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Ich hasse Menschen

Natürlich. Man muss ja auch nicht durch die Bank weg besser in seinem Handeln und Denken sein, als "die anderen". Wäre ja auch nicht fair 🙂

Zumindest kennt man dann eine Möglichkeit, wenigstens an sich selbst etwas zum Besseren zu verändern, wenn man die Absicht hat, die als unangenehm empfundene gesellschaftliche Situation nicht einfach nur fatalistisch hinzunehmen.
 
Ich würde nie jemanden weh tun, doch manchmal stell ich mir vor die Leute zu verhauen! Vielleicht erkennt sich hier ja jemand wieder...? Es würde mich sehr interessieren, ob es noch so eine selbsternannte Menschenhasserin wie mich gibt.

Ich kann wahrscheinlich so gut wie nichts konstruktives zu Deinem Thema beitragen als mich zu melden und "Hier, ich auch" zu sagen.

Bis auf die bereits erwähnte Sache mit dem "Hass" an sich vielleicht, Hass ist ein starkes (aber eben auch destruktives) Gefühl und verbindet Dich mit denjenigen, die Du hasst. Und ich denke, wenn man jemanden (oder Menschen an sich generell) ablehnt, dann will man doch eigentlich gar keine Verbindung zu ihnen haben, oder?

Wäre daher vielleicht besser und gesünder, könnte / würde man seinen Hass relativieren und ihn stattdessen durch Gleichgültigkeit oder vielleicht auch Ignoranz ersetzen. Also Distanz zu den Subjekten die man hasst anstatt mit ihnen durch Hass in Verbindung zu stehen.

Ich versuche das für mich zumindest so zu sehen und zu beherzigen.
 
Marie1881,

Du bist nicht allein. Ich bin auch ein Menschenhasser, allerdings war mir das auf Dauer zu anstrengend, immer dagegen anzugehen. Es waren einfach zu viele. Aber ich habe noch etwas anderes erkannt: Nicht jeder, der in das Schema eines zu hassenden Menschens passt, gehört in die Kategorie. Ich habe inzwischen einige (aber nicht sehr viele) getroffen, die alle Anforderungen erfüllten, gehasst zu werden, aber als ich diese Personen dann zwangsläufig näher kennenlernen musste, aber habe ich meinen Irrtum eingestehen und meine Meinung ändern müssen.

Facebook ist nur ein Medium. Es erzeugt keine schlechten Menschen, es bringt sie nur näher an einen heran.

Das Gegenteil von Hass ist nicht Liebe und das Gegenteil von Liebe nicht Hass. Das Gegenteil ist bei beiden die Gleichgültigkeit.

Ich hoffe, dass der Hass Dich nicht langsam auffrist. Begegne den anderen Menschen einfach mit mehr Gleichgültigkeit. Das ist zwar nicht immer einfach, aber in all den Fällen wo es gelingt, verspürt man weniger das Verlangen, jemanden zu verprügeln...

Liebe Grüße... Eisi

Hallo Eisi,

Du hast absolut Recht! Es ist schwer und anstrengend dagegen anzugehen. Gleichgültigkeit wäre toll, doch so weit bin ich leider noch längst nicht. Es gibt Phasen, da juckt es mich kaum, dann gibt's Phasen, die mich echt aggressiv stimmen, mir echt schlechte Laune bereiten und ich am liebsten fliehen möchte.

Du hast recht! Das Gegenteil von Liebe und Hass ist Gleichgültigkeit. Wäre ich mal schon soweit.. Hab mal überlegt.. Angefangen hat das ungefähr 2011-2012. Mal mehr mal weniger schlimm.

Ich bewundere deine Einstellung dazu und hoffe, dass ich diese auch irgendwann habe. Ich danke dir vielmals für deine Worte. Bin ja so froh, dass ich nicht alleine mit dieser Einstellung bin.
Vielleicht kommt die Einstellung ja im Alter.. Mir sagte man mal, wenn man älter wird, wird einem so einiges egal.. Ich hab irgendwie immer noch die Hoffnung auf die gute alte Zeit.. Vielleicht sollte ich mich damit abfinden, dass es nie wieder so sein wird wie es mal war. Vielleicht hat sich auch nur meine Einstellung verändert und die Menschen nicht..? Ich hab keine Ahnung.. Werde wohl erstmal so weitermachen und darauf hoffen, dass diese Momente schlimme Phase bald vorüber ist.

LG, Marie
 
Hi Marie1881,

es ist in der Tat so, daß diese Welt nicht mehr richtig tickt - vielleicht hat sie das auch nie und man hat es nie bemerkt. Es geht nur noch um das "ich will das und das und was kann ich von dir bekommen ohne selbst etwas dafür tun zu müssen". Charaktereigenschaften wie Aufrichtigkeit, echtes Gefühl für Freundschaft, Partnerschaft etc. habe ich seit 20 Jahren nicht mehr erlebt. In einer Beziehung bzw. in der Kennenlernphase stellt sich schon nach 2-3 Wochen heraus, was die Person von einem wirklich will und das sind meist nur die niederen Beweggründe wie finanzielle Sicherheit, Sex, gratis Wohnen, ´n Kind für die eigene Lebensabsicherung etc. oder es geht um Geld oder nutzbare emotionale Bereicherung.

Was ich in den letzten 20 Jahren privat erlebt habe war eine falsche Welt. Es fragt doch keiner mehr ehrlich noch "Wie gehts dir?". Das fällt unter Smalltalk, denn den meisten ist es scheiss egal, wie es einem geht, solange sie das bekommen, was sie wollen. Gute Gespräche über Erlebnisse lauten heute: Ich war im Fussballstadion, Bayern Dortmund, hab 30 Pilsken gesoffen und ne alte flachgelegt und BOAH war die geil. Wie hiess sie? Keine Ahnung - Danke fürs Gespräch.

Heute saß ich auch im Bus und es hat sich ein Jugendlicher neben mich gesetzt. Der stank so derbe, daß ich errnsthaft darüber nachgedacht habe, ob ich ihn 3 Euro fürn Deoroller schenken soll. Und dann die geilen Leute an den Hauptbahnhöfen, die dich fürn Sitzplatz im Zug wegekeln oder dich blöd anmachen, selbst dann sich fein auf nem 4er Platz breit machen und daraus ein Ritual machen - erst mal schön Jacke aus, Schal aufhängen, dir den Arm fast vors Gesicht drücken beim Zeitungsblättern und dich dann auch noch blöd anschauen, wenn du dich belästigt fühlst. Am schlimmsten sind aber noch die Trolley-Spinner, die 3 Plätze brauchen um ihren Scheiss unterzukriegen, dir den verdammten Rollkoffer beim laufen vor die Füsse schieben und dann einen auf "ahahaha - war ja keine Absicht" machen - aber dann 3 KM/H laufen und in Schlagenlinie vor einem rumeiern damit du bloß nicht überholen kannst.

Und auf der Arbeit interessiert man sich künstlich für dich um deine Schwächen rauszufinden um karrieremäßig besser dazustehen, damit die Karten dann später gut gegen dich ausgespielt werden können. Nein, ich bin nicht verbittert. Die Gesellschaft ist einfach daneben und findet das völlig normal.

Vor kurzem hab ich eine Frau kennengelernt, die, wie sich herausstellte in einer Beziehung lebt. Großes Gelaber von Liebe, Kinder, Heirat nach 3 Wochen ohne sich je ein zweites mal gesehen zu haben. Da war alles unter Dach und Fach ihrerseits und ich war angewidert. Es stellte sich auch heraus, sie wollte mich warm halten, weil ihr Freund keine Kinder mehr wollte (er hatte welche mit einer anderen aus der früheren Beziehung) und sie wollte unbedingt kinder. Is klar, das ich den Kontakt abgebrochen habe.

Was ich damit sagen will - ich spühre Tag für Tag nur kalten Krieg auf den Straßen und schaue mir die Menschen an, bekomme Gespräche mit und Situationen und denke mir nur - was ne asoziale Welt!

Hey bash420,
du sprichst mir aus der Seele... Was für eine asoziale Welt.. Genau das empfinde ich auch. Meine Erfahrungen haben mich soweit getrieben, dass ich eine absolute Abneigung gegen Menschen habe. Ich weiß einfach, dass es auch anders geht. Und mir ist auch bewusst, dass ich meine Einstellung dazu ändern muss.. Ich versuche es.. Aber dann begegnet mir wieder einer dieser Menschen und ich bin auf 180!

Die Erfahrungen, die du gemacht hast, ähneln meinen sehr und ich kann deine Abneigung absolut verstehen! Doch, wie gehst du damit um? Woher nimmst du deine Gelassenheit?

Ich muss gleich zur spätschicht und mir graut es schon.. Ich weiss ganz genau, dass mich gleich wieder irgendjemand nerven wird und ich augenrollend die Flucht ergreifen werde. Zur Zeit ist es ganz schlimm. Würde mich am liebsten zu Hause verkriechen.
Aber es nützt ja alles nix! Auf in den Kampf! Ich werde mich in Gelassenheit üben und wünsche dir einen schönen Tag.
LG, Marie
 
Hassgefühle gegen einen anderen Menschen entwickeln sich bei mir dann, wenn dieser Mensch Dinge tut, die ihn verabscheuenswert machen. Per se Menschen hassen, nur weil sie existieren geht eigentlich nicht und da stimme ich dem zu, dass es sich dann viel mehr um eine Art Projektion der Probleme und Unzufriedenheit mit sich selbst handelt. Ist ja auch ziemlich einleuchtend, dass in dem Fall das Problem nur bei einem selbst liegen kann, wenn man derart negative Gefühle sämtlichen Menschen gegenüber hegt, die einem nichts getan haben und die man nicht mal kennt. Da wäre Ursachenforschung nicht verkehrt.
 
Die meisten Menschen auf die ich bisher gestoßen bin, sind auch einfach arrogant, heuchlerisch, unverschämt, weinerlich und so einiges mehr. So werden einfach die meisten, zumindest hierzulande, sein.

Was stellt man mit diesem Wissen an? Man kann die wenigen suchen, die nicht so sind, allerdings wird das eine sehr frustrierende Angelegenheit, weil die meisten ja gleichzeitig der Meinung sind, charakterlich super duper zu sein 🙄

Oder aber man lebt so weit es geht ohne Menschenkontakt. Bei deinem Job so nicht möglich.

Dann bleibt die Frage: Willst du dich in diesem Hass selbst verlieren? Willst du diesen Hass deinen Charakter und Verhalten beeinflussen lassen? In dem Fall könntest du deine Mitmenschen nur gerade so gut wie nötig behandeln. Sehr auf dich selbst bezogen.

Oder aber du machst gute Miene zum bösen Spiel. Auch das kostet Nerven.

Hallo JohnnyB,

Mein Hass nervt mich selber ungemein. Nein, ich will mich nicht darin verlieren, es macht mich fertig. Es ist anstrengend jedesmal eine Wut im Bauch zu haben und augenrollend durch die Welt zu marschieren.
Ich umgebe mich privat natürlich nur mit Menschen, die ich mag. Alles andere würde ich gar nicht aushalten. Ich werde mich wohl in Gelassenheit üben müssen.. Das versuche ich ja auch schon seit einiger Zeit.. Aber irgendwie will es nicht funktionieren.. Na ja, mir bleibt wohl nix anderes übrig als zu hoffen, dass ich mit dem Alter auch gelassener werde.
Das ich mir den falschen Job ausgesucht habe, bereue ich schon seit Jahren. Aber ich bin kein Büromensch, deshalb hab ich mich für diese Variante entschieden. Zum Glück habe ich tolle Arbeitskollegen, sonst würde ich das alles nicht aushalten.
Ich danke dir sehr für deine Worte. Schön zu wissen, dass es noch andere Menschen mit ähnlichen Erfahrungen gibt.

LG, Marie
 
Dass ich menschen hasse würde ich jetzt nicht sagen...
Ich mag sie sogar...wenn sie nett sind😉
Aber ich bemerke seit einiger zwei auch ungute...Verhaltensweisen an mir...
Z.b. beim Autofahren...da kam ich richtig schimpfen..da ist jeder ein trottel und ein vollidiot der irgendwas anders macht als ich es würde...
Und beim Spazierengehen mit dem hund...wenn das Wetter echt asslig ist und dann trotzdem menschen nachmittags zu MEINER gassigehzeit Spazierengehen und ich den hund deshalb an die Leine nehmen muss...da könnt ich auch ausrasten.
Und auch im laden, wenn Kunden reinkommen...was ich da oft denke will ich lieber garnicht schreiben...
Ich will das gerne wieder loswerden...aber es klappt nicht.
Das sind alles nur Gedanken, nach aussen bin ich immer nett und höflich. Aber manchmal hab ich schon Angst, dass ich doch mal aus versehen laut was sage...
 
Klar, mir geht es auch so, dass mich meine Mitmenschen manchmal nerven, insbesondere, wenn sie etwas tun, was mich gerade irgendwie in meiner Stimmung oder Ruhe beeinträchtigt (z.B. sich in einem halbleeren Zug direkt in meine Nähe zu setzen, oder bei ähnlichen Belanglosigkeiten).

Allerdings sage ich mir dann immer: wenn ich mich darüber wirklich ärgere, dann liegt es eher an mir und nicht am anderen Menschen. Deswegen behalte ich meine Ärgergefühle bei mir und würde den anderen trotzdem freundlich behandeln, auch wenn ich innerlich eine leichte Antipathie verspüre (für die der andere aber gar nichts kann).
 
Zwischen nervigen Mitmenschen und hassenswerten Mitmenschen liegen auch noch mal Welten. Für mich jedenfalls. Damit ich jemanden wirklich hasse, muss schon einiges passieren. Einen Menschen gibt es sogar, wo ich denke, ich müsste ihn hassen, aber tu es nicht. 🙄
 
Das ist ja auch eine sehr ich-bezogene Denkweise.

Ich würde es nicht als Denkweise bezeichnen, sondern eher als ein momentanes, spontanes Gefühl. Ich denke nicht aktiv, dass mich jemand nervt, sondern es fühlt sich störend an. Sobald ich das Denken hinzu nehme, stören mich diese Menschen auch nicht mehr weiter, weil ich mit meiner Ratio das Gefühl der spontanen Abneigung beiseite schiebe.

Das ist doch etwas völlig anderes als Abneigung aufgrund von Unehrlichkeit, Unverschämtheit etc. zu verspüren.
Naja, unverschämtes Verhalten ist ja meistens auch eher eine spontane Geschichte von Menschen, die sich vielleicht an dem Tag selbst nicht wohl in ihrer Haut gefühlt hatten, und deswegen sich unverschämt verhalten hatten. Wenn es sich um gelegentliches oder einmaliges Verhalten handelt, stört es mich auch nicht tiefgreifend. Ich ärgere mich zwar dann, aber nicht längerfristig.
 

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