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Ich und die Launen der Natur und der Gesellschaft bezüglich Männlichkeit

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
. Ich habe auch viel nachgedacht und bin mir gerade unsicher, ob da ein Zusammenhang besteht zwischen meiner eigenen Geschichte und dem Bild was das linke Milieu vom Heteromann und den Machtstrukturen zei
....... bei dir wackelt es deshalb, weil du in diese "Nachdenkschiene" geraten bist- geh da halt wieder heraus und bleib stoisch am Ziele verfolgen durch Doing.

Lieber tork, ich habe gerade bei dir eingelesen und noch längst nicht alles durch, aber hier zb musste ich mich jetzt melden- komm drauf, dass es eine Denkweise gibt, die zittern lässt und eine, die nicht so ist.

Lass doch dieses blöde "Analysieren" und Nachdenken, du fühlst dich automatisch anders, wenn du da aussteigst und irgendwas tust, das ansteht, das gemacht werden muss und sei es bloß das Zelt zu imprägnieren. Man kann sich gefangen nehmen lassen in "faule Denke", oder sich nicht drauf einlassen und aussteigen, sobald man sich darin verloren hat.
Du kannst das steuern.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Also wenn ich das richtig verstanden habe, hattest du weder eine passende Vaterfigur noch eine gute Mutterbeziehung. Das prägt ein Kind natürlich.
Meine Mutter hat mich sehr vereinnahmt. Als ich nicht alle ihre Launen ertragen wollte, kam es zu den Streitereien. Während der Streitereien zwischen meinen Eltern zog mich meine Mutter auf ihre Seite, während mein Vater meinen nächstgeborenen Bruder für sich instrumentalisierte. Meinen Vater lernte ich dadurch zu hassen. Beide Eltern haben eigene Kindheitstraumata nie aufgearbeitet und auch ihre Eheprobleme haben sie nach der Scheidung weiterhin über uns Kinder ausgetragen. Mein Bruder meint heute mein Vater sei ein Narzisst. Ich bin mit solchen Zuschreibungen eher vorsichtig. Aber dadurch, dass uns unsere Eltern instrumentalisierten, hatten wir uns auch als Kinder sehr viel gefetzt. Heute ist das Verhältnis glücklicherweise deutlich besser. Aus der Familie ist er noch mein engster Kontakt, auch wenn wir nicht allzu oft miteinander reden. Mit meinem Vater habe ich gar keinen Kontakt mehr. Er hat nie eingesehen, dass er Fehler gemacht. Sieht sich, wie ich von meinem Bruder mitbekommen habe, heute noch als Opfer von seiner Exfrau und uns Kindern. Meine Mutter gesteht wenigstens einige wenige Fehler ein. Daher habe ich sporadisch noch Kontakt, auch wenn es schon zu mehreren Kontaktabbrüchen gekommen ist.

Ich weiß nicht, ob es mehrheitlich so oder so ist. Ich persönlich bin eine Frau und habe mich gewehrt. Und ich kenne Männer, die sich nicht gewehrt haben. Ich glaube, es kann Tendenzen geben, aber das Individuum gibt den Ausschlag. Was nützt es zu wissen, ob männliche Menschen etwas eher so oder so machen? Du hast es so gemacht.
In der Literatur heißt es halt ständig Kinder könnten sich nicht wehren. Ich habe eine andere Erfahrung gemacht. Daher suche ich nach einer Erklärung. Aber es ist gut zu wissen, dass ich nicht alleine damit bin mich zu wehren.

Was genau meinst du hier? Gegen wen hast du dich konkret gewehrt und wer hat dir nicht geglaubt?
Ich hatte nachts Albträume von den Geschehinissen und daraufhin geschrien. Statt die Polizei wegen Ruhestörung zu rufen, haben die Nachbarn versucht auf mich einzuschlagen. Ich habe mich gewehrt und danach haben die Nachbarn die Polizei wegen Körperverletzung gerufen. Ich kam zunächst in die normale Psychiatrie, einen Prozess und die Richterin meinte ich hätte während des Vorfalls eine Psychose gehabt. Daher wäre meine Aussage nicht glaubwürdig. Die Aussage der Nachbarn aber schon, obwohl sie sich wiedersprachen. Laut deren Aussage war nur der eine Nachbar beteiligt gewesen, der andere wäre in der Wohnung im Bett gewesen, hätte aber alles beobachtet, was ich seinem Mitbewohner angetan hätte. Und das, obwohl die Sache im Treppenhaus stattfand, also nicht auf der Straße, wo man vielleicht von einem Fenster etwas hätte beobachten können. Selbst der Staatsanwalt wollte eine Einstellung, aber die Richterin weigerte sich. Sie argumentierte, da die Nachbarn türkische Staatsbürger waren, hätte das alles so sein können. Hier war einmal mein Vater auf meiner Seite. Er sagte mir nach der Verhandlung, dass er das auch abstrus fand, obwohl er sonst stets gegen mich war. Mein Pflichtverteidiger tat nichts, es kam so weder zu Berufung noch zu Revision und aus der kargen Zelle in der Forensik heraus konnte ich auch nichts machen.

Der Gutachter hatte mir zwar statt einer Traumafolgestörung eine Schizophrenie begutachtet, aber das hatte er allgemein gemeint und nicht explizit auf die Handlung mit dem Nachbarn bezogen. Ich glaube nach wie vor nicht, dass ich eine Schizophrenie habe. Eher einer Art KPTBS oder meitwegen auch DESNOS (was Judith Herman in den 90ern bereits als Vorläufer der KPTBS beschrieb). Auch war ich lange vor dem Vorfall bereits wegen der nächtlichen Alpträume feiwillig in der Psychiatrie gewesen. Aber statt mich wegen Traumata zu behandeln, wollte man mich nur mit Medikamenten ruhig stellen, was ich damals ablehnte.

Die Betreuerin, die ich am Ende in der Forensik hatte, meinte auch, dass nie Positivsymptome einer Schizophrenie wie Stimmenhören, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen bei mir laut Aktenlage beobachtet worden sind. Die Diagnose Schizophrenie bezieht sich bei mir also lediglich auf die Negativsymptomatik, die aber auch Symptomatiken einer Depression sein können...





Ich würde das nicht so hinschreiben. In der Realität ist es oft so, dass Frauen sehr wohl die Führung übernehmen, eine starke Schulter zum Anlehnen bieten. Ich selbst habe das auch immer getan. Aber hätte jemand das so in eine Anzeige geschrieben, hätte ich mich gefragt, ob etwas mit diesem Mann nicht stimmt und ob dieser Typ komplett hilfsbedürftig, unselbstständig oder sonst was ist und ob ich nur ein Mittel zum Zweck bin. Das erzeugt einfach ein Bild, wenn jemand das gleich in die Anzeige schreibt. Ich denke, sowas muss man beim Kennenlernen herausfinden durch Taten und nicht durch Worte.
Warum sollte ich das als Mann nicht hinschreiben? Es gibt schließlich auch Frauen, die das so hinschreiben.

Die gibt es. Ich kenne genügend Frauen, die so sind. Frauen, die gerne Entscheidungen treffen, sich auch kümmern, wenn es dem Partner schlecht geht, die was aushalten und all das. Eigentlich sind nahezu alle Frauen, die ich kenne, genau so, vor allem, wenn der Partner das eben auch bietet. Vielleicht liegt es am Milieu, an der Kommunikation oder sonst was, dass du sie nicht findest. Ich kenne eigentlich kaum ein Paar, wo man von diesem klassischen Bild ausgehen kann, dass er alles checkt und sie sich ständig anlehnt. Hab ich so noch nie gesehen.
Mir geht eine Situation aus einer Diskussion aus Ende der 90er Jahre nicht aus dem Kopf, die ich in einer Talkshow im Fernsehen gesehen habe: Eine Bodybuilderin wollte dabei einen noch stärkeren Mann haben. Auch heute liest man häufig, dass sich starke Frauen noch stärkere Männer suchen...

Sorry. Ich muss jetzt fort. Auf die weiteren Beiträge werde ich später noch eingehen.
 
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Sehr aktives Mitglied
Man kann es zusammen fassen. Es waren und sind immer alle Anderen Schuld.

Du warst bei der letzten Generation.

Deine Art wirkt doch recht überheblich auf mich.

Ich kenne wirklich keine Frau, die diese drei Punkte in Kombination ansprechen. Ich würde da nicht viel erwarten. Was nicht heiß, dass es da jemanden gibt für Dich. Aber das wird eine lange "Suche".
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Hmmm ... ich bin eine der Frauen, die einen sehr maskulinen Mann schätzen. Und ich weiss selbst, dass auch diese Männer nicht stark sind - sie müssen allerdings vertrauen, um das auch zeigen zu können. Ansonsten lassen sie sich nichts anmerken.
Ich glaube ich habe mich nie als sehr maskulin gefühlt. Auch in der Grundschule, in der schon ein paar Geschlechterrollen herausgearbeitet wurden, war es mir nicht peinlich einfach mal draufloszuweinen, wenn mir etwas Schmerzen bereitete. Ab und an war meine Mutter zu der Zeit noch für mich erreichbar. Auch wenn sie schon zu meiner Kindergartenzeit öfters mal ausgerastet ist und uns Kinder wegen Dingen verantwortlich gemacht hat, für die wir nichts konnten und uns gedroht hat.

Ja, du hattest einen bescheidenen Start ins Leben.
Bin mir gar nicht so sicher. Die Zeit vor der Scheidung meiner Eltern erinnere ich sogar teilweise noch recht positiv. Ja, meine Eltern waren auch damals schon in ungute Dinge tief verstrickt. Trotzdem habe ich meine Familie geliebt und als normal wahr genommen...


Welche Gedanken ich dazu habe ?
Hast du dich vielleicht übertrieben gegen deine Mutter gewehrt ?
Ja und Nein. Vor allem vor der Scheidung habe ich ihr noch verbal Paroli geboten, wenn sie mal wieder ausgetickt ist. Nach der Scheidung hat sie einmal versucht mich körperlich zu züchtigen. Ich habe mich gewehrt und die Oberhand gewonnen. Das hat sie zum Anlass genommen weitere Drohungen auszustoßen, die mir Angst gemacht haben. Vor allem bei späteren Anlässen habe ich sicherlich aus Angst "überreagiert". Es gibt im Notwehrrecht den Begriff des Notwehrexzesses, der kein Rechtfertigungsgrund mehr ist. Allerdings ist er, wenn er aus Angst oder Furcht geschieht, ein Entschuldigungsgrund und bleibt theoretisch straffrei. Im Gegensatz zum Notwehrexzess aus Wut oder Ärger. Der wird theoretisch bestraft. Angelehnt daran war es bei mir auch so, dass es ein Exzess aus Angst war. Mir wurde aber oft vorgeworfen, dass ich aus Wut gehandelt hätte. Dem war aber nicht so. Die Angst wurde mir irgendwie nicht geglaubt.

Anschliessend sehr emotional argumentiert ?
Ich habe schon versucht danach auf meine Mutter zuzugehen. Wenn ich versucht habe zuzugeben, dass ich übertrieben reagiert hätte, kam von ihr nur sowas wie "Und ich war wohl nicht streng genug mit euch." Letzteres fand ich damals schon keine gute Grundlage für eine Aussprache, hatte damals aber noch nicht die Worte dafür.

Könnte auch bei dem Nachbarn so sein .....
Auch wenn es jetzt etwas ausländerfeindlich rüberkommen sollte, was ich aber nicht so meine. Wegen ihrer anatolischen Herkunft sind sie wohl in einem anderen Kulturkreis aufgewachsen, in dem man das Recht zunächst noch selbst in die Hand nimmt anstatt auf Hilfe der Obrigkeit zurückzugreifen. Ich denke daher eher, dass die Nachbarn hier überreagiert haben.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Mädels und Jungs necken sich. Das ist ein Spiel. Eine Art Balzverhalten im Frühstadium. Normalerweise tun die Jungs den Mädchen nicht weh. Und wir Mädchen lernen so, einen Jungen zu überzeugen, dass er uns beschützen soll. Allerdings sollte es schon einer der Rabauken sein. Klar kamst du da nicht an ....
Die Lust am Wettkampf, am Kräftemessen ist männlich. Siehst du auch in der Welt der Säugetiere. Die Männchen müssen kämpfen und siegen, um Sex haben zu dürfen ....... Natur pur.
Ich hatte nie so richtig Lust am Kräftemessen. Obwohl ich Sport getrieben habe, auch hier nicht so wirklich. Selbst als ich einige Jahre in meiner Jugend wettkampfmäßig Tischtennis gespielt habe, konnte ich die übermäßigen aggressiven Gefühlsausbrüche einiger Mitstreiter und Gegner oft nicht so recht nachvollziehen. Ich war immer sehr sozial eingestellt, habe anderen geholfen. Es kam aber nie wirklich etwas zurück.

Da ich zudem noch von Seiten der Familie unter Druck war, war ich halt Mobbingopfer. Andere Jungs, die sich auch nicht wirklich an solchen Machtspielen beteiligten, konnten sich dem entziehen. Allerdings hatten die wohl ein anderes soziales Umfeld.

Die Evolutionsforschung ist aber auch nicht bei Darwin stehen geblieben. Der Kampf ums Dasein wird heute nicht mehr mehrheitlich zugespitzt als ein Kampf Jeder gegen Jeden interpretiert. Gerade die soziale Evolution ist in den Fokus geraten: Auch bei Säugetieren und auch zwischen Spezies wird heute gesehen, dass Kooperation oft mehr Vorteile bringt als Machtkämpfe. Allerdings steckt in dieser sozialen Evolutionsforschung noch Vieles in den Kinderschuhen. Es ist einfach leichter Kämpfe in der Natur zu beobachten als soziale Interaktion. Schon das Beobachten durch den Menschen allein stört nämlich diese Interaktion.

Offenbar hat es also auch einen Sinn, wenn einige männliche Exemplare sich in der Natur diesen Kämpfen lieber zu entziehen zu versuchen und lieber sozial interagieren möchten. Das stärkt dann das Gemeinschaftsgefühl. Leider aber scheinen noch zu viele darwinistische Thesen in den Köpfen der Menschen zu sein und auf deren Zusammenleben übertragen zu werden.

Ich weiß es nicht so genau - aber mein Gefühl ist oft, dass viele weibliche Individuen meiner Generation noch nach dieser alten Tradition erzogen wurden, dass Machtkämpfe zwischen Männern als richtig und normal anzusehen sind und dies hochgepriesen werden muss. Der Anteil der Gene und der Erziehung an dieser Einstellung bleibt für mich Spekulation, aber wenn dem wirklich so ist, habe ich tatsächlich schlechte Karten bei der Partnerwahl.

Zu deinen Erfahrungen mit der Psychiatrie kann ich nichts sagen - nicht mein Gebiet.
Zu deinen Erfahrungen mit extremen Ideologen kann ich dir nur sagen - diese Ideologie ist der Klebstoff, der solche Gruppen zusammen hält. Egal wie bescheuert - du musst dran glauben. Ist wie in der Kirche - Zweifel, Nachdenken etc sind nicht erlaubt.
Ich hatte nicht gedacht, dass LG so weit links steht. Auch die Debatte um Identitätspolitik und Privilegien hatte ich in den letzten Jahren nur am Rande mitbekommen. Ich war zu sehr mit eigenen existentiellen Problemen beschäftigt als mich damit auseinanderzusetzen. Schade nur, dass Umwelt- und Naturschutz in der linken Ecke damit instrumentalisiert werden.

Persönliche Anmerkung - sei froh, diesen Terroristen entkommen zu sein. Du wärst der Typ, für solche Idioten im Knast zu landen. Und das würde dir gar nicht gut tun.
Ich war auf den UVs nie derjenige, der bis zuletzt auf der Straße war und sich wegtragen lassen hat. Habe viel mehr Flyer am Straßenrand verteilt und mit Passanten gequatscht. Die Gefahr in den Knast zu wandern sehe ich also eher nicht.


Kritisch sehe ich, dass du nun wieder eine Schule abgebrochen hast. Hast du eine Ausbildung vorzuweisen ?
Mein Biologiestudium musste ich kurz vor der Diplomprüfung abbrechen, als ich in die Forensik gewandert bin. Danach wurde ich vom Gericht dazu gezwungen eine Umschulung zum Industriekaufmann zu machen. Habe ich auch mit mittelmäßigen Erfolg abgeschlossen. War aber nie mein Interesse. Außerdem war ich psychisch zu kaputt um darin zu arbeiten. Der Abschluss ist auch schon über zehn Jahre her.

Auch deine Probleme mit der Konzentration und dem Alleinsein sehe ich als Punkte an, die du verbessern musst. Unbedingt. Erst dann bist du auch ein guter Typ Mann für eine Frau.
Oft ist es so, dass die maskulinen Männer eine gewiss Souveränität entwickeln. Was Frauen wie mich so richtig anmacht. Diese Art - ich will Erfolg haben - bleibt dieser aus muss ich härter mir selbst gegenüber werden und mein Glück zwingen - die hast du gar nicht. Macht aber nix - es gibt auch Frauen, die genau das nicht wollen. Du musst nur lernen, die einen von den anderen zu unterscheiden. Was aber nicht einfach ist. Die Erfahrung machst du ja gerade.
Ja, sonderlich erfolgshungrig bin ich wohl nicht. Wie oben schon angesprochen bin ich eher sozial eingestellt. Zudem hatte ich früher als Kind einen großen Wissensdurst. Mit den psychischen Problemen kamen aber auch kognitive Einschränkungen. Daher ist es mir nicht mehr so gut möglich zum Beispiel Bücher zu lesen, was ich früher sehr gerne gemacht habe.

Viele Frauen springen auch ab, wenn sie von meiner Vorgeschichte erfahren, was irgendwann unweigerlich zur Sprache kommt. Deswegen spreche ich diese eigentlich lieber gleich an. Wenn ich erst lange drum herum rede und viel Energie damit verbrauche über oberflächliche Themen zu reden und dann, wenn man sich ein wenig kennengelernt hat und mag plötzlich eine Abfuhr deswegen bekommt, ist das für mich oft schwieriger als wenn ich den Korb sofort bei Beginn erhalte. Natürlich gehe ich mit meiner Geschichte nicht hausieren, aber über meine Wesensart möchte ich schon in den Kontaktanzeigen schreiben.



Du scheinst ein ziemliches Muskelpaket zu sein - schwierig, du schaust aus wie ein Krieger, bist aber keiner.
Ich war früher sehr sportlich und schlank. Auch bin ich schon früh in die Höhe geschossen, dann aber bei 1,86 Metern stehen geblieben. Damit bin und war ich größer als der männliche Durchschnitt. Auch konnte ich sehr viel Kraft aus meinem Rumpf heraus aufbringen. Zudem hatte ich viel Angst. Angst kann ganz schön Kräfte frei setzen. Als ich dann in die Forensik kam, musste ich starke Neuroleptika schlucken. Diese haben meinen Stoffwechsel umgestellt. Plötzlich bin ich auch in die Breite geschossen und habe etwas 100 Kilogramm zugenommen. Vor einigen Jahren hatte ich dann eine Magen-Op und wieder 80 Kilogramm davon abgenommen. Leider ist das da stehen geblieben. Ich habe mittlerweile wieder ein wenig zugenommen. Was laut Operateur auch nicht verwunderlich ist. Bevor er operiert hatte, hatte er am Zusammenhang zwischen Neuroleptika und Stoffwechsel geforscht und mir vor der Operation mitgeteilt, dass die Stoffwechselumstellung immer bleiben wird.

Ich bin heute also übergewichtig. Ich habe tatsächlich viel Muskelmasse in den Beinen, wenig aber in den Armen. Ist auch wiederum nicht verwunderlich, weil der Körper stets viel Masse tragen musste. Zudem habe ich schon früher gerne Ausdauersport wie Jogging gemacht. Heute gehe ich stattdessen lieber wandern. Joggen würden meine Gelenke nicht mehr aushalten.

Ich kann dir nur wünschen, dass du auf deine Weise den Erfolg hast, mit dir selbst und deiner Geschichte ins Reine zu kommen. Deine Art zu akzeptieren. Dann klappt es auch mit Frauen ... du wirst sehen.
Danke! Auch für Deinen Beitrag!
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Du hast deine Mutter geschlagen? Wie ist euer Verhältnis heute?
Es war kein Schlagen. Viel mehr war es ein Ringkampf. Ich habe mich gewehrt ja. Hätte ich das nicht getan, wäre ich wahrcheinlich schon früh depressiv geworden. So habe ich den Ehrgeiz entwickelt mit einem guten Abitur aus dem ganzen Schlamassel heraus zu kommen. Nur bin ich nach dem Abitur ein wenig in ein Loch gefallen, wusste nicht so genau was ich nun machen sollte. Habe dann eher halbherzig Bioinformatik angefangen zu studieren. Bin dann recht schnell in Biologie gewechselt, da die Informatik nicht so meins war, obwohl ich in Mathematik schon in der ersten Klasse eine Leuchte war. Durch diese Gegenwehr habe ich also wohl zumindest einen ziemlichen Selbstantrieb entwickelt, der mir eine eins vorm Komma trotz eher schlechter bis mittelmäßgier mündlicher Leistungen beim Abitur beschert hat. Und das ist auch gut so.

Es gab häufig Kontaktabbrüche von meiner Seite aus zu meiner Mutter. Zur Zeit haben wir sporadischen, aber nicht intensiven Kontakt.


Du hast deinen Nachbarn geschlagen?
Die haben mich zu zweit mit einem Gürtel angegriffen. Es war Notwehr.


Dann war das nicht nur eine Reflex-Schelle.
Die Justiz hat es gern, wenn man seine Schuld zugibt. Ich konnte allerdings nichts zugeben, da es nichts zum Zugeben gab. Da ich daher als uneinsichtig galt, haben sie mich länger als üblich unter Aufsicht gelassen.

Warum befasst du dich mit solchen Klischees?
Ich habe erst sehr spät gelernt, dass ich auch außerhalb der Familie mal den Mund aufmachen darf und kann. Ich habe mir das selbst hart erarbeitet und erkämpft. Als ich bei LG mit der Leiterin der Awarenessgruppe gesprochen habe und Widerworte gegeben habe, war das für sie das typisch männliche Machtgehabe gegenüber einer Frau.

Das ist doch ok. Du musst überhaupt keinem Bild entsprechen.
Ja. Vor allem mein Vater hätte sich aber lustig über mich gemacht, wenn ich das schon früh gelebt hätte. Daher war es für mich wichtig vieles zu verstecken. Als ich dann mit der Psychiatrie in Kontakt kam, herrschte dort auch ein eher rauher Umgangston. Erst jetzt fühle ich mich wirklich frei.

Warum willst du in irgendein Weltbild passen?
Fang eine neue Ausbildung an, ziehe sie durch. Verarbeite deine Vergangenheit.
Der Mensch ist halt von Natur aus kein Einzelgänger und auf soziale Interaktion angewiesen. Ein Zugehörigkeitsgefühl steigert den Selbstwert.

Ich zweifel daran, dass ich gerade in der Lage bin eine Ausbildung durchzustehen. Psychisch geht das nicht mehr. Durch die Medikamente, die ich früher bekam, fühlt sich mein Kopf immer noch wie Matsch an. Ich kann nicht mehr viel behalten. Außerdem bin ich fast pleite, da ich schon viel Geld investiert habe. Insgesamt wäre es vielleicht besser mehr ehrenamtlich, etc. zu machen...

Leider ist sehr schwierig einen guten Therapeuten zu finden. Schon einen Termin zu bekommen ist ein Balanceakt. Und dann noch einen zu finden, mit dem klar kommt ist die zweite Nadel im Heuhaufen. Ich habe nicht die Kraft ständig auf der Suche zu sein. Dafür bräuchte ich gerade therapeutische Hilfe. Da wirkt sich aus wie ein Teufelskreis.


Und höre auf damit, ständig anderen irgendeine Schuld zuzuweisen. Das bringt dich nicht weiter.
Hier im Forum hatte mal jemand geschrieben, dass es einen Unterschied gibt zwischen Sagen-wie-es-ist und Schuldzuweisungen bzw. Jammern. Dem kann ich nur zustimmen. Es ist auch kein Jammern, wenn man einfach mal über etwas trauern will. Als ich zu Beginn meines Studiums zu den Therapeuten ging, wurde es aber oft als Jammern abgetan. Hätte man mich einfach mal trauern lassen, wäre dies bestimmt nicht chronisch geworden.

Bist du feminin? Männer sind maskulin. Es ist sehr individuell, wie man den Begriff besetzt. Du kannst heute als Mann sein, wie du lustig bist. Du kannst dich mit Etiketten vollpappen. Oder es auch lassen.
Viel wichtiger für die Partnerinnensuche sind Job und Wohnung.
Offensichtlich habe ich viele Seiten, die als feminin in unserer Gesellschaft gelten. Ich bin auch nicht vom Amt abhängig. Ich bekomme eine gute Rente von einer Versicherung. Zum Abschluss dieser hatte mich meine Mutter nach meinem Abitur getrieben. Hier war es mal gut eine teilweise auch überängstliche Mutter gehabt zu haben (ja, überängstlich war sie oft auch noch dazu), auch wenn das in vielen anderen Bereichen zum Problem geworden ist und die Angst auf mich abgefärbt hat.

Ich kann aus meiner Erfahrung heraus daher nur jedem Schulabgänger empfehlen einen solche Versicherung abzuschließen. Und auch später, so weit man noch einigermaßen gesund ist, halte ich es noch für sinnvoll, wenn ich sehe in was für prekären Verhältnissen einige andere ehemalige Psychiatrieerfahrene heute leben, weil sie vom Staat abhängig sind...

Allerdings werden vermutlich schon einige Frauen in Kontaktanzeigen weiterblättern, wenn sie schon Rentner oder EU-Rentner in meiner Berufsbezeichnung lesen denke ich. Das ist auch noch mal ein Problem mitzuteilen, dass es mir finanziell eigentlich nicht so schlecht geht und ich zumindest bis zur Altersrente auf eigenen Füßen stehe.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
....... bei dir wackelt es deshalb, weil du in diese "Nachdenkschiene" geraten bist- geh da halt wieder heraus und bleib stoisch am Ziele verfolgen durch Doing.

Lieber tork, ich habe gerade bei dir eingelesen und noch längst nicht alles durch, aber hier zb musste ich mich jetzt melden- komm drauf, dass es eine Denkweise gibt, die zittern lässt und eine, die nicht so ist.

Lass doch dieses blöde "Analysieren" und Nachdenken, du fühlst dich automatisch anders, wenn du da aussteigst und irgendwas tust, das ansteht, das gemacht werden muss und sei es bloß das Zelt zu imprägnieren. Man kann sich gefangen nehmen lassen in "faule Denke", oder sich nicht drauf einlassen und aussteigen, sobald man sich darin verloren hat.
Du kannst das steuern.
Als Jugendlicher war es eine Art Überlebensstrategie für mich viel Nachzudenken. Sie hat bis zum Abitur auch blendend funktioniert. Einfach abschalten lässt sich das dann nicht einfach so. Dafür hätte ich schon jemanden gebraucht, der das versteht. Außerdem denken sensible Menschen, wie ich es wohl bin, von Natur aus mehr nach als andere. Es wäre also auch gegen meine Natur das Nachdenken zu lassen.

Deswegen ist es - pardon - eins schlechter Rat, wenn jemand sagt: "Lass doch das Nachdenken!"
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Man kann es zusammen fassen. Es waren und sind immer alle Anderen Schuld.

Du warst bei der letzten Generation.

Deine Art wirkt doch recht überheblich auf mich.

Ich kenne wirklich keine Frau, die diese drei Punkte in Kombination ansprechen. Ich würde da nicht viel erwarten. Was nicht heiß, dass es da jemanden gibt für Dich. Aber das wird eine lange "Suche".
Ich denke hier bin ich dann doch so selbstbewusst genug die Schuld dort zu verorten, wo sie hingehört. Auch Deine Wahrnehmung, dass meine Art überheblich wirken würde hat wohl etwas mit Selbstbewusstsein meinerseits zu tun. Und Selbstbewusstsein gilt nun aber nicht gerade als schlechte Voraussetzung bei der Partnerwahl.

Andererseits bin ich im persönlichen Kontakt häufig sehr unsicher. Ich habe während meiner Jugend viele soziale Interaktionen nicht kennengelernt und konnte sie auch später nicht nachlernen, weil ich mich mit meiner psychischen Verfassung beschäftigen musste. Als ich letztens allerdings jemanden fragte wie ich etwas besser machen könnte, meinte dieser ihm sei überhaupt nichts aufgefallen, womit ich angeeckt wäre. Ich bin dann auch etwas ratlos, wenn ich schon nachfrage und ich dann keinen Tipp erhalte wie ich etwas besser machen kann, weil es mir in einer Situation nicht gut geht.
 
G

Gelöscht 78719

Gast
Mir geht es nicht darum, was du solltest oder nicht solltest und ob du etwas darfst. Du kannst reinschreiben, was du willst. Ich sage dir nur, wie sowas auf mich wirkt. Was Frauen angeblich schreiben, ist mir ziemlich wurst. So eine Äußerung in einer Anzeige würde mich aber auch bei einer Frau massiv abschrecken. Und du siehst ja selbst, dass es irgendwie nicht funktioniert.
Danke für Deine Beiträge!

Mich schreckt hingegen bei einer Frau ab, wenn sie schreibt, dass sie einen starken Partner will, bei dem sie sich (einseitig) anlehnen kann. Das kann ich nicht leisten. Wenn sie schreibt, dass das Anlehnen auf Gegenseitigkeit beruhen darf, bin ich hingegen voll dabei. Und beide Varianten habe ich schon oft in Kontaktanzeigen gesehen.
 

MarinaM

Aktives Mitglied
Wow, Tork ... deine Antworten sind ja sehr ausführlich und du gehst auf alles ein. Ich bin positiv überrascht und ziehe meinen Hut.
Die alten juristischen Dinge zu bewerten ist sehr schwierig. Du hast ja die Erfahrung gemacht, dass beide Seiten das Recht haben, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Und das fehlt hier im Forum.
Wenn du das aufarbeiten möchtest und die alten Unterlagen noch hast - lies die Urteilsbegründungen. Dort steht, warum ein Gericht seine Entscheidung so getroffen hat. Schwere Kost, aber du kannst dir ja Zeit lassen.
Ich wollte auch nicht sagen, dass du als Mann falsch bist. Nur soviel, dass nicht jede Frau zu dir passt und du auch nicht zu jeder Frau.
Es ist natürlich eine Gratwanderung - wann erzählst du was von dir. Ich denke, dass deine Geschichte leichter zu verdauen ist, wenn man dich schon etwas kennt und Sympathie entwickelt hat. Das kann man auch anders sehen. Gut finden wohl alle, dass du ehrlich bist und bereit, zu erzählen , was dich geformt hat. Vorteil für dich persönlich ist die finanzielle Unabhängigkeit.
Du scheinst - wie ich auch - deine Probleme mit diesen selbsternannten "Autoritäten" zu haben. Egal ob die LG Pöstchen Wichtigtuerin, früher deine Eltern oder auch in der Schule und Psychiatrie - wer nicht wirklich etwas kann wird von dir nicht ernst genommen. Vielleicht wirkt das teilweise arrogant auf manche Menschen. Hier möchte ich dir sagen, was mein Freund dazu sagt: Die Dummerle sind die deutliche Mehrheit. Daher musst du mit denen arbeiten und sie dazu bringen, dass sie mit Feuereifer und all ihrer Dummheit machen was du ansagst. Natürlich geht das über Pöstchen und Titel - die freuen sich darüber. Intelligenz musst du kaufen oder überzeugen - Dummheit bekommst du für eine Visitenkarte.
Zynisch - ja . Aber die Beobachtung stimmt.
Womit wir bei Darwin wären - dessen Lehre nach wie vor ihren Stellenwert hat. Natürlich wird weiter geforscht. Stillstand wäre ja schlimm. Wissenschaftliche Erkenntnisse sind aber zweigeteilt - Naturwissenschaften und all die Geisteswissenschaften die auf gesellschaftliche Dinge abzielen, meist in keinster Weise beweisbar sind und oftmals nach 2 Jahren vergessen sind.
Das ist dann das Phänomen, das sich diese LG u.ä. zu nutze machen. Spektakulär - aber komplett sinnlos. Mit uns hat vor ein paar Jahren ein Mann vom NaBu gesprochen - kein Funktionär, sondern ein Interessierter. Er hat uns so einige Dinge aufgezeigt, die im Garten und der Obstwiese optimierbar wären. Dieser eine Mann hat mehr für die Umwelt getan als all die Follower von Luisa und Gretele zusammen. Vielleicht würde die unspektakuläre Art auch zu dir passen. Du hast das Talent, dass man dich liest und dir zuhört.

Lange Rede, ganz viel Unsinn - finde du deinen Weg. Den du gehen willst und kannst. Dann entwickelst du diese Souveränität, die dir noch fehlt und die auf so einige Frauen unheimlich wirkt.

Und nein - lass nicht das Nachdenken. Aber das Grübeln. Schwierig - aber manches ist einfach verjährt.
 

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