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Glaubenssätze, die das Leben beeinträchtigen

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G

Gelöscht 126263

Gast
Ja, es ist schon schlimm, was man sich alles reindrücken lässt. Gut, dass Du gerade umlernen kannst!
 

Andy01

Mitglied
Gedanken in der Art kenne ich auch noch: "wow, das ist jetzt so schön, da muss doch gleich noch eine böse Überraschung folgen."
Klick hat es bei mir durch eine eher abstruse Story gemacht.
Eine Bekannte von mir hatte sich mal so ein Elektrohalsband für ihren Hund ausgeliehen. (sind heute zum Glück verboten!)
Als der wieder mal wegrannte, hat sie das Teil aktiviert. Fazit: Er rennt immer noch weg, macht aber jetzt einen riesen Bogen um Jägerzäune. Daran lief er nämlich gerade vorbei, als ihn der Schlag erwischt hatte.
Da kam bei mir der Gedanke hoch, boah, du bist ja genauso bescheuert, wie der Hund. Bringst ein Ereignis mit einer anderen Sache völlig willkürlich in Verbindung.
Heute mache ich daher genau das Gegenteil.
Ich sammle gedanklich die schönen und lustigen Erlebnisse vom Tag und lasse die noch nach wirken. Am besten noch über mehrere Tage. So bekommen sie viel mehr Wertigkeit.
 

Daoga

Urgestein
Passiert mir leider auch hin und wieder, daß ich mich über etwas freue, und dann passiert ganz plötzlich etwas, was einen Wermutstropfen reinbringt und die Freude versaut, als ob es mit voller Absicht passiert. Da sage ich dann immer, das ist der bösartige Hund namens Schicksal in Aktion, der einem freundlich tut solange man ihn streng im Auge behält, aber hinterrücks zu beißen versucht sobald man zu sorglos wird. Passieren tut das Schlechte nämlich immer aus dem Hinterhalt, denn wenn man es rechtzeitig kommen sähe könnte man es ja verhindern.
Wer aber sowas einem kleinen Kind schon einreden muß, das sich wirklich noch ungehindert freuen könnte, weil es den bösen Hund noch nicht kennengelernt hat, der beweist ein mieses Wesen und daß er nichts von Erziehung versteht, weil er seine eigene Negativität aufs Kind zu übertragen versucht. Ein zu ungestümes oder leichtsinniges Kind, das sich verletzen könnte, zügelt man auf andere Weise besser.

Am besten kommt man mit einer "Shit happens"-Einstellung zurecht, wo man jedes Erlebnis, ob gut oder böse, getrennt betrachtet und in seine Schublade legt, solange sie nicht explizit zusammengehören. Die Welt ist nun mal leider kein Ponyhof, niemand kann auf ständige Glückseligkeit hoffen. Man kann nur dem bösen Hund nicht zu viel Handlungsspielraum bieten, indem man nicht leichtsinnig wird und Risiken so gut wie möglich vermeidet. Alles andere liegt nicht in der eigenen Hand.

Der Glaube, "wenn ich mich nicht gefreut hätte wäre jemand anderer woanders nicht zu Schaden gekommen" ist sogenanntes magisches Denken, das in seinen verschiedenen Varianten bei kleinen Kindern häufig zu finden ist, bei denen der Wunsch noch Vater des Gedankens ist, wenn sich solche Gedanken allerdings bei Erwachsenen einnisten, kann man von negativem Gottsyndrom sprechen - man mutet sich ganz unbewußt übersinnliche Fähigkeiten zu, die sich ungewollt und daher negativ auswirken. "Man hätte es doch wissen/spüren müssen, man hätte es irgendwie verhindern können müssen" ... muß man eben gar nicht, weil man halt kein Hellseher, kein Zauberer, kein Gott ist. Nur ein gewöhnlicher Mensch, der es eben nicht weiß und nicht spürt und sich nur hinterher einbildet, da hätte doch unbedingt was sein müssen, irgendein Hinweis, eine Warnung, eine Vorahnung. Das akzeptiert man nicht gern, weil es am Selbstbewußtsein nagt, denn ganz unbewußt halten die meisten Menschen sich selber für viel wichtiger und einflußreicher als Zentrum ihrer eigenen Gedankenwelt als sie in Wahrheit sind.
In extremen Fällen gibt es das sogenannte Überlebensschuld-Syndrom - Ursachen, Symptome & Behandlung | MedLexi.de , das geht auch in diese Richtung.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Der Glaube, "wenn ich mich nicht gefreut hätte wäre jemand anderer woanders nicht zu Schaden gekommen" ist sogenanntes magisches Denken, das in seinen verschiedenen Varianten bei kleinen Kindern häufig zu finden ist, bei denen der Wunsch noch Vater des Gedankens ist, wenn sich solche Gedanken allerdings bei Erwachsenen einnisten, kann man von negativem Gottsyndrom sprechen - man mutet sich ganz unbewußt übersinnliche Fähigkeiten zu, die sich ungewollt und daher negativ auswirken.
Genau diese Überlegung - wie schön, sie so gekonnt formuliert zu lesen! - hat mir bei meinem Problem schon sehr geholfen. Zu meinen, dass etwas Schlimmes womöglich nicht passiert wäre, wenn man nicht so unverschämt gut drauf gewesen wäre - das hat ja wirklich etwas von einer grenzenlosen Überheblichkeit. Wenn man sich das einmal auf der Zunge zergehen lässt, sollte so ein Glaubenssatz eigentlich von jetzt auf gleich im luftleeren Raum verschwinden.

So ganz habe ich ihn trotzdem noch nicht verbannen können, erst gestern hat er sich mal wieder kurz gemeldet, aber dank Eurer aufbauenden Worte konnte ich ihn schnell in die Wüste schicken.

Wer aber sowas einem kleinen Kind schon einreden muß, das sich wirklich noch ungehindert freuen könnte, weil es den bösen Hund noch nicht kennengelernt hat, der beweist ein mieses Wesen und daß er nichts von Erziehung versteht, weil er seine eigene Negativität aufs Kind zu übertragen versucht. Ein zu ungestümes oder leichtsinniges Kind, das sich verletzen könnte, zügelt man auf andere Weise besser.
Sehe ich genauso. Ich trage es meinen Eltern aber nicht mehr nach. Sie haben wohl ihre eigenen Ängste auf mich übertragen, und da ihre eigene Jugend durch den Krieg gründlich versaut wurde, kann ich es ihnen nicht verübeln.

Und so danke ich auch Dir für Deine Worte, @Daoga. Das Schicksal allerdings mit einem bösartigen Hund zu vergleichen, fällt mir schwer - ich bin absoluter Hundefan...;)

Da kam bei mir der Gedanke hoch, boah, du bist ja genauso bescheuert, wie der Hund. Bringst ein Ereignis mit einer anderen Sache völlig willkürlich in Verbindung.
Danke auch an @Andy01 für dieses tolle Beispiel!
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Es ist schon wieder passiert... Nichts wirklich Schlimmes, aber es reiht sich so schön ein in meine bisherigen Erfahrungen.

Ich war heute richtig gut drauf. Hatte Zeit, war Einkaufen, alles hat riesig Spaß gemacht. Ja, und dann komme ich aus dem Supermarkt an meinen Parkplatz, und da spricht mich eine Frau in gebrochenem Deutsch an, dass sie mein Auto angefahren hat.

Kotbeutel eingedellt, Türe verschrammt, und die Frau hat immer nur gesagt "ich doch gewartet", aber mir weder Versicherungsnummer noch Ausweis bzw. Führerschein gezeigt. Dann wollte sie auf einmal meine Versicherungsnummer, und da war bei mir Schluss, und ich habe die Polizei gerufen. Sollte man ja nicht bei einem Bagatellschaden, aber was sollte ich machen...

Gut, die kam dann nach geraumer Zeit, es wurde alles geregelt, aber bei mir kam sofort wieder das alte Ding hoch: Siehst Du, es darf Dir halt nicht richtig gut gehen, der nächste Dämpfer ist vorprogrammiert...

Abgesehen davon bin ich auch ziemlich genervt von der Action, die jetzt da auf mich zukommt. Zumal das auch schon das zweite Mal ist, dass mir jemand am Parkplatz in mein Autor rumpelt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Liebe Monalina,
tut mir leid,dass mit deinem Auto.Ich weiß wie ärgerlich das ist.Ist aber nur Blechschaden....
Gutes und Negatives wechseln sich im Leben ab und es ist tatsächlich was Anderes ,was man vom Verstand her versteht und was man fühlt.
Dass sich das Leben von einer Sekunde auf die andere sich total verändern kann ,habe ich auch erlebt und es macht mir Angst,wenn ich daran denke.
Ich ,als Kind ,hatte den Satz :"Es kommt immer anders als man denkt" in mir.Dann habe ich versucht an ALLE möglichen,schlechten Szenarien zu denken,so dass das nicht eintreten kann.
Beispiel: Ich freue mich auf den Urlaub ( und denke....vllt werde ich krank,vllt habe ich einen Unfall,vllt wird der Flug abgesagt usw....)
Glücklicherweise habe ich das einstellen können.
Hatte neulichst ein ganz schlechtes Gefühl,als mein Sohn abends ausgehen wollte....dass ihm irgendetwas passiert.
Da habe ich mich regelrecht zusammen reißen müssen und mir sagen müssen ,dass wir schlimme Sachen,nicht durch unser Denken beeinflussen können.
Habe mir gesagt,dass schlimme Sachen schon passiert sind,ohne dass ich sie hab voraussehen können.
Am Liebsten hätte ich ihn nicht gehen lasssen.Hab mich zusammen gerissen und er ist gegangen und ,Gott sei Dank,ist ihm nichts passiert.
Unsere Gedanken spielen Spiele mit uns.
Versuche es so zu sehen: Schlimme Sachen passieren so oder so.Wie gut ,dass es schöne Momente gibt.
Wenn deine Gedanken mit dir auf diese Weise mit dir spielen wollen,spiel nicht mit!
LG
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Vielen Dank, @LeereZukunft , das hat mir sehr gut getan. Überhaupt hat es mir sehr geholfen, zu lesen, dass auch anderen immer wieder solche Ängste zu schaffen machen.

Hatte neulichst ein ganz schlechtes Gefühl,als mein Sohn abends ausgehen wollte....dass ihm irgendetwas passiert.
Das kenne ich auch. Ich wollte auch einmal meinen Mann nicht auf die Arbeit lassen, weil ich das Gefühl hatte, es passiert etwas. Zum Glück hat er sich davon nicht beirren lassen. Es ist zwar dann an seinem Arbeitsplatz tatsächlich etwas Unangenehmes vorgefallen, aber es war völlig harmlos.

Natürlich wäre das mit meinem Auto gestern auch passiert, wenn ich schlechte Laune gehabt hätte....

Wenn deine Gedanken mit dir auf diese Weise mit dir spielen wollen,spiel nicht mit!
Das gefällt mir gut - einfach nicht auf das "Spiel" einsteigen. Das gelingt mir auch immer öfter.

Trotzdem graut es mir schon wieder davor, dass mein Sohn mit seiner Familie im August nach Kroatien fährt.

Ein Trost: Ich kann Euch ja dann volljammern...:cool:
 
G

Gelöscht 120787

Gast
Das ist Aberglaube, der dich so runterzieht. Es gibt dermaßen bescheuerte Sätze, die einem eingetrichtert werden, das ist manchmal nicht zu fassen. Meine Mutter hatte auch so Dinger drauf, ich habe sie immer ausgelacht und nur mit dem Kopf geschüttelt.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Mit dem herkömmlichen Aberglauben habe ich keine Probleme. Von mir aus können 20 schwarze Katzen meinen Weg kreuzen (ich liebe Katzen!), und Freitag, der 13., ist eher ein Glückstag für mich, da habe ich mal in Mathe eine Eins geschrieben.

Aber dieses schwachsinnige "auf Lachen folgt Weinen", das mir meine Eltern eingetrichtert haben, das bekomme ich irgendwie nicht aus meinen Gehirnzellen.
 
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