Ich habe jetzt den Thread nicht durchgelesen, aber mir fällt immer nur wieder eines dazu ein.
Gott sei Dank hat sich soviel weiterentwickelt.
Und dass der Mensch die Möglichkeit hat, ein Messer (als einfaches Beispiel) zum Guten oder zum Schlechten zu benutzen, war vor tausenden Jahren wie heute so.
Das Leben ist eben so, es gibt gute und schlechte Menschen, alles, das für Gutes entwickelt wird, wird auch von Menschen für Schlechtes hergenommen.
That´s life
Dazu hab ich noch ein Gedanken, auch wenns nirgends ganz hinpasst. Der gleiche Text steht ähnlich auch in:
http://www.hilferuf.de/forum/ich/163907-gibt-es-eine-seele-was-glaubt-ihr-40.html
Ich will euch damit etwas mitgeben (bin ja dann erst mal weg) auch wenn es nicht 100% passt hier.
Eigentlich ist es ja so, finde ich: Religion wie Wissenschaft liegt ein guter, dem Menschen dienlicher Gedanke zu Grunde.
Ob nun eine Religion mit ihren Geboten/Maximen oder die Wissenschaft und ihre Ethik - beides hat den gleichen Grund: Es sollte ein soziales menschenwürdiges Miteinander gewährleisten.
Ob ich nun nur an eine Seele glaube, oder dazu auch an einen Gott, oder auch an etwas anderes Übernatürliches, oder ob ich die Wissenschaft allein annehme und die dazugehörige Ethik - das ist egal.
Wenn ich das von dem ich überzeugt bin im guten lebe, so bin ich ein sozial angenehmer Mensch. 'Glaubensethik' als auch 'Gesellschaftsethik' (find das schwer das zu benennen, weil ich es nicht trenne, ich lehne beides nicht ab, trenne nicht) ist gut, kann aber in seinem Zusammenhang mit Religion oder Wissenschaft missbraucht werden. (Was auch passiert, bzw. die beiden Ethiken werden nicht eingehalten oder menschenunwürdig ausgelegt und angewandt/aufgezwungen).
Der Gute Gedanke und Ziel an beiden ist, das ich in einer Welt leben kann die Herz und Seele gute Gefühle bereitet.
Man sollte dies nicht mit Zwang tun müssen, sondern weil man verstanden hat warum es wichtig ist sie einzuhalten. Ohne Druck von aussen, überzeugt von Herzen.
Das Gebot "Du sollt nicht töten" z.B. findet sich im Prinzip auch in der Ethik wieder, bzw. im Grundgesetz. Niemand muss mich zwingen dazu, zu töten ist etwas das man nicht tun darf, weil es andere und sich selbst auch in der Seele verletzt. Ich denke wie ich das mein versteht jeder.
Ich war grade draußen spazieren, am See.
Steh am Wasser, genieße den Anblick des Wassers, die Bäume, spüre den Wind und seh die Wolken dahin ziehen, spüre die Kälte und die vereinzelten Regentropfen im Gesicht. Höre wie die Gänse quaken, den weichen Boden unter mir, die kühle frische Luft wenn ich einatme. Den Himmel über mir...
Alles fühlt sich bewegt und lebendig an, beständig. Die Last geht, alles wird leichter, ich entspanne ein wenig. Hier am See ist ein Ort wo ich schon oft mein inneres Gleichgewicht etwas wiederfinde.
Ich benenne es für mich so: Es tut mir gut in der Seele.
Ich denke dabei nicht: Der Baum da macht aus Energieeinstrahlung des Lichts und Wasser durch Photosynthese... Zellstoff und Stärke... Zucker... Chlorophyll... Und der Strauch auch und das Gras. Ah, ich bekomme ein paar ml H2O ins Gesicht, aus verdunstetem H2O das sich in x km Höhe um Partikel sammelt und wieder zu Boden fällt... etc.
Nein, ich denke an nichts von all dem. Es ist in diesem Moment völlig unwichtig. Ich bin da, lasse meine Gedanken frei, genieße wie die Natur auf mich wirkt. Heute in ihrer Winterlichen Rauheit, auch das ist schön.
Ich denke an Menschen für die ich Liebe empfinde, fühle nach, fühl mich ihnen näher. Merke auch wie ich sie vermisse, und dann weiß ich das ich versuchen werde zu leben. Dass ich sie nicht verlieren will, und mein Lebenswille wird etwas größer. Und mit ihm etwas Hoffnung sie wieder in die Arme schließen zu können.
Vllt kann ich einmal die schönen Momente wie diesen teilen.
Und all dies - Die Bäume und der See und die Tiere, Wind und Wolken - alles um mich wäre auch so da ohne all die anderen Menschen und ihre Gedanken und Ideen, Autos, ohne all die Häuser. Es ist uralt, und diese Welt wird auch sein ohne uns. Hier bin ich zu Hause. Ich bin nur ein Teil davon, aber ich fühle mich nicht verloren. Naturverbundenheit.
Wer einmal vllt im Frühjahr im Wald war, und sich unter einen Baum setzt oder legt, und dann entspannt hinaufblickt in diese unglaublich schönen frischen grünen Blätter, und wie sie sich im Wind wiegen und das Sonnenlicht durch sie hindurch schimmert, vereinzelte Sonnenstrahlen und ihr Lichtspiel am Boden - wer hier keine Ruhe findet, und nichts empfindet das ihm gut tut, der hat etwas verloren denke ich. Den Bezug zu Natur, auch zu sich selbst.
Hier draußen ist für mich Gott, bzw. - ich glaube nicht an Gott als einzelnes, Gott ist für mich kollektiv - diese mächtige Kraft. Ich kann sie fühlen also ist sie. Dort wo der Mensch nicht zerstört und reglementiert. Wo alles frei wächst und so sein darf wie es ist. Je mehr der Mensch verändert darin, desto mehr dieser tiefen Energie geht verloren. Ein Kanal z.B. ist kein schön gewundener bewachsener Fluss. Das ist nicht das gleiche.
Es ist eine Art Liebe und Geborgenheit. Sich gut fühlen. Ich guck hinauf ins grüne Blätterdach, und spüre wie schön sich das anfühlt - und dann denke ich das das wundervoll ist und man so wenig wie möglich zerstören darf davon.
Einer der Gründe warum ich massiv gegen Umweltzerstörung bin. Ich fühle mich nicht lang ein in Urwaldvölker, z.B. Aber ich weiß was mir ein Baum hier bedeutet, und das man keine unnötig fällt, aus Profitgier oder anderem. Ich weiß wie ich mich fühle, und es ist egal ab es hier ist oder wo anders. Es ist nicht gut. Mehr brauch ich nicht zu wissen. Wir dürfen von der Natur nur nehmen was wir wirklich brauchen, und dabei schonend sein und nicht mehr zerstören als sein muss.
Für mich findet sich das in der Kernaussage wider das ich das Leben achten soll.
Es spielt keine Rolle dabei ob das eine Ethik ohne Gott ist oder mit. Ich muss sie begreifen und leben, das zählt.
Wenn die Einhaltung fordert mich gegen Kirche oder Staat zu stelle, gegen Wissenschaft oder Religion, so tue ich das. Ich weiß selbst was für mich richtig ist.
'Gott' und meine 'Seele' ist vor allem das was ich fühle. Und was ich fühle existiert. Und wenn ich Liebe fühle, fühle ich sie, das kann mir niemand absprechen.
Auch Liebe und Zuneigung kann die Wissenschaft erklären, über Hormone und Pheromone, und dazugehörige biochemische Prozesse in Körper und Gehirn. Eine leblose harte und kalte Erklärung der Funktion, in Buchstaben und Zahlen.
Aber Liebe ist für mich vor allem ein sehr wundervolles tiefes und warmes Gefühl, das mir eine innere Umarmung schenkt und etwas Frieden wenn ich am See stehe und an meine beste Freundin denke und wie sehr ich sie vermisse. Und alles um mich was mir Kraft gibt und Hoffnung so zu werden wie sie mich braucht ist göttlich.
Vieles von dem was dann in mir entsteht in solchen Momenten, auch wenn ich meinen Mitmenschen Freude bereite, finde ich in Ethiken wieder, ob nun religiös oder philosophisch, und ich weiß dann das es gut ist und ich glaube daran.
Für mich entsteht die Seele und der Glaube aus meinen Gefühlen. Guten wie schlechten. so wie mein Bewusstsein aus Gedanken entsteht. Man kann die einzelnen Bestandteile erklären, wissenschaftlich - aber mein Bewusstsein und meine Seele dazwischen nicht.
Wie einmal jemand schrieb: Stell dir ein geschriebenes Gedicht vor. Du kannst es analysieren, du findest Papier und Tinte, vllt sogar das Muster. Aber was beim Lesen entsteht (Bilder, Gedanken & Gefühle) für jeden einzelnen - das findest du nicht. Es ist mehr als die Summer des Materiellen.
Das Göttliche in allem Lebendigen und in Universum selbst trifft für mich viel mehr zu als ein Gott als einzelnes Wesen.
Ich bin nicht gegen Fortschritt und Wissenschaft, den so wie es heute ist, ist es nicht gut, es muss besser werden.
Ich bin aber auch nicht gegen Glaube und Religion, den ich finde viel Gutes darin. Der Glaube kann den Menschen bessern, der mittels Wissenschaft seine Welt verbessert. (muss nicht, kann theoretisch!)
Aber ich erlebe sehr oft, das Menschen die gegen Glaube und Religion sind, sie fallen lassen oder sogar verlachen, (und somit auch die Glaubensethik) auch nicht viel von einer Sozial/Gesellschafts-Ethik halten. Sie wollen keine Ethik. Ethik hat auch mit Selbstkontrolle und Disziplin zu tun. Mit Mitgefühl und Genügsamkeit.
Diese Menschen aber sind Egoisten, sie denken in erster Linie an sich, nicht an ihre Mitmenschen. Sie wollen alles und nichts geben. Sie nennen sich stolz Atheisten, aber sie sind eine Schande für Atheisten. Menschen ohne Herz und Verstand.
Diese Leute schaden der Gesellschaft. Für mich beruht Ethik jeder Herkunft auf Gegenseitigkeit.
Ich halte mich dann aus Stolz an meine Maximen, nur eins verliere ich: Meine Achtung.
Die Ehtik erst erhebt den Menschen. Sein Geist verlangt eine Ethik. Ohne Ethik aber ist er ein Monster, niederer als jedes Tier. Weil er dann sinnlos tötet, schadet, zerstört. Etwas das seine guten Seiten nicht aufwiegen würden. Ethik ist der Zügel des Guten in uns um das Schlechte in uns zu bändigen.
Ich weiß das sich das für manchen asbach-uralt anhört - aber ich wünsche mir das ihr einmal darüber nachdenkt.
Ich in ein Querdenker und ein Theoretiker. Auch ich bin nicht frei von Fehlern, kein Stück.
Viels meine ich nicht so hart und so starr wie es ert scheint. Aber allein mit weichen Worten lässt sich selten etwas verändern.
Ich wünsch euch allen ein gutes neues Jahr!
[FONT="]vlg, Seele[/FONT]