Naja, ich habe da eine sehr konservative Meinung zu.
Handys sollten ab 16 sein.
Das lässt sich heutzutage nicht mehr halten. Vieles in der Schule und auch mit Freunden läuft über WhatsApp, SnapChat und was es noch alles so gibt. Man muss sich einfach darüber klar sein, dass man dem Kind viele Möglichkeiten zum sozialen Austausch verwehrt, wenn man sich gegen die Anschaffung entscheidet. Man unterhält sich intensiv über die Chat-Gruppen - hast du kein Handy bist du da raus. Seit Corona hat sich das Nuztzungsverhalten nach meinem Empfinden noch einmal verschärft.
M. E. ist heute der Eintritt in die weiterführende Schule ein sinnvoller Zeitpunkt für die Anschaffung, es sei denn, es gibt organisatorische Gründe, die es nötig machen, das Kind auch in früheren Jahren jederzeit erreichen zu können. Im NOrmalfall ist das wohl eher nicht der Fall.
Ich würde bei der ersten Zusammenkunft der Eltern im Klassenverband das Thema ansprechen und fragen, wie es in der Schule gehandhabt wird. Oft ist die Handynutzung während der Schulzeit verboten, da laufen Anrufe ins Leere.
Selber wäre mir das Alter von 6 Jahren zu früh fürs Handy, die können ja noch nicht einmal einigermaßen schreiben, viele auch noch nicht lesen. Es würde also maximal die Telefonfunktion benötigt.. wobei es natürlich auch die bequeme Aufnahmefunktion gibt. Wenn das Handy allerdings erst mal da ist geht es los mit dem Daddeln, darüber sollte man sich auch im Klaren sein. Da gibt es vorinstallierte Spiele Apps und die ersten Weichen für den nervigen Handydauerkonsum werden gestellt. In diesem Alter würde ich mein Kind eher zum Spielen nach draußen schicken, das Handy kommt dann noch früh genug.
Einige Eltern finden auch die Tracking Apps toll, mit denen man das Kind auf Schritt und Tritt überwachen kann. Ich selber habe das nie genutzt. Einzig als meine Tochter (es muss so im Alter von 16/17) am Rosenmontag mal im Kölner Karneval herumziehen wollte hatte sie mich von sich aus gebeten, ob ich mir die Tracking App aufs Handy spielen könnte - das zahlte auf Ihr Sicherheitsgefühl ein. Selber wäre ich nicht auf die Idee gekommen. Meine Haltung kann man allerdings durchaus konträr sehen - hätte dieses Mädchen Luise, die dann später von Klassenkameradinnen umgebracht worden ist, eine Tracking App auf dem Handy gehabt, hätte man sie womöglich noch rechtzeitig orten und retten können. Letztlich bleibt aber immer ein Restrisiko - da finde ich es wichtiger das Kind zu sensibilisieren als es über ein Handy technisch schützen zu wollen.
Am Ende solltest du auf dein Bauchgefühl hören. Wenn dein Kind erst einmal noch kein Handy hat und du stellst fest, dass du es doch häufiger erreichen wollen würdest, spricht ja nichts dagegen, es noch im laufenden Schuljahr anzuschaffen.