Gegenüber allen und allem ganz sicher nicht!
Denn das wäre die typische toxic positivity, deren Vertreter glauben, daß man immer liebevoll behandelt wird, wenn man sich selbst so verhält.
Es gibt genug Opfer dieser Denkrichtung, die später beim Therapeuten erzählen, daß sie sich z.B. nicht von gewalttätigen Partnern getrennt haben, weil sie in diesen einschlägigen Ratgebern gelesen haben, daß man selbst immer Liebe geben muss, und dadurch auch Liebesgefühle beim Partner weckt.
Was natürlich nicht funktioniert hat, wen wunderts....
Und durch diese Ideologie wird den Opfern von Gewalt und Hassverbrechen perfiderweise auch noch zumindest eine Mitschuld an der Tat gegeben, denn hätten sie sich immer liebevoll verhalten, dann wäre ihnen ja nichts passiert, schon klar....🤮
Eine andere Patientin hat in diesen Ratgebern der Positiv-Richtung gelesen, daß man bei einem Streit immer nur verliert, und ihn deshalb vermeiden muss, und statt dessen immer freundlich sein sollte.
Denn dann bekommt man angeblich auch nur positive Reaktionen von anderen Personen....
Die besagte, ziemlich übergewichtige Patientin reagierte deshalb sogar auf Beschimpfungen wie "du fette Kuh" immer nett und freundlich, und entwickelte eine totale Konfliktscheu.
Also, gegenüber Menschen die anderen Menschen oder Tieren Schlechtes antun, muss man ganz sicher nicht liebevoll sein.
Sondern hier ist klare Grenzen setzen angesagt, denn sonst lernen diejenigen Menschen ja nichts aus ihrem destruktiven Verhalten...