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Benjamin-29
Gast
Ja, sowas ist ziemlich blöde. Hast du schon mal deinen Psychologen dazu befragt? Der müsste dir dazu einiges erzählen können.genau das ist der punkt - ich weiß eigentlich gar nicht was er will. Ich frage ihn.. was er denn eigentlich möchte.. und ich krieg nur eine zweideutige antwort.
Meine Idee ist, dass es einem helfen kann Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen. Wenn man ein Verhalten versteht, nimmt man es sich ja nicht mehr so zu Herzen und fühlt sich weniger persönlich angegriffen.
Was ich -als Laie- darüber weiss: Das was dein Freund macht, nennt man inkongruente Kommunikation - oder auch Double-Binds.
Das klassische Beispiel für einen Double-Bind ist die Aufforderung: "Sei doch mal spontan!" Damit bringt man den anderen in eine ausweglose Zwickmühle - denn man kann sich ja auf ein Aufforderung hin garnicht spontan verhalten. Was der andere auch macht, er kann die an ihn gestellten Erwartungen nicht erfüllen.
Ein Beispiel für inkongruente Kommunikation ist, wenn sich Frauen auf einen Flirt einlassen, irgendwann aber erklären "Lass uns gute Freunde sein" und als nächstes wieder ihre weiblichen Reize spielen lassen. Das kann ganz witzig sein, solange es nur ein Flirt ist - aber wenn es schon eine Beziehung gibt, dann kann inkongruente Kommunikation eine Menge Verwirrung stiften und Energie kosten.
Warum sich Menschen so verhalten weiss ich allerdings nicht. Es ist aber so, dass manche Menschen diese Art der Kommunikation sehr erfolgreich einsetzen um zu Manipulieren und Druck auszuüben - manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Andere verhalten sich so, weil sie selbst nicht wissen, was sie wollen oder weil sie unsicher sind, wie sie mit einer Situation umgehen können. Das könnte bei deinem Freund so sein.
Nicht selten kommt auch beides zusammen - dann wird aus Unsicherheit heraus manipuliert. Sozusagen aus Selbstschutz.
Jap, das ist nicht so clever von ihm. Er schadet sich damit selbst. Ich weiss das, weil ich das in jüngeren Jahren selbst so gemacht hab. Dass ich damit einige Lehrer zur Weißglut gebracht hab, war noch OK - dafür hab ich halt auch die entsprechenden Noten kassiert. In Beziehungen bringt es aber garnix dem anderen auf die Dauer die Worte im Mund rumzudrehen. Es hat eine Zeit gedauert, bis ich das bei mir selbst verstanden hatte.und er ist mir rethorisch immer so überlegen.. das er die situation so drehen und wenden kann wie er will..
Manchmal ist es so, dass es wieder anfängt, weil man denkt, dass alles gut ist - es bei ihm aber nicht so ist. Er hat ja möglicherweise das Problem, dass er einerseits Angst hat dich zu verlieren, andererseits aber weiss, dass die Therapie gut für dich ist. Wenn er irgendwo so eine diffuse Angst hat, dann kommt das halt immer wieder hoch. Aber wie du selbst schon weisst, kannst du das nicht zu deinem Problem machen. Das muss er für sich selbst lösen.ich versteh ihm einfach überhaupt nicht. kaum denk ihc mir das alles gut ist.. fängt das ganze wieder ganz von vorne an..
Wenn dich etwas Theorie zur Kommunikation interessiert, dann kannst du mal nach "gewaltfreie Kommunikation" und "Rapport" googeln. Da z.B. Rapport (Psychologie ? Wikipedia)
Gewaltfreie Kommunikation ? Wikipedia
...ist aber etwas sehr theoretisch.
CupCoffie, eine Userin, die leider nur noch selten hier schreibt, hat dazu auch mal einen Thread eröffnet:
http://www.hilferuf.de/forum/leben/49158-elterliche-gehirnwaesche-wirkt-laaaange-nach.html
Die Kunst ist halt, zu verstehen und zu akzeptieren, was der andere für Wünsche und Bedürfnisse hat - gleichzeitig aber die eigenen Wünsche und Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Das hinzukriegen ist eine hohe Kunst - und eine Schwierigkeit könnte sein, dass dein Freund im Moment selbst nicht so genau weiss was er eigentlich will.
Also, das war mein Eindruck - ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen?