Eure Meinung zum Bürgergeld?

Lena 1 meinte:

Das Thema ist eh sehr komplex.
Person A ist trotz großer körperlicher Einschränkungen arbeitsfähig.
Person B ist zusätzlich psychisch so angeschlagen, dass keine Arbeitsfähigkeit besteht.
Oft ist es auch eine Mischung aus vielem.
körperliche Einschränkungen, Mobbingerfahrungen, psychische Probleme.
Dann kommen oft auch noch Lücken im Lebenslauf dazu.
Eine Arbeitsunfähigkeit wird diese Person nicht bescheinigt bekommen.
Arbeit findet die Person aber auch nicht.
Das Jobcenter weiß auch nicht, was es mit dieser Person machen soll.

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Dann kommt die Person in Maßnahmen, Coaching etc. , danach könnte ein 1 € Job dran sein...

Portion Control meinte:

Du meinst einen Menschen, dem ich zuvor das Geld zunächst schenken muss, damit er mir danach mein Auto abkaufen kann? Und das ist für dich der perfekte Wirtschaftskreislauf in welchem alle zu Wohlstand kommen?



Wenn du Recht hättest, müsste ja unter den Bevölkerungsreichsten Staaten in Afrika, zusammen mehr als 600 Millionen Einwohner, der totale Wohlstand ausgebrochen sein. Sehe ich aber leider gar nicht.

Deine Ansicht ist ja, wenn ich das richtig verstanden habe, dass Menschen ( hier H4 Empfänger ) konsumieren und damit die Wirtschaft ankurbeln da das ALGII fast ausschließlich komplett ausgegeben wird. Da dies aber zuvor GESCHENKTES Geld ist, tue ich mir mit dieser Aussage schwer.

Man könnte demzufolge den H4 Empfänger als Mittelsmann dazwischen weg kürzen, da seine Position einfach nur zur Weiterleitung dient und sonst nichts generiert. Bei ihm entsteht nichts, er gibt nur weiter.
Also kann diese Position in dieser Rechnung auch einfach entfallen.
Theoretisch könnte der Staat mit den ALGII Ausgaben von knapp 50 Milliarden pro Jahr, diverse Unternehmen subventionieren, Betriebssteuern senken und andere Nettigkeiten durchführen und schon merkt kein Unternehmen das ein Hartz IV Empfänger bei ihm nicht mehr einkauft.

Und deshalb kann ich auch deinem Gedanke überhaupt nicht folgen, die pure Existenz eines Menschen würde Wohlstand für alle generieren.

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Danke Dir, Du hast es mir vorweggenommen.

Betrachten wir @Rhenus Ausführungen würde Afrika im kompletten Luxus leben.

Es geht bei Ihm ja darum möglichst viel Geld an viele Menschen zu verteilen von denen keiner arbeitet. Menschen gibt es da ganz viele. Jobs leider nicht, daher auch sehr, sehr viele Arbeitslose. Dementsprechend müssten doch diese armen Staaten das Geld nur schnell verteilen.

Und da verstehe ich jeden afrikanischen Staat. Denn es geht nicht. Es ist ja nichts da. Nur in @Rhenus Milchmädchenrechnung, aber in der Realität hat sich niemand gefunden, der es erarbeitet.

Portion Control meinte:

Wir auch nicht. Worauf möchtest du mit deiner Aussage hinaus?

Es gibt nicht für jeden einen besonderen Tätigkeitsbereich der für ihn individuell zugeschnitten ist - ich denke das ist auch vollkommen logisch. Das gibt es nichtmal in der Behindertenwerkstatt der Diakonie Anstalten.

Wenn jemand so angeschlagen ist das für ihn auf dem gesamten Arbeitsmarkt kein Job existiert den dieser ausführen kann, dann ist das so. Was möchtest du dagegen tun? Was sollen Betriebe, Arbeitsämter oder wir dagegen tun? Du suchst jetzt hoffentlich keinen Schuldigen, oder?

Wenn die Unterschrift des Arztes fehlt, bezieht dieser Mensch bis ans Ende aller Tage Hartz IV anstelle der Grundsicherung die meines erachtens etwas höher liegen würde.

Aber ansonsten wüsste ich gerne was du konkret mit deiner Aussage bezwecken möchtest.

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Nach Ansicht vieler gibt es diese Leute aber nicht.
Es gibt nur Erwetbsunfähig oder voll arbeitsfähig.

Rhenus meinte:

Nach dem Krieg gab es ein Wirtschaftswunder, große Lohnzuwächse.
Wie konnte das gehen, wenn Du und andere Recht hätte?
Es ging, weil es hohe Sozialleistungen gab. Sehr viele Kriegswaisen und Witwen.

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Falsch. Es gab Lohnzuwächse, weil die wenigen Männer und vielen Frauen, die nach dem Krieg übrig waren, geschuftet haben wie die Büffel. Die Städte lagen in Trümmern, anfangs gab es so gut wie nichts in den Läden, weil die Transportwege und Fahrzeuge erst mal wieder funktionieren mußten, viele Leute waren total ausgebombt oder Flüchtlinge, was macht man um zu überleben, man schuftet, tagaus tagein, damit es wieder aufwärts ging, hat Häuser neu aufgebaut oder renoviert mit jedem Material das man in die Finger bekam, denn zu kaufen gab es fast nichts, hat die Fabriken wieder aufgebaut und in der Landwirtschaft mitgeholfen .... Sozialleistungen gibt es nicht ohne jemanden der das Geld erarbeitet, denn Geld ist zu keiner Zeit auf den Bäumen gewachsen. Ohne Arbeit, ohne Löhne und Verdienst keine Sozialleistungen.
Auch die Witwen und Waisen haben damals malocht. Da gab es keine Faulpelzerei. Wer faul war bekam nichts zu essen, ganz einfach, alles mußte man sich damals verdienen, wenn man nicht zufällig von Care-Paketen oder Wohlfahrt profitieren konnte. Auch die Kinder, nach der Schule hieß es arbeiten, den ganzen Sommer über barfuß denn Schuhe oder deren Sohlen kosteten Geld, das nicht locker saß damals. Es dauerte Jahre bis das "Wirtschaftswunder" auch bei den Armen, den Flüchtlingen (wann wurden die letzten Flüchtlingssiedlungen aufgelöst? Das reichte bis weit in die 50er Jahre) und Versprengten, deren ganze Familien ausgelöscht waren, ankam.

Portion Control meinte:

Wenn die Unterschrift des Arztes fehlt, bezieht dieser Mensch bis ans Ende aller Tage Hartz IV anstelle der Grundsicherung die meines erachtens etwas höher liegen würde.

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Was hat bitte irgendeine Unterschrift vom Arzt damit zu tun? Im Übrigen gilt der HartzIV-Regelsatz auch für die Grundsicherung. Man hat in der Grundsicherung also nicht mehr Geld zur Verfügung als in HartzIV.

Rhenus meinte:

Ganz einfach...
Du kannst Deinen Porsche nicht verkaufen wenn es keinen menschen gibt.

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LOL, warum sollte ich denn einen Porsche verkaufen (sofern ich einen hätte und den Führerschein dazu) wenn es keine anderen Menschen gibt? Dann könnte ich über völlig verkehrsfreie Straßen brettern, die Landschaft genießen und hätte meinen Spaß, bis der Treibstoff alle ist.
Mal abgesehen davon, daß auf einer Welt ohne Menschen (oder mit nur noch einer Handvoll) Geld auch keinen Wert mehr hätte. Dann würden nur noch Naturalien gelten, und die fallen meistens auch nicht vom Baum.
Irgendwie produzierst Du sehr seltsame Beispiele.

Rhenus meinte:

Zudem festigt sich hier zunehmend der falsche und abscheuliche Gedanke, dass ein A weniger wert sei, als der Mensch B oder C.

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Der Gedanke ist uralt.
Beispiel: Der Lidl-Eigentümer wird entführt. Die Entführer verlangen 20 Mio €. Sie bekommen das Geld.
Ich werde entführt. Meine Entführer verlangen auch 20 Mio €. Pech gehabt, niemand würde für mich diese Summe hinblättern.
=> Ich bin weniger wert als der Lidl-Papst.
Auch im Fußball ist der Mehr-Wert-Begriff total in: Ablöse.
Noch ein gemeines Beispiel: Super-Fußballspieler Messi braucht unbedingt eine Niere, ich ebenfalls. Wir haben die seltenste Blutgruppe, die es gibt. Weltweit gibt es eine einzige Spenderniere. Glaubst Du, das hier beide Kranke gleich viel wert sind?
Noch ein echtes Beispiel: Die Titanic ging unter. Es gab nicht genug Rettungsboote. Stimmt noch - oder? Da kein Mensch weniger wert ist als der andere, waren unter den Geretteten 50% männlich und 50% weiblich. Richtig?

Der Faden ist der Grund, warum dieses System überhaupt läuft. Die Mittelschicht ist sauer auf die Unterschicht und die Oberen reiben sich die Hände.

CabMan meinte:

Noch ein echtes Beispiel: Die Titanic ging unter. Es gab nicht genug Rettungsboote. Stimmt noch - oder? Da kein Mensch weniger wert ist als der andere, waren unter den Geretteten 50% männlich und 50% weiblich. Richtig?

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Die Titanic war ein echt gutes Beispiel. Von den Passagieren der Ersten Klasse (die Reichen) wurden die meisten gerettet, bis auf ein paar "Kavaliere", die den Damen den Vortritt ließen und dann selber ins Gras/Eiswasser bissen. Von den Passagieren der Dritten Klasse (Unterdeck, eine Menge Arme die sich in Amerika ein neues Leben aufbauen wollten) starben die meisten, die wurden zu spät aufs Deck gelassen wo die Rettungsboote waren, da waren die meisten Boote schon abgeseilt und weg.
Bei der Verteilung männlich/weiblich galt damals tatsächlich noch der Spruch: Frauen und Kinder zuerst. Zwar hätten sich die Männer Plätze auf den Rettungsbooten notfalls mit Gewalt erkämpfen können, aber mit dem Ehrverlust später, das eigene Leben auf Kosten von Frauen und Kindern gerettet zu haben, hätten viele der Männer damals nicht weiterleben wollen, ganz besonders nicht bei Mitgliedern der Oberschicht, für die persönliche "Ehre" damals noch eine hochgradig wichtige Sache war (das war bekanntlich 1912, noch vor Beginn des 1. Weltkriegs), wichtiger oft als das eigene Leben.

Nikola-mit-Sven meinte:

Der Faden ist der Grund, warum dieses System überhaupt läuft. Die Mittelschicht ist sauer auf die Unterschicht und die Oberen reiben sich die Hände.

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Die Mittelschicht ist sauer auf die Politik.