Es ist für Aussenstehende verlockend, einfach so zu tun, als könnte mich kein Pfeil mehr treffen. Realistisch ist das nicht. Jeder, der sich mit Bogensport auskennt, erkennt sofort, dass auch die Zone hinter diesem Zaun gefährlich ist. Natürlich würden die meisten Pfeile vom Zaun aufgehalten, aber nicht alle. Es reicht ein Ausrutscher oder ein Treffer in ein kleines Astloch oder einen kleinen Spalt - davon gibt es welche - und der Pfeil schiesst durch meinen Garten. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit durch den Zaun und das Gartenhäuschen klein geworden ist, ausgeschlossen ist die Gefahr nicht.
Die Wahrscheinlichkeit liegt nicht bei 0, das ist richtig. Doch weit weg davon nicht.
Auf den Fotos ist in Nähe des Nachbarhauses eine feste Holzwand zu sehen, dies dürfte sehr wahrscheinlich der Bereich mit der Zielscheibe sein. Davon ausgehend verläuft dann der nicht ganz so, doch ausreichend wirkende stabile 'Pfeilschutzzaun'.
Bisher wurden offensichtlich ALLE Pfeile aufgehalten.
Wenn all das vor Gericht als ausreichend für die Wahrung deiner Sicherheit anerkannt wurde, ein von dir zugezogener Sachverständiger scheinbar nichts Gegenteiliges belegen konnte, dann bestätigt sich für mich, dass die von dir empfundene Gefshr sich im Wahrscheinlichkeitsbereich von 0,irgendwas bewegt.
Somit wird sich keine Begründung finden lassen für weitere Maßnahmen seitens des Nachbarn.
Fazit:
Fühlst du dich nicht sicher, musst du selbst aktiv werden.
Also ganz pragmatisch eigenverantwortlich für mehr Sicherheitsgefühl sorgen.
Darauf komme ich gleich nochmal.
Baurecht: ich wollte sowieso eine gemeinsame Wand, hätte mich an den Kosten fair beteiligt, wollte aber auch bei der Bauart mitreden. Es gelang keine Einigung. Bei meinem ersten Anliegen, das seinen Vorstellungen widersprach, brach er das Gespräch ab und versetzte seinen Lamellenzaun auf seinem Grundstück nach innen. Der Abstand zur Grenze ist jetzt baurechtskonform.
Wieso erst die andere Darstellung und nun schiebst du häppchenweise Infos zum tatsächlichen Ist-Zustand nach, worauf jedoch die Bewertung und Diskussion gründen sollte, um sinnvolle Antworten zu erhalten?
Alles baurechtskonform, die Zaun-auf-Grenze-Diskussion war also völlig überflüssig hier!
Ich darf selber auch nicht einfach einen hohen Zaun auf die Grenze stellen und nach innen versetzt hat es keinen Platz dazu.
Natürlich darfst auch du den nicht auf die Grenze setzen. Es sind 50 cm Abstand einzuhalten, solltest du eine gewisse Höhe überschreiten wollen, deutlich mehr Abstand.
Nun hast du aber ein Gartenhaus in diesem Bereich priorisiert statt deine gefühlte Sicherheit.
Weshalb hast du keinen höheren, stabileren Zaun errichtet, wenn du derart unter der Situation leidest?
Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass ich schnell korrekt reagieren können muss, wenn das Resultat der Richterin vorliegt
Du hast Erfahrung mit solchen Verfahren und der anschließenden Vorgehensweise? Berufsbedingt? Durch ähnliche Streitigkeiten? ...?
Leidtragende sind die Opfer. Aber die Erschossenen reklamieren ja nicht mehr und diejenige, die ihr Auge verloren haben oder deren Tier gequält oder getötet wurde, werden vor Gericht keine Wiedergutmachung finden.. Wir leben in einer äusserst täterfreundlichen Welt. Ich kann ja dann meinen Nachbarn anzeigen, wenn er mir in den Schädel geschossen hat, falls ich dann noch kann, nicht wahr.
Eine Holzwand.
Ein Holzzaun.
Kein einziger Pfeil.
Ein Jahr lang.
Ein Sachverständiger.
Ein Gerichtsbeschluss.
Wahrscheinlichkeit?
mit Pfeil und Bogen getötet
mit Pfeil und Bogen unterwegs war.
Diese Auflistung von Einzelfällen sagt nichts über die Gefahr in deinem Garten aus.
Du scheinst sehr ausgeprägte Ängste zu haben und befeuerst sie so nur.
Sinnvoller als solche Artikel zusammenzutragen und sinnvoller als ein Gartenhaus hätte ich Maßnahmen gefunden, die deine Ängste begrenzen können, eben ein höherer Zaun auf deiner Seite.
Allerdings gehe ich davon aus, dass du auch dann deine Anspannung nicht loswirst beim 'Tok' des auftreffenden Pfeils.
Angst, Ablehnung, Ärger beeinflusst unsere Wahrnehmung.
Du würdest also vermutlich wünschen, dieses 'Tok' würde nicht mehr auftreten, du würdest es nicht mehr hören müssen. Was nicht durchsetzbar ist. Dafür wirst du auch irgendeine Lösung für dich brauchen.