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Ich weine nicht...ich kann es noch nicht begreifen.

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Liebe @Holunderzweig,

mein tiefes Mitgefühl für deinen schweren Verlust!


Trennung ist unser Los,
Wiedersehen ist unsere Hoffnung.
So bitter der Tod ist,
die Liebe vermag er nicht zu scheiden.
Aus dem Leben ist er zwar geschieden,
aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,
der so lebendig unserem Herzen innewohnt!

Aurelius Augustinus
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Liebe Holunderzweig,
auch ich wünsche dir mein herzlichstes Beileid. :cry:

Seid froh, dass ihr noch einen richtig schönen und harmonischen Tag mit ihr im Krankenhaus hattet. Und behalte diese Erinnerung in deinem Herzen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
So ein Wechselbad des Lebens. Und mehr oder weniger/meist hilflos ansehen müssen, verbunden fühlen aber doch ohne entscheidenden Einfluss. Kommt mir alles sehr bekannt vor, bei sehr nahen und auch etwas weiter entfernt-nahen Menschen.
Danke lieber Werner, danke noch einmal an alle 👩‍❤️‍👩👨‍❤️‍👨👩‍❤️‍👨🙏...

Du hast so recht Werner, wenn du von einem Wechselbad sprichst, das ist es wirklich.

Es gibt zwei verschiedene Seelen in meiner Brust. Eine regt sich überhaupt nicht auf- wenn es hieße, morgen bist du nicht mehr, dann wäre das okay. Dieser Teil von mir ist der, der ohne Graus ist, ohne geringste Angst vor dem, was angeblich das Schlimmste ist, was einem passieren kann. Ich konnte nach einem Unfall wiederbelebt werden und seitdem kann ich das so nicht mehr sehen- es hat sich angefühlt, als wäre dieser Tag eigentlich etwas, das zum Freuen ist, nicht zum Fürchten.
Meine Mutter hat auch immer wieder solche Äußerungen gemacht, sie hatte ebenfalls Krebs und man sah ihr an, dass sie "Hirntechnisch" high war regelrecht, so seltsam beschwingt, wie wenn sie etwas Gutes erwartet.
Meine Schwestern, die oft mit Heidi zusammen waren, die erzählten auch, sie war wie beschwipst immer wieder und immer, wenn ich bei ihr war, da war so ein Gefühl da, als ob sie mir sagen wollte, komm, mir gehts gut, auch wenns nicht danach ausschaut. So ähnlich wie: sorge dich nicht, es ist alles okay, wie es kommt, so kommts.
Natürlich gabs dann immer wieder extremes Bedauern, da gibts noch so viel, das man gerne noch weiter hätte.
Genau wegen dem trauere ich am meisten, wenn ich trauere und darüber nachdenke. Es ist ein unendliches Bedauern da, weil sie nicht mehr da ist, weil sie diese entsetzlichen anderen Zeiten hatte, die abwechselten mit denen, wo man heiter beschwipst ( paralysiert?) wahr nimmt, was der Tag so bringt.
Mich tröstet gewaltig, dass es dann mehr wie schnell ging. Einmal noch richtig aufgehen, dann niedersinken, aber vorher noch alles voll blühend. Dieser Sonntag ist meine letzte Erinnerung an sie.
Für mich sagt das etwas aus. "wenn du mich besuchst, dann gebe ich dir ein Geschenk mit auf den Weg, ein Bild von mir, das du gerne in dir trägst". So ist es.
Wenn ich nach innen schaue, dann sehe ich ein strahlendes Anlächeln und ich lächle dann zurück.
Das kann ich jederzeit abrufen.
 

NanaTraurig

Aktives Mitglied
Hallo Holunderzweig,
Ich habe Deinen traurigen Faden erst jetzt gesehen.
Ich finde so schön das ihr Euch noch gegenseitig so reich beschenkt habt, vor der Todesstunde.
Deine/Euer letzter Besuch hat Deine Schwester für einen Moment die Angst vor dem Tod vergessen lassen.
Und ich bin mir sicher, dieser schöne Moment hat ihr die Sterbestunde erleichtert, bei Nahe hätte ich gesagt "verschönert".
Diesen schönen Augenblick nahm sie mit ins Grab.

Was Du sagst mit "Du kannst nicht weinen, weil Du es noch nicht begreifst", kann ich gut nach empfinden.
Mir erging es ähnlich, als vor 4 Jahre mein kleiner Bruder verstarb.
Auch jetzt, 4 Jahre danach kann ich nicht weinen.
Dieses Unglück hat meine Gefühle wie eingefroren.
Auch lachen- ich fühle mich manchmal wie ein Rhoboter.
Ich erzähle Dir das nur um.Dich etwas zu beruhigen.
Trösten kann ich Dich ja leider nicht.
Ich finde nämlich das es manchmal keinen Trost gibt.
Liebste Grüsse Nana
 

Fussel

Mitglied
Liebe Holunderzweig, liebe Nana Traurig,
ich bin sehr berührt über das, was Ihr ausdrückt.
Ich habe vor 2 Jahren meinen Bruder verloren, plötzlich und völlig unerwartet lag er auf einmal tot vor mir. Ich werde das nie vergessen.
Wenn Geschwister sterben, ist es furchtbar, es ist auch furchtbar, weil das Umfeld das als nicht so schlimm sieht. Die Eltern, die Kinder, die Ehepartner stehen im Mittelpunkt; ich als Schwester hatte irgendwie wenig Anteil. Das war mein Empfinden.
Jetzt, nach 2 Jahren, denkt niemand mehr an meinen Bruder. Er fehlt nur mir. Ich muss jeden Tag weinen.
 

NanaTraurig

Aktives Mitglied
Liebe Fussel, ich danke auch Dir.
Antworte dazu später, sonst vergesse ich ich noch erledigen muss.
Ach ja: Bin seit diesem Unglück extrem vergesslich. Es hat mir irgendwie alles geraubt incl. Verstand.
 

Buche

Aktives Mitglied
Liebe Holunderzweig,

ich habe diesen Thread gerade erst gesehen und wünsche dir daher erst jetzt viel Kraft und gute Menschen um dich herum für diese schwere Zeit.

Ja, letztendlich sind wir alle Funken des selben Lichts, wie du oben so schön geschrieben hast.
 

NanaTraurig

Aktives Mitglied
Liebe Fussel, ich kann Deinen Schmerz mit fühlen.
Und ja, hinterher denkt keiner mehr an unsere Lieben, dass fügt zusätzliche Schmerzen zu diesem unsagbar Schmerz hinzu. Die Menschen sind auf Schnelllebigkeit getrillt und auf Leistung, da hat Anteilnahme nicht viel Platz.
Das ist traurig, aber leider habe auch ich diese schmerzliche Erfahrung machen müssen, besonders bei meinem Mann.
Obwohl er so massive Spuren hinterlassen hat.

Das Du als Schwester etwas an den Rand gedrängt wurdest bezüglich Anteilnahme ist traurig. Dein Bruder ist ja Dein Fleisch und Blut!
Sich alleine gelassen zu fühlen erschwert die Trauer ungemein!
Obwohl ich in einer Trauergruppe war, fühlte ich mich auch alleine.
Die lapidarischen Floskeln von Mitmenschen wie "Mein Beileid", oder "das tut mir leid", haben mich sehr verletzt.
Es wirkte auf mich wie auswenig gelernt um irgend etwas zu sagen.
Das Schlimmste was man zu mir sagen konnte, bzw. fragen konnte, was einige leider getan haben, war:" Hatte er (mein Bruder) Kinder"?
Diese Frage hat mich zu tiefst verletzt weil ich ganz schnell Begriff, worauf man hinaus wollte:
Wenn er keine Kinder hat, dann ist es nicht so schlimm".
Mit diesen 3 Frauen, die mich das unabhängig voneinander gefragt haben, ist der Kontakt seitdem auf Eis gelegt.
Das bleibt so.

Liebe Fussel, lass Dich ganz lieb drücken.
Hoffentlich trocknet jemand Deine Tränen!
Ein netter Mann z.B.
Wäre schön.
Trauer und Einsamkeit- schrecklich!
 

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