Digitale Kommunikation – vermisse "früher"

Was ich nicht verstehe, wenn es so viele Leute gibt, die die heutige Kommunikation doof finden, warum tun die sich dann nicht zusammen und kommunizieren dann so wie es ihnen besser gefällt?

Es gibt doch nicht entweder - oder, sondern man hat heute glücklicherweise die Wahl.

TE, geh halt klingeln bei deinen Freunden. Telefoniere mit dem Festnetztelefon. Das ist ja nicht verboten.

Kylar meinte:

Was ich nicht verstehe, wenn es so viele Leute gibt, die die heutige Kommunikation doof finden, warum tun die sich dann nicht zusammen und kommunizieren dann so wie es ihnen besser gefällt?

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Wenn man das versucht, gehen die Leute in der Regal darauf nicht ein. Man läuft ins Leere.

Die Message muss raus und zwar hier und jetzt.
Keine Zeit mehr zum Warten bis der Gegenüber Zeit hat zum telefonieren.
Wie gesagt: Fluch und Segen zugleich.

Kylar meinte:

Was ich nicht verstehe, wenn es so viele Leute gibt, die die heutige Kommunikation doof finden, warum tun die sich dann nicht zusammen und kommunizieren dann so wie es ihnen besser gefällt?

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Ganz genau, das kann ich nur unterstreichen.
Wenn ich etwas partout ablehne, dann ist es so, dann muss ich aber auch mit den Konsequenzen umgehen. Bin ich nicht erreichbar, kann mich auch keiner kontaktieren.

Und ich halte mal entgegen, denn ich kenne auch sehr gut dieses "früher". Ich bin viel mit der Bahn gereist, dieses verklärte, hach, es war ja so schön ... nee, war es nicht.
Auch da konnte man auf nette und herzliche Kontakte treffen oder man fuhr stundenlang ohne etwas zu reden von A nach B. Nicht jeder wollte sich unterhalten, viele versteckten sich hinter einer Zeitung oder guckten fest in ein Buch. Und in einem Abteil, wo meistens 6 Leute saßen, da verdrehten dann auch 4 die Augen, wenn zwei sich permanent besabbelten.
Wie oft habe ich schon gehört oder gelesen von Leuten, stell Dir mal vor, ich will nur was einkaufen, da textet mich jemand zu, mit Sachen, die ich gar nicht wissen will, sehe ich so aus, als würde ich vollgequatscht werden wollen ... usw.
Eine kurze oberflächliche Smalltalk-Situation macht einen doch jetzt auch nicht glückselig für den Tag, wobei ich mich gerne mal mit anderen Menschen unterhalte. Kommt aber auch drauf an, wie ich selber drauf bin. Wobei mir das manchmal auch viel leichter fällt, da ich täglich meine Gassirunden drehe und hin und wieder leichter in Kontakt komme. Aber auch nicht jeder hat das Bedürfnis, sich mit anderen auszutauschen.

Zollstock meinte:

Ich beobachte das gleiche wie du. Die Gesellschaft treibt immer weiter auseinander. Man redet weniger miteinander, viele Menschen vereinsamen. Ich erinnere mich an Zugreisen quer durch Europa, bei denen ich mich sehr nett mit Menschen unterhalten habe. Heute starren alle auf ihr Handy. Dopaminabhängigkeit ist die neue Normalität. Die nächste Stimulation im Belohnungszentrum ist immer nur einen Wisch entfernt. Aber das ganze ist wie Fast Food für's Gehirn. Es befriedigt kurz, aber es macht nicht satt und es ist ungesund.

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Genau das sehe ich zumindest als Vorteil. Früher "musste" man sich mit Leuten im Zug unterhalten, denen langweilig war. Heute unterhalte oder schreibe ich mit den Menschen, die mir wichtig sind. Handy an und Kopfhörer rein und ab in den Zug. Da quatscht einen keiner mehr an. Mit Dopamin hat das nicht viel zu tun sondern mit optimaler Nutzung der Lebenszeit.

Ich sehe es auch als Vorteil. Weniger aufgezwungene, soziale Interaktionen.
Diese sinnbefreiten Gespräche mit Fremden fand ich immer sehr unangenehm.

Man kann mehr für sich sein. Finde ich äußerst befreiend.

Leere?Zukunft meinte:

Selbst meine Tochter ( 24) sagte mal zu mir ,sie wäre froh,dass sie noch die Kindheit ohne Handy erlebt hat.

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Ich hatte auch noch eine Kindheit ohne Handy bzw Smartphone.
Einerseits war es ganz gut, andererseits wäre - insbesondere ein Smartphone - ziemlich bereichernd gewesen.

Wenn du was tun willst, dann im echten Leben vor Ort.
Da sind die Menschen mit denen du zu tun hast in echt.
Wenn du nur das negative siehst bei dem was dir geboten wird, wenn das so ist, an wem liegt das?
Das Problem ist nämlich: Wer sehr auf Negatives fokussiert ist, nimmt das Positive im Alltag kaum wahr.
Geh mit dir selbst Achtsam um, viele hängen mit ihren Gedanken entweder in der Vergangenheit fest, beschäftigen sich mit Sorgen oder denken über die Zukunft nach.
Wir neigen dazu, alles permanent zu bewerten.
Achtsam sein bedeutet, diese Bewertung sein zu lassen und sich auf das zu konzentrieren, was gerade außerhalb der Gedanken ist.
Achtsamkeit lässt sich lernen.

Mir gefällt der Begriff unverbunden sehr, ich denke das sagt alles aus.
Wenn ich darüber nachdenke habe ich keinen Kontakt, zumindest weiss ich es gerade nicht, der noch ein Festnetz hat .