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Fachkräftemangel - Wo ist er ?

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Ich verstehe auch nicht warum der Staat z.b. bei Lehrern diese Praxis beibehält sie nicht fest anzustellen, sondern nur befristet und dann über die Sommerferien zu kündigen. Man müsste ja nicht verbeamten, aber könnte sie doch normal fest anstellen, wenn angeblich solch riesiger Lehrermangel herrscht.
Ich würde das auch nicht machen. Eine Freundin von meinen Vater hat Jahrelang als Integrationshelferin in einer Schule für Kinder mit Behinderung gearbeitet.
Sie wurde immer zu den Sommerferien gekündigt und konnte sechs Wochen dann Harz 4 beantragen.
Irgendwann hatte sie keine Lust gehabt und jetzt arbeitet sie auch in einem Heim für Menschen mit Behinderung.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
ich denke, der Lehrermangel ist DAS Paradebeispiel, wo man sehen kann, wie man es NICHT machen sollte: Zu wenig Leute ausbilden, Arbeitsbedingungen in jeder Hinsicht immer weiter verschlechtern, und dann Verdienstmöglichkeiten immer weiter runterfahren.
Also sorry, SO züchtet man sich seinen Fachkräftemängel ja mal so richtig hoch.
Da braucht dann echt keiner verwundert gucken.
Und jetzt kommt die KuMi-Konferenz mit ratschlägen zur Behebung des Mangels an: Arbeitsbedingungen noch weiter verschlechtern, Lehrer aus der Rente holen usw🤦‍♀️🤦‍♀️🤦‍♀️.
Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen muss man sich ja klarmachen: Lehrermangel von heute ist der Fachkräftemangel von morgen: Je besser die Qualität des Unterrichts in ALLEN Schulstufen, desto besser die Ausbildung, die am Schluss dabei rauskommt.

Also da kann man echt nur mit dem Kopf auf die Tischplatte hauen...
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
@Violetta Valerie
Ich denke aber auch einer der starken Gründe warum heutzutage keiner mehr Lehrer werden will sind die Kinder.
In einer Klasse sind 33 Kinder um die man sich alleine kümmern muss.
Es gibt sicherlich Kinder dir richtige starke Probleme haben die ganze Zeit rum Pöbeln Eltern die nicht einsehen wollen das ihre Kinder nicht hyper intelligent sind und was weiß ich.

Ich habe vor paar Jahren mal eine Grundschullehrein kennengelernt. Sie meinte von den 33 Schüler die sie hat kann über die Hälfte kein Deutsch, dann gibt es noch Kinder die gehörten eher auf eine fröderschule und nicht auf einer Grundschule.
Und fünf Schüler haben über keine Probleme und genau diese fünf Schüler sollten am besten den Durchschnitt verbessern was nun mal nicht geht.
 

Daoga

Urgestein
Bei solchen Verhältnissen ist eher abzusehen, daß die Eltern der 5 guten Schüler diese bald an einer besseren Schule anmelden, wo der gesamte Schnitt besser und die Zahl der Kinder "mit Migrationshintergrund" niedriger ist. 28 schlechte Schüler ziehen die 5 guten eher nach unten, als daß die 5 die restlichen 28 hochziehen könnten. Ist nicht ihre Aufgabe, das Versagen der Schulbehörden auszubügeln!
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Naja, der Hinweis, es wurden zu wenig jüngere eingestellt und jetzt gegen die älteren alle gleichzeitig, ist ja auch nicht so ganz richtig.
Was soll ein Arbeitgeber denn machen, wenn er 3 Stellen in der IT Gat und die sind seit Jahren und Jahrzehnten mit den gleichen etwa gleichaltrigen Mitarbeitern besetzt. Und die sind jetzt nunmal Mitte 50, Anfang 60. Klar, die scheiden in den nächsten Jahren aus. Aber er kann nicht jetzt schon 3 neue einstellen. Dann hat er ja 6 Mitarbeiter für 3 Stellen. Aber es ist auch klar, daß es schwierig wird, die Stellen nachzubesetzen, weil seine 3 Stellen eben genau dann frei werden, wenn das auch in vielen anderen Firmen der Fall ist. Wir bilden jetzt einen Azubi im dem Bereich aus und entweder scheidet einer von den 3 vorzeitig aus, dann wird eine Stelle frei oder wir übernehmen den Azubi für einige Jahre als 4. Stelle.
Aber gelöst ist das Problem damit nicht.
Man kann nicht einfach Leute einstellen so lange die alten Stellen noch besetzt sind.
Und das ist genau das Thema, daß jetzt wirklich viele Menschen gleichzeitig in Rente gehen. Wie gesagt bei uns im Unternehmen 40 % der Belegschaft in den nächsten Jahren. Das sind zum großen Teil Mitarbeiter die mehr als 20, 30 oder sogar 40 Jahre bei uns beschäftigt waren. Da waren keine freien Stellen in dem Maße, daß man viele jüngere hätte einstellen können.
 

Daoga

Urgestein
Leute mit Anfang 60 gehen zuweilen in Altersteilzeit. Oder fallen vorzeitig durch Erkrankung dauerhaft aus. Wenn einer von dreien wegfällt, ist zumindest für einen Nachwuchs Platz. Und die anderen zwei arbeiten ihn ein. Wenn alle Stellen dauerhaft besetzt waren, sind da vermutlich auch nicht viele Frauen mit Kindern beschäftigt, sonst wäre von denen die eine oder andere mal über einige Zeit ausgefallen und hätte Ersatz gebraucht. Eine größere Bandbreite auch bei der Altersstruktur der Mitarbeiter zahlt sich somit aus.
 
G

Gelöscht 60553

Gast
Man kann nicht einfach Leute einstellen so lange die alten Stellen noch besetzt sind.
Dafür gibt es schon ein paar Lösungen. Unternehmen könnten z.B. Praktika für Studenten und Schüler anbieten, Werkstudenten beschäftigen etc., um frühzeitig Nachwuchs zu binden. Außerdem ist es schon sehr schädlich, wenn nicht auf eine ausgewogene Altersstruktur geachtet wird, weil sonst alle gleichzeitig in Rente gehen und durch fehlende jüngere neue Impulse fehlen. Ein bisschen Engagement für Personalarbeit sollte Unternehmen schon zeigen....
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
@Violetta Valerie
Ich denke aber auch einer der starken Gründe warum heutzutage keiner mehr Lehrer werden will sind die Kinder.
In einer Klasse sind 33 Kinder um die man sich alleine kümmern muss.
Es gibt sicherlich Kinder dir richtige starke Probleme haben die ganze Zeit rum Pöbeln Eltern die nicht einsehen wollen das ihre Kinder nicht hyper intelligent sind und was weiß ich.

Ich habe vor paar Jahren mal eine Grundschullehrein kennengelernt. Sie meinte von den 33 Schüler die sie hat kann über die Hälfte kein Deutsch, dann gibt es noch Kinder die gehörten eher auf eine fröderschule und nicht auf einer Grundschule.
Und fünf Schüler haben über keine Probleme und genau diese fünf Schüler sollten am besten den Durchschnitt verbessern was nun mal nicht geht.
Auf jeden Fall: Das gehört ja auch dazu, dass der Arbeitgeber (also der Staat als Dienstherr) die Arbeitsbedingungen immer wieter verschlechtert: Eigentlich müsste man auf die neuen Herausforderungen im Lehrerberuf reagieren und zB kleinere Klassen machen.
Aber all das passiert nicht, so dass die Arbeitsbedingungen immer schlechter werden und sich keiner mehr diesen Job antun mag.
Dazu kommt, dass der Staat konsequent die bedürfnisse seiner lehrer ignoriert: Willkürliche Versetzungen usw.
Also es wird schon alles getan, um den Job so unattraktiv wie möglich zu machen.

Das gilt übrigens nicht nir für staatliche Schulen: Für Private gilt das natürlich genauso: Auch hier werden die Arbeitsbedingungen auf allen Gebieten immer schlechter.

Bei solchen Verhältnissen ist eher abzusehen, daß die Eltern der 5 guten Schüler diese bald an einer besseren Schule anmelden, wo der gesamte Schnitt besser und die Zahl der Kinder "mit Migrationshintergrund" niedriger ist. 28 schlechte Schüler ziehen die 5 guten eher nach unten, als daß die 5 die restlichen 28 hochziehen könnten. Ist nicht ihre Aufgabe, das Versagen der Schulbehörden auszubügeln!
ich habe man eine Zeitlang an einer reichen Privatschule unterrichtet: maximal 1% Migrationsanteil, aber Disziplinprobleme wie eine Brennpunktschule.
Das hat nichts miteinander zu tun!

Aber gerade mein Fach (Musik) ist ein Musterbeispiel, wie man einen Fachkräftemangel selbst produziert: In Bayern gibt es eine sehr begrenzte Zahl an Studienplätzen für dieses Fach. Extrem schwere Aufnahmeprüfung, dh kaum jemand schafft es überhaupt einen Platz zu bekommen. Später ist man für das was man in der Schule braucht fachlich komplett überqualifiziert und pädagogisch unterequalifiziert.
Und wer das Studium durchzieht, der kann eigentlich auch anderswo sein Geld verdienen, da Musiklehrer sowieso fast nie eine Beamtenstelle bekommen.
Dann sucht man sich halt einen anderen Job: Warum sollte man sich verheizen lassen? Aus meinem Abschlussjahrgang ist nicht mal die Hälfte in den Schuldienst gegangen.
 

weidebirke

Urgestein
Ich bin Lehrerin und Krankenschwetser.

Da ich spät studiert habe und das immer wieder weiter tue, dadurch in meinem Erstberuf immer wieder woanders zum Geldverdienen gearbeitet habe, habe ich einen ganz guten Überblick, denke ich.

In der Altenpflege zu arbeiten ist reiner Selbstmord. Es gibt auch Perlchen, in denen menschlich und auf Augenhöhe gearbeitet wird, aber die muss man suchen.
Gerade die großen Pflegeheime sind die Garantie für einen Burnout, Bandscheibenvorfälle und Traumatisierung. Ich bin jedes Schichtende heulend nach Hause.

In den Kliniken (da war ich danach) empfand ich es trotz hoher Arbeitsdichte als nahezu erholsam. Und fand, dass die alteingesessenen Kolleg*innen auf verdammt hohem Niveau jammern. In Gedanken empfahl ich ihnen 4 Wochen Bootcamp im Pflegebunker.
Die Bezahlung hat stark angezogen. Niemand muss mehr aufstocken gehen, der in der Pflege arbeitet, auch die Pflegeassistent*innen nicht. Unter 16 €/ Stunde geht da niemand mehr los. Können die sich nciht leisten. Wenn schon die Arbeitsbedingungen furchtbar sind.

In den Schulen kann ich es mir schon auch aussuchen, wann wo wie ich arbeite. Bin mit meiner Profession allerdings Goldstaub und werde entsprechend hofiert. Nee, die haben das schon verstanden jetzt.

Befristungen und über die Sommerferien arbeitslos gibt es hier schon lange nicht mehr.

Die Bezahlung ist gut, jetzt nicht hervorrragend, aber okay. Allerdings arbeite ich eben in der Berufsausbildung, nicht in Regelschulen. Mit Kindern kann ich nicht. Von daher haben die Kolleg*innen sicher ncoh einmal einen Stressfaktor, weil große Klassen und eben Erziehung. Das habe ich alles nciht. Wer sich bei mir nicht benimmt, geht raus.

Aber ja, bei uns gehen auch Leute in Rente und es ist schwer, Ersatz zu finden. Nicht einmal Erziehungs- oder Bildungswissenschaftler*innen, die früher nach dem Studium arbeitslos waren.
 

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