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Gesetzesalter für Strafmündigkeit herabsetzen?

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G

Gelöscht 125794

Gast
Auch wenn ich sicherlich von einigen hier angegiftet werde:
ich vermisse Mitleid und Verständnis mit den Täterinnen: KINDER.

Wieso waren sie so, wie sie sich verhalten haben?
Inwieweit sind sie tatsächlich schuldig zu sprechen?

Kinder, die nicht begreifen, was sie getan haben und wie es nun mit ihnen weitergeht.
Sie werden leiden, weil niemand sie mehr in den Arm nimmt, und das nicht verstehen.
Sie werden psychische Störungen entwickeln.
Sie werden lange - vielleicht ein Leben lang - traumatisiert sein.
Spätestens im Erwachsenenalter werden ihnen viele Fragen über sich und zu allen Vorkommnissen eine Qual sein.

ICH habe Mitleid mit ihnen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Da frage ich mich, wie denn anders verfahren? Die Eltern von Luise wird nicht interessieren, aus welchen Motiven dieser unsinnige Mord geschah. Wohlgemerkt geplant, ist ja nicht üblich, dass 12jährige mit Messern herumlaufen, und kaltblütig ausgeführt bei mehr als 30 Stichen. Sie wussten, was sie taten! Die kriminelle Energie der Täterinnen ist bei soviel Abgebrühtheit schockierend. Dem voraus ging wohl massives Mobbing, das, wie in so vielen Fällen anscheinend niemandem aufgefallen ist, obwohl Luise sich Erwachsenen anvertraut haben soll. Wo waren sie, die Erzieher, die Schulen, die Gesellschaft?

Ich weiß auch nicht, welche Strafe in welcher Form angebracht ist (als Mutter der Getöteten würde ich wahrscheinlich anders denken), ich weiß aber, dass ich nicht möchte, dass diese Täterinnen wieder in die Gesellschaft entlassen werden sollen, da sie mMn nicht resozialisierbar sind.
Ja, DEINER Meinung nach! Aber kannst Du das wirklich beurteilen?
Also ich finde eben ,ein Urteil dazu kann doch nur jemand fällen, der die Täterinnen genau beurteilen kann. Alles andere wäre doch fatal.
Wir leben immernoch in einem Rechtsstaat und ja: Das bedeutet auch in solchen schrecklichen Momenten, dass man ein Rechtsstaat ist.
natürlich werden die Eltenr des getöteten Mädchens diesen Mädchen den Tod wünschen. Würde ich auch tun und ich finde das ist die menschlichste aller Reaktionen.
vielleicht verdienen sie sogar so eine Strafe... moralisch- vielleicht. ICH weiß es nicht und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich es nicht beurteilen muss. Würde ich mich in der Lage fühlen, in so einem schrecklichen Fall einen kühlen Kopf zu bewarhen und sachlich zu urteilen, wäre ich wohl Jurist oder Gutachter geworden.
Aber ich bin froh, dass wir entsprechende fachleute haben, deren beruf das ist. Wahrlich keine leichte Entscheidung.

Das gilt für Erwachsene. Kinder lernen halt noch, auch das Morden will gelernt sein. Und so viel Kraft wie ein Erwachsener kann ein Kind beim Zustechen noch nicht aufbringen, also braucht es vermutlich mehr Stiche, bis das Opfer sich wirklich nicht mehr rührt. Klingt zynisch ist aber einfach die Realität.
Ganz genau: Es gibt ihn eben doch: Den Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern.

Eben weil Kinder und Jugendliche unreifer als Erwachsene sind, sind sie brutaler.
Ganz genau: Wer zB schon mal ein 3 Jähriges Kind im Trotzanfall erlebt hat, der weiß: In diesem Moment extremster Wut wäre so ein kleines Kind absolut in der Stimmung, seine Eltern zu ermorden oder eine Atombombe zu zünden.
Es würde ohne weiteres alles zerstören, was ihm lieb ist. Einfach weil in so einem Moment alles aussetzt und es einfach nur blanke Wut hat.
Nur gut, dass so kleine Stöpsel selten die Möglichkeit haben WIRKLICH Schaden anzurichten. Aber es kommt vor: Dass zB dreijährige ihren Babygeschwistern ein Kissen aufs Gesicht drücken. Also das Zerstörerische ist schon bei den aller Kleinsten angelegt und muss erstmal in Bahnen gebracht werden.
Hier haben wir es natürlich nicht mit 3 Jährigen zu tun, aber wo ziehen wir die Grenze?
Wo genau legen wir fest, dass ein junger Mensch es kapieren kann, dass sein momentaner Impuls nicht jedes Verhalten rechtfertigt?

Ich finde, man kann keine feste Grenze ziehen. Man MUSS das fließend machen und man muss immer den Menschen beurteilen.
Manche Kinder haben mit 10 eine Reife, die manche mit 20 nicht haben und andere sind mit 15 noch infantil wie Grundschüler.
Und klar: Hier haben wir es mit extrem verkorksten Kindern zu tun: DH deren Leben kann keinesfalls so weitergehen, wie bisher. Das ist absolut klar. Irgendwas MUSS fatal schief gelaufen sein, damit sie so handeln konnten. Und deswegen muss gehandelt werden.
WAS genau das ist wissen wir nicht, aber es ist wichtig, das herauszufinden, um genau DAS in Angriff zu nehmen.
Waren es die Eltern, die ihre Kinder komplett versaut haben?
Schicksalsschläge? Gewalterfahrungen? Falscher Umgang? Psychische Krankheiten usw..
All das muss man doch wissen, um Urteilen zu können.

Bei einem Erwachsenen Straftäter wollen wir das doch AUCH wissen, oder?
Warum denn hier nicht?
Wenn ein erwachsener Mensch einen Mord begeht (bzw durch dessen Schuld ein Mensch stirbt), wollen wir doch auch wissen, ob es überhaupt ein Mord war, oder vielleicht Totschlag, Notwehr, im Affekt, oder geplant? Was ist das Motiv? War derjenige nüchtern, psychisch krank, klar im Kopf? Gab es Hintermänner?
Usw.
All das wird in einem Prozess aufgearbeitet und DANN kommt es zu einem Urteil.

Warum sollte uns all das bei Kindern plötzlich nicht mehr interessieren?
Warum sagen wir DA plötzlich: Sch.... drauf: Weg mit denen.
Das kapiere ich nicht!
Wenigstens sollten Kinder doch die GLEICHEN Rechte haben wie Erwachsene: Was hier teilweise gefordert ist, ist aber nicht die Behandlung nach Erwachsenenrecht, sondern eigentlich eine behandlung nach GARKEINEM Recht mehr.
Und das soll richtig sein?
 

Callia80

Aktives Mitglied
Ich möchte nochmals an die Worte Ki.u.Ju.Psychiater erinnern, der sagte es gibt auch keiner bei denen es keine Auffälligkeiten vorher gab, kein schlechtes Elternhaus usw.

Man möge sich mal in die Lage der Eltern versetzen. Eltern eines Kindes, dass ein anderem das Leben genommen hat. Vielleicht waren sie nicht die typisch schlechten Eltern von denen einige ausgehen. Eine riesen Diskrepanz zwischen Mord und Liebe.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Sie haben strafrechtlich nichts zu befürchten. Es gelten die Gesetze unseres Landes (...)

Man mag das bedauern. Aber selbst wenn es nun neue Gesetze gäbe, würde sie auf diesen Fall nicht mehr angewendet.
Ich glaube nicht, dass Menschen, die eine solch abscheuliche Tat vollbracht haben, zukünftig plötzlich wieder als friedfertige Nachbarn leben werden.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Was mich erschreckt, ist wie wenig Quellen geprüft werden und wie schnell auf Aussagen von wem auch immer aufgesprungen werden.

Es war also ein gutes Elternhaus? Die Tat ist gerade ein paar Tage her und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Polizei ihre Ermittlungen bereits abgeschlossen hat. Oder dass sie gerade im vorliegenden Fall solche Infos überhaupt an die Öffentlichkeit geben.

Kommen diese Infos von Journalisten, die von Haus zu Haus gehen und jedem auflauern, der in 300 km Umkreis der Familie lebt, um möglichst einen saftigen Skandal aufzudecken? Welcher der Nachbarn, Mitschüler, Lehrer etc. hat denn so viel Einblick in die beiden Familien, dass sie das wirklich sagen könnte? Wenn man bedenkt, an welchen Ecken und Enden überall weggeschaut wird. Und mein Vater hätte regelmäßig den Preis für den besten Nachbarn bekommen. Das hat nie jemanden interessiert, dass ich keinen Kontakt zu den Jugendlichen im Umkreis gesucht habe, dass ich Standardsprüche der Höflichkeit auswendig gelernt hatte, dass ich Kontakt überhaupt eher vermieden habe. Ich war ein höflicher, glücklicher Junge für alle im Umkreis. Die haben sich auch erst gewundert, als die Polizei im Großaufgebot vor der Tür stand.

Diese Gewaltfantasien gegenüber den beiden Mädchen erschrecken mich. Für mich ist es belastend, mit einem solchen Hass hier konfrontiert zu sein. Ist dieser Hass besser als der, der andere dazu bringt, Menschen zu ermorden? Wir sind Tag für Tag mit Mord und Todschlag konfrontiert, mit schrecklichen Taten. Warum ist es so viel schlimmer, wenn die Tat von Kindern verübt wird, die noch gar keine Dimension für die Schwere ihrer Tat haben als wenn es ein Erwachsener tut, der (in den meisten Fällen) ohne jede Frage weiß, welches Leid er anrichtet. Nur dass Erwachsene das für sich überzeugender verkaufen können.

Ich denke mir, es geht nicht so sehr darum, dass die beiden Mädchen ein anderes Kind getötet haben. Eher verkraften manche nicht, dass sie sich mit der Natur des Menschen konfrontiert sehen und ihr Bild vom unschuldigen Kind gestört wird. Die letzte Hoffnung, dass der Mensch doch nicht so schlecht ist, wie wir denken.

Wir alle tragen das in uns, auf die eine oder andere Weise. Und nur, wenn wir dieser dunklen Seite mit Liebe begegnen, können wir sie heilen. Wer versucht Hass mit Hass zu bekämpfen, Gewalt mit Gewalt, der schüttet Öl ins Feuer.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Es wird lebenslang geforscht werden wo sie sich aufhalten und sie werden immer mit Hass verfolgt werden.
Das glaube ich nicht. Nach dem 2. Weltkrieg blieben viele ehemalige Nazi-Richter auch weiterhin Richter. Einige wurden bestraft, aber längst nicht alle. So ist es auch heute. Es muss immer jemanden geben, der genug Hass, Geld und Ausdauer hat, um das ein Leben lang durchzuhalten. Ich glaube auch nicht, dass allein von Hass getriebene Menschen wirklich gut sein können.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Ich würde mir für die Mädchen wünschen, dass sie vom Jugendamt die Auflage bekommen eine verpflichtende Therapie zu machen. Nicht mehr und nicht weniger.
Hier stößt die Justiz eben an ihre Grenzen. Was sollte es sonst auch werden? 12 Jährige im Jugendknast?
„Therapie machen“ heißt nicht viel. „Therapie erfolgreich abschließen“ ist hingegeben etwas ganz anderes, weil das dann schon wesentlich schwieriger sein soll.
 

CabMan

Sehr aktives Mitglied
Darüber hinaus frage ich mich, ob es hier mit strengen Strafen oder einer Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters allein getan ist. Dämmt dies in Ländern wie der Schweiz, den Niederlanden oder Großbritannien - wo auch schon Kinder unter 14 Jahren strafmündig sind oder es unter bestimmten Voraussetzungen sein können - die Gewaltbereitschaft bei Kindern in dem Alter ein?
Solange es Menschen gibt, solange wird es auch schlechte Menschen geben oder Menschen, die nicht erkennen können, welche Folgen ihre Tat hat. Der Staat muss aber die Fähigkeit haben, 99% der Bevölkerung vor dem restlichen 1% zu beschützen. Wenn das Alter von derzeit 14 auf z.B. 10 Jahre herabgesetzt wird, dann muss in jedem Fall von mehreren Gutachtern professionell festgestellt werden, inwiefern der jeweilige Täter schuldfähig ist.
 
Status
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