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Keine Freundschaft, wenn man nicht über Krankheit spricht?

Löwenhase

Mitglied
Genau. Und warum ich extra Trulla geschrieben hatte? Weil solche Menschen ja sowieso weder Respekt noch Anstand haben. Also kann man über sie genauso denken. Ja, mag beleidigend wirken... aber muss man sich alles mit sich machen lassen? Nein.
Genau so ist es.
Ich habe in dem Moment füe much festgestellt, wenn man sich mit solchen "Freunden" in so einer schweren Situation alleine fühlt, dann bin ich lieber allein.

Geht mir bei der anderen Freundin auch so.
Klar, sie hat eine schwere Phase, aber ich erkundige mich, biete Hilfe an. Lasse den anderen also nicht allein.
Stelle aber auch bei ihr fest, da nun auch bei mir etwas war, sie ist für mich nicht da. Es fühlt sich nicht danach an.
Folglich frage ich mich dann auch was bringt das?

Nein, man muss sich nicht alles gefallen lassen. Sollte man auch nicht. Hat auch was mit Respekt vor sich selbst zu tun.
 
Z

Zollstock

Gast
Das Prob kenne ich. Du kannst im Rollstuhl sitzen, due kannst im Bett liegen, du kannst im Grunde alles Physische sein. Nur psychisch krank sein, das darfst du nicht.....
Ehrlich gesagt, ich gehe auch nicht mehr darauf ein, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen berichtet. Nicht weil ich empathielos wäre, ganz und gar nicht. Aber weil es inzwischen in Mode gekommen, dass jedes negative Gefühl eine Depression und jedes unangenehme Erlebnis ein Trauma ist. Die Leute suhlen sich in ihren Problemen, leben in der Vergangenheit, sehen ihre Probleme als Teil ihrer Persönlichkeit an.

Beispiel 1: Eine gute Freundin hat ihre Eltern (beide Ü80 verloren). Ja, das ist traurig und es braucht Zeit, das zu verkraften. Aber es ist eben auch ein ganz normaler Teil des Lebens, dem man mit Trauerarbeit begegnen kann. Die besagte Freundin wähnt sich jetzt aber in einer Depression, ihr Therapeut bestärkt sie sogar darin. Inzwischen gibt es bei ihr kein anderes Gesprächsthema mehr.

Beispiel 2: Eine andere Freundin der Familie wurde als Kind in der Schule ausgeschlossen, heute würde man sagen, gemobbt. Nun ist aus dem hässlichen Entlein von damals ein schöner Schwan geworden. Sie hat einen gut verdienenden Ehemann und zwei wundervolle Kinder. Statt die Schulzeit ruhen zu lassen und sich an ihrem Leben zu erfreuen, bearbeitet sie jetzt mit einem Therapeuten ihr "Trauma". Alle zwei Wochen kaut sie jede einzelne Hänselei von damals durch. Auch sie hat sich in das Thema so hineingesteigert, dass jedes Gespräch darauf umgelenkt wird.
 

Löwenhase

Mitglied
Ehrlich gesagt, ich gehe auch nicht mehr darauf ein, wenn mir jemand von seinen psychischen Problemen berichtet. Nicht weil ich empathielos wäre, ganz und gar nicht. Aber weil es inzwischen in Mode gekommen, dass jedes negative Gefühl eine Depression und jedes unangenehme Erlebnis ein Trauma ist. Die Leute suhlen sich in ihren Problemen, leben in der Vergangenheit, sehen ihre Probleme als Teil ihrer Persönlichkeit an.

Beispiel 1: Eine gute Freundin hat ihre Eltern (beide Ü80 verloren). Ja, das ist traurig und es braucht Zeit, das zu verkraften. Aber es ist eben auch ein ganz normaler Teil des Lebens, dem man mit Trauerarbeit begegnen kann. Die besagte Freundin wähnt sich jetzt aber in einer Depression, ihr Therapeut bestärkt sie sogar darin. Inzwischen gibt es bei ihr kein anderes Gesprächsthema mehr.

Beispiel 2: Eine andere Freundin der Familie wurde als Kind in der Schule ausgeschlossen, heute würde man sagen, gemobbt. Nun ist aus dem hässlichen Entlein von damals ein schöner Schwan geworden. Sie hat einen gut verdienenden Ehemann und zwei wundervolle Kinder. Statt die Schulzeit ruhen zu lassen und sich an ihrem Leben zu erfreuen, bearbeitet sie jetzt mit einem Therapeuten ihr "Trauma". Alle zwei Wochen kaut sie jede einzelne Hänselei von damals durch. Auch sie hat sich in das Thema so hineingesteigert, dass jedes Gespräch darauf umgelenkt wird.
Mobbing ung Verluste können sehr wohl zu einer Deoression führen oder ein Trauma sein.
Natürlich soll man das nicht zu seinem Lebensinhalt machen oder sich nur noch darüber definieren.

Auch eine Krsakheit definiert einen nicht vollkommen als Mensch. Man ist nicht nur noch die Krankheit.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Löwenhase
ich denke, da muss man eine richtige Balance finden.

Psychische Krankheiten sind eine Belastung, aber es gibt auch viele Vorurteile. Eine Belastung zuzugeben, in der Hoffnung auf Verständnis, kann eine Entlastung sein, einen Belastung zuzugeben und dann in eine Schublade gesteckt zu werden, kann eine zusätzliche Belastung sein.

Ich denke man muss das abwägen, wann man es Sinn, wann nicht. Wer das eher versteht als der andere. Auch sollte man seine Befindlichkeiten natürlich nicht ungefiltert in jeder Situation rauslassen. Wie andere das auch nicht tun. Das ist doch eine Art von Rücksichtnahme auf andere. Eine Rücksichtnahme, die auch jemand, der selbst belastet ist, einhalten sollte.
 

Löwenhase

Mitglied
Hey @Löwenhase
ich denke, da muss man eine richtige Balance finden.

Psychische Krankheiten sind eine Belastung, aber es gibt auch viele Vorurteile. Eine Belastung zuzugeben, in der Hoffnung auf Verständnis, kann eine Entlastung sein, einen Belastung zuzugeben und dann in eine Schublade gesteckt zu werden, kann eine zusätzliche Belastung sein.

Ich denke man muss das abwägen, wann man es Sinn, wann nicht. Wer das eher versteht als der andere. Auch sollte man seine Befindlichkeiten natürlich nicht ungefiltert in jeder Situation rauslassen. Wie andere das auch nicht tun. Das ist doch eine Art von Rücksichtnahme auf andere. Eine Rücksichtnahme, die auch jemand, der selbst belastet ist, einhalten sollte.
Wie gesagt, ich habe wenn, dann nie ubgefiltert oder sofort davon erzählt. Sondern meist erst mal nach 2 bis 3 Jahren.
Jetzt weiß nur noch eine Person von meiner Krankheit, mein Ehemann.
Dem Rest erzähle ich das gar nicht mehr.

Denn ja, Schubladen und Vorurteile können zu einer zusätzlichen Belastung werden.
Und darauf habe ich keine Lust mehr. Mir tut dieses Unverständnis nicht gut. Und wenn keiner davon weiß bleibt mir das erspart.

Nun meinte man aber zu mir, wenn ich nie jemandem davon erzähle, dann würde ich in Freundschsften ja nichts geben, weil man in echten Freundschaften auch darüber reden kann. Und so bin ich ja nicht offen.

Also mir geht es eher darum, dass man von mir verlangt darüber zu reden, ich das aber für mich behalte.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @Löwenhase
das kannst du doch entscheiden. Sei da selbstbewusst. Andere reden nicht über ihre Homosexualität, über ihre Affären, über Krankheiten generell, über sonstige Schwächen, Süchte... Man muss nicht alles offenlegen. Wer zwingt dich dazu.

Lass dir kein schlechtes Gefühl, kein schlechtes Gewissen einreden. Sei klug und offenbare dich da, wo es dir guttut. Wenn du das nicht möchtest, dich offenbaren, dann möchtest du das halt nicht, das ist deine Entscheidung und das ist auch legitim.

Man kann auch befreundet sein und nicht alles übereinander wissen. Das geht doch sowieso nie. Kein Mensch ist ein offenes Buch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Habe zB eine Bekannte, die eine Weiterbildung zu Heilerzieherin für Psychotherapie macht und an sich selbst gerne mal diverse Aspekte psychischer Erkrankungen diagnostiziert. Indem sie sagt jene ihrer Verhaltensweisen wäre typisch füe dies und manchmal sei sie eher typisch wie jenes.
Wenn sie dann meine Krsnkheit bei sich diagnostiziert denke ich mir, nö, bei mir zeigt sich das ganz anders und obwohl wir uns seit 3 Jahren kennen, hat sie diese Krankheit bei mir nie vermutet.
Würde ich ihr aber such nie sagen, weil dieses selbst und fremddiagnostizieren auf mich befremdlich wirkt. Weil Menschen hslt keine Schablonen sind.
So traurig das ist, ich denke, wenn man professionell in der Bereich arbeitet, muss man Menschen in Schubladen stecken, so ist die Medizin nun mal ausgerichtet. Das ist das System. Ich bin auch immer für Individualismus, für eine individelle Einschätzung von Menschen, auch wenn das zeitaufwendiger, schwieriger, anstrengender und vielleicht weniger effektiv ist.
 

Löwenhase

Mitglied
Hey @Löwenhase
das kannst du doch entscheiden. Sei da selbstbewusst. Andere reden nicht über ihre Homosexualität, über ihre Affären, über Krankheiten generell, über sonstige Schwächen, Süchte... Man muss nicht alles offenlegen. Wer zwingt dich dazu.

Lass dir kein schlechtes Gefühl, kein schlechtes Gewissen einreden. Sei klug und offenbare dich da, wo es dir guttut. Wenn du das nicht möchtest, dich offenbaren, dann möchtest du das halt nicht, das ist deine Entscheidung und das ist auch legitim.

Man kann auch befreundet sein und nicht alles übereinander wissen. Das geht doch sowieso nie. Kein Mensch ist ein offenes Buch.
Genau so sehe ich das auch.
Man muss ja nicht jedem alles erzählen.
War nur etwas verunsichert weil die andere Person das sagte, dass man dann in einer Freundschsft nichts geben würde.
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Ich kann nur mit meinem Mann über diese Dinge reden, mit Freunden hab ich noch keine guten Erfahrungen gemacht. In der Regel ist bzw war es immer so, dass Freunde davon nichts hören wollten, weil sie generell nichts negatives hören wollen, sondern das Treffen mit Freunden immer nur lustig sein und sie selber von ihren Problemen im Alltag ablenken soll.

Oder aber sie sind damit komplett überfordert, weil sie eben null Ahnung von der Thematik bzw sich noch nie damit befasst haben und dann schnell das Thema wechseln.

Eine schlechte Angewohnheit haben und nicht zuhören können, stattdessen selber reden und dadurch keine Situation im Gespräch entsteht, wo man die Lust dazu hat, etwas sehr persönliches anzusprechen.

Ihnen die Emphatie und das Einfühlungsvermögen und die menschliche Reife fehlt, sich Probleme und Umstände anderer Menschen hineinversetzen zu können, von denen sie selber NICHT betroffen sind....

Während mein Mann bzw mein Partner mich tagtäglich so erlebt wie ich bin, alle Höhen und Tiefen miterlebt und dadurch auch "gelernt" bzw die Erfahrung gemacht hat, warum eine Situation zb für mich extrem belastend sein kann, die für Außenstehende und auch Verwandte und Freunde völlig normal und meist auch nicht erkennbar ist.

Im Zweifel würde ich dann eher zu einer Selbsthilfegruppe raten, wo es Menschen gibt, die dich verstehen als es Freunden zu erzählen.

Wie gesagt, es kommt bei Freunden immer auf die Emphatiefähigkeit an, ob derjenige gut zuhören kann, mit solchen Dingen umgehen kann.

Das musst du dann selber einschätzen, wie tiefgründig oder das Gegenteil, oberflächlich, deine Freunde sind und wer da infrage kommt. Mit wem du dich vielleicht auch schon vorher immer gut über Dinge unterhalten konntest.

Es gibt Freunde, mit denen man das vielleicht kann, mit anderen eher weniger bis gar nicht. Die Freundschaft würde ich aber nicht zwangsläufig daran messen, da Menschen nunmal unterschiedlich sind und unterschiedliche Gründe haben, warum sie nicht über ( schwere) Krankheiten sprechen können oder wollen. Das bedeutet ja nicht, das sie deshalb schlechte Freunde sind bzw schlechte Menschen sind.

Man sollte es ihnen sagen können und sie sollten dann zu dir halten und dich nicht wegen der Erkrankung im Stich lassen. Das sollte bei einer echten Freundschaft auf jeden Fall drin sein, zumal sich bei einer Erkrankung die von Dauer bzw schwerwiegend oder komplex ist, meist sowieso die Spreu vom Weizen trennt, was die echten Freundschaften angeht.




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Zuletzt bearbeitet:

Löwenhase

Mitglied
Ich kann nur mit meinem Mann über diese Dinge reden, mit Freunden hab ich noch keine guten Erfahrungen gemacht. In der Regel ist bzw war es immer so, dass Freunde davon nichts hören wollten, weil sie generell nichts negatives hören wollen, sondern das Treffen mit Freunden immer nur lustig sein und sie selber von ihren Problemen im Alltag ablenken soll.

Oder aber sie sind damit komplett überfordert, weil sie eben null Ahnung von der Thematik bzw sich noch nie damit befasst haben und dann schnell das Thema wechseln.

Eine schlechte Angewohnheit haben und nicht zuhören können, stattdessen selber reden und dadurch keine Situation im Gespräch entsteht, wo man die Lust dazu hat, etwas sehr persönliches anzusprechen.

Ihnen die Emphatie und das Einfühlungsvermögen und die menschliche Reife fehlt, sich Probleme und Umstände anderer Menschen hineinversetzen zu können, von denen sie selber NICHT betroffen sind....

Während mein Mann bzw mein Partner mich tagtäglich so erlebt wie ich bin, alle Höhen und Tiefen miterlebt und dadurch auch "gelernt" bzw die Erfahrung gemacht hat, warum eine Situation zb für mich extrem belastend sein kann, die für Außenstehende und auch Verwandte und Freunde völlig normal und meist auch nicht erkennbar ist.

Im Zweifel würde ich dann eher zu einer Selbsthilfegruppe raten, wo es Menschen gibt, die dich verstehen als es Freunden zu erzählen.

Wie gesagt, es kommt bei Freunden immer auf die Emphatiefähigkeit an, ob derjenige gut zuhören kann, mit solchen Dingen umgehen kann.

Das musst du dann selber einschätzen, wie tiefgründig oder das Gegenteil, oberflächlich, deine Freunde sind und wer da infrage kommt. Mit wem du dich vielleicht auch schon vorher immer gut über Dinge unterhalten konntest.


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Genau so ist es.
Habe mehr negative als positive Erfahrubgen bei Freunden.

Das letzte war eben der Spruch wie man mit psychisch Kranken Menschen "Konversation" halten und das richtige Wort finden solle.
Die Person kannte mich 3 Jahre. Und wenn wir da mal eine Diskussion hatten war es für diese nie ein Problem sich mit mir zu unterhslten oder mich zu verstehen.
Als wäre ich duech die Offenlegung meiner Krankheit ein anderer Mensch geworden.

Da bereue ich es einfach nur das gesagt zu haben.

Mein Mann kennt alles an mir und er ist da sehr verständnisvoll. Er ist aber eben der Einzige, der so ist. Kein Freund war je so. Oder annähernd empathisch.
 

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