Hallo kiablue,
Schmerzen ohne Ende und nichts hilft, Therapeuten die alle sagen, es geht mir viel zu schlecht für eine Therapie, es sind zu viele Störungen und viel zu lange, da kann man nicht helfen.
Solche Aussagen finde ich vollkommen unangebracht.
Auch wenn eine Heilung unwahrscheinlich oder unmöglich ist: Ein bißchen Linderung (und das ist eigentlich immer irgendwie machbar) kann auch schon viel wert sein. (Bei Patienten mit tödlich endenden körperlichen Erkrankungen spricht man von Palliativmedizin.)
Ich habe sehr viele Therapien dennoch gemacht, aber es geht mir nicht ein bisschen besser, muss nur zusehen, wie es Jahr für Jahr schlechter wird, aber ich kämpfe mich durch, kämpfe um jede halbe Stunde, kämpfe um Kontaktmöglichkeiten, obwohl mir die entsetzlich schwer fallen aufgrund miserabler Erfahrungen und einer PTBS.
Vom "Kämpfen" höre und lese ich sehr oft im Zusammenhang mit Krankheiten, aber gerade bei terminalen sowie bei psychischen Erkrankungen kann das kontraproduktiv sein. Etwas zu bekämpfen erfordert nämlich sehr viel Energie, und an derselben mangelt es den meisten Betroffenen ohnehin.
Es mag paradox klingen, aber aus eigener Erfahrung kann ich behaupten: Eine nachhaltige Besserung ist erst möglich, wenn man seine Erkrankung – und damit auch einen wichtigen Teil von sich selber! –
akzeptiert hat. Solange man sie nicht akzeptiert, kann man sie nicht in ihrem Wesen verändern. Solange man sich selber nicht annimmt, kann man seinen "Kern" nicht verändern (sondern nur seine Außenwirkung).
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, daß "akzeptieren" nicht "gutheißen" bedeutet, sondern lediglich "annehmen"/"hinnehemen". Zu unterscheiden gilt es auch zwischen einfacher (temporärer) Akzeptanz (für Umstände, die man im Moment nicht ändern kann, aber vielleicht in Zukunft, z.B. Arbeitslosigkeit) und radikaler Akzeptanz (für Umstände, die man zu keiner Zeit mehr ändern kann, z.B. Tod eines geliebten Menschen). Das ist häufig ziemlich schwierig, denn nicht immer ist sofort erkennbar, was man noch beeinflussen kann und was nicht mehr. Wenn man zuviel als "nicht mehr zu ändern" einstuft, kann keine Entwicklung mehr stattfinden.
(Ich habe das alles in der DBT gelernt und konnte zu Beginn nicht viel damit anfangen. Aber mit der Zeit habe ich erkannt, daß es stimmt.)
Meine Ärzte sagen, ich brauche nicht damit zu rechnen, dass es mir noch mal besser geht.
Man sollte ihnen die Zulassung entziehen.
Übrigens bewundere ich Deine Geduld mit dem Threadersteller.
Entschuldige, aber ein bisschen muss ich grinsen, wenn ichlese, was Du so schreibst. Und zwar NICHT, weil ich es lustig finde in welcherWeise auch immer oder weil ich Dich nicht ernst nehme, sondern weil ich dasauch gut kenne, diese Verzweiflung. Man rennt mit dem Kopf an die Wand, dabeiist daneben eine Tür, durch die man nur gehen müsste. Man will aber UNBEDINGTan DIESER Stelle auf die andere Seite, ist nicht bereit, den Schritt inRichtung Tür zu gehen und ein paar Abstriche zu machen.
genau wie auf ausweichberufe ...aber da ich auch da nichts bekomme kann ich auch sagen ich will den direkten weg und wenn ich den nicht bekomme will ich gar nichts mehr ...
Beim Lesen fiel mir spontan eine Situation ein, wie man sie beim Einkaufen erleben kann:
Die Mutter steht mit ihrem kleinen Kind in der Schlange vor der Kasse. Das Kind betrachtet die Süßigkeiten und fängt an, danach zu greifen. Die Mutter hält es zurück. Es wird wütend und sagt: "Wenn ich das jetzt nicht bekomme, dann schreie ich!" Die Mutter gibt nicht nach. Das Kind schreit und hört nicht mehr auf. Es sieht nicht, daß im Einkaufswagen bereits eine Tafel Schokolade liegt, und aufgrund seines Verhaltens wird es vielleicht auch nichts davon bekommen. Oder die Mutter zeigt auf die Schokolade, die das Kind eigentlich gerne mag, jedoch brüllt es in seinem Zorn: "Ich will aber nur
das da!"
...Mit anderen Worten und direkt an den Threadersteller gerichtet:
Nothing, Dein Verhalten ist kindisch.
Viele Grüße,
Freigeist