Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Monologe über mein Leben

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
und dann.. einfach so.. veröffentlicht "sony pictures entertainment" ein weiteres absolutes meisterwerk, diesmal im kurzfilmformat.


ohne scheiß. als hätten die da ne kleine kamera in meinem hirn installiert und sich gefragt: "ok, wie kann man das am besten visualisieren..?".

das visualisiert auf so übelst vielen ebenen mein inneres gefühlsleben und meine wahrnehmung. das ist adhs. depression. stress. druck. soziale angst. trauma. "der kampf gegen sich selbst". gegen das "tier im manne". die filme die man schiebt. im grunde genommen ist dies eine uralte geschichte die schon unzählige variationen erfahren hat. aber hier passt einfach alles. miles. spider-man. diese dunkle version von ihm selbst. die verwandlung zur spinne. der kampf mit sich selbst. und der druck und die unendliche angst, den dieser innere kampf mit sich bringt.

deshalb lieb ich die spider-verse filme so sehr. einerseits weil: multiverse-thematik. andererseits weil: der kampf gegen sich selbst. oder zumindest gegen variationen von einem selbst. ich find das so übelst.. sinnbildlich. für die art, wie ich mein leben und das leben selbst wahrnehme.

...

ach kein plan, ich bin einfach glücklich. mehr spider-man content. ich werd das mal direkt mit meinem kleinen bro gucken, obwohl ich bischen angst hab, dass der kurzfilm etwas zu gruselig ist für ihn. aber der führt auch solche "inneren kämpfe" durch. und kämpft gegen "das tier in sich selbst". mal sehen, ob ich ihm das mit dem video klar machen kann. obwohl.. der ist erst zehn. ich glaub der rafft diese abstrakte ebene noch gar nicht. mal seh'n. wird interessant.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
morgen geht es auf's konzert. und ich bin richtig am A****. mir fehlt die "soziale energie". mir ist kaum nach menschenmengen.

außerdem fängt ab nächster woche die uni an. und ich fühle mich machtlos der angst gegenüber, die mich wie immer überfällt, wenn ich daran denke.

versagensängste. schuldgefühle. meiner familie gegenüber. mir selbst gegenüber.

ich fühle mich immernoch "arbeitsunfähig". der kampf mit dem jobcenter in den letzten sechs monaten hat mir extrem viel energie geraubt und mich endgültig zum misanthropen gemacht.

und ich kann es nicht loslassen. diese abneigung gegen.. menschen. ich versuch es immer wieder zu ändern.. und ja, die kinder helfen mir manchmal dabei ein gefühl aufzubauen, das es eventuell auch mal wieder mit erwachsenen klppen könnte.

ich ertappe mich aber leider immer wieder dabei, wie ich irgendwelche filme schiebe. das leute mich nicht mögen. in meinem umfeld. wie sie über mich reden. basierend auf den sachen, von denen ich schon weiss, wie sie über mich denken.

...

das gefühl der wertlosigkeit übermannt mich.

lethargie ergreift meinen körper und meinen geist.

trauer.

einsamkeit.

meine fortschreitende, soziale isolation macht mir angst. ich fühle mich entfremdet. von mir selbst. von meiner familie. von meinen freunden.

was mir am meisten angst macht, ist die erkenntnis, dass ich da auch nicht mehr rauskommen werde. aus der selbst-isolation. dass ich mich selbst in eine ecke manövriert habe.

das ich unbedingt hilfe brauche. und sie schon immer gebraucht habe. sie aber nie bekommen habe.

ich fühle mich niedergeschlagen.. aber wenigstens nicht "depressiv". zumindest nicht so wie früher. die pillen wirken also noch. ich falle nicht mehr in diese abwärtsspirale.

trotzdem fühle ich leere und lethargie. "die absenz von liebe".

...

morgen ist das konzert. und ich würd am liebsten nicht hingehen. ich werd aber. ich zwing mich. das ist mein erstes konzert bei einem meiner lieblingssänger. eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dort auch bischen mehr mit den leuten dort zu interagieren.. aber kein plan. eventuell sitz ich einfach irgendwo in ner ecke, geb mir das konzert und gehe dann am ende einfach.

ach ich hab doch auch kein plan.

das leben ist halt beschissen. was soll ich denn sagen.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
absolute leere. im kopf. in der seele. im herzen.

ich habe beschlossen heute nicht zum konzert zu gehen. weil ich mich zu schlecht fühle. überhaupt nicht bereit.

es fühlt sich seltsam an.

diese einsamkeit.

eigentlich bin ich dran gewohnt.

"depression".

trotz pille.

ja, ich gleite nicht mehr ab in diese emotionalen untiefen. aber trotzdem bin ich heute traurig.

keine vogelperspektive. "wurmmodus". kopf in den sand und einbuddeln. und es akzeptieren. irgendwie.

ich kenne die gründe. ich weiss, wieso ich so traurig bin. ich weiss, das es sogar "richtig" ist, dass ich grad traurig bin. weil es keine andere rationale reaktion gibt, auf all das, was geschehen ist und immernoch geschieht. auf das, was mit mir geschehen ist. was in deutschland geschieht. in israel/palestina. in türkei. in amerika.

es gibt kleine hoffnungsvolle ereignisse in diesem wust an chaos und menschenhass. früher habe ich mich daran festgehalten. an diese kleinen lichtern in der dunkelheit. ich wollte es ihnen gleichtun. auch ein licht werden. selbst wenn alles düster wird.

aber ich hab's nicht geschafft.

ich hab versagt.

alles ist dunkel. und das licht ist erloschen.

die wut und der hass, den ich tagelang in mir getragen habe.. auf mich selbst, auf die welt, auf mein umfeld.. entlädt sich in einem schwall von tränen.

der einzige "richtige" umgang, auf soviel hass und wut und frust. ist trauer.

ich weiss das.

also lasse ich sie raus.

endlich.

...

ich weine. ich spüre die trauer. den schmerz. meine gefühle. ich merke, dass sie berechtigung haben. auch wenn es sich blöd anfühlt.

doch dann kommen die dopamine.

einfach so. weil das immer so ist. man vergisst das nur immer. weinen erzeugt dopamin (obwohl ich grad lese, dass das wohl eher kein dopamin ist, aber andere "glückshormone" ausgeschieden werden, bzw dabei stress abgebaut wird). das vergisst man bloß immer. unsere gesellschaft ist so sehr darauf ausgelegt, weinen als menschliche schwäche zu interpretieren (besonders bei männern),

ich erkenne, zum wiederholten male. dass dies meine einzige "lösung" ist.

die trauer. das weinen. das "gefühle haben und sie rauslassen".

bilder malen. texte schreiben. die ukulele greifen und irgendwas singen. oder dazu pfeifen. pfeifen kann ich gut.

...

vieles geht mir durch den kopf. gutes. und dann wieder schlechtes.

ich bin einfach traurig.

heute bin ich einfach traurig. und ich blieib traurig.

irgendwann vergeht das ja auch wieder..

...

grad hab ich irgendwo gelesen, das nur bei "gesunden menschen" nach den tränen die glücksgefühle kommen. also werte ich das alles einfach als einen weitern schritt zur "normalität" und zur "guten gesundheit".

oder so.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
BAMM! BOOM! BÄNG!

einfach heute morgen mit depression und weltuntergangsstimmung aufgewacht und abends dann DOCH aufs konzert gegangen. allein. und ES WAR SO FETT.

JMSN ist eine wahrer künstler. ein wahrer musiker. es ist vollkommen absurd, aber der typ kann SINGEN, alter. und zwar GENAU SO (!!!) wie in den liedern. nicht ein ton war schief oder anders.

dikker..

ICH HAB EINFACH JMSN GESEHEN!

den typen, den ich feiere seit seinem ersten fucking album. wie lange ist das her? zehn jahr? noch länger! damals hat das mit meiner depression erst so richtig angefangen.. ich war anfang zwanzig. und so fucking traurig und kaputt. so wie heute quasi nur nicht in ganz so schlimm. oder schlimmer. je nachdem, wie man es sieht.

jedenfalls: jmsn hat mich begleitet. und jetzt hab ich den typen gesehen. und es war SO seltsam, einfach mal. diese kunstfigur, die man jahrelang bewundert hat.. die musik gesuchtet hat wie weissnichtwas.. und dann kommt der einfach auf die bühne und ist der KRASSESTE MENSCH DER WELT.

ich merk, da gibt es so eine schere in unseren köpfen.. zwischen kunstfigur und "echtem menschen". irgendwie weiss man ja, dass das, was man da auf den videos sieht, nicht die realität ist. und man weiss eigentlich gar nicht.. was das für ein mensch ist, der da dieses lied singt.

irgendwie war er.. anders als ich es mir vorgestellt hatte.. aber dann doch gleichzeitig schon so wie ich dachte. er war halt so, wie in seinen videos.

...

ich schwörs euch, ich wäre fast gegangen. fast wäre ich sogar gar nicht gekommen. und als ich da war hatte ich direkt keine lust. weil: weiße menschen. zum glück war es nicht wirklich voll. JMSN scheint in deutschland noch hardcore unter dem radar zu laufen. was ich nicht verstehen kann, da der typ ein absoluter ausnahmemusiker ist.

und jetzt kommt das geilste: irgendwie hab ich es geschafft, das ganze konzert durchzuhalten. eigtl hatte ich mir vorgenommen, mir ein paar tracks anzuhören und vorzeitig zu gehen. ich hab schon richtig abturn geschoben, auf alles. auf das publikum, auf mich selbst, auf das konzert, auf die pre-show. aber dann kam JMSN. und der erste track. und spätestens beim zweiten oder dritten track war ich voll drin. und habs gefeiert. und zwar immer mehr.

ich hab mich erinnert.. an die alten zeiten.. in denen ich fast jedes wochenende in diesen clubs war. mit meinem cousin. mit meinen atzen. mit irgendwem. wie oft man so etwas in berlin erlebt.. durch irgendwelche dunklen, überfüllten gänge huschen, die clubbeleuchtung, die blicke, der smalltalk. besoffene leute überall. berliner nachtleben halt.

wie krass ich das vermisst hab. das wusste ich gar nicht. wie gut das auch tut.

weil, und jetzt kommt das krasse: als das konzert vorbei war hab ich es noch irgendwie geschafft, mir ne kippe zu drehen und noch im club (gretchen am mehringdamm) nen drink zu drinken und mich im raucherbereich aufzuhalten, anstatt direkt reinzuhauen. und siehe da: ich werde draußen direkt angesprochen und in ne bar eingeladen von irgendwelchen random leuten.

und ich sag einfach ja.

ich schwörs euch, normaler weise mach ich sowas nicht. einfach so mit fremden leuten mitgehen. besonders in berlin nicht. zumindest hat mir das meine mama damals so beigebracht. damit bin ich auch ganz gut gefahren. dachte ich zumindest. in den letzten jahren hab ich an dem kurs etwas gezweifelt und mir vorgenommen, bei sowas weniger oder gar nicht mehr nein zu sagen und einfach mitzugehen. mich von "fremden" entführen zu lassen. früher brauchte ich das irgendwie auch nicht. damals hatte ich ja noch freunde. höhö.

und dann waren wir halt in dieser bar. zu viert. und es kamen noch andere dazu.

und DANN bin ich irgendwann erst reingehauen. nachdem ich mit den allen noch was getrunken habe und viel gequatscht habe. der typ und seine freundin kam aus frankreich. das andere mädel aus USA und afrika. alle englisch gequatscht und bischen gebrochenes deutsch. und ich hab versucht mitzuquatschen. mit meinem denglisch. hab aber komplimente bekommen obwohl ich konstant am worte-suchen war.

...

alder. ohne scheiß.

berlin einfach. beste stadt der welt. allein die u8. was man da für menschen trifft und sieht, wenn man da mal von anfang bis fast zum ende durchfährt. echt. diese linie. meine lebenslinie. nirgendwo fühl ich mich wohler und sicherer. umringt von schwarzköpfen. genau der gleiche grund dafür, wieso deutsche almans diese strecke nicht mögen und sie "dreckig" finden. zumindest brauch ich in der u8 keine angst davor zu haben, von deutschen rassisten angepöbelt und zusammengeschlagen zu werden.

jedenfalls: das war so gut. so random. aber so gut man.

gott? bitte! diesen sommer mehr davon! wetter war heute auch top. auch wenn ich nicht an dich glaube: danke!
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
als ich da im gretchen rumstand und alles scheiße fand.. musste ich nochmal an den neuen miles morales/spider-man/spider-verse kurzfilm denken. daran, wie mich das schon immer beschäftigt hat. das gute und das böse in uns. die helle und die dunkle seite. und wie ich mein leben lang versucht habe, vor dieser dunklen seite in mir wegzulaufen. kein beschissener kanake zu werden. kein "scheiß ausländer". und gleichzeitig kein deutsches weißbrot zu werden.

und dabei hab ich zum ersten mal realisiert: ich bin zu dieser dunklen version von mir selbst geworden. zumndest heute war ich das. ich bin zu dem geworden, vor dem ich mich am meisten gefürchtet habe. das, vor dem ich versucht habe, wegzurennen. vor dem bösen wolf. venom.

...

oder hatte ich diesen gedanken schonmal? ich glaub ich hab das sogar schon irgendwo hier in dieses tagebuch geschrieben.. poah, das wär mal interessant.. zu gucken wo und wann ich das schonmal realisiert habe. vieleicht hab ichs einfach verdrängt.. und mir weiter eingebildet, dass ich vor diesem "dunklem selbst", vor diesem dämon in mir flüchten würde.

manchmal hab ich mir auch eingebildet, dass ich mich mit ihm angefreundet habe. das ich die angst vor dieser dunklen gestalt, die in mir lauert und die nur drauf wartet auszubrechen, verloren habe.

"embrace your inner demon, if you cant defeat or run away from him".

...

jedenfalls: war schon kakke. zu merken, dass mich dieses "dunkle selbst" mittlerweile in vielen situationen beherrscht und gefangen hält.

es schlägt zwar nicht alles kurz und klein und in tausend stücke.. so wie venom oder der hulk.. aber das bischen "peter parker" in mir.. bzw.. das bischen "ötze" in mir, das geblieben ist.. der "gute teil in mir", versucht diesen dämon trotzdem gefangen zu halten und zu betäuben.. indem ich.. mich weiter isoliere.

ist das der grund? fürs kiffen? fürs isolieren?

...

glaub schon.

kann sein.

vieleicht auch nicht.

unter anderem aber.. im zusammenspiel mit allem anderen, also mit meinen multiplen traumata, adhs, suchterkrankung, vollkommen gestörten selbstwertgefühl und leichter depression? bestimmt.

mal mehr mal weniger halt.

...

der fachbegriff dafür lautet glaub ich "dualismus". also für dieses gut/böse, schwarz/weiss denken. darüber muss ich mich auf jeden fall noch intensiver informieren, über den begriff. weil ich merk, dass ich hardcore dualistisch bin. wie viele (oder alle?) menschen.

ich mag das. aber das tun ja viele. die meisten geschichten sind dualistisch. es gibt "die bösen" und es gibt "die guten". und dazwischen? wenig.

spider-man und venom.
gott und teufel.
jedis und siths.
harry potter und voldemort.
und jeder. einzelne. disney. film.

ich liebe diese geschichten mit stark dualistischen motiven übelst. weil sie mein denken sehr gut widerspiegeln. und sinnbildlich sind, für vieles, was in der realität abgeht. da fühle ich mich auch ausnahmsweise mal eins mit der "gefühlten mehrheit", da der mainstream auch stark auf diese geschichten abzufahren scheint.

...

das mit der verkörperung meines "dunklen selbst" muss ich nochmal reflektieren. wie oft war ich schon so? bzw. seit wann bin ich schon so? so beschissen? so depressiv. so übelst und "endgültig" broken..?

to be continued..
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied

ich geb mir grad zum ersten mal seit langem das priscilla album von jmsn. alter. diese melancholie. diese depression. diese beats. dieser gesang. einfach nur absolute extraklasse. und ich war dabei. einfach nur zu krass.

...

ohne scheiß. um 4 uhr besoffen ins bett gehen und um 8 wieder aufstehen, bei vadder frühstücken!

diese rückkopplungen in meinem gehirn, die dieses erlebnis erzeugt und die heute morgen durch meinen gehirnwindungen geistern sind echt.. gut.

...

diese dame gestern.. die auch auf dem konzert war und später mit in der bar.. diese süd-afrikanisch-amerikanische dame.. alter.. das war so eine bombe. die hat einfach mal in LA gelebt. wie die redet, ihr amerikanischer slang, das war einfach göttlich. und ihr gesicht. und ihr style. und ihr körper. goddamn. was das für ne frau war, mann. sowas findest'e nur einmal unter tausend. diese frau war/ist einfach mal fucking cleopatra.

leider ist mir das irgendwie alles im nachhinein eingefallen.

ich hoffe, das ich die mal irgendwann wiedersehe. von dem typen hab ich mir noch die nummer geklärt und vieleicht ergibt sich ja so noch etwas. und wenn nicht auch gut. zu wissen, das sowas in berlin rumläuft, ist wichtig. für mein gehirn.

...

außerdem, bzw. auch deshalb: ich muss dringend auf mehr konzerte gehen. am besten auf konzerte von irgendwelchen indie-künstlern, die keiner kennt. der frauenanteil gestern war wirklich absurd hoch. und was da auch rumlief, so ganz allgemein.. goddamn! absolute extraklasse. man kommt dort viel leichter ins gespräch und hat auch direkt irgendwie ne basis für smalltalk, bzw. ein grundlegendes, gemeinsames interesse. die musik. was direkt ein gewisses maß an sympatie und "kongruenz" widerspiegelt.

folgende konzerte sind mir eingefallen, die auf dieses profil zutreffen:
- hannes wittmer/spaceman spiff
- sonder
- ssio wäre eigentlich auch übelst lustig
- JAW wäre auch ne überlegung wert

auf "große konzerte" von irgendwelche top-stars hab ich kein bock. da könnte auch michael jackson höchstpersönlich auf der bühne stehen, ich würd mir das nicht geben. viel zu fucking anstrengend.

diese kleinen konzerte, das ist das, auf was ich stehe. ich baller mich da einfach zu mit meinem whisky cola und genieß die berliner nacht auf hackness. und laber mit irgendwelchen random leuten. so wie gestern.

...

sonst geht mein gehirn grad echt in alle richtungen. ich muss das jetzt mal mit bischen yoga, zocken, duschen unter kontrolle bringen.

scheiße wird das ein geiler sonntag.

FROHE OSTERN!
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
morgen ist mein erster tag in der uni.

es geistern mir konstant verschiedenste gedanken, eindrücke und erinnerungen durch den kopf. ich versuche, irgendwie damit umzugehen. irgendwie klappt es auch.

zwei wochen lang habe ich es vor mich hergeschoben, die module/kurse zu belegen, die mir noch fehlen. und dann hab ich's jetzt vor 'ner stunde schließlich erledigt und fühle mich.. befreit.

jetzt kann es endlich wieder losgehen. von dienstag bis donnerstag bin ich von 10 bis 18 uhr in der uni. mittwochs geb ich dann nachmittags/abends noch nachhilfe. am samstag mach ich einzelfallhilfe. wenn ich das wirklich so durchziehe, sollte ich auch echt endlich mal wieder ausgelastet sein, so rein zeitlich gesehen. bin echt gespannt, welche effekte dies auf mein adhs hat. ich vermute, dass sich einzelne symptome "verkleinern", andere aber wachsen werden. die regelmäßige routine wird mir gut tun. der konstante "soziale stress", dem ich auf dieser uni ausgesetzt bin, könnte problematisch werden. ich muss achtsam mit mir selbst umgehen.

aber das wird schon.

das konzert mit barbesuch und das "neue menschen kennenlernen" am samstag hat mir extrem gut getan. ich hab ein gutes gefühl.

...

und sonst so..?

meine haare wuchern langsam über. da sie an den seiten und hinten schneller wachsen als oben, wo ich stellenweise noch etwas dünneres, nicht so starkes haar habe und auch am wirbel auf dem hinterkopf wird es etwas lichter.. deshalb muss ich auf jedenfall bald nochmal zum frisör, um mir das alles mal bischen grade schneiden zu lassen.

ich will sie mir unbedingt wieder lang wachsen lassen, mindestens bis zur schulter.. aber irgendwie zweifel ich in letzter zeit wieder übelst dran. weil kurze bis mittellange haare mir auch stehen.

lange haare zu haben macht irgendwie.. mehr spaß. besonders wenn man schwarze locken hat. als mann hat das auch nochmal.. irgendwas.

auf jeden:

es ist revolutionär. schwarzes, langes, gelocktes, volles haar. es repräsentiert etwas.

widerstand.

zumindest fühlt es sich so an.

...

achso und: eitelkeit. gaaaaanz viel eitelkeit.

...

und jetzt?

tja.

kein plan.

morgen fällt der erste kurs aus und ich kann noch ein bischen wach bleiben. und so vor mich hinschreiben. bevor der wahnsinn wieder losgeht.

ich, täglich, unter almans. unter linken almans. bzw- almans, die denken, irgendwie links zu sein, aber im endeffekt vollkommene standard-rassisten und hyper-privilegierte neoliberalisten sind, so wie alle anderen "weißen" menschen auch.

kann nur lustig werden.

ich hab mir vorgenommen diesmal mein maul zu halten.

oder auch nicht.

bzw. wird halt schwer.

weil ich so übelst schlau bin.

haha.

oh mein gott.

nein.

weil ich adhs hab.

...

alder. das wird witzig. das erste mal "mit adhs" unter menschengruppen. das wird absurd lustig, mich selbst dabei zu beobachten und zu reflektieren, wie ich jetzt innerlich mit.. menschen.. umgehe. ich hab ja ein sehr.. aktives "gedankenleben". zu raffen, dass all diese gedanken, die andere menschen in mir erzeugen, viel mit adhs zu tun haben.. wird interessant.

ich muss mich weiter über die symptome und auswirkungen informieren und das aktiv reflektieren. damit ich keine panik schiebe. und mehr über mich selbst lachen kann, wenn ich mal wieder innerlich getriggert bin.

das passiert in letzter zeit oft. das ich getriggert bin und langsam raffe und merke, woher das kommt und wieso das so ist. weil das alles adhs-symptome sind. und das auch exakt so beschrieben wird. all das, was ich wahrnehme und denke und fühle..

darüber will ich auch eigentlich viel mehr schreiben. diese "adhs erkenntnisse", die ich habe.

sovieles kann ich enfach abnicken mit "japp. das ist adhs". und dann nehm ich halt meinen adhs-fidget cube und rüttel da bischen dran rum, oder zock kurz ne runde irgendein spiel oder nehm nen ball und knüll den zusammen oder mache yoga oder sport oder irgendeine serie an, die ich liebe und entspanne mich ein bischen.. hab da in letzter zeit viel "ausprobiert", bzw. einfach die sachen gemacht, die ich eh schon tagtäglich mache. jetzt nur etwas aktiver, etwas selbstreflektierender, etwas akzeptierender.

allein mein medienkonsum, der wirklich.. vollkommen abartig ist. das ist alles mit adhs erklärbar. das sind alles lenkbare, wiederholbare, positive reize und "erfahrungen" mit der außenwelt. interaktionen. vor denen man keine angst haben muss. früher hab ich mir das übel genommen und es als zeitverschwendung wahrgenommen. jetzt weniger. ich zeichne nebenbei. oder zocke. oder schreibe. oder suche bücher im internet. ebooks. baue meine digitale bibliothek weiter aus. lade irgendwelchen bullshit runter.

und noch so vieles mehr..

...

weil ich adhs habe..

..liebe ich gute geschichten und ihre protagonisten so sehr.. weil die menschen in den geschichten teilweise.. "realer" sind.. als "reale menschen" in der realität. zumindest rein subjektiv.. emotional.. immer wieder zu diesen geschichten und zu diesen menschen in diesen geschichten zurückzukehren sind.. "sichere", positive interaktionen mit "alten freunden". die menschen in den geschichten tun mir wenigstens nicht weh. und wenn doch dann kann ich den autor verfluchen und den charakter trotzdem weiter lieben..

weil ich adhs habe..

..liebe ich die musik so sehr. den rhytmus. den beat. weil das auch alles immer wieder abrufbare, nach einer strengen logik geformte harmonien darstellen, also wiederum: positive reize. audiovisuelle reize. kontrolle. auf pause drücken. oder einfach den track skippen. neue musik entdecken. nach bekannten, positiven mustern suchen.

mustererkennung! deshalb war ich immer so gut darin. weil menschen mit adhs nach mustern suchen. zwanghaft. weil wir uns an diesen mustern festhalten. und sie brauchen. um mit der chaotischen welt klarzukommen..

zumindest bei mir hat mein unbehandeltes, erst jetzt diagnostiziertes "adhs im erwachsenenalter" diese nebeneffekte gefördert. und noch so viel mehr.

meine liebe für soziologie, philosophie, psychologie.. weil ich immer gespürt habe, dass da in mir etwas ist.. von dem ich nicht wusste was es ist. oder wo es ist. ich spürte es mal in meinem kopf, mal in meinem bauch, mal im herzen. manchmal im ganzen körper. dieser druck. dieser stress. diese negativen gedanken. woher kamen sie?

war es ein dämon? ein alien? eine psychische krankheit? oder war ich einfach nur traumatisiert.

am ende wäre ich fast verrückt geworden.. ohne scheiß.. ich stand kurz vor ner schizophrenie oder psychose. easy. das ich überhaupt so lange durchgehalten hab, in diesem zustand..

ohne die bücher.. ohne die philosophie.. ohne die kunst.. die musik.. oder das tanzen.. ohne yoga.. ohne fantasie, spiritualität und.. das kleine bischen selbstliebe und.. hoffnung das ich noch hatte.

ohne meinen vater, der mich vor der obdachlosigkeit gerettet hat..

ohne die pille, die ich jeden morgen schlucke und die mich endgültig (?) von der hardcore-depression befreit hat..

ohne all das.. wäre ich mindestens obdachlos. wenn nicht, dann tot. easy. ohne frage.

aber ich lebe. und gehe morgen zur uni. mein kühlschrank ist leer und ich bin blank, ich trau mich nicht zu meinem dad zu gehen und versuch es noch paar tage rauszuzögern, aber irgendwann muss ich mir wieder geld pumpen/erbetteln. und das noch zwei jahre lang.

dann bin ich durch.

zwei jahre alter.

und ganz ehrlich.. ohne scheiß:

ich verpiss mich dann nach afrika. irgendwo nach afrika und mit afrikanischen kindern in irgendwelchen afrikanischen schulen helfen. mir egal wo in afrika. hauptsache: afrika.

ich halt das sonst nicht mehr aus. das macht hier in deutschland keinen sinn mehr. ich chill dort mit meinen brüdern und schwestern und schimpfe mit denen über den weißen mann, obwohl ich selbst der härteste white boy bin. dort sowieso.

obwohl.. wenn ich grad so überlege.. wieso eigentlich nicht türkei..? irgendwie bin ich so auf afrika kleben geblieben.. aber.. offensichtlicher wäre es.. wenn ich nach türkei gehen würde und dort.. kleinen türkischen bros helfen würde.. weil dort grad auch alles drunter und drüber geht.

hmm.. darüber muss ich nochmal nachdenken.

...

coming up next: ötze schließt sich einer radikalen miliz von afrikanischen kindersoldaten an, wird dann ihr häuptling, weil die übelst schnell raffen, was das für ein krasser, schlauer typ ist, woraufhin sich der rest aller kindersoldaten erst in ganz afrika, dann auf der ganzen welt den sogenannten "warriOZ" anschließen und sie gemeinsam die welt übernehmen. zack, auf einmal: überall riesige spielplätze und -hallen, globaler sozialismus, weltfrieden, keine armut oder hungersnöte mehr. bis eines der kindersoldaten einen riesigen roten knopf sieht und raufdrückt, weil: riesiger roter knopf. und dann, BOOM: atomare apokalypse.

le fin.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
aufgewacht. vollkommen müde, weil: zu wenig geschlafen. unruhig geschlafen.

und dann direkt nach dem aufwachen: panik geschoben. einfach so.

meine mutter. meine schwester. meine oma und mein opa. meine tante und mein onkel. schuldgefühle. rechtfertigungen. angst. panik. wut. hass. trauer.

ich renne auf toilette. ich kann aber nicht wegrennen. worte, bilder, gedanken, erinnerungen geistern durch meinen kopf.

sehnsucht. meine familie wiederzusehen. sehnsucht nach der alten zeit. sehnsucht nach meiner kindheit in der alles gut war. in der ich jederzeit zu ihnen rennen konnte und sie mir jederzeit geholfen hätten, mich verstanden hätten, mir mitgefühl entgegengebracht hätten.

doch alle ihre vorwürfe, all die ungelöstn knoflikte der letzten jahre ploppen auf. all ihre verachtenswerten eigenschaften, die sie mir gezeigt haben.

die erkenntnis, diese familie, die ich so geliebt und vergöttert habe, in der ich mich so sicher, geliebt und geschützt gefühlt habe, verloren zu haben schlägt mich nieder wie nichts anderes.

ich renne aus dem badezimmer in die küche, fülle meine kanne mit wasser und setze sie auf den kocher. während das wasser brodelt haste ich in das wohnzimmer und schalte hektisch den pc an.

in jedem zimmer, ihre gesichter. ihre worte. ihre enttäuschung. ihr hass. ihre verachtung. ich versuche ihr zu entfliehen.

ich renn von zimmer zu zimmer, suche irgendwas zu tun, räume hastig auf, versuche irgendwie die scheiß tränen, die panik, den hass, die angst klein zu halten. im vorbeigehen boxe ich ein paar mal mit meinen dünnen streichholzarmen verzweifelt in den boxsack ein. fange endlich an zu heulen. ein bischen. und bin traurig und wütend.

die gedanken in meinem kopf türmen sich auf zu riesigen bergen, zu ungetümen, zu monstern. ein riesiges, unförmiges gemisch aus gesichtern, anschuldigungen und negativen gefühlen.

ich schaue in den spiegel. oberkörperfrei. ich sehe.. einen entstellten krüppel. so weit weg von dem.. wie ich gerne wäre oder auch manchmal denke zu sein.

der hass in mir entstellt mich.

wasser ist fertig gekocht, also irgendwie cafe gemacht. vor den pc gesetzt. ich scrolle durch meine medienbibliothek, suche irgendeine serie, irgendeinen film.. IRGENDETWAS. ich klicke auf "der talentierte mister ripley". ich zünde mir einen joint an.

ich beruhige mich.

ganz kurz hab ich leerlauf. im kopf. audiovisuelle stimulation. dopamine. ich krame die pille hervor. schluck sie mit cafe runter.

...

ich beruhige mich.. ich rauche den joint. ich trinke den cafe.

und ich erkenne.. zum wiederholten male..

...

das eine, einzige motiv, das hinter all dem steckt. der böse geist, der sie alle lenkt.

es ist der geist des neo-liberalismus. denn das ist es, was meine familie mütterlicherseits ist... das, was sie wirklich sind. nämlich nicht meine familie. nicht meine freunde. nicht meine verbündeten. sondern: neo-liberalisten. durch und durch. der dämon der kapitalistischen anpassung. der mörderische mainstream. faschisten. kapitalisten. sie repräsentieren es und haben das neoliberalistische, neokonservative und im endeffekt hardcore-rassistische system akzeptiert und repräsentieren es in fleisch und blut. und auch auf anderen ebenen haben sie neoliberalistische, neokonservative, extrem diskriminierende narrative auf einem level und auf einer ebene übernommen, das es schon religiöses niveau erlangt hat.

für sie gibt es keine andere politische alternative, als kapitalismus, der damit zusammenhängende rassismus, die gewalt und diktatorischen verhältnisse, die dadurch entstehen und seit jahrzehnten existieren. die, die davon profitieren, haben es aus ihrer sicht verdient. und die, die darunter leiden.. auch.

glück, privilegien und genetische prädisposition? spielt keinerlei rolle. philosophie, psychologie, soziologie, sozialpädagogik? interessiert keinen einzigen von ihnen und spielen auch keinerlei rolle in ihren politischen gedanken oder auf jeglichen anderen ebenen ihres denkens oder ihrer realen existenz.

...

ich ziehe weiter am joint.

mein hass und meine wut und meine trauer legt sich weiter.

"neo-liberalismus".

"neo-konservativismus".

ich kann es endlich politisch, philosophisch und siziologisch einordnen. wieso sie so zu mir gewesen sind. ihr verhalten und ihre harten, beleidigenden worte, die mich damals so verwirrt haben und die ich nicht einordnen konnte, weil ich dachte, das die mich alle lieben, respektieren und schätzen.. für den menschen, der ich wirklich bin, egal was für ein loser ich war oder jemls sein sollte.. das lässt sich alles vollkommen eindeutig in diese ideologien einordnen.

es macht mich traurg. unendlich traurig.

aber ich spüre verständnis.

ich werde damit mein leben lang zu kämpfen haben. diese menschen werden sich nicht ändern. ich auch nicht. dafür ist mir zu viel negatives mit diesem system passiert. ich kann mich nicht mehr eingliedern. ich muss mich damit zufrieden geben es "friedlich zu bekämpfen". irgendwie. oder es auszuhalten. es zu tolerieren. mir irgendwie trotzdem eine gute existenz aufzubauen.

ohne meine mutter. ohne meine schwester. meine tanten und meine onkel. meine oma und mein opa. die ich so geliebt habe. mit denen ich als kind so unendlich viel zeit verbracht habe.. diese menschen, die mir so unendlich viel bedeutet und mir so viel versprochen haben..

diese leute, die mich dann so misshandelt haben.. mich ausgegrenzt haben. mich weiter traumatisiert haben.

diese leute, die sich nicht mehr bei mir melden. von denen ich dachte, das sie niemals gehen würden. mich niemals alleine lassen würden. mich immer beschützen würden, egal was passiert, egal was kommt..

aber sie waren die ersten, die mich fallen gelassen haben. die ersten, die mich missachtet haben. die ersten die mich für ihre eigenen wünsche, träume und vorstellungen missbraucht haben.

...

so ist es halt. so ist es nun.

ich werde mein leben damit und dagegen zu kämpfen haben.

sie sind halt überall. sie waren immer da. und sie gehen auch nie wieder weg. wir stehen grade mal am anfang des kapitalistischen, neoliberalistischen zeitalters. da werden noch so einige höhepunkte kommen.

ich muss mich irgendwie vorbereiten. wappnen. ohne familie. ohne nichts. ganz alleine.

ich hab halt keine ahnung, wie.

...

jeden tag. einen schritt. in die richtige richtung. oder wenigstens.. irgendwohin.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied

ich stoße vollkommen zufällig auf diesen ausschnitt eines interviews einer Schwarzen autorin die über dinge redet, die ich erst nicht verstehe, die dann aber etwas erwähnt, das in mir.. rückkopplungen verursacht.

"the white gaze".

dr weiße blick.

"i've spend my entire writing-life, trying to make sure, that the white gaze was not the dominant one in any of my books."
goddamn.

ich fühle mich empowert. keine ahnung wieso. dieser Schwarzen frau zuzuschauen, wie sie position bezieht.. ich kenne sie nicht und bestimmt auch keines ihrer bücher. mein innerer "positiver rassismus" schlägt zu. und mein innerer "wohlwollender sexismus". in diesen momenten kann ich ihn schwer bekämpfen.

aber ich kann halt auch nichts dran ändern: wenn Schwarze frauen reden, höre ich gerne zu. wenn Schwarze frauen reden, kann ich lernen. so viel gold liegt auf ihren zungen und in ihren gebildeten gehirnen. sie sprechen dinge aus, die sich keiner wagt auszusprechen. und ihre worte haben mehr gewicht. sie erleben die welt und die realität schon sehr früh mit einer perspektive.. die sehr "real" ist. aus meiner sicht könnten Schwarze frauen hundert jahre die welt regieren und ich bin mir sicher, die welt wäre danach eine bessere. vollkommen eindeutig. zumindest würden sie logischere, bessere entscheidungen treffen, als die weißen männer, die die letzten jahrhunderte, die welt und die menschheit systematisch zerstört haben.

ich weiss, das ist eine naive illusion und hat auch nichts mit der realität zu tun. trotzdem macht es spaß diese gedanken zu denken. und wenn ich frauen wie diese sehe.. dann glaub ich auch kurz dran. oder denke zumindest, dass wir Schwarze frauen viel mehr fördern müssten.. oder allgemein alle diskriminierenden machtminderheiten aktiv und finanziel viel mehr unterstützen müssen, egal ob das kinder, frauen, arme, kranke, obdachlose, religiöse minderheiten sind..

wenn wir zb nur körperlich eingeschränkte politiker hätten.. würde dadurch nicht automatisch alles besser? für alle? weil das menschen sind, die seit jahrhunderten diskriminiert wurden? die würden das sozialsystem doch ruckzuck umbauen..

wieso gibts nicht ÜBERALL rampen für rollstühle? und passende türen? wieso bezahlt das der staat das nicht? wieso denkt der staat, dass deutschland so viel profit machen darf, aber menschen in rollstühlen einfach keinen bedingungslosen support erhalten müssen? oder menschen mit eingeschränktem seh- oder hörvermögen? wieso macht deutschland aus unserem krankensystem eine profitorientierte privat-industrie? ein klassensystem in dem reiche menschen mit privatversicherung VOLLKOMMEN anders behandelt werden, als menschen in gesetzlichen krankenversicherungen?

...

egal.

"the white gaze". krasse worte. die auch mich betreffen. die mich bewegen.

schreibe ich mit dem weißen blick? biedere ich mich an? dem weißen blick gegenüber? schreibe ich so, dass es dem weißen mann gefällt? in seiner sprache? mit seinen worten?

...

ja. definitiv. mein leben lang. auch hier. egal wie "widerständisch" ich mich gebe und profiliere. der blick lastet auf mir. konstant.

auch durch meine familie. sie gucken mich an. mit diesem blick. aus einer rein weißen perspektive. und ich versuche diesem blick zu entfliehen, mich gleichzeitig rechtzufertigen, mich zu verstecken, ihn zu bekämpfen, mich aufzubäumen.. ihm zu trotzden.

und trotzdem wende ich meinen eigenen blick ab und übernehme ihn langfristig trotzdem. die weiße sicht auf mich selbst.

...

sollte man so schreiben? einfach drauf los? ohne einen kleinsten F*** zu geben auf den weißen blick?

...

scheiße, ich glaub ich muss ein buch von der frau lesen..

toni morrison.

hier ist das interview in voller länge. das werde ich mir heute auch noch geben. und mir eventuell ein paar notizen machen.

hier noch eine lesung mit der dame. sie ist in dem video 92 jahre alt und anscheinend ein paar jahre später gestorben. das geb ich mir heute auch noch.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben