@Selbst-Bewusst77
Die Wettbewerbsfähigkeit steht glaube ich außer Frage bzw. war ja auch mit Stein des Anstoßes.
Dass die KI schon jetzt im Handumdrehen Romane, Musikstücke, Computerprogramme u.v.m. ausspucken kann und damit in dieser Hinsicht, also dem zeitlichen Aspekt, einen unüberbrückbaren Vorteil zu menschlichen Prozessen hat, ist unbestritten.
Wenn es um die Lösung von mathematischen Gleichungen oder das Extrapolieren und/oder Interpretieren von Daten geht, dann lässt sich das alles nachvollziehen.
Es ging aber nicht um den Einsatz in Wissenschaft & Forschung oder im Militär.
Die Diskussion entzündete sich, zumindest aus meiner Sicht, an dem, was wir hier als „kreativen Prozess“ mit Betonung auf „kreativ“ bezeichnet haben. Der beeinhaltet die menschliche Komponente, die eine KI eben nie haben wird, sondern nur simulieren kann.
Wie gut sie das bereits kann oder irgendwann können wird, steht in den Sternen.
Dieser Aspekt ist Bestandteil unzähliger Science-Fiction Filme und Bücher, beispielsweise, was passiert, wenn eine Maschine mit der Simulation menschlicher Empfindungen wie Trauer, Wut, Liebe, Empathie, Hass usw. in allen Schattierungen ausgestattet würde bzw. sie diese sich selbst beibringen könnte, über das Netz & das Lesen von (z.B. Geschichts-) Büchern, Fiktion, usw. Woran würde sie sich orientieren? Was käme dabei raus? (Meist nichts Gutes.)
Zurück von der Sci-Fi zum menschlichen „kreativen Prozess“. Im Thema, auf das sich dieses hier bezog, wurden zwei durch KI-Werkzeuge generierte Musikstücke verlinkt, zu denen man seine Meinung abgeben sollte. Es wurde von „meine Musik“, „meine Werke“ usw. gesprochen. Ich habe die Qualität an sich bemängelt, ebenso sich selbst dadurch als Künstler zu bezeichnen.
Die Ansicht, dass die mündliche oder schriftliche Aufgabestellung, der sogenannte „Prompt“, hier also den kreativen Prozess bedeutet, also das, was der Mensch der KI an Vorgaben gibt – meist gekoppelt mit einer mehr oder weniger begrenzten Anzahl an Bildern, Texten, Musikstücken etc. – finde ich mindestens fragwürdig.
Sicherlich sind Sprachgefühl bzw. Vokabular und die Auswahl an Bildern, die ich der KI zur Verfügung stelle, individuell. Eine plumpe Anforderung „rot“ erzielt wohl ein anderes Ergebnis, als die Vorgabe „burgund“ oder „kamin“. Ein Kunsthistoriker wird seinen Prompt anders formulieren, als jemand, der von Epochen keine Ahnung hat. Dementsprechend wird das Ergebnis sein.
Letzlich haben sie eines gemein, sofern sie noch nie Ölgemälde gemalt oder ein Instrument gespielt, einen Roman geschrieben haben, nämlich, dass sie ohne KI wie der Ochs vorm Berg stehen würden.
Es wird und wurde laufend darüber gestritten, was Kunst ist. Bei jeder Buchpreisverleihung scheiden sich die Geister daran, ob da jemand zurecht ausgezeichnet wurde oder eben nicht. Mal mehr, mal weniger. Mal zivilisiert, mal sehr polemisch.
Hier wurde vorrangig nicht versucht, die Fähigkeiten einer KI kleinzureden, sondern versucht, die Fähigkeiten, die eine KI nie haben wird, herauszustellen. Eine KI wird nie „live“ singen, sie wird nie nervös sein, den Text vergessen, eine Zeile einbauen, weil es gerade passt, mit anderen Musikern kooperieren usw. Eine KI setzt Vorgaben um, indem sie Dinge repliziert, kopiert, kompiliert, (annähert), die schon vorhanden sind. Es bleibt eine Täuschung oder Illusion, mit der sich Geld verdienen lässt, weil Grenzen evtll. verschwimmen. Im Radio wird das vielleicht funktionieren, aber brauchen wir auf längere Sicht nicht eine Beziehung (auch das kann man vorspiegeln, bis zu einem gewissen Grad).
Charisma, Individualität, oder beispielsweise einen Prozess eines Talentes über Jahre begleiten bzw. unterschiedliche Fähigkeiten (z.B. Gesang und Instrument) – all das gibt es nicht. Es kann allenfalls versucht werden, das zu „programmieren“, "vorzugeben",
Pinselstriche, Farbpallette, eine große Idee oder Vision sind nur Abklatsch. Das kann seinen Reiz haben, ist aber nichts, was mit Geist und Händen geschaffen wurde, sondern mit Einsen und Nullen.
Es wird sein Publikum finden und der Rubel wird rollen.
Siehe diesen Beitrag bei Arte
@Elemente
Elektronische Musik ist doch keine KI-Musik. Ob Keyboard oder Piano, das muss ich doch beherrschen. Qualitative Abstufungen zwischen Ententanz und Ungarischer Rhapsodie werden auch die meisten zur Kenntnis nehmen. Ebenso die Rolle derer, die "nur" Knöpfchen drehen.