_vogelfrei
Sehr aktives Mitglied
Ich glaube, hier wird sehr viel durcheinander geschmissen / wurde nicht richtig verstanden.
Themen wie Rassismus, Klassismus, Sexismus sind stark mit alten Arbeiter*innenthemen/ kämpfen verbunden. Der öffentliche Diskurs wird aktuell (auch durch Menschen wie zB Wagenknecht) so geführt, dass bestimmte linke Themen gegeneinander ausgespielt werden. Als würden irgendwelche Rich Kids in der Großstadt nur dasitzen, sich darüber beklagen, wer nicht gendert, ihren Hafercapuccino schlürfen und sich gegenseitige tolle Texte über Rassismus vorlesen. Klar gibt`s solche Stereotype, wie es sie auch in allen anderen politischen Richtungen gibt.
Schlussendlich gehts mir aber darum, Themen zusammenzudenken. Menschen in prekären Beschäftigungen sind oft auch von Rassismus betroffen, haben schlechtere Chancen auf ein gutes Gehalt. Wo ist da der Widerspruch, Arbeiter*innen-Themen ernst zu nehmen und trotzdem über Rassismus zu sprechen? Es gibt in Lohnarbeitsverhältnissen viel geschlechterspezifische Ausbeutung, die oft auch noch mit Themen wie Rassismus oder Behinderung verknüpft ist. Viele Arbeiter auf dem Bau sind männlich, haben eine Migrationsgeschichte, vor allem die, die schwer körperliche Arbeit zu schlechten Bedingungen ausüben, viele von ihnen haben eine hohe Chance darauf, während des Erwerbsleben eine Behinderung zu erwerben (durch die harte Arbeit), hohe Wahrscheinlichkeit auf Altersarmut.
Warum nicht dazu forschen, darüber aufklären, darüber sprechen?
Es geht im akademischen Diskurs darum, Strukturen zu analysieren, ich schrieb es schon mal. Es geht nicht darum, dass Hans Müller im speziellen privilegiert ist oder nicht, es geht um Wahrscheinlichkeiten. Der akademische Diskurs ist oft weit weg von den einzelnen Arbeiter*innen / Menschen in prekären Lebenslagen, ja, aber nicht nur. Wissen, das akademisch generiert wird, wird auch auf die Straße getragen, wird genutzt, um Verhältnisse zu verändern. Ich denke, es geht nicht anders, es muss auch Forschung geben, entscheidend ist, wie sie für die "breite Masse" nutzbar gemacht wird. Und dazu gibts inzwischen alle möglichen Projekte, man muss sich nur mal ein bisschen informieren.
Ich selbst interessiere mich für die Themen, die gerne als "woke" abqualifiziert werden. Ich bin aber selbst ganz sicher kein "rich kid" sondern in Armut und mit viel Gewalt aufgewachsen und gerade deswegen interessieren mich diese Themen, will ich die Strukturen verstehen. Und ähnliche Biografien gibts bei vielen Menschen, die aktuell zu "woken" Themen forschen. Viele haben das selbst gelebt und erlebt, worüber sie jetzt schreiben, lehren, aufklären. Das ist oft kein entweder-oder.
Themen wie Rassismus, Klassismus, Sexismus sind stark mit alten Arbeiter*innenthemen/ kämpfen verbunden. Der öffentliche Diskurs wird aktuell (auch durch Menschen wie zB Wagenknecht) so geführt, dass bestimmte linke Themen gegeneinander ausgespielt werden. Als würden irgendwelche Rich Kids in der Großstadt nur dasitzen, sich darüber beklagen, wer nicht gendert, ihren Hafercapuccino schlürfen und sich gegenseitige tolle Texte über Rassismus vorlesen. Klar gibt`s solche Stereotype, wie es sie auch in allen anderen politischen Richtungen gibt.
Schlussendlich gehts mir aber darum, Themen zusammenzudenken. Menschen in prekären Beschäftigungen sind oft auch von Rassismus betroffen, haben schlechtere Chancen auf ein gutes Gehalt. Wo ist da der Widerspruch, Arbeiter*innen-Themen ernst zu nehmen und trotzdem über Rassismus zu sprechen? Es gibt in Lohnarbeitsverhältnissen viel geschlechterspezifische Ausbeutung, die oft auch noch mit Themen wie Rassismus oder Behinderung verknüpft ist. Viele Arbeiter auf dem Bau sind männlich, haben eine Migrationsgeschichte, vor allem die, die schwer körperliche Arbeit zu schlechten Bedingungen ausüben, viele von ihnen haben eine hohe Chance darauf, während des Erwerbsleben eine Behinderung zu erwerben (durch die harte Arbeit), hohe Wahrscheinlichkeit auf Altersarmut.
Warum nicht dazu forschen, darüber aufklären, darüber sprechen?
Es geht im akademischen Diskurs darum, Strukturen zu analysieren, ich schrieb es schon mal. Es geht nicht darum, dass Hans Müller im speziellen privilegiert ist oder nicht, es geht um Wahrscheinlichkeiten. Der akademische Diskurs ist oft weit weg von den einzelnen Arbeiter*innen / Menschen in prekären Lebenslagen, ja, aber nicht nur. Wissen, das akademisch generiert wird, wird auch auf die Straße getragen, wird genutzt, um Verhältnisse zu verändern. Ich denke, es geht nicht anders, es muss auch Forschung geben, entscheidend ist, wie sie für die "breite Masse" nutzbar gemacht wird. Und dazu gibts inzwischen alle möglichen Projekte, man muss sich nur mal ein bisschen informieren.
Ich selbst interessiere mich für die Themen, die gerne als "woke" abqualifiziert werden. Ich bin aber selbst ganz sicher kein "rich kid" sondern in Armut und mit viel Gewalt aufgewachsen und gerade deswegen interessieren mich diese Themen, will ich die Strukturen verstehen. Und ähnliche Biografien gibts bei vielen Menschen, die aktuell zu "woken" Themen forschen. Viele haben das selbst gelebt und erlebt, worüber sie jetzt schreiben, lehren, aufklären. Das ist oft kein entweder-oder.