Da frage ich mich, wie denn anders verfahren? Die Eltern von Luise wird nicht interessieren, aus welchen Motiven dieser unsinnige Mord geschah. Wohlgemerkt geplant, ist ja nicht üblich, dass 12jährige mit Messern herumlaufen, und kaltblütig ausgeführt bei mehr als 30 Stichen. Sie wussten, was sie taten! Die kriminelle Energie der Täterinnen ist bei soviel Abgebrühtheit schockierend. Dem voraus ging wohl massives Mobbing, das, wie in so vielen Fällen anscheinend niemandem aufgefallen ist, obwohl Luise sich Erwachsenen anvertraut haben soll. Wo waren sie, die Erzieher, die Schulen, die Gesellschaft?
Ich weiß auch nicht, welche Strafe in welcher Form angebracht ist (als Mutter der Getöteten würde ich wahrscheinlich anders denken), ich weiß aber, dass ich nicht möchte, dass diese Täterinnen wieder in die Gesellschaft entlassen werden sollen, da sie mMn nicht resozialisierbar sind.
Ja, DEINER Meinung nach! Aber kannst Du das wirklich beurteilen?
Also ich finde eben ,ein Urteil dazu kann doch nur jemand fällen, der die Täterinnen genau beurteilen kann. Alles andere wäre doch fatal.
Wir leben immernoch in einem Rechtsstaat und ja: Das bedeutet auch in solchen schrecklichen Momenten, dass man ein Rechtsstaat ist.
natürlich werden die Eltenr des getöteten Mädchens diesen Mädchen den Tod wünschen. Würde ich auch tun und ich finde das ist die menschlichste aller Reaktionen.
vielleicht verdienen sie sogar so eine Strafe... moralisch- vielleicht. ICH weiß es nicht und ich bin ehrlich gesagt froh, dass ich es nicht beurteilen muss. Würde ich mich in der Lage fühlen, in so einem schrecklichen Fall einen kühlen Kopf zu bewarhen und sachlich zu urteilen, wäre ich wohl Jurist oder Gutachter geworden.
Aber ich bin froh, dass wir entsprechende fachleute haben, deren beruf das ist. Wahrlich keine leichte Entscheidung.
Das gilt für Erwachsene. Kinder lernen halt noch, auch das Morden will gelernt sein. Und so viel Kraft wie ein Erwachsener kann ein Kind beim Zustechen noch nicht aufbringen, also braucht es vermutlich mehr Stiche, bis das Opfer sich wirklich nicht mehr rührt. Klingt zynisch ist aber einfach die Realität.
Ganz genau: Es gibt ihn eben doch: Den Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern.
Eben weil Kinder und Jugendliche unreifer als Erwachsene sind, sind sie brutaler.
Ganz genau: Wer zB schon mal ein 3 Jähriges Kind im Trotzanfall erlebt hat, der weiß: In diesem Moment extremster Wut wäre so ein kleines Kind absolut in der Stimmung, seine Eltern zu ermorden oder eine Atombombe zu zünden.
Es würde ohne weiteres alles zerstören, was ihm lieb ist. Einfach weil in so einem Moment alles aussetzt und es einfach nur blanke Wut hat.
Nur gut, dass so kleine Stöpsel selten die Möglichkeit haben WIRKLICH Schaden anzurichten. Aber es kommt vor: Dass zB dreijährige ihren Babygeschwistern ein Kissen aufs Gesicht drücken. Also das Zerstörerische ist schon bei den aller Kleinsten angelegt und muss erstmal in Bahnen gebracht werden.
Hier haben wir es natürlich nicht mit 3 Jährigen zu tun, aber wo ziehen wir die Grenze?
Wo genau legen wir fest, dass ein junger Mensch es kapieren kann, dass sein momentaner Impuls nicht jedes Verhalten rechtfertigt?
Ich finde, man kann keine feste Grenze ziehen. Man MUSS das fließend machen und man muss immer den Menschen beurteilen.
Manche Kinder haben mit 10 eine Reife, die manche mit 20 nicht haben und andere sind mit 15 noch infantil wie Grundschüler.
Und klar: Hier haben wir es mit extrem verkorksten Kindern zu tun: DH deren Leben kann keinesfalls so weitergehen, wie bisher. Das ist absolut klar. Irgendwas MUSS fatal schief gelaufen sein, damit sie so handeln konnten. Und deswegen muss gehandelt werden.
WAS genau das ist wissen wir nicht, aber es ist wichtig, das herauszufinden, um genau DAS in Angriff zu nehmen.
Waren es die Eltern, die ihre Kinder komplett versaut haben?
Schicksalsschläge? Gewalterfahrungen? Falscher Umgang? Psychische Krankheiten usw..
All das muss man doch wissen, um Urteilen zu können.
Bei einem Erwachsenen Straftäter wollen wir das doch AUCH wissen, oder?
Warum denn hier nicht?
Wenn ein erwachsener Mensch einen Mord begeht (bzw durch dessen Schuld ein Mensch stirbt), wollen wir doch auch wissen, ob es überhaupt ein Mord war, oder vielleicht Totschlag, Notwehr, im Affekt, oder geplant? Was ist das Motiv? War derjenige nüchtern, psychisch krank, klar im Kopf? Gab es Hintermänner?
Usw.
All das wird in einem Prozess aufgearbeitet und DANN kommt es zu einem Urteil.
Warum sollte uns all das bei Kindern plötzlich nicht mehr interessieren?
Warum sagen wir DA plötzlich: Sch.... drauf: Weg mit denen.
Das kapiere ich nicht!
Wenigstens sollten Kinder doch die GLEICHEN Rechte haben wie Erwachsene: Was hier teilweise gefordert ist, ist aber nicht die Behandlung nach Erwachsenenrecht, sondern eigentlich eine behandlung nach GARKEINEM Recht mehr.
Und das soll richtig sein?