Ich glaube, viele Faktoren spielen da eine Rolle. Wenn man nicht im Heimatort stark verwurzelte Schulfreunde und Co aufgebaut hat, wirds schwer. Ich für meinen Teil habe woanders studiert, bin wieder zurück in meinen Heimatort gezogen mit knapp 20.000 Einwohnern, durch Schulwechsel und Co hatte ich diese starken Bindungen nie, nach dem Studium verflog das Meiste auch.
Ich habe immer mal mehr oder weniger 10 Jahre lang versucht, wieder feste Kontakte aufzubauen, es ist mir nicht gelungen. Hin und wieder mal flüchtige Lebensgefährten im Sinne vom Kumpels, die kamen und gingen.
Meine Familie ist da, wenns mal drauf ankommt, Freunde im tieferen Sinne habe ich nicht, dafür aber eine Fülle Bekannter, die ich aber auf Distanz halte, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das eher ein Nehmen dererseits ist als ein Geben, wenns mal drauf ankommt. Viele melden sich auch nur, wenn sie mal wieder in der Krise stecken.
Ich habe in meinen 10 Jahren angefangen zu analysieren, was das Problem ist. Wenn man besonders attraktiv oder besonders hässlich aussieht, so meine Erfahrung, eckt man eher an. Wenn man als Mann allein in zb einen Verein kommt, oder auch nur abends in einen Club, zu einem Event, siehts auch eher mau aus. Am besten sind die Chanen als mittelmäßig bis tendenziell gut aussehende Frau, die irgendwo hin kommt, oder man kommt am besten als Paar irgendwo hin, da findet man eher Anschluss. Egal ob im Verein oder sonst wo. Der Mann wird heute allgemein hin erstmal als suspekt betrachtet, wenn man allein irgendwo antanzt.
Ich habe sehr lange gebraucht, in drei Vereinen, in denen ich aktuell sehr regelmäßig aktiv bin, Anschluss zu finden und da bleibe ich auch eher auf Bekannten-Ebene.
Die Gesellschaft ist heute skeptisch geworden, viele gestresst, überfordert, drehen sich um sich selber und in bestehende Cliquen rein zu kommen, war noch nie einfach, aber es wird immer schwerer, so mein Eindruck.