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"Lieber ein toter Sohn als ein Schwuler!" - Zitat meiner Eltern

A

Apudel1

Gast
Hallo Schnitzler!

Ich kann Dir nur aus meinem Leben berichten.Bin jetzt 38, hab mich mit 17 Jahren zwangsweise geoutet, weil meine Mutter Briefe meiner damaligen Freundin gefunden hat...Katastrophe für meine Mutter und meinen Bruder, kein Problem für meinen Vater.
Meine erste wirklich lange Beziehung mit einer Frau (knapp 10 Jahre) hat meine Mutter mehr oder weniger toleriert,weil sie merkte,dass es mir ernst war.
Jetzt bin ich mit meiner neuen Freundin seit fast 6 Jahren zusammen und meine Eltern und mein Bruder sind ein Herz und eine Seele mit ihr...das ist vor allem bei meiner Mutter echt heftig. :)

Meine Mutter meinte irgendwann mal, sie steht zu mir, weil ich ihr Kind bin. Mütter und Väter können ja durchaus auch mit einem "normalen",sprich, nicht-gleichgeschlechtlichen Partner ihres Kindes absolut nicht einverstanden sein.

Was mich bei Dir nur irritiert: Du schreibst, Du willst weg..studieren. Und dann listest Du eins der schwersten Studienfächer auf und gleich noch 3 andere hinterher. Wie willst Du das finanzieren? Wann willst Du denn mal Einkommen haben? Versteh mich nicht falsch, aber irgendwann sollte doch der Arbeitsalltag anfangen. Ich denk dann immer, man wird weltfremd. Man hat zwar studiert und studiert und studiert....aber das Leben ist auch Praxis, nicht nur Theorie.

Trotzdem wünsch ich Dir auf Deinem Weg viel Glück und Kraft. Würde mich freuen, regelmässig von Dir zu hören bzw. zu lesen.

Alles Liebe

das Pudelchen..
 
S

Struwelpetra

Gast
Hallo,

ich melde mich hier, weil ich keine Ahnung habe, wie es weitergehen soll. Ich bin vollkommen am Boden zerstört. Das Problem betrifft meine Eltern und mich bzw. mich als Mensch der ich wirklich bin.
Ich möchte mich schon jetzt für eure Hilfe bedanken! Danke dafür!

Ich bin schwul oder sagen wir so ich habe mich in einen netten, überaus sympathischen und attraktiven jungen Mann verliebt, den ich über dbna kennen gelernt habe! Nunja, wie soll ich sagen ich lebe in einer homophoben Umgebung oder wie ich es lieber sage, in einer Gesellschaft die Doppelmoral hochhält, so wie meine Eltern: Einerseits finden sie es ja gut, dass Homosexuelle mehr Rechte bekommen, aber andererseits lassen sie es nicht zu dass ihr Sohn homosexuell ist!

Wie ich zu dieser Überzeugung komme ist ganz einfach: ich hatte mit ihm schon lange gechattet und wir machten unser erstes Treffen was hoffentlich in nächster Zeit stattfinden wird, ausgemacht, also ich beim Frühstückstisch mit meiner Mutter redet, die keinen Ahnung von Computern hat und mir erzählte, dass sie einen Traum hatte, in dem ich sie mit einem Oliver verlassen würde und ihr ins Gesicht sagen würde, dass ich nie mehr wieder komme! Als sie mich dann fragte ob ich einen Oliver kenne, sagte ich, dass ich zu spät komme und los müsse um die Frage zu übergehen.

Am Nachmittag kam dieselbe Frage wieder und ich konnte nicht mehr und erzählte ihr, dass mein Freund Oliver heißt und dass ich homosexuell bin, was meine Mutter gleich meinem Vater erzählte und beide beschlossen ich kann nicht homosexuell sein, da ich ja erst vor kurzem in eine Mädchen verliebt war und da ich ja männliche Körper nicht attraktiv finde!

Es folgten stundenlange Gespräche mit Beschimpfungen seitens meiner Eltern wie „Schande der Familie, widernatürliche menschenverachtende Kreatur, Perverser“ und sonstigen, sowie Homosexualität sei eine Krankheit und man würde diese jedem Menschen ansehen und sie würden diese nicht bei mir sehen, deshalb soll ich endlich wieder normal werden und nicht diesem Hirngespinst hinterjagen. Ja ich sei normal und wenn das nicht so sein sollte, kann ich gleich die Wohnung verlassen und soll mich nie wieder blicken lassen …

Ja, und ich versteckte mich wieder und gab zu nur gegen sie – meine Eltern – zu rebellieren, obwohl ich Oliver ernsthaft liebe. Dieser Lüge habe ich es zu verdanken, dass ich jetzt dann mein Abitur machen kann und nicht auf der Straße leben muss bis ich mein Abitur mache!

Sie wollen es nicht akzeptieren, ich wurde schon enterbt, da die Möglichkeit besteht, dass ich schwul bin und werde erst wieder eingesetzt, wenn ich Familie habe, aber was brauche ich Geld, wenn ich die Liebe meines Lebens haben kann!
Wie kann ich Ihnen klar machen, dass ich nicht krank bin? Dass es vollkommen normal ist?

Wie kann ich sie zu toleranten Menschen machen, die mich akzeptieren wie ich bin? Ich kann nicht mehr … einerseits der schulische Druck, anderseits der Druck der Gesellschaft normal zu sein …

Zusätzlich werden mir meinen Eltern mein Studium nicht bezahlen, da ich es nun nicht mehr würdig bin zu studieren, da ich perverse Neigungen habe, zumindest solange ich keine Freundin habe, also normal bin!

In den letzten Tagen bin ich schon oft vor dem offenen Fenster gestanden und habe überlegt was mich hält und warum ich nicht springe! Der einzige Grund war Oliver und seinen Zukunftsvision, dass wir gemeinsam studieren können in Berlin, was für mich ein Problem ist, da ich keine Ahnung habe wie ich das zahlen soll und zusätzlich wohne ich in Österreich und mache dort die Matura (abitur) habe aber sowohl österreichische als auch deutsche Staatsbürgerschaft … aber er war der einzige Grund neben dem meiner Freunde.

Meinen Eltern wäre es egal gewesen, dann sie haben gesagt, entweder ein toter Sohn oder kein Sohn aber sicher kein schwuler Sohn! Was soll ich da sagen …

Und immer wieder kommen die Momente wo ich mir überlege ob ich nicht aus dem Leben scheiden soll, dann wären meinen Eltern glücklich und ich hätte keine Problem und der Ruf unserer Familie wäre nicht geschädigt und ich hätte nicht den alten Namen beschmutzt!
Ja, vielleicht wäre es besser, wenn ich tot wäre, aber da ist ja noch Oliver und ich liebe ihn so sehr …

Was soll ich tun? Ich weiß was passiert wenn ich sage, dass ich mir sicher bin, dass ich schwul bin, dann werde ich vor die Tür gesetzt, denn ein perverser Sohn ist kein Sohn! Ich muss nach meiner Matura noch zusätzlich 9 Monate Zivildienst hier ableisten …

Ich kann nicht mehr, ich fühle mich so vollkommen ausgebrannt … ich weiß nicht was tun … ich liebe ihn, aber ich will nicht meine Zukunft aufs Spiel setzen nur weil da ich so bin wie ich bin!

Es gibt die zwei Möglichkeiten:
1) Ich leugne schwul zu sein und heirate eine Frau, habe Kinder, aber dafür einen gesicherte Zukunft, da mir meinen Eltern alles zahlen würden … dafür lebe ich eine Lüge!
2) Ich gestehe nach den 9 Monaten Zivi meinen Eltern mir sicher zu sein, schwul zu sein und werde hinausgeworfen, darf mit nichts von ihrer Seite rechnen (das haben sie mir alles schon gesagt) … dafür kann ich mein Leben so leben wie ich will, aber ohne meinen beruflichen Ziele verwirklichen zu können, da ich selbst mir kein Studium erarbeiten kann …

Es wäre natürlich schön mit ihm in Berlin zu studieren, aber irgendwie weiß ich nicht ob ich dort als Österreicher/Deutscher mit Matura aufgenommen werde (Schnitt 1,9 - 2) …

Doch schlimmer sind meinen Eltern, da sie nicht umzustimmen sind, egal durch Publikationen von renommierten Ärzten oder sonstigen Wissenschaftlern, … nein ihre Meinung bleibt: Homosexualität ist einen Krankheit und sie können es nicht akzeptieren, dass ihr Kind den Namen dieser alten Familie beschmutzt! Zusätzlich ich bin der einzige männliche Nachkomme und das einzige Kind meiner Eltern!

Was soll ich tun? Ich weiß nicht weiter außer der einen Möglichkeit …
Und wenn das so weiter geht, dann bleibt mir nur diese und es fällt mir sicher nicht leicht, aber wenn es nicht anders geht, dann werde ich den Weg gehen müssen …
Ich kann nicht mehr!

Tut mir leid, dass die Anfrage so lange wurde, aber ich weiß nicht wie ich es sonst hätte schildern können! Bitte helft mir!

Liebe Grüße,
Alexander
Hi Alexander,

kein Mensch muss sich für seine sexuelle Neigung schämen.
Schämen sollten sich diejenigen, die nicht damit umgehen können.
Ich habe selbst zwei Söhne und wenn die irgendwann feststellen sollten, dass sie sich zu Männern hingezogen fühlen - na und?
Du bist deswegen derselbe Mensch.
Mach dein Leben nicht kaputt und verleugne dich selber, nur weil man es von dir "Erwartet".
Du bist du und du mußt dein Leben so leben, wie es für dich geschaffen ist.
Keiner nimmt dir deine Zerissenheit und den Schmerz, wenn du ein Leben lebst, dass dir von anderen aufdiktiert wird.
Geh durch diese Zeit und versuche zu dir selbst zu stehen.
Du schaffst das auch alleine.
Familie kannst du dir nicht aussuchen, Freunde und Wegbegleiter schon.


Liebe Grüße Struwel
 
S

Schnitzler

Gast
Hallo alle zusammen,

zur Zeit leiste ich meinen Zivildienst ab ...
Das heißt die neun Monate haben begonnen und laufen unaufhaltsam fort - neun Monate bis zu meinem Auszug ...

In diesen neun Monaten muss noch viel geklärt werden, wegen Studium, Finanzierung, etc. Aber ich werde es schaffen, denn ich lasse mir meine Zukunft nicht wegnehmen ...

Die Situation mit meinen Eltern hat sich bezüglich meiner Mutter entschärft, da sie im Glauben bleibt, ich sei hetero ... und ich muss ehrlich gestehen, ich lebe mit einer Lüge, aber anders geht es für mich eben nicht und so lebe ich gut mit dieser Lüge ...
Es schmerzt zwar zu wissen, dass man seine Eltern belügen muss um akzeptiert zu werden, aber leider geht es nicht anders ...

Mein Vater wartet nur bis er mir etwas beweisen kann und mich aus der Wohnung hinauswerfen, aber ich muss halt alles gut verstecken bzw. bei mir tragen ...

Von meinen Freunden wissen es die meisten - vor allem die wirklich Guten und diese helfen mir auch tatkräftig ...
Und sie verstehen vollkommen, dass ich weggehe ... aber gerade dadurch dass sie sich so um mich bemühen, fühle ich mich irgendwie hinterlistig wenn ich sie dann in 9 Monaten verlasse ... :(

Mein Freund war in der Zeit auch schon da - offiziell war ich bei einer Freundin - und da es eben bei mir nicht ging, waren wir im Hotel, aber die Zeit war wunderschön und ich freue mich schon so sehr auf seinen nächsten Besuch ...
Ich liebe ihn so sehr ... und gerade dieses Gefühl und das Gefühl die Liebe erwidert zu bekommen, lässt mich durchhalten ...

Also im großen und Ganzen hat sich die Situation nicht großartig verändert, der langen Rede kurzer Sinn: Die Zeit steht zum Glück nicht still und ich werde es schon schaffen irgendwie ...

wenn auch mit Lügen :(

Vielen Dank euch allen
(und dieser Dank kommt aus tiefstem Herzen - ich weiß nicht was ich ohne euch gemacht hätte)
Danke!

Liebe Grüße
euer Alexander
 
S

Sternenhimmel

Gast
Ach Schnitzler.Ich hatte so gehofft das Deine Eltern endlich begreifen das Sie Dein Leben mit Ihrer einstellung kaputt machen.Schade finde ich das Du mit der Lüge Leben must.9 Monate es wird bestimmt nicht leichter,aber denke immer daran,echte Freunde halten zu Dir und ich hoffe so sehr das auch Deine Eltern irgendwann Ihre Verhaltensweise bereuen werden.Ich wünsche Dir für Deine Zukunft mit Deinem Freund alles erdenkich gute.Lg catcry
 
F

Flowerlady

Gast
Hallo schnitzler

weißt du es gibt Menschen die wollen belogen werden und dann muss man sie auch belügen , deine Eltern erpressen dich , damit du ein Bild von ihnen mit bewahrst zum schein der Leute , wenn sie so leben wollen und ihnen es mehr wichtig ist was die Leute denken , anstatt sie sich freuen das ihr Sohn glücklich ist , dann ist das wirklich schlimm , ich glaub schon das es eine schwere Zeit ist die neun Monate durchzuhalten , aber das wirst du auch noch schaffen und dann lebe endlich dein leben , ich habe selber einen Bruder der schwul ist und wir haben damit alle kein problem , du hast ein recht auf deine gefühle und lass dir nicht einreden das du nicht normal bist , ich wünsch dir viel kraft für die Zeit.

Lg Flowerlady :)
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Naja,

das die Eltern von Alex zur Vernunft kommen hofft er ja, und wir würden es ihm wünschen, aber es ist eher unwahrscheinlich, bei seinem Vater erst recht.

Aber da ihr euch kennengelernt habt, Alex, und eure Liebe dadurch gewachsen ist, wirst du die 9 Monate schon hinter dich bringen. Und alle Probleme wirst du dann vergessen können.

Peter
 
R

Rynn

Gast
Hallo Schnitzler,
ich hab deinen thread nur " überflogen"..... aber: jetzt bist du im Zivi; 9 Monate... solang dauert auch eine Schwangerschaft, in der ein neues Leben entsteht!
Sieh diese Zeit auch als eine Art Schwangerschaft an, denn DANACH BEGINNT DEIN NEUES LEBEN!!!!
Ich selber wohne in Köln, angeblich eine "Hochburg" der H-Szene und denke mir einfach: jeder soll leben wie er mag und kann. Und ich denke auch, dass schon viele ein Lebenlang mit einer Lüge leben mussten, eine "Rolle" gespielt haben.
Aber viele haben auch ihren Weg gemacht, haben zu kämpfen gelernt!
Deine Eltern sollen mal schön alleine klar kommen mit ihrem verkorsten Denken, ihrem vermeintlichen Enttäuscht-sein. UND sie sollten sich mal vor Augen führen wo es wohl mehr Gerede geben würde: wenn du dir das Leben nimmst; wenn du zu deiner Homosexuallität stehst; du auf nimmer Wiedersehen in der Welt verschwindest; oder eine Lüge leben musst, weil SIE es nicht anders wollen...
Deine Beziehung zu deinen Eltern ist eh schon entzwei, lass es drauf ankommen!
Und wenns ihnen soooo um ihren Namen geht: es gibt genügend Portale wo sie die Verbreitung des Familiennamens nachsehen können oder sie zücken mal ihren eigenen Stammbaum zu Rate. Da gibt es ( in alten, großen Familien) bestimmt EINIGE schwarze Schafe! ( weiß ich aus eigenem Stammbaum ;) )

Wünsche alles, alles Gute!
Rynn
 

lea

Aktives Mitglied
Genau so isses Rynn und das machts für mich noch unverständlicher. Wie verbohrt muß man eigentlich sein und kann man sich in dieser Verbohrtheit auch noch wohl fühlen? Ach......abwinks

Alexander, dir ne Menge Spaß im Zivildienst! Du packst das schon!

liebes Grüßle

von der Lea
 
G

Gast

Gast
Das ist heftig. Bin selbst Mutter. Das Wichtigste ist, dass meine Kinder glücklich sind. Ob mit einer Frau oder einem Mann, das müssen sie selbst entscheiden.
 
F

fuchs

Gast
Ich bin entsetzt so eine Äußerung zu lesen.....Froh sollte man sein,ein gesundes Kind zu haben.Ist doch egal welche Neigung dieses hat.....kann nur den Kopf schütteln..
 

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