Eisherz
Sehr aktives Mitglied
Liebe Fussel, nochmal zu Deiner Frage.
Grundsätzlich ist es doch so, dass Eltern sich immer fragen, was habe ich falsch gemacht, und das beginnt ja nicht erst dann, wenn ein Abbruch der Beziehung passiert, sondern fast stets und ständig.
Ich setze jetzt voraus, dass die Geburt Deiner Tochter der schönste Moment in Deinem Leben war, als Du sie in den Armen halten konntest. Die Liebe ist meistens sowieso überbordend groß und jede Mutter möchte, dass sich das Kind gut entwickelt. Wenn es viel weint oder schreit oder schon als Baby unruhig ist, fragen sich die Eltern als erstes, was haben wir vielleicht jetzt falsch gemacht. Tragen wir es zuviel herum, zu wenig. Geben wir zu wenig Nähe, zu viel. Wenn es nicht isst, wenn es sich nicht entwickelt wie vielleicht andere, immer steht die Frage im Hinterkopf, was mache ich falsch. Und das begleitet die meisten Eltern. Daraus entwickeln sich die Schuldgefühle, weil von anderen meistens suggeriert wird, dass ihr vermeintliches Fehlverhalten die Schuld trägt für jedes kindliche Problem. Es gibt dafür sogar einen Namen, der das benennt, Mütter-Blaming.
Und das ist allein so gesehen, nicht die Antwort, es kann nicht stets pauschal und einzigrichtig sein, dass immer die Eltern für verschiedene Probleme mit ihren Kindern verantwortlich gemacht werden.
Andererseits ist es unwiderlegbar richtig, dass Erziehung schlimme und verheerende Folgen auf die Entwicklung der Kinder hat. Selbst wenn Eltern in guter Absicht handeln und gar nicht wahrnehmen, was sie tun. Eltern wollen meistens an ihren Kindern gutmachen, was sie selber nicht hatten. Geborgenheit, Liebe, Sicherheit und der Wunsch, es möge den eigenen Kindern mal besser gehen. Dass ein kleines Kind noch nicht erkennen kann, was gut ist, ist klar. Kinder müssen ins Leben geleitet werden. Kinder müssen sehr viel lernen und es geht auch nicht alles nur in Friede, Freude, Eierkuchen ab. Kein Elternteil will, dass sein Kind hintendran hängt, die Schule nicht schafft, auf die schiefe Bahn gerät, nicht klarkommt ... Ja, jeder muss seine Erfahrungen selbst machen und das ist dann auch ab einem gewissen Alter so. Da sind die Eltern meistens raus. Und die Fehler, die man bis dahin gemacht hat, rächen sich dann im Verhältnis der Eltern und Kinder. Es gibt wohl so keine wirkliche Balance zwischen dem, was man als Eltern tut und was die Kinder später sehen. Ist man zu streng, ist es falsch. Ist man zu nachsichtig, ist es falsch. Verwöhnt man, ist es falsch. Muss viel Verzicht ertragen werden, ist es falsch. Gibt man zu wenig Nähe, ist es falsch. Gibt man zuviel Nähe, ist es falsch. Es gibt meiner Meinung nach keine eindeutige Handlungslinie für Eltern, weil auch jedes Kind ein Einzelwesen ist und jedes Kind ist anders.
Sind Kinder erwachsen geworden und bekommen durch ihr eigenes Leben jetzt andere Sichtweisen, ist das doch normal, dass sie nicht in allem konform gehen können oder müssen mit den Eltern. Der eine ist dankbar, dass Eltern so konsequent oder streng gewesen sind, woran wiederum ein anderes Kind zweifelt. Aber deshalb die Eltern jetzt verurteilen und den Kontakt abbrechen, ich wiederhole nochmal, ich rede von normaler Eltern-Kind-Lebenszeit.
Es ist mir einfach zu einseitig, den Eltern für viele Dinge eine Art Fehlverhalten vorzuwerfen. Ja, keiner, weder Eltern noch Kinder müssen sich Einmischung, Übergriffigkeit, Vorschriften, Grenzübertretungen, die die Kinder nicht wollen ... usw. gefallen lassen. Das hab ich auch schon mal hier geschrieben, Kommunikation funktioniert auch nicht mehr so, wie es mal war. Wenn in der Familie etwas nicht richtig rundläuft, dann werden schon die Eltern was falsch gemacht haben.
Wenn man diesen Knoten nicht lösen wird/kann, wird es dabei bleiben. Und Eltern, wie Du Fussel, quälen sich permanent mit der Frage, warum ist es so gekommen, wo ist meine Schuld. Und zu unterstellen, wird schon was sein, Du musst nur noch mehr in Dich reinhören, musst mal Deinen Anteil klarlegen usw. verstärken diese Schuldgefühle noch um vieles mehr.
Ob es dann wirklich so ist, das könnte Dir Deine Tochter erklären. Sicher keiner hier und ich auch nicht.
Sich der Frage zu stellen, was könnte sein, ist für mich ein Zeichen, dass Du nicht irgendeine Schuld von Dir abweisen willst. Eine Erklärung für den Kontaktabbruch wäre schon ein guter Schritt. Was Du dann damit anfangen könntest, würde die Zeit ja bringen.
Grundsätzlich ist es doch so, dass Eltern sich immer fragen, was habe ich falsch gemacht, und das beginnt ja nicht erst dann, wenn ein Abbruch der Beziehung passiert, sondern fast stets und ständig.
Ich setze jetzt voraus, dass die Geburt Deiner Tochter der schönste Moment in Deinem Leben war, als Du sie in den Armen halten konntest. Die Liebe ist meistens sowieso überbordend groß und jede Mutter möchte, dass sich das Kind gut entwickelt. Wenn es viel weint oder schreit oder schon als Baby unruhig ist, fragen sich die Eltern als erstes, was haben wir vielleicht jetzt falsch gemacht. Tragen wir es zuviel herum, zu wenig. Geben wir zu wenig Nähe, zu viel. Wenn es nicht isst, wenn es sich nicht entwickelt wie vielleicht andere, immer steht die Frage im Hinterkopf, was mache ich falsch. Und das begleitet die meisten Eltern. Daraus entwickeln sich die Schuldgefühle, weil von anderen meistens suggeriert wird, dass ihr vermeintliches Fehlverhalten die Schuld trägt für jedes kindliche Problem. Es gibt dafür sogar einen Namen, der das benennt, Mütter-Blaming.
Und das ist allein so gesehen, nicht die Antwort, es kann nicht stets pauschal und einzigrichtig sein, dass immer die Eltern für verschiedene Probleme mit ihren Kindern verantwortlich gemacht werden.
Andererseits ist es unwiderlegbar richtig, dass Erziehung schlimme und verheerende Folgen auf die Entwicklung der Kinder hat. Selbst wenn Eltern in guter Absicht handeln und gar nicht wahrnehmen, was sie tun. Eltern wollen meistens an ihren Kindern gutmachen, was sie selber nicht hatten. Geborgenheit, Liebe, Sicherheit und der Wunsch, es möge den eigenen Kindern mal besser gehen. Dass ein kleines Kind noch nicht erkennen kann, was gut ist, ist klar. Kinder müssen ins Leben geleitet werden. Kinder müssen sehr viel lernen und es geht auch nicht alles nur in Friede, Freude, Eierkuchen ab. Kein Elternteil will, dass sein Kind hintendran hängt, die Schule nicht schafft, auf die schiefe Bahn gerät, nicht klarkommt ... Ja, jeder muss seine Erfahrungen selbst machen und das ist dann auch ab einem gewissen Alter so. Da sind die Eltern meistens raus. Und die Fehler, die man bis dahin gemacht hat, rächen sich dann im Verhältnis der Eltern und Kinder. Es gibt wohl so keine wirkliche Balance zwischen dem, was man als Eltern tut und was die Kinder später sehen. Ist man zu streng, ist es falsch. Ist man zu nachsichtig, ist es falsch. Verwöhnt man, ist es falsch. Muss viel Verzicht ertragen werden, ist es falsch. Gibt man zu wenig Nähe, ist es falsch. Gibt man zuviel Nähe, ist es falsch. Es gibt meiner Meinung nach keine eindeutige Handlungslinie für Eltern, weil auch jedes Kind ein Einzelwesen ist und jedes Kind ist anders.
Sind Kinder erwachsen geworden und bekommen durch ihr eigenes Leben jetzt andere Sichtweisen, ist das doch normal, dass sie nicht in allem konform gehen können oder müssen mit den Eltern. Der eine ist dankbar, dass Eltern so konsequent oder streng gewesen sind, woran wiederum ein anderes Kind zweifelt. Aber deshalb die Eltern jetzt verurteilen und den Kontakt abbrechen, ich wiederhole nochmal, ich rede von normaler Eltern-Kind-Lebenszeit.
Es ist mir einfach zu einseitig, den Eltern für viele Dinge eine Art Fehlverhalten vorzuwerfen. Ja, keiner, weder Eltern noch Kinder müssen sich Einmischung, Übergriffigkeit, Vorschriften, Grenzübertretungen, die die Kinder nicht wollen ... usw. gefallen lassen. Das hab ich auch schon mal hier geschrieben, Kommunikation funktioniert auch nicht mehr so, wie es mal war. Wenn in der Familie etwas nicht richtig rundläuft, dann werden schon die Eltern was falsch gemacht haben.
Wenn man diesen Knoten nicht lösen wird/kann, wird es dabei bleiben. Und Eltern, wie Du Fussel, quälen sich permanent mit der Frage, warum ist es so gekommen, wo ist meine Schuld. Und zu unterstellen, wird schon was sein, Du musst nur noch mehr in Dich reinhören, musst mal Deinen Anteil klarlegen usw. verstärken diese Schuldgefühle noch um vieles mehr.
Ob es dann wirklich so ist, das könnte Dir Deine Tochter erklären. Sicher keiner hier und ich auch nicht.
Sich der Frage zu stellen, was könnte sein, ist für mich ein Zeichen, dass Du nicht irgendeine Schuld von Dir abweisen willst. Eine Erklärung für den Kontaktabbruch wäre schon ein guter Schritt. Was Du dann damit anfangen könntest, würde die Zeit ja bringen.