Also, da ich alt genug bin, erinnere ich mich an so einiges, was mit der Springer-Presse zusammenhängt. 1968 hieß ein Schlagwort aus der Studentenschaft: "Enteignet Springer". Dann hat wohl Walraff eine Zeitlang unerkannt im Verlag gearbeitet und ein Buch darüber geschrieben.
Und - vom Springer Hochhaus in Berlin, daß direkt an der Mauer stand, wurde ein Gang in den Osten gegraben und eine Menge Menschen herübergeholt.
Bei uns damaligen "Halbstarken" war das Blättchen ( 10 Pfg die Ausgabe ) immer verpöhnt und ich wüßte nicht, wer das damals in meinem Umkreis gelesen haben sollte. Zu Hause bei uns wurde die Bild als Schund bezeichnet und wir haben, Vater, Mutter, ich und zwei Töchter, eine gute Tageszeitung gelesen. ( nicht nur Bild wird von mehreren Leuten gelesen ) Dazu hatten meine Eltern einen sog. Lesezirkel abonniert. Da gab es Stern, Spiegel, Quick, Für Sie und nochmal eine Illustrierte, deren Namen ich aber nicht mehr weiß.
Und ich denke, daß es genau darauf auch ankommt: Man sollte seine Informationen aus mehreren Quellen beziehen.
Ich traue z.B. auch diesen Nachrichtensendern wie NTV oder Phönix nicht so einfach über den Weg. Als im letzten Jahr der bekannte Sportflüchtling Schumacher regelmäßig hinterherfuhr, da hieß es bei diesen Nachrichtensendern ( und RTL ) immer: Die Verfolgungsjagd des Weltmeisters.
Aber: Wer in dieser Zeit z.B. die MSA ( Motorsport aktuell ) gelesen hat, der wußte, daß dieses Blatt schon frühzeitig anhand der Zeiten nachweisen konnte, daß sich der Weltmeister eben nicht auf der Verfolgungsjagd befand, sondern sein Abstand zu Spitze mit jedem Rennen größer wurde.