Falsche Entscheidung getroffen? Neue Wohnung gefällt nicht mehr

Hallo,

ich bin im Moment total verunsichert und glaube/befürchte, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.

Es geht um meine neue Wohnung. Nach ewig langer Suche (über 8 Monate) habe ich endlich eine Wohnung gefunden, in der nicht nur meine Tiere (1 Hund, 3 Katzen) willkommen sind, sondern die auch so günstig ist, dass das Jobcenter (leider bin ich z.Z. noch darauf angewiesen) keinerlei Einwände hat.
Bei der Wohnung handelt es sich allerdings um eine Souterrain-Wohnung in einem Einfamilienhaus, d.h. sie hat einen separaten Eingang, der größte Raum hat zwei große Fenster zum Garten und ist hell, die anderen Räume dagegen haben nur kleine Fenster mit den typischen Kellerschächten, also wenig Licht.

Bei der Besichtigung war ich von der Wohnung positiv überrascht und dachte, dass ich es mir dort so richtig schön machen kann. Außerdem habe ich als Teenie im Elternhaus auch ein paar Jahre im Keller gewohnt, jedoch hatte ich dort zwei große, helle Räume. Auch der Vermieter macht/e bis jetzt einen freundlichen, verständnisvollen und insgesamt einen angenehmen Eindruck, so dass ich keine Bedenken hatte, den Mietvertrag abzuschließen.
Seit 01.08. besteht nun der Mietvertrag und ich habe mich auch bereits umgemeldet.

Letzten Freitag war ich erneut dort, um die Wohnungsschlüssel zu holen und auch direkt mit der Renovierung zu beginnen. Und als ich nun die Wohnung betrat, fühlte ich mich dort so gar nicht mehr wohl, sofort überkam mich das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben. Beim Streichen der ersten Wand wurde das Gefühl immer stärker, ich bekam regelrecht einen Flash. Ich dachte nur, dass ich schon jetzt beim Renovieren Depressionen bekomme und wie es dann wohl erst in den Wintermonaten sein wird, wenn ich bei künstlichem Licht wie ein Maulwurf in dieser - doch viel zu dunklen Wohnung leben soll Völlig traurig bin ich an dem Tag zurück ins große, lichtdurchflutete Haus gefahren... Leider habe ich niemanden, den ich dazu fragen kann, keine beste Freundin oder so. Nein, ich bin ganz allein und so fühle ich mich gerade auch - allein.

Hätte ich noch weiter suchen sollen? Aber der Druck vom Jobcenter, mir eine günstigere Wohnung zu suchen (wohne derzeit noch alleine im eigenen/gemeinsamen Haus mit dem Ex-Freund, dass entweder verkauft oder sogar versteigert wird) und die Tatsache, früher oder später sowieso aus dem Haus raus zu müssen, dazu noch die Tiere, hat mir im Grunde auch keine Wahl gelassen. Ohne die Tiere hätte ich viel schneller und sicher auch eine schöne Wohnung gefunden, aber sie wegzugeben war/ist keine Option.

Bin gerade so verunsichert und weiß nicht, was ich tun soll. Was hat mich da nur geritten? Dabei wollte ich nur endlich einen Neuanfang starten und es mir so schön wie möglich machen. Hatte auch gehofft, viel schneller eine neue Arbeit zu finden, um nicht mehr auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein, was echt nicht lustig ist, aber leider hat es bis jetzt noch nicht geklappt, ich war wohl zu optimistisch.

Hat einer von Euch schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie konnte ich so blöd sein? Was würdet Ihr tun?

Schon jetzt Danke für´s Lesen!

LG
Smilla74

hallo Smilla,

ich freue mich, daß es endlich geklappt hat mit einer neuen Wohnung für Euch alle.

Du hast so lange gesucht!

Es muß doch nicht für immer die Souterrain-Wohnung sein. Mach es Dir schön. Freu Dich auf den Neuanfang. Aber steck nicht zuviel Geld in die Wohnung. Dann kannst Du nebenbei weitersuchen und nochmal ohne großen Verlust umziehen, wenn sich eine wirklich tolle Wohnung ergibt. Vielleicht auch in die Nähe Deiner neuen Arbeit, wenn es dann hoffentlich bald soweit ist. Du siehst ja mit Geduld und Spucke findet sich was. Jetzt kannst Du ohne den bisherigen Druck weitersuchen. Wer weiß, was sich noch alles ergibt...

@ bird on the wire

Vielen Dank! Ja, so habe ich bis Freitag auch gedacht, aber im Moment bin ich total irritiert, wegen diesem plötzlichen, negativen Gefühl. Vielleicht sind es auch nur die Hormone Denn eigentlich bin ich ein Steh-auf-Männchen, versuche die Dinge positiv zu sehen und aus jeder Situation das beste zu machen. Aber irgendwann ist der Akku leer.
Durch das bisherige, großzügige, lichtdurchflutete Haus bin ich natürlich in gewisser Weise verwöhnt und es wäre eine Lüge, wenn ich behaupten würde, dass es mir jetzt leicht fällt, das hinter mir zu lassen und in eine Kellerwohnung zu ziehen. Anpassungsfähigkeit hin oder her. Ich muss es wohl so sehen, dass es nur vorübergehend ist.

Hallo Smilla,

ich finde die Idee von bird on the wire sehr gut.

So hast du erst mal eine Bleibe und kannst dich in Ruhe weiter umsehen.

Klar ist die Umstellung von einem lichtdurchflutetem Haus auf eine Souterrain-Wohnung krass. Da ist die Umgewöhnung sehr schwer.

Aber immerhin kannnst du da deine Tiere mitnehmen.

Ich glaube, es ist so oder so sehr schwer, wenn eine Beziehung zerbricht und wenn man dadurch noch etwas verliert, was einem lieb und wert war.

Ich würde das auch erst mal als Zwischenlösung finden. Immerhin, ist es erst mal eine Möglichkeit

Lieben Gruß
Fragende

Smilla,

ich weiss nicht, ob Dir das eine Hilfe ist, schreibe es mir trotzdem vom Leibe:

Bei mir war es umgekehrt. Ich kam von eher dunkler in lichtdurchflutete Behausung. Und von Anfang an waere ich lieber in der dunkleren geblieben, waere da nicht sich ausweitender
Schimmel
gewesen.
Und jetzt, gerade bei der Hitze, waere ich viel lieber in den (zudem kuehleren) Vorgaengerwaenden.
Aber es nutzt nichts, das Gesundheits-/Krankheitsrisiko liess mich halt "vernuenftig" handeln.

"3 Etagen über mir, wird ne Kellerwohnung frei..."


Hallo Smilla,
wenn dir lichtdurchflutete Räume wichtig sind um Depressionen zu vermeiden, hätte ich keine Kellerwohnung genommen. Selbst die hellste davon, ist im Normalfall immer noch dunkler als eine normale Wohnung. Das ist einfach nicht das gleiche.

Mache es wie "bird on the wire" schrieb. Nämlich das Beste daraus. Durch eine schöne Aufteilung und Deko, kannst du viel negatives vergessen lassen. Und es muss ja wahrlich nicht für immer sein. Mal 1 oder 2 Jahre in dieser neuen Wohnung, werden dich ja wohl nicht umbringen. Wenn du jetzt keinen Job hast kann es eh sein das du nochmal umziehen solltest. Verstehe auch nicht, weshalb die Jobsuche nicht der erste Schritt war. So herum, war es halt jetzt auch etwas suboptimal. Aber mag sein, dass die Zeit etwas drängte.

@ Fragende

Vermutlich ist es wirklich das Beste, es als Zwischenlösung zu sehen und mich nach dem Umzug noch mehr auf eine neue Arbeit zu konzentrieren. Denn wenn ich die gefunden habe, klappt es auch wieder mit einer besseren Wohnung. Vielleicht bin ich nur zu ungeduldig, die Gesamtsituation war/ist ziemlich hart, und ich bin ein Mensch, der gerne schnelle Ergebnisse sieht. Aber wenn ich etwas in den letzten Monaten gelernt habe, dann ist es Geduld

@ Pierre-Adrian

Na da bin ich doch eher die "Lichtverliebte", aber ich finde es sehr interessant, dass es halt auch Menschen gibt, wie Du, die es lieber dunkler mögen. Schimmel wäre für mich allerdings in jeder Wohnung ein Grund etwas dagegen zu unternehmen oder gar auszuziehen.

@ Portion Control

Du hast recht und ich weiß, dass jede "normale" Wohnung heller ist, als eine Souterrain-Wohnung, sofern sie nicht von dunklen Bäumen zugewuchert ist. Aber ich habe echt ewig gesucht und niemand wollte mich wegen meinem Hund haben oder aber die Miete war zu hoch. Na ja, jetzt werde ich zu meiner Entscheidung stehen und das beste daraus machen. Helle Farben, helle Möbel, ein paar Spiegel und viele Lampen...
Ach ja, auch mit der Jobsuche hast Du recht, aber leider hat die Reihenfolge nicht geklappt, wie gewünscht oder ursprünglich vorgestellt. Daher versuche ich es nun umgekehrt, dafür aber mit einem Druck weniger.

Liebe Smilla, ich verstehe dich ganz genau. Bin auch vor einem halben Jahr nach der Trennung von meinem Mann umgezogen und habe ein schönes großes Haus mit Garten und Pool in einem idyllischen Vorort hinter mir gelassen, um in eine 1-Zimmerwohnung im zentralen Arbeiterkiez zu ziehen. Günstige Miete, netter Kiez, dennoch ein deutlicher "Abstieg", jetzt wohne ich wieder so wie vor 30 Jahren als Azubi.
Als ich meine neue Wohnung zum ersten Mal betrat, dachte ich auch: DA soll ich jetzt wohnen, nach allem, was ich schon mal hatte? Denn im Haus, das ich hinter mir ließ, war allein mein Arbeitszimmer größer als jetzt das, in dem ich wohne, arbeite und schlafe, zudem hatte es einen großen Balkon, jetzt habe ich keinen. Ist kein Souterrain, aber das hätte mir auch passieren können
Aber als alle Möbel da standen, wo sie stehen sollten und ich anfing, alles nach meinen Vorstellungen einzuräumen und zu dekorieren, wurde es mehr und mehr mein Zuhause. MEIN Neustart. Inzwischen liebe ich die Wohnung und den Kiez und will nicht mehr weg. Ich komme mit meinem Geld aus, was während der Ehe nie so war - großer Besitz kostet eben auch - und merke, wie wenig man braucht, um glücklich zu sein. Du hast deine Freiheit, deine Tiere und einen netten Vermieter, sicher auch einen Freundeskreis usw. Nichts ist in Stein gemeißelt. Du wohnst jetzt da - und wenn es nur kurz ist, um erst mal zur Ruhe zu kommen. Leben ist Veränderung, vielleicht hast du schon in einem halben Jahr deine Traumwohnung gefunden und ziehst wieder aus - oder liebst dein neues Zuhasue. Ich wünsche es dir.

Hallo Smilla,
Ich hätte die Wohnung auch genommen.
Habe mich schon oft in letzter Zeit gefragt, wie es dir wohl geht, und ob deine Tiere noch bei dir sind.
Jetzt weiß ich es.
Es war erst mal die richtige Entscheidung, erst mal.
Hast du denn auch Gartenbenutzung?
Und du hast deine Tiere bei dir, das war dein größter Kummer, das du dich vielleicht trennen müßtest

Rückgängig machen geht nicht mehr bei Mietverträgen, und das JC wäre dann bestimmt auch zickig.
Aber du hast einen Tierfreundlichen Vermieter gefunden, das ist richtig schön

Liebe Grüße
Pecky