Ich bin Lehrerin und Krankenschwetser.
Da ich spät studiert habe und das immer wieder weiter tue, dadurch in meinem Erstberuf immer wieder woanders zum Geldverdienen gearbeitet habe, habe ich einen ganz guten Überblick, denke ich.
In der Altenpflege zu arbeiten ist reiner Selbstmord. Es gibt auch Perlchen, in denen menschlich und auf Augenhöhe gearbeitet wird, aber die muss man suchen.
Gerade die großen Pflegeheime sind die Garantie für einen Burnout, Bandscheibenvorfälle und Traumatisierung. Ich bin jedes Schichtende heulend nach Hause.
In den Kliniken (da war ich danach) empfand ich es trotz hoher Arbeitsdichte als nahezu erholsam. Und fand, dass die alteingesessenen Kolleg*innen auf verdammt hohem Niveau jammern. In Gedanken empfahl ich ihnen 4 Wochen Bootcamp im Pflegebunker.
Die Bezahlung hat stark angezogen. Niemand muss mehr aufstocken gehen, der in der Pflege arbeitet, auch die Pflegeassistent*innen nicht. Unter 16 €/ Stunde geht da niemand mehr los. Können die sich nciht leisten. Wenn schon die Arbeitsbedingungen furchtbar sind.
In den Schulen kann ich es mir schon auch aussuchen, wann wo wie ich arbeite. Bin mit meiner Profession allerdings Goldstaub und werde entsprechend hofiert. Nee, die haben das schon verstanden jetzt.
Befristungen und über die Sommerferien arbeitslos gibt es hier schon lange nicht mehr.
Die Bezahlung ist gut, jetzt nicht hervorrragend, aber okay. Allerdings arbeite ich eben in der Berufsausbildung, nicht in Regelschulen. Mit Kindern kann ich nicht. Von daher haben die Kolleg*innen sicher ncoh einmal einen Stressfaktor, weil große Klassen und eben Erziehung. Das habe ich alles nciht. Wer sich bei mir nicht benimmt, geht raus.
Aber ja, bei uns gehen auch Leute in Rente und es ist schwer, Ersatz zu finden. Nicht einmal Erziehungs- oder Bildungswissenschaftler*innen, die früher nach dem Studium arbeitslos waren.