Frauen im Personenaufzug – Männer müssen warten?

Ich kann mir gut vorstellen, dass es einen konkreten Anlass gegeben hat, der zu dieser merkwürdigen Regel geführt hat, der von der Geschäftsleitung jedoch nicht in aller Offenheit kommuniziert wurde.
Ich finde die Regel diskriminierend, da sie die gesamte männliche Belegschaft unter Generalverdacht stellt, Frauen im Fahrstuhl zu belästigen.
Und genauso könnten die männlichen Kollegen denken, dass ihre Kolleginnen sich allesamt unwohl mit ihnen fühlen.
Klingt nach einem äußerst unangenehmen Betriebsklima.

Ich finde, dann kann der Arbeitgeber etwas für die Fitness der gesamten Belegschaft tun:
Montags und mittwochs benutzen die Frauen den Aufzug, dienstags und donnerstags die Männer.
Und freitags machen alle Homeoffice und der Laden bleibt dicht.

Ehrlich, ich bin erstaunt, was es für Arbeitsplätze gibt...!

Schlot meinte:

Fehlt eigentlich nur noch ein Schild "Männer unerwünscht". Manch eine(r) mag sowas tatsächlich befürworten. Bis einem in einem klaren Moment vielleicht mal kurz bewusst wird, dass es sowas alleine im 20. Jhd. zwei Mal gab. Der eine Fall war die Apartheid, der andere das Dritte Reich.

Zum Vergrößern anklicken....

Und am Ende der ausschweifenden Phantasien natürlich noch ein Godwin, kann ja nicht anders sein.

Dass die Männer aussteigen müssen, wenn eine Frau rein will, find ich auch sehr schräg. Wenn sowas nötig ist, haperts am Betriebsklima. Man kann übrigens auch in 20 Sekunden massiv sexuell belästigt werden.

Das ist völlig unzulässig und das wäre insbesondere auch jeder Befürworterin dieser Maßnahme plötzlich schlagartig klar, wenn man in dem Sachverhalt das Wort "Männer" z.B. durch "Muslime" ersetzen würde (da würden dann ganz konkret sogar muslimische Männer vor pauschaler Verdächtigung in Schutz genommen, wenn "nur" ein paar einzelne muslimische Männer Frauen belästigt hätten, und es käme sofort der Einwand, man könne deswegen nicht alle muslimischen Männer über einen Kamm scheren).

Sollte es im Aufzug zu sexuellen Übergriffen gekommen sein, würde es absolut überhaupt kein Problem darstellen, die konkreten Täter zu identifizieren und sanktionieren, und es wäre nicht nachvollziehbar, warum das offenbar bislang nicht geschehen ist. Stattdessen "die Männer" pauschal in Sippenhaft zu nehmen, ist ein Modell, das unsere Rechtsordnung seit 1945 nicht mehr vorsieht.

An solchen Fragen wird leider (oder zum Glück?) schnell deutlich, wes Geistes Kind jemand ist und wer seinen Einsatz für "Gleichberechtigung" hauptsächlich dafür nutzt, sexistische und rassistische Klischees bedienen und endlich ungehemmt diskriminieren zu können. Und leider sind das nicht wenige. "Alte, weiße Männer" zu verteufeln, gehört in gewissen Kreisen ja mittlerweile zum guten Ton.

Finds amüsant das sich die Männer das dort bieten lassen.

Stellt Euch mal vor der Chef sagt: Sorry liebe Damen. Diverse Männer fühlen sich durch Euch eingeschüchtert/belästigt. Wenn Männer im Fahrstuhl sind, müsst ihr draußen warten.
Na...was für ne Beschwerdewelle gäbe das?

Würde ich da arbeiten, gäbe es direkt nen Gespräch mit der Leitung +Beschwerde aufgrund von Diskriminierung.

Und ich sehe es genau so: Wenn sich 1-x Männer dort der Belästigung schuldig gemacht haben SOLLTEN (was wir nicht wissen) könnte man das doch direkt klären ohne alle Männer zu verteufeln.

Saskia meinte:

Ich sehe es etwas anders.
Es gibt wahrscheinlich einen guten Grund, warum diese Regel ins Leben gerufen wurde.
Wenn der Fahrstuhl mit Männern gefüllt ist und eine Frau ihn benutzen möchte, so wird sie ja wohl die Männer nicht hinausbitten, sondern ebenfalls warten oder die Treppe benutzen.
Denn dem TE ging es nicht um Diskreminierung, sondern um die Warte- und Haltezeiten speziell für Männer, nachzulesen im s.u. Zitat.

Die Warte- und Haltezeiten treffen ebenfalls auf Frauen zu, wenn sie nicht zusteigen wollen, weil der Fahrstuhl gerade durch Männer belegt sein könnte.
Da von Diskriminierung zu sprechen ist schlicht falsch.

Zum Vergrößern anklicken....

Eben nicht. Da die Männer aussteigen sollen, sobald eine Dame den Aufzug betritt.

_Alpha_ meinte:

-Was ist mit Trans-Männern (Frau --> Mann)? Müssen die dann auch aussteigen?
-Was ist mit nicht-binären Personen?
-Was ist mit homosexuellen Männern?
-Was ist mit Trans-Frauen (Mann --> Frau)

Zum Vergrößern anklicken....

Was sollte daran problematisch sein?
Transmänner sind Männer.
Nichtbinäre weder noch bzw. sowohl als auch.
Homosexuelle Männer sind Männer:
Ttansfrauen sind Frauen.
Ausserdem hast du lesbische Frauen vergessen. 😉

Wenn man dazu nicht aus zu stempeln braucht, mag es angehen.
Richtig schräg wird es allerdings, wenn Frauen danach auch verlangen dürften, dass Männer den nächsten Bus nehmen.
Die Urheber Eurer Regel dürfen gerne mal einen Blick über den Tellerrand wagen, zB nach Marokko!
Dort herrscht durchaus Geschlechtertrennung, was Frauen aber nicht davon abhält, sich mit einem fremden Mann zusammen den Beifahrersitz eines Taxi zu teilen.
So passen in einen normalen Mercedes PKW lustigerweise bis zu 7 Fahrgäste: 2 vorne und 5 hinten.
Läuft...

Ich finde das übertrieben, es sei denn es kam einmal zu einem Vorfall, dann ist es dieser Frau nicht zuzumuten, dass sie Aufzug mit Männern fährt. Und der Typ, der das gemacht hat, sollte eine Strafe bekommen (Abmahnung).

Wenn es akzeptiert wird, schön. Wenn nicht, dann sollte das rechtlich geprüft werden, ob das überhaupt zulässig ist.

Tolle Diskussion. Wenn man sich heutzutage die Aufzüge ansieht, erkennt man meistens ein Schild mit der Aufschrift maximal 2 Personen und Abstand halten. In meinem ehemaligen Amt darf nur jeweils eine Person den Aufzug nutzen. Vor diesen Hintergründen stellen sich mir viele Fragen, die die Thematik des Eingangsthreads betreffen.

Bodenschatz meinte:

Wenn man dazu nicht aus zu stempeln braucht, mag es angehen.
Richtig schräg wird es allerdings, wenn Frauen danach auch verlangen dürften, dass Männer den nächsten Bus nehmen.
Die Urheber Eurer Regel dürfen gerne mal einen Blick über den Tellerrand wagen, zB nach Marokko!
Dort herrscht durchaus Geschlechtertrennung, was Frauen aber nicht davon abhält, sich mit einem fremden Mann zusammen den Beifahrersitz eines Taxi zu teilen.
So passen in einen normalen Mercedes PKW lustigerweise bis zu 7 Fahrgäste: 2 vorne und 5 hinten.
Läuft...

Zum Vergrößern anklicken....

Was hat die Regelung in der Firma mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu tun? Auch die Vegleiche mit anderen Kulturkreisen hinken gewaltig.