Ich frage mich auch, was das soll. Wenn ich und mein Team von der Mittagspause zurück ins Büro wollten, mussten wir uns auch förmlich in den Aufzug quetschen. Da war ich als Frau dann durchaus auf Kuschelkurs mit meinem ansonsten männlichen Team. Aber gerade weil wir nie so sonderlich auf das Geschlecht geachtet hatten, sah ich darin nie ein Problem. Weil ich in dem Fall eben keine Frau, sondern ein Teammitglied wie jedes andere war.
Gerade durch solche Trennungen legt man den Fokus in meinen Augen doch erst recht auf das Geschlecht und das Sexuelle. Manch Mann beginnt vielleicht überhaupt erst in dem Moment, in dem er wegen der Kollegin den Aufzug verlassen muss, sie als Frau und potenzielles Sexobjekt zu sehen, anstatt als irgendeinen x-beliebigen neutralen Kollegen. Sieht man doch z.B. in vielen Ländern mit starker Geschlechtertrennung, wo der Fokus derart aufs Geschlecht gelegt wird, dass eigentlich jeder jeden als potenzielles Sexobjekt betrachtet.
Sollte tatsächlich jemand gegrapscht haben oder Frauen unnötig nahe im Aufzug rücken, kann man doch die Einzelperson ins Büro zitieren. So jemandem würde ich mal 5 Wochen Aufzugverbot geben und bis er sich dann täglich über die Treppe hoch- und runtergeschleppt hat, hat er sein Verhalten beim Hochkeuchen gewiss überdacht. Bei Wiederholung gibt es eben die Kündigung.
Wenn überhaupt wäre es fait, wenn man "first come, first serve" machen würde. Sprich, bin ich eine Frau, die Tür geht auf und es stehen Männer drin, muss ich warten, weil die Männer zuerst drin waren. Will ein Mann in den Aufzug und es stehen Frauen drin, muss eben er warten. Oder dass man eine maximale Personengrenze einführt, bei der es generell noch möglich ist, Abstand zu halten. Mit genug Platz ist es auch kein Problem, Männer und Frauen in einen Aufzug zu stopfen.
Ich verstehe nicht, warum man Frauen nicht einfach selbst entsccheiden lassen kann, ob sie sich noch in einen Aufzug quetschen wollen oder doch lieber warten/die Treppe nehmen.