, das ging dann eine Weile jeden Tag so. Allmählich fing er dann auch an, mir über sein Leben zu erzählen.
Er pendelte mehr oder weniger zwischen seinem eigentlichen Zuhause, und einer durch Spenden finanzierten Auffangeinrichtung und der Straße. Das ist aber kein Heim, da er eine Mutter hat, außerdem konnte er da nicht unbegrenzt bleiben. Nach ein paar Monaten musste er sich immer entscheiden, ob er wieder nach Hause geht, oder in ein richtiges Heim, die wohl so sind, wie die Bilder, die man dazu eben im Kopf hat. Drogen nimmt er keine, wirkt auch nicht so, aber gab zu, dass er 1x Klebstoff geschnüffelt hat, weil andere ihn dazu angestiftet haben. Danach musste er sich aber später die Seele aus dem Leib kotzen und konnte kaum gerade stehen, außerdem haben die ihn noch beklaut in der Zeit. Ich habe der Einrichtung anschließend etwas „gespendet“ und dann war das auch kein Problem mehr, dass er da länger bleiben konnte. Er geht dort auch zur Schule, die Leiterin spricht englisch, so dass ich mich über ihn informieren kann, alles gut soweit (jaja, dürfte sie nicht..).
Dort erfuhr ich dann auch, dass er eben nicht zur Adoption frei ist, da seine Mutter offiziell immer noch das Sorgerecht hat, aber wohl säuft und sich auch sonst nicht kümmert. Davon abgesehen wäre das in meinem Fall selbst ohne die Mutter nicht möglich, da alleinstehender Mann, zudem ist der Junge bereits 10 und gesund. Kasachstan vermittelt bevorzugt, wenn überhaupt, eher kranke Kinder unter 10 an Ausländer.
Seitdem schreiben und telefonieren wir per Chat täglich, mittlerweile fragte er auch, ob er mich „Papa“ nennen kann. Zwischendurch schicke ich immer wieder mal Kleidung, etwas Geld, Beitrag für Sportverin, Arzt und größere Sachen an Geburtstagen, Weihnachten usw, aber nichts im Unmaß. Kommt auch alles an, ich sehe ihn damit auf Bildern und in Videos und er sagte nie, dass er irgendwas weggenommen kriegt.
Um Neujahr herum sahen wir uns erneut, wir gingen entweder in die Stadt, oder unternahmen etwas im Rahmen der von der Einrichtung angebotenen Veranstaltungen. Irgendwie fand ich aber das mit uns langsam auch etwas komisch, vor allem wenn er mich drückte oder sich bei mir auf den Schoß setzte. Hab das natürlich immer erwidert und sehe ihn auch als Sohn..aber trotzdem will ich das auch formaljuristisch in Ordnung bringen.
Ich hab ausgerechnet zu der Zeit dann etwas von einem Typen gelesen, der andauernd Rechtsstreitigkeiten mit dem Staat hat und ständig droht, weltweit alle möglichen Kinder von irgendwelchen dahergelaufenen Frauen als seine anzuerkennen, wenn er nicht Recht bekommt, so ist mir die Idee mit der Vaterschaftsanerkennung überhaupt erst gekommen...in Deutschland ist es extrem schwer für einen Mann, einen Vaterschaftstest durchzusetzen, wenn er nicht der Vater ist...aber das Spiel funktioniert auch umgekehrt: Wenn einer nicht der Vater ist, aber die Papiere hat und das anerkennt, kann der Staat keinen Test erzwingen, um die Einreise, Aufenthalt und Sorgerecht zu verweigern.
Anton selber äußerte, er hat keinen richtigen Vater, seine Mutter soll auch gemeint haben, den würde sie nicht kennen.
Auf mein Bitten hin hat sich die Einrichtung an die Mutter herangetastet...der letzte Stand war, dass sie mich für einen niedrigen, vierstelligen Betrag als Vater des Jungen angeben und gleichzeitig selber auf das Sorgerecht verzichten würde. Damit könnte der Junge, sobald der Papierkram durch ist, direkt von mir abgeholt werden. Die Leiterin meinte, sie hat mch als einen mittelständischen Inländer dargestellt, sonst hätte die Mutter noch viel mehr verlangt und empfahl, ich soll zum Schein noch runterhandeln, sonst würde die wohl hochgehen.
Ok, beim Lesen kommt mir das nun selber etwas vor, wie auf dem Sklavenmarkt...aber über den offiziellen Weg habe ich keine Chance, schon weil ich keine Frau im Schlepptau habe, deshalb gelte ich dann automatisch als schwul oder Kinderanfasser. Diese Grauzone wäre der einzige Weg.
Das mit der Adoption/Vaterschaftsanerkennung war jetzt auch keine spontane Idee, sondern ich hätte eigentlich schon seit Jahren gerne einen Sohn, aber bin Zeit meines Lebens von allen Beziehungswünschen befreit. Außerdem will ich nicht mehr irgendein Kind, sondern wenn dann diesen Jungen. Bei mir hätte er es sehr gut. Ich liebe ihn wie ein eigenes Kind mittlerweile, bin an seinem Wohlergehen interessiert, will für ihn sorgen, habe genug Wohnraum und Geld, seine Zukunft wäre gesichert. Er selber hätte mich ebenfalls gerne als Vater und mir ist klar, auf was ich mich damit einlasse und dass ein Junge in seinem Alter natürlich auch andere Probleme mitbringt, als ein eigenes oder jüngeres Kind. Andererseits ist ein fast 11 Jähriger auch kein Möbelteill, er weiß und kann sagen, wo er sein will.
Mich würde interessieren, wie lange die Abwicklung des Papierkrams in Kasachstan dauern würde, und ob es rechtliche Fallstricke wie einen..Pflichtvaterschaftstest geben könnte. Wobei Behörden international im Grunde immer froh sind, wenn irgendwer eingetragen ist, um die Kinder nicht selber versorgen zu müssen. Bisher stütze ich mich vor Ort auf die Einrichtung, die mir sehr entgegenkommt. Ich gehe davon aus, dass die spätestens zum Ende etwas dafür haben wollen, aber das wäre es mir wert. Außerdem versorgen die ihn, alles kommt an, auch Taschengeldzahlungen von denen ich nicht will, dass er alles sofort bekommt, sondern wöchentlich. Die Kinder dort wirken allgemein glücklich, lachen und toben rum.