Marika46
Mitglied
Liebes Forum,
ich bin 46 und habe 2 Töchter, die ich seit mehreren Jahren allein erziehe. Die Ältere ist 19 und die Jüngere 16.
Meine Ältere ist unauffällig und hat sich altersentsprechend entwickelt. Sie war immer eine gute Schülerin und macht jetzt eine Ausbildung zur Verwaltungsassistentin.
Die jüngere Tochter war von Anfang an anders als ihre Schwester. Hatte Angst vor dem Laufenlernen, vor dem Radfahren, vor dem Reiten (war von der Kinderärztin wegen der Gleichgewichtsstörungen empfohlen worden). Meine Tochter fiel ständig hin oder purzelte die Treppe runter. Einmal machte sie mit ihrer Freundin im Hof ein Wettrennen, konnte nicht rechtzeitig abbremsen und knallte mit dem Gesicht gegen die Hofmauer. Es war ein Wunder, dass nie was gebrochen war! Trotz ihrer Ängste war sie oft ein richtiger Wildfang, der die Gefahren nicht richtig einschätzen konnte.
Als sie in die Schule kam, wurde sichtbar, dass sie in allem extrem verlangsamt ist. Leistungstechnisch kam sie aber noch mit, außer im Rechnen. Ihre Klassenlehrerin lobte meine Tochter zuerst noch, doch zum Ende der Grundschulzeit versagte sie total beim Eignungstest für die weiterführende Schule. Sie hatte viele der Fragen einfach nicht verstanden, es lag also nicht an Nervosität im Test. Ich entschied mich für die Realschule. Dort kommt meine Tochter nach den Ferien in die 10. Klasse (sie hat eine Klasse wiederholen müssen wegen besonders schlechter Leistungen in Mathematik und Physik).
Sie braucht oft ewig für die Hausaufgaben, weil sie es einfach nicht schafft, mal 2 Stunden bei der Sache zu bleiben! Manchmal, wenn ich in ihr Zimmer komme, hat sie ihre Kopfhörer auf oder liest in einem Pferdebuch oder einer Zeitschrift.
Wie ich schon geschrieben habe, ist sie sehr langsam. Sogar beim Essen schläft sie manchmal fast ein. Es passiert, dass sie dabei plötzlich vor sich hinseufzt. Wenn ich sie frage, ob sie Sorgen hat, sagt sie, dass sie von ihrem Seufzen nichts mitbekommt. Mir ist auch schon oft aufgefallen, dass sie plötzlich einen ganz verträumten Blick hat und kurz vor sich hinstarrt. Wenn sie in der Stadt unterwegs ist, läuft sie oft mit geschlossenen Augen durch die Gegend. Sie nimmt vielfach überhaupt nicht wahr, was um sie herum passiert. Wenn ich mit ihr unterwegs bin, bleibt sie plötzlich stehen und scheint in Gedanken zu sein. Wenn ich sie darauf anspreche, sagte sie, sie hat an nichts besonderes gedacht.
Bei Misserfolgen fängt sie schnell an zu weinen. Schon als kleines Mädchen war sie sehr sensibel, hat auch bei lauter Musik beim Karneval oder lauten Stimmen geweint.
Meine Tochter ist in der Klasse Außenseiterin. Wenn sie mit jemandem näher Kontakt hat, dann ist es eher eine Art Zweckgemeinschaft. Sie ist schüchtern, kann aber auch richtig beleidigend werden, wenn ihr etwas nicht passt.
Mit ihrer Schwester hat sie sich als kleines Mädchen gut verstanden. Die Ältere hat sie auch oft getröstet, wenn sie sich mal wieder verletzt hatte oder ausgegrenzt worden war. Doch jetzt sieht sie in ihr nur noch die Träumerin und den Tollpatsch und geht inzwischen auch längst eigene Wege.
Nächstes Jahr ist die Schulzeit vorbei und meine Tochter hat keinen Plan, welchen Beruf sie erlernen möchte. Ich habe ihr deshalb vorgeschlagen, erst mal ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. Sie hat zugestimmt, aber etwas lustlos gewirkt.
Ich mache mir große Sorgen, was beruflich werden soll, wenn sie sich nicht ändert.
Irgendwie habe ich Angst, dass meine Tochter depressiv ist. Wobei ich denke, dass nicht dazu passt, dass sie schon einige Hobbys hatte und vieles ausprobiert hat. Antriebslos und interessenlos war sie eigentlich nie. Was ihr wohl immer gefehlt hat, war Anerkennung von Gleichaltrigen. Ich lobe sie oft, sage ihr aber auch, dass sie schneller werden muss und mal ihre Gedanken zusammenhalten soll.
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Sollte ich für sie mal einen Termin bei einem Psychologen machen?
Es grüßt euch
Marika
ich bin 46 und habe 2 Töchter, die ich seit mehreren Jahren allein erziehe. Die Ältere ist 19 und die Jüngere 16.
Meine Ältere ist unauffällig und hat sich altersentsprechend entwickelt. Sie war immer eine gute Schülerin und macht jetzt eine Ausbildung zur Verwaltungsassistentin.
Die jüngere Tochter war von Anfang an anders als ihre Schwester. Hatte Angst vor dem Laufenlernen, vor dem Radfahren, vor dem Reiten (war von der Kinderärztin wegen der Gleichgewichtsstörungen empfohlen worden). Meine Tochter fiel ständig hin oder purzelte die Treppe runter. Einmal machte sie mit ihrer Freundin im Hof ein Wettrennen, konnte nicht rechtzeitig abbremsen und knallte mit dem Gesicht gegen die Hofmauer. Es war ein Wunder, dass nie was gebrochen war! Trotz ihrer Ängste war sie oft ein richtiger Wildfang, der die Gefahren nicht richtig einschätzen konnte.
Als sie in die Schule kam, wurde sichtbar, dass sie in allem extrem verlangsamt ist. Leistungstechnisch kam sie aber noch mit, außer im Rechnen. Ihre Klassenlehrerin lobte meine Tochter zuerst noch, doch zum Ende der Grundschulzeit versagte sie total beim Eignungstest für die weiterführende Schule. Sie hatte viele der Fragen einfach nicht verstanden, es lag also nicht an Nervosität im Test. Ich entschied mich für die Realschule. Dort kommt meine Tochter nach den Ferien in die 10. Klasse (sie hat eine Klasse wiederholen müssen wegen besonders schlechter Leistungen in Mathematik und Physik).
Sie braucht oft ewig für die Hausaufgaben, weil sie es einfach nicht schafft, mal 2 Stunden bei der Sache zu bleiben! Manchmal, wenn ich in ihr Zimmer komme, hat sie ihre Kopfhörer auf oder liest in einem Pferdebuch oder einer Zeitschrift.
Wie ich schon geschrieben habe, ist sie sehr langsam. Sogar beim Essen schläft sie manchmal fast ein. Es passiert, dass sie dabei plötzlich vor sich hinseufzt. Wenn ich sie frage, ob sie Sorgen hat, sagt sie, dass sie von ihrem Seufzen nichts mitbekommt. Mir ist auch schon oft aufgefallen, dass sie plötzlich einen ganz verträumten Blick hat und kurz vor sich hinstarrt. Wenn sie in der Stadt unterwegs ist, läuft sie oft mit geschlossenen Augen durch die Gegend. Sie nimmt vielfach überhaupt nicht wahr, was um sie herum passiert. Wenn ich mit ihr unterwegs bin, bleibt sie plötzlich stehen und scheint in Gedanken zu sein. Wenn ich sie darauf anspreche, sagte sie, sie hat an nichts besonderes gedacht.
Bei Misserfolgen fängt sie schnell an zu weinen. Schon als kleines Mädchen war sie sehr sensibel, hat auch bei lauter Musik beim Karneval oder lauten Stimmen geweint.
Meine Tochter ist in der Klasse Außenseiterin. Wenn sie mit jemandem näher Kontakt hat, dann ist es eher eine Art Zweckgemeinschaft. Sie ist schüchtern, kann aber auch richtig beleidigend werden, wenn ihr etwas nicht passt.
Mit ihrer Schwester hat sie sich als kleines Mädchen gut verstanden. Die Ältere hat sie auch oft getröstet, wenn sie sich mal wieder verletzt hatte oder ausgegrenzt worden war. Doch jetzt sieht sie in ihr nur noch die Träumerin und den Tollpatsch und geht inzwischen auch längst eigene Wege.
Nächstes Jahr ist die Schulzeit vorbei und meine Tochter hat keinen Plan, welchen Beruf sie erlernen möchte. Ich habe ihr deshalb vorgeschlagen, erst mal ein freiwilliges soziales Jahr zu machen. Sie hat zugestimmt, aber etwas lustlos gewirkt.
Ich mache mir große Sorgen, was beruflich werden soll, wenn sie sich nicht ändert.
Irgendwie habe ich Angst, dass meine Tochter depressiv ist. Wobei ich denke, dass nicht dazu passt, dass sie schon einige Hobbys hatte und vieles ausprobiert hat. Antriebslos und interessenlos war sie eigentlich nie. Was ihr wohl immer gefehlt hat, war Anerkennung von Gleichaltrigen. Ich lobe sie oft, sage ihr aber auch, dass sie schneller werden muss und mal ihre Gedanken zusammenhalten soll.
Könnt ihr mir einen Rat geben?
Sollte ich für sie mal einen Termin bei einem Psychologen machen?
Es grüßt euch
Marika
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