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Holocaust-Gedenktag

Daoga

Urgestein
Zum Gedenktag: Umfrage: Viele junge Menschen wissen nichts vom Holocaust Solange die Zahlen so aussehen, sind Gedenktage für die Katz, die bedeuten den meisten heutigen Jungen nämlich nicht mehr als die anderen, an denen keine Feiern und keine Geschenke winken (sogar was Ostern oder Weihnachten bedeuten, wissen manche nicht) und daher nur noch als Beschäftigungstherapie für baldige Friedhofsanwärter gesehen werden. Zeiten ändern sich stetig, was den Alten noch wichtig erschien, hat für die nächsten Generationen keine Bedeutung mehr, und die letzten Überlebenden der NS-Diktatur sind im Wegsterben begriffen.
Wie gerät die NS-Zeit für Schüler nicht in Vergessenheit? | NDR.de - Nachrichten - Schleswig-Holstein
Zu meiner Schulzeit war ein Besuch zumindest in Dachau obligatorisch. Was auch bleibt, ist Literatur - es gibt einige Werke über die NS-Zeit, die zur allgemeinen Schullektüre gehören sollten, z. B. Dem Tod davongelaufen von Suzanne Maudet | ISBN 978-3-86241-488-8 | Buch online kaufen - oder das (bei Erscheinung umstrittene) "Maus" Teil 1 + 2 von Art Spiegelman. (Es gibt viel mehr.) Wenn den Schülern beim Lesen das sprichwörtliche Messer in der Tasche aufgeht, hat man das Ziel erreicht, die Schilderungen der Zeitzeugen gehen nicht mehr aus dem Kopf.
 

Blaumeise

Sehr aktives Mitglied
Ein Bruder meines Opas war im KZ. Wir werden nie vergessen, und wir werden nie verstehen, dass Menschen eine Partei wählen, die Hitler als "Vogelschiss" der deutschen Geschichte ansieht.

Als Friedmann bei seiner Rede in der Saarbrücker Kongresshalle am Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz den "Vogelschiss" erwähnte, verließ Dörr, der Vorsitzende (...) den Saal.

Juden haben eben nicht nur Angst vor Islamisten, sondern auch vor den Rechten. Übrigens auch die deutsche Wirtschaft. Es ist eigentlich unglaublich, was hier in Deutschland und auch anderen Ländern abgeht. Ich als unheilbar psychisch Kranke habe auf jeden Fall Angst (...)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du hast vollkommen Recht! Gerade in Berlin passieren sehr viele Übergriffe auf jüdische Menschen, einige trauen sich gar nicht mehr mit Kippa u.ä. aus dem Haus, weil sie sich nicht als jüdisch zu erkennen geben möchten aus Angst.
Am 27.1. waren bei uns in den Straßen Lichter an den Stolpersteinen angezündet.
Ich habe seitdem eine Kerze im Fenster brennen...
Hallo Walin,

das sind erschreckende und besorgniserregende Entwicklungen.

Hoffen wir, dass es nicht schlimmer wird. Von daher müssen wir immer wieder wachrütteln.

Einen schönen Abend wünscht Dir

Anja
 
Schade, dass es weit weg ist.
Ich finde jeder Schüler sollte einmal auf Klassenfahrt nach Yad Vashem fahren.

Soviele Besucher dort, aber kaum jemand hat was gesagt. Das vermutlich stillste Museum der Welt.
Bedrückend beeindruckend.

So ein Grauen darf nie vergessen werden.
Ja, Buntehäsin, Deinen Vorschlag finde ich sehr gut. Nur so kann man jungen Leuten diese schlimme Zeit näherbringen und sie zu einem Umdenken bewegen!

Liebe Grüße

Anja
 
Ein Bruder meines Opas war im KZ. Wir werden nie vergessen, und wir werden nie verstehen, dass Menschen eine Partei wählen, die Hitler als "Vogelschiss" der deutschen Geschichte ansieht.

Als Friedmann bei seiner Rede in der Saarbrücker Kongresshalle am Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz den "Vogelschiss" erwähnte, verließ Dörr, der Vorsitzende (...)den Saal.

Juden haben eben nicht nur Angst vor Islamisten, sondern auch vor den Rechten. Übrigens auch die deutsche Wirtschaft. Es ist eigentlich unglaublich, was hier in Deutschland und auch anderen Ländern abgeht. Ich als unheilbar psychisch Kranke habe auf jeden Fall Angst (...)
Hallo Bitterschokolade,

das, was Deinem Großonkel widerfahren ist, tut mir in der Seele weh.

Ja, den Video-Ausschnitt, den Du angesprochen hast, habe ich auch gesehen. Und es ist schlimm.

Mir fällt gerade dazu noch eine Sendung ein, wo es um die AfD ging. Sie heißt "Mitternachtspitzen" und gesendet wurde sie am 23.11.2024.

Es geht darin um das AfD-Verbot. Der Kabarettist meinte, es gäbe ja keine "guten Gründe" dafür. Dabei hat er gerade DIESE anhand VIELER gemachten SPRÜCHE von diversen AfD-Politikern usw. toll herausgestellt und vorgelesen!

Es ist heftig. Das sollten sich die Leute mal anschauen. Schon alleine der Abschreckung wegen. Der Ausschnitt ist 7 Minuten lang.

Liebe Grüße

Anja
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Also ich denke ja schon, dass es uns bis heute EXTREM beeinflusst. Also man kann definitiv nicht sagen, dass es mit unserem Leben doch heute nichts mehr zu tun hat.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle "Nachkriegskinder" sind. Wir alle stammen (vielleicht sogar in erster Generation) von Menschen ab, die durch den Krieg traumatisiert sind.
Und letztlich hat so gut wie JEDE Familie ihr Trauma: Sei es, dass der Vater der bei der SS war seine Kinder später mit und zur lieblosen Härte erzogen hat und diese Kinder bis heute darunter leiden, bzw es wiederum an IHRE Kinder weitergeben. Sei es, dass wir aus Familien stammen, die verfolgt oder getötet wurden, die Väter oder Söhne im Krieg verloren haben und und und. Es gibt doch kaum eine Familie, in die dieser Krieg kein Loch geschlagen hätte.
Oder auch seien es Haltungen die unseren Alltag prägen, ohne dass wir wirklich wissen, wo sie herkommen.
Wusstet ihr zB dass unsere Vorschrift, dass bei jeder Geburt eine Hebamme dabei sein MUSS, aber ein Arzt keine Pflicht ist, eine Regel der Nazis war? Jetzt könnte man sagen: OK, das ist doch was gutes- Hebammen sind doch gut?
Aber wenn man sich klar macht, WARUM sie dabei sein mussten: Nämlich um zu überwachen und zu melden, wenn irgendwo ein behindertes oder vielleicht nicht "arisches" Kind geboren wurde, wird einem ganz anders.
Oder überhaupt das Thema Kindererziehung: Vieles was wir Deutschen so weitergeben (Abhärtung und Kinder schreien lassen zB) kommt aus dieser Zeit.
Dass in Deutschland die Homöopatie und andere Alternativmedizinische Ansätze so mächtig auch auch usw. (weil günstig und passend zur haltung dass der "gesunde" Körper selbst mit Krankheiten fertig wird und der Schwache halt untergehen soll)
OK, das sind alles Dinge die sich weiterentwickelt haben, die aber zeigen: Der Einfluss ist nach wie vor da und prägt und persönlich und gesellschaftlich.

Ich bin jedenfalls sicher, dass viele von uns anders ausgewachsen wären, wenn ihre direkten Vorfahren eben dieses Trauma NICHT gehabt hätten. Letztlich stammen wir von "Überlebenden" ab, die bisweilen hohe Preise gezahlt haben und nur "so irgendwie" überlebt haben.
Entweder waren sie danach schwer traumatisiert oder sie waren unfassbar hart...jedenfalls haben sie das an ihre Kinder weitergegeben.
Ich weiß noch, wie meine Oma mich bei Gewitter getröstet hat und gesagt hat: "Hab keine Angst, es ist ja kein Luftangriff"

Ich finde es unfassbar wichtig, dass dieser Schmerz niemals vergessen wird und ich finde es auch wichtig, ihn zu thematisieren. Ebenso wie die Verbrechen!
Denn erstens heißt das, dass man dne Schmerz aufarbeitet und zweitens finde ich auch, dass es etwas ist, worauf unsere Gesellschaft stolz sein kann: Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, die eben NICHT zu Verbrechen in ihrer Vergangenheit stehen, können wir heute doch aufrecht stehen und sagen: JA- WIR stehen dazu und leugnen die Verbrechen unserer Vorfahren NICHT.
Wir müssen auch nichts schönreden und wir können heute aufrecht sein und sagen: "Ja, es ist passiert und wir verurteilen es aus ganzer Seele"
Für mich ist das keine Sache der "Scham", sondern eine Sache des Stolzes.
Wer aufrecht sagen kann, dass er daraus gelernt hat, der kann doch auch dazu stehen und muss sich nicht schämen oder rauswinden. Es ist doch ein Zeichen von Größe, zu den Taten zu stehen und Verantwortung für die Zukunft zu übernhemen! Wieso das manche Parteien und Gruppen jetzt als Schwäche hinstellen ist mir schleierhaft...bzw ist es leider ein ganz ganz schlechtes Zeichen.
In meinen Augen können doch nur diejenigen ein Interesse daran haben, dass man es möglichst unter den Tisch fallen lässt, die eben nicht so ganz klar in ihrer Haltung sind.

Ich vergleiche das mal mit den Missbrauchsfällen der Kirche: ich denke, wenn die Kirche jetzt klar sagen würde: "JA, das ist passiert! ja, wir erkennen das an, wir stehen dazu, wir arbeiten es auf und stehen dort wo es noch geht auch dafür gerade ,bzw tun alles, dass es nie wieder passiert": Dann würde die Kirche doch auch im Ansehen steigen, weil sie HALTUNG zeigt. Aber diese rumgeeiere, dieses schönreden, sich rauswinden, von manchen: DAS ist doch so erbärmlich und führt dazu, dass sich so viele abwenden.
 
Also ich denke ja schon, dass es uns bis heute EXTREM beeinflusst. Also man kann definitiv nicht sagen, dass es mit unserem Leben doch heute nichts mehr zu tun hat.
Wir dürfen nicht vergessen, dass wir alle "Nachkriegskinder" sind. Wir alle stammen (vielleicht sogar in erster Generation) von Menschen ab, die durch den Krieg traumatisiert sind.
Und letztlich hat so gut wie JEDE Familie ihr Trauma: Sei es, dass der Vater der bei der SS war seine Kinder später mit und zur lieblosen Härte erzogen hat und diese Kinder bis heute darunter leiden, bzw es wiederum an IHRE Kinder weitergeben. Sei es, dass wir aus Familien stammen, die verfolgt oder getötet wurden, die Väter oder Söhne im Krieg verloren haben und und und. Es gibt doch kaum eine Familie, in die dieser Krieg kein Loch geschlagen hätte.
Oder auch seien es Haltungen die unseren Alltag prägen, ohne dass wir wirklich wissen, wo sie herkommen.
Wusstet ihr zB dass unsere Vorschrift, dass bei jeder Geburt eine Hebamme dabei sein MUSS, aber ein Arzt keine Pflicht ist, eine Regel der Nazis war? Jetzt könnte man sagen: OK, das ist doch was gutes- Hebammen sind doch gut?
Aber wenn man sich klar macht, WARUM sie dabei sein mussten: Nämlich um zu überwachen und zu melden, wenn irgendwo ein behindertes oder vielleicht nicht "arisches" Kind geboren wurde, wird einem ganz anders.
Oder überhaupt das Thema Kindererziehung: Vieles was wir Deutschen so weitergeben (Abhärtung und Kinder schreien lassen zB) kommt aus dieser Zeit.
Dass in Deutschland die Homöopatie und andere Alternativmedizinische Ansätze so mächtig auch auch usw. (weil günstig und passend zur haltung dass der "gesunde" Körper selbst mit Krankheiten fertig wird und der Schwache halt untergehen soll)
OK, das sind alles Dinge die sich weiterentwickelt haben, die aber zeigen: Der Einfluss ist nach wie vor da und prägt und persönlich und gesellschaftlich.

Ich bin jedenfalls sicher, dass viele von uns anders ausgewachsen wären, wenn ihre direkten Vorfahren eben dieses Trauma NICHT gehabt hätten. Letztlich stammen wir von "Überlebenden" ab, die bisweilen hohe Preise gezahlt haben und nur "so irgendwie" überlebt haben.
Entweder waren sie danach schwer traumatisiert oder sie waren unfassbar hart...jedenfalls haben sie das an ihre Kinder weitergegeben.
Ich weiß noch, wie meine Oma mich bei Gewitter getröstet hat und gesagt hat: "Hab keine Angst, es ist ja kein Luftangriff"

Ich finde es unfassbar wichtig, dass dieser Schmerz niemals vergessen wird und ich finde es auch wichtig, ihn zu thematisieren. Ebenso wie die Verbrechen!
Denn erstens heißt das, dass man dne Schmerz aufarbeitet und zweitens finde ich auch, dass es etwas ist, worauf unsere Gesellschaft stolz sein kann: Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, die eben NICHT zu Verbrechen in ihrer Vergangenheit stehen, können wir heute doch aufrecht stehen und sagen: JA- WIR stehen dazu und leugnen die Verbrechen unserer Vorfahren NICHT.
Wir müssen auch nichts schönreden und wir können heute aufrecht sein und sagen: "Ja, es ist passiert und wir verurteilen es aus ganzer Seele"
Für mich ist das keine Sache der "Scham", sondern eine Sache des Stolzes.
Wer aufrecht sagen kann, dass er daraus gelernt hat, der kann doch auch dazu stehen und muss sich nicht schämen oder rauswinden. Es ist doch ein Zeichen von Größe, zu den Taten zu stehen und Verantwortung für die Zukunft zu übernhemen! Wieso das manche Parteien und Gruppen jetzt als Schwäche hinstellen ist mir schleierhaft...bzw ist es leider ein ganz ganz schlechtes Zeichen.
In meinen Augen können doch nur diejenigen ein Interesse daran haben, dass man es möglichst unter den Tisch fallen lässt, die eben nicht so ganz klar in ihrer Haltung sind.

Ich vergleiche das mal mit den Missbrauchsfällen der Kirche: ich denke, wenn die Kirche jetzt klar sagen würde: "JA, das ist passiert! ja, wir erkennen das an, wir stehen dazu, wir arbeiten es auf und stehen dort wo es noch geht auch dafür gerade ,bzw tun alles, dass es nie wieder passiert": Dann würde die Kirche doch auch im Ansehen steigen, weil sie HALTUNG zeigt. Aber diese rumgeeiere, dieses schönreden, sich rauswinden, von manchen: DAS ist doch so erbärmlich und führt dazu, dass sich so viele abwenden.
Hallo Violetta

auch Dir vielen Dank für Deine ausführlichen Zeilen.
Ich pflichte Dir in allem bei.

Gute Nacht und liebe Grüße

Anja
 

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