Was genau fehlt euch denn in der gemeinsamen Sexualität?
Ich bin nicht Träumelinchen und antworte auch mal.
Bei uns ist es so, dass ich sexuell deutlich breiter aufgestellt bin.
Zudem mögen wir beide den aufregenden Kitzel des Neuen, hier auch wieder ich deutlich stärker als er.
Insgesamt ist mein Bedürfnis nach Sex anders als seines:
Während ihn ein versextes Wochenende sättigt und schafft, hat eine hohe Frequenz bei mir die gegenteilige Wirkung. Ich bin dann so angefixt, dass ich gleich weitermachen will. Er ist ein lustvoller Liebhaber und lässt sich leicht zu mehr verführen, doch braucht dann erstmal tagelang nichts. Klar kann ich es erfolgreich darauf anlegen, doch auf Dauer würde das ganz sicher nerven, ist nur logisch.
Er ist also zufrieden mit kuscheligen Sofazeiten - die ich auch sehr genieße -, während ich nicht weiß wohin mit mir.
Da wir beide damit d'accord gehen, weshalb sollte ich mich einschränken und quälen? Er mag sogar Einblicke, die ich gewähre, sehr, es macht ihn an.
Ja, er nutzte die Öffnung kaum, doch die Freiheit, es tun zu können, ist ihm wichtig.
Es muss doch keine Beziehung beendet werden um sich auszuprobieren, das kann man doch wunderbar mit dem Partner machen?
Es geht auch, aber nicht nur um Praktiken.
Mit einem vertrauten Partner erlebt man zudem nicht den aufregenden Kick des Unbekannten.
Und es kann um unterschiedliche Bedürfnisse bezüglich der Häufigkeit gehen.
Es braucht aber gar keine Begründung.
So sie es keine Begründung braucht, die herkömmliche Beziehungsform zu bevorzugen.
Habt ihr sonst schon alles ausprobiert gemeinsam?
In über einem Jahrzehnt haben wir nicht alles ausprobiert, ds gibt es immer wieder Möglichkeiten, sobald beide so weit sind, etwas gefunden haben, was beide tun möchten. Da ist stete Entwicklung möglich.
Die Suche nach einem geeigneten ONS bei Tinder ist doch wie Katalogshopping.
Konsumverhalten ist es in meinen Augen, wenn man dabei recht wahllos vorgeht, unbedingt zeitnah 'jemanden zur Bedürfnisbefriedigung nutzen möchte' - was in so einem Fall und mit offenen Karten gespielt i.d R. auf Gegenseitigkeit beruht, also für die Beteiligten kein Problem darstellt.
Wirkt in @Träumelinchens Fall gar nicht so auf mich. Nicht nur durch die Ansprüche, auch durch die sehr starke Begrenzung.
Und wenn, es gibt kein Problem, wenn alle Beteiligten das so möchten.
Ihr seid doch noch so jung, wozu diese Eile?
Ich bin über 50, von Eile kann bei mir keine Rede sein. Weshalb sollte man jung etwas nicht tun, was man älter auch tun kann? Was sollte das mit Eile zu tun haben?
Bei mir hat sich ein Wechsel der Sexualpartner ergeben, Beziehungen gingen zu Ende und in der Singlezeit gab es auch bei mir mal einen ONS oder Affären. Ich bin da nicht prüde oder finde es verwerflich Fantasien zu haben oder mehrere Menschen sexuell anziehend zu finden.
Das ist doch in Ordnung.
Genauso wie andere Lebenswege.
Nacheinander, parallel, egal.
Ich habe mein Gegenstück gewonnen.
Einige Fantasien nicht ausgelebt zu haben, empfinde ich nicht als Verlust. Ich habe nichts verpasst.
Das ist ok, wenn das für dich gut ist.
Und es ist ok, was für andere gut ist.
Man kann sein Gegenstück gewinnen, was wunderschön ist.
UND anderes ausleben.