Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Monologe über mein Leben

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
alder.

ich glaub, ich schreib hier die ganze zeit "weird"-falsch. und das ist eins meiner absoluten lieblingswörter.

bisher habe ich immer "wierd" geschrieben. aber das ist gar nicht mit "ie" sondern mit "ei".

ich benutz das schon seit.. immer. und raff das jetzt erst.

dabei beschreibt mich das doch so gut.

"cringe" ist auch so ein wort.

because: my life is so fucking weird.

and so fucking cringe.

but heeeey. thats (my) life. wierd and cringe. cringe and weird.

...

man scheiße, aber so ließt sich das auf deutsch irgendwie.. weird.

"wierd"! so muss das heissen. mit "I" und "E" und genau so, in der reihenfolge!

ganz ehrlich: ich glaub, ich lass das einfach so. mein "wierd" ist viel geiler als das original "weird". ich verdeutsche.. bzw. verdenglische das einfach. oder auch: ich ver-özifiziere das einfach.

...

goddamn. i'm such a weird genius.

....

ok, jetzt hab ich doch "weird" geschrieben.

ach ganz ehrlich, scheiß drauf.

ich mach das einfach freestyle, so wie ich bock hab.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
jetzt sehen sie mich nicht so an. wenn man alle cops rausschmeißen würde, die ansatzweise rassistische tendezen haben, hätte man nur noch drei cops und die wären alle schwul, also (lacht) - also hilft alles nichts, wissen sie?"
Y'know what I was thinking about today? I was thinking 'bout those street gangs they had down in Los Angeles, those Crips and those Bloods? I was thinking about that buncha new laws they came up with, in the 1980's I think it was, to combat those street-gangs, those Crips and those Bloods. And, if I remember rightly, the gist of what those new laws were saying was if you join one of these gangs, and you're running with 'em, and down the block one night, unbeknownst to you, one of your fellow Crips, or your fellow Bloods, shoot up a place, or stab a guy, well then, even though you didn't know nothing about it, and even though you may've just been standing on a streetcorner minding your own business, what these new laws said was you're still culpable. You're still culpable, by the very act of joining those Crips, or those Bloods, in the first place. Which got me thinking, Father, that whole type of situation is kinda like your Church boys, ain't it? You've got your colors, you've got your clubhouse, you're, for want of a better word, a gang. And if you're upstairs smoking a pipe and reading a bible while one of your fellow gang members is downstairs fucking an altar boy then, Father, just like those Crips, and just like those Bloods, you're culpable. Cos you joined the gang, man. And I don't care if you never did shit or you never saw shit or you never heard shit. You joined the gang. You're culpable. And when a person is culpable to altar-boy-fucking, or any kinda boy-fucking, I know you guys didn't really narrow that down, then they kinda forfeit the right to come into my house and say anything about me, or my life, or my daughter, or my billboards. So, why don't you just finish your tea there, Father, and get the Fu** outta my kitchen.
zitate aus "three billboards in ebbing missouri", ein UNglaublich guter film. alter!

ich hab das zweite zitat auf deutsch nicht gefunden, das ist aber auf deutsch auch übelst krass. ich überleg das einmal abzutippen. ist aber übelst viel.

da wird ein vergleich mit der kirche und den gangs in los angeles gemacht. und das die kirche eine einzige riesige, pädophile gang sei.

fand ich gut.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich war die letzten tage krank. es ist auch wieder sehr viel passiert. hab versucht, das in worte zu fassen. wurde dann aber alles zu wirr.

...

das muss ich jetzt aber noch irgendwie verbalisieren:

ich glaub, das jobcenter schuldet mir noch 970 €.

die haben mir ja mein gehalt von der einzelfallhilfe, das kleine bischen, das ich bekomme, einfach zu 100 prozent abgezogen. ohne freibetrag und nichts. eigentlich hätte ich von den 320-400 €, die ich im monat für meinen klienten erhalte, zusätzlich 160 € behalten dürfen und oben drauf aufs bürgergeld bekommen.

da ich aber keinen offiziellen honorarvertrag hatte, hat das jobcenter einfach behauptet, dass das kein richtiger job sei und es deshalb darauf auch keine freibeträge gäbe. und ich hab das erstmal einfach so akzeptiert, so dumm, wie ich bin.

wisst ihr, was das witzigste an der sache gewesen ist? ich habe normalerweise 320 € im monat verdient, aber alle drei monate gibt es fünf samstage im monat und ich kann mehr abrechnen. in diesem fall 80 € mehr, also insgesamt 400 €, statt 320 €. was macht das jobcenter? bildet natürlich einen durchschnittswert. müsste jetzt nochmal nachgucken, aber das ist anscheinend irgendwas mit 360 € oder so, im durchschnitt. also haben die mir selbst in den monaten, in denen ich nur 320 € verdient habe, sogar NOCH MEHR von meinem bürgergeld abgezogen. versteht ihr? MEHR ALS ICH VERDIENT HABE!?

...

dann bin ich heute, in meiner unendlichen intelligenz, NACH SECHS FUCKING MONATEN, endlich mal auf die idee gekommen, das mal selbst zu googeln oder wenigstens per mail beim jobcenter nachzufragen, ob es dafür überhaupt eine rechtliche grundlage gibt. das die mir einfach den freibetrag streichen dürfen.

stellt sich raus: nein, gibt es nicht.

hab sogar ne KI gefragt und die hat mir direkt alles mit quellen und links erklärt. fand ich gut. das hab ich so auch dem jobcenter erzählt. und mit dem sozialgericht gedroht, wenn die mir jetzt nicht bald meinen freibetrag von 6 monaten zurückzahlen. das wären dann 960 €, hab ich ausgerechnet.

wär schon geil, wenn das klappt. am besten ohne sozialgericht. aber notfalls mach ich das wirklich. ich will das eh öfters machen. vor gericht gehen wegen so sozialzeugs. ich muss das üben. und erfahrung sammeln.

mal seh'n was draus wird.

hab denen jetztauf jeden fall ne mail geschrieben und bin gespannt, wie die antworten.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied

ich verstehe langsam, wieso die menschen mich nicht mögen.

i'm a n*gga on a horse.

ein mann, der über gefühle spricht.

ein mensch, der über soziale politik spricht.

ein kanake, der wie eine kartoffel spricht.

eine kartoffel, die wie ein kanake aussieht.

kein mensch, der stereotypen entspricht.

ein mensch, der stereotypen entgegensteht.

der versucht, die vorgefertigten mustern in seinem eigenen gehirn zu zerbrechen und ihnen zu entkommen..

und.. anders zu sein.

...

zum tausendsten mal sitze ich hier. und frage mich: macht das sinn? soll ich aufhören? soll ich mich anpassen?

ich weiss: ich könnte. ich weiss aber auch: ich würde darunter leiden und kaputt gehen. bin ich ja auch. bisher. weil ich's einfach nicht schaff. mich anzupassen. aufs brechen und biegen nicht.

andererseits weiss ich: die soziale isolation wird mich auf dauer genau so kaputt machen. die einsamkeit hat mich eh schon innerlich verkrüppelt. wenn das noch ärger wird, dann.. keine ahnung was dann.

ich fühle mich.. gefangen.. in meinem zustand. in meiner "andersartigkeit".

isoliert.

und zum tausendsten mal lautet die antwort: ja. dann muss ich mich halt noch mehr isolieren. um mich selbst zu schützen.

ich hab da keine andere wahl. ich werde mich nicht an sexismus, rassismus, xenophobie, hass auf arme, nicht-privilegierte, nicht-weisse anpassen und mir meine seele zerstören lassen.

mein eigener hass auf "weiße" und "deutsche" ist selbst auf ein maß angewachsen, das für mich selbst absolut unerträglich ist.

ich verliere meine letzten deutschen freunde. und selbst "bekannte" werden zu feinden. ihre sozialisierung.. ihr denken "weiß" zu sein.. besser als ich zu sein. mehr wert als ich zu sein. auf politischer und menschlicher ebene.

ich kann es nicht weiter ignorieren.

der einzige logische schluss bleibt: selbst-isolation von faschisten, rassisten und menschenhass. als selbstschutz. weil ich nicht so werden will. nicht ihre argumente und narrative NOCH mehr übernehmen möchte, als ich es bisher eh schon getan habe und damit mein leben, meinen geist und meine seele entwertet habe.

...

ich hatte so eine "kanaken-gruppe" die im hintergrund so rumgewabert ist. jungs, mit denen ich mich gut verstanden habe. ich mochte die, weil die halt offen neoliberalistisch und kapitalistisch sind. wenn man ehrlich damit umgeht (und halt kein weißer ist) kann ich das verzeihen. wenn jemand kapitalistischen erfolg verdient hat, dann sind es menschen mit migrationshintergrund. die meisten schafften es nie und gingen unter. wer war ich, dass ich ihnen den erfolg vergönnen würde?

aber dennoch merk ich: auch da klappts irgendwie nicht.. diese jungs sind einfach.. zu anders.

ich habs lang genug versucht. aber es klappt nicht mal mehr auf mentaler ebene, mich mit ihnen zu "verbrüdern", weil deren motive und denkweisen so oberflächlich und desinteressiert sind, wie bei allen anderen auch.

und es tut mir weh,diese tollen brüder,so einen bullshit labern zu hören.

das ist ähnlich wie bei den bio-deutschen, nur das die bio-deutschen sprüche noch mehr reinhau'n und angst machen.

...

ich muss neue leute kennenlernen. irgendwie. menschen mit migrationshintergrund. am besten männer. die links-politisch sind. die bücher lesen. über politik und philosophie und.. keine ahnung. irgendwas.

kein plan wo die sind. wo's die gibt. nie getroffen, so einen.. die einzigen, die ansatzweise so waren, waren noch weißer und neoliberalistischer als ich.. was mich immer abgeschreckt hat, weil ich mich selbst schon als übelst "white" empfand und immernoch empfinde.

...

joa.. meine "whiteness" macht mir manchmal richtig angst.

krass.

hab ich auch so noch nie realisiert.

haha.

"der weiße dämon in mir!"

*kettenrassel*

ich hab ihn doch schon immer gespürt.. den weißen, kapitalistischen, neoliberalistischen, pseudo-demokratischen und selbst tief xenophoben und alles "nicht-weiße"-hassende seytan in mir. der böse deutsche geist, der seit meiner kindheit versucht besitz von mir, meiner seele und meinem körper zu ergreifen. den ich versuche von mir zu halten. mich ihm entgegenzusetzen..

entgegen der absoluten assimilierung.

tja.

zu spät.
 
Zuletzt bearbeitet:

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich habe ja wieder kontakt mit meinem früheren besten freund..

und...

und...

ach kein plan, alter.

die welt ist so geisteskrank.

was diskriminierung aus meinen brüdern macht ist.. monströs.

...

mein bro sitzt ja in ner anstalt. nachdem er ein bilderbuchleben, karriere, geld gemacht hat, ist er wohl ausgerastet.

und ich erfahre immer mehr.. von den sachen die er getan hat und wieso er letztendlich in der anstalt sitzt..

und...

der bro hat im wald geschlafen.

alder. ohne scheiß. der ist in berlin nach treptow gegangen, in den wald.. und hat da gelebt. nicht nur da. auch irgendwo anders in deutschland, gladbach oder so (es war nicht gladbach, es war irgendein anderer ort, er fällt mir grad aber nicht ein).

stellt euch das vor: wächst in berlin auf, wie jedes andere kind, macht abi, zieht studium durch, arbeitet in einer fetten firma, macht fett geld, kauft eine wohnung mit bester lage in berlin, verkauft diese nach zehn jahren wieder mit KRANKESTEM GEWINN und zieht mit dem geld erstmal um die welt, fliegt nach portugal, kauft dort ein stück land, will ne kommune aufbauen, findet sogar leute, die mit ihm auf dem land leben und arbeiten, pflanzt bäume und lebt das hippie leben.

und DANN PLÖTZLICH: corona. er wird zum corona gegner und steht, als halb kanake, halb alman, mit den ganzen neo-nazis und afd gesocks auf bühnen und hält reden (!!) und hetzt gegen den deutschen staat. kündigt seinen job. will auf einmal lehrer werden. wird bei der lehrerstelle aber gekündigt. und er rastet vollkommen aus.

er zieht in den wald. und geht auf reisen.

trifft unterwegs (im wald, natürlich) ein mädel und sie verlieben sich. das war in dem wald, der nicht in berlin war, sondern halt irgendwo anders in deutschland. klar. mädel trifft obdachlosen in irgendeinem wald und sie verliebt sich natürlich in ihn!

HA! hätte ich gewusst, dass das klappt.. ich glaub ich zieh in' wald. anscheinend muss man sich da nur ein paar tage lang von beeren und pilzen ernähren und dann ist es nur noch eine frage der zeit, bis da die traumfrau einfach so aus dem nichts erscheint und einen mitnimmt.

jedenfalls: was macht die frau? NIMMT IHN NACH HAUSE MIT!

ganz ehrlich: das weib scheint auch nicht grad alle tassen im schrank gehabt zu haben.

die chillen dann halt so ein paar tage, wochen, monate lang.. sie arbeitet und er chillt, kifft, ist arbeitslos. sie kommt nach hause und kocht mit ihm, beide kiffen zusammen, haben ne gute zeit.

was dann passiert ist, weiss ich nicht genau.

mein bro wollte ne reise nach indien machen. backpacking. schon wieder. sie hat ihn aber abgehalten. er wollte gehen, ist dann aber wegen ihr geblieben.

und dann ist es eskaliert. was und wie genau.. keine ahnung. jedenfalls hat sie dafür gesorgt, dass er in die klapse kommt. wahrscheinlich mit gutem grund. ich vermute das gewalt im spiel war, aber definitiv stalking.

jedenfalls genug, um den typen für zwei jahre zwangsweise in ne anstalt zu bringen.

er hört sich auch soweit ganz gut an. also "ganz normal". aber ich glaub so ganz hat er noch nicht einordnen können, was ihm da überhaupt passiert ist. er redet so darüber, als wäre ihm das alles einfach so passiert. aber er kann die gründe dafür nicht sehen.

für mich sind die gründe offensichtlich. und zwar: diskriminierung, trauma, assimilierung, kapitalismus. das wird mir immer wieder in verschiedenen kontexten deutlich, wenn er über sein erlebtes erzählt.

...

aber.. was mach ICH jetzt nur damit? wie gehe ich damit um?

der typ war.. mein gegenstück. eine multiversale-varianz meiner selbst. "so hätte ich auch werden können". zumindest ansatzweise. erfolgreich. guter abschluss. karriere. finanziell unabhängig.

zumindest hab ich das bisher so gesehen.

nun merke ich, wie grundverschieden wir sind.. immer waren. schon als kinder. auch wenn wir beide kurdische väter haben.. wir beide sind vollkommen unterschiedlich mit unserem kurdischen "erbe" umgegangen.

der typ.. ist ein ganz anderer mensch als ich.

wir sind zwar schon irgendwie "multiversale" varianten des selben "archetyps", aber halt letztendlich: grundverschieden.

aber die essenz bleibt.. ähnlich.

die menschlichkeit dahinter. "der mensch".

er und ich sind multiversale varianten des lebens, der "menschlichen existenz" an sich. so wie alle anderen auch. wir sind teil, dieser "menschlichen, kollektiven existenz", die sich selbst aus sich selbst heraus gebiert.

die träumer, die einst einen gott erträumten, der wiederum einen traum erschuf.. einen traum, der "menschlichkeit" hiess. der göttliche traum der menschlichkeit. eine vorstellung. eine imagination. der wir hinterherrennen. weil wir denken, dass "etwas größeres" uns erschaffen haben muss. ohne zu raffen.. das wir es selbst sind, die "menschlichkeit" definieren, sie ausleben und uns gedanken darüber machen.. und sie schließlich in die existenz heben. oder sie vernichten. die menschlichkeit.. die menschen.

...

und wieder sitze ich da.. und überlege.

was mache ich nur daraus? aus dieser geschichte? mit mir? und meinem freund? der in der anstalt sitzt. und eigentlich so vieles so viel besser gemacht hat als ich.. nur mit dem unterschied, dass ich hier gemütlich in meiner wohnung sitze und er nun.. in der klapse?

er hatte das doch richtig gemacht.. mit der menschlichkeit? oder?

und ich? hatte ich nicht alles falsch gemacht?

aber wieso saß ich dann nicht in der klapse? und wieso sitzt er stattdessen dort?

er hatte sich doch an die regeln gehalten. an die regeln der menschlichkeit. an das "karriere machen und geld verdienen". bilderbuchleben. bis vor ein paar jahren.

...

hatte ich doch.. alles richtig gemacht? all die jahre der isolation in denen ich mich um mich selbst gekümmert habe? in denen ich mir die seele aus dem leib gekifft habe? in denen ich so oft geweint und geheult habe? in denen ich zerbrochen bin und versucht habe mich vor weiteren brüchen und zusammenbrüchen zu schützen? das ich nicht party gemacht habe, keine drogen gemacht habe, mich nicht in eine sinnlose karriere gestürzt habe..

das ich mir zeit gelassen habe. meine gefühle fühlen wollte und gefühlt habe! meine tränen! meine wut! meinen hass! dass ich das alles rausgelassen habe. in bildern, texten, gedichten, liedern.. das ich ukulele gelernt habe und nach jahren des spielens immernoch SO SCHLECHT DARIN BIN. das ich sport und yoga gemacht habe, weil ich meinen körper nicht verümmern lassen wollte. das ich bücher gelesen habe. um mich zu erinnern. und um mehr zu wissen.

und nebenbei hab ich es trotzdem irgendwie immer wieder geschafft.. zu arbeiten. party zu machen. freunde zu treffen. bitches zu ballern.

den kopf über wasser zu halten. fluchend. japsend. irgendwelche verrenkungen machend. und dabei konstant mitleidig angestarrt zu werden von irgendwelchen fressen.

...

BOOM!

NATÜRLICH!

DESHALB sitz ich nicht in der klapse.

DESHALB hab ich noch niemanden auf offener straße angegriffen.

DESHALB!

weil ich ich bin. weil ich ötze bin. DER ötze. der einzige. der wahre. der allmächtige. okok, nicht der allmächtige, aber.. der unglaublich fantasievolle.. liebevolle.. ein bischen verrückte.. romantische.. dude.

aber hey.. ich bin nicht in der klapse gelandet. hab noch nie jemandem gewalt angetan. hab keine harten drogen genommen. hab keine psychose bekommen (wenn man diese "IHR SEID ALLE FASCHOS"-nummer einmal höchst galant ignoriert, weil - EY! DAS IST KEINE PSYCHOSE! DAS IST EINFACH NUR REALITÄT. muahahahaha! *verrücktes, geisteskrankes lachen*).

achso: und ich hab noch nie im wald gelebt, um mich da als waldschrat von pilzen und beeren zu ernähren. ist anscheinend auch so ne sache, die ich mir auf die brust pappen kann. merkt euch das: wenn ihr gedanken habt, die in richtung "ich hab genug, ich zieh in' wald" gehen, dann wirds langsam kritisch.

das lustigste daran ist: ich kanns mir sogar vorstellen. in den wald zu ziehen. oder auf einen berg oder so. erimiten style. das problem ist, dass, wenn ich das so im kopf durchspiele, mir dann auffällt, dass es ja käfer gibt. und keine betten. und kein kissen. und keine decke. und keine dusche. und dann fällt mir immer auf, dass man sein eremiten leben ja auch in ner berliner wohnung durchziehen kann und das irgendwie ne viiiiiel bessere alternative ist.

ich glaub sowas nennt man "gesunden menschenverstand". müssten jetzt aber andere burteilen.

...

jedenfalls: ich find meine multiversale varianz der menschlichkeit geht echt klar. so im vergleich.

...

so. geil. jetzt hab ich wieder energie. gleich gehts nochmal zu nem klienten. vieleicht schaff ichs vorher ja noch ein wenig yoga und fitness zu machen und nen happen zu essen. das wäre echt mega. sonst? wetter scheint zwar kühl, aber sonnig zu sein. das ist irgendwie auch schön. ich werd gleich duschen, mich fett stylen, cool anziehen.. und mich der welt präsentieren.

und es wird sich geil anfühlen. weil: geile wohnung. keine klapse. kein eintrag im führungszeugnis. eine weiße weste. und: die geilste stadt dieser gottverdammten welt.

BERLIN, BABY!
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
ich bin gerade von meinem klienten gekommen. immer wenn ich den sehe, sehe ich auch seine familie. und seine eltern lieben mich ja. übertrieben. besonders der mutter. aber auch der vater gibt mir einfach.. liebe. mit worten und umarmungen.

mein mindset war davor ja schon auch schon ziemlich.. optimistisch. und dann hat mich diese familie noch so gut behandelt..

fühlt sich so "normal sein" an? einfach respektiert zu werden? für das, was man ist? weil das gefühl bekomme ich von denen. das die irgendwie respekt vor mir haben oder.. mich einfach krass mögen.. also so richtig für mich selbst. wegen der person, die ich bin.

klar. ich greif ihrem jungen sohn regelmäßig in verschiedensten sachen unter die arme und habe eine echt krass gute beziehung zu dem jungen.

so zum kontext: der junge hat verschiedene körperliche und evtl. auch geistige einschränkungen. und seine familie ist wirklich.. SEHR christlich. zwar "nur" evangelisch, aber trotzdem immernoch SEHR christlich. also im sinne von: die glauben wirklich an jesus. also das es den mal gab. und das seine.. wunder.. real waren? poah alter, ich krieg das immernoch auf keine platte, wie irgendjemand in deutschland an sowas glaubt..

ich hab erst vor kurzem herausgefunden, dass auch evangelische christen.. wirklich crazy shit machen und an sehr.. ausgefallene konzepte der realität glauben...

für die ist gott.. wirklich irgendwie.. real.

ich hab darüber glaub ich schon paar mal geschrieben, wie weird seltsam ich das finde, dass ich mih mit denen so gut verstehe und die mich so hart feiern und lieben. ich glaub, die müssten mich eigentlich HASSEN. wenn die wüssten, was ich über religion und auch speziell übers christentum denke.

und ich halt das auch selbst regelmäßig kaum aus.

manchmal würd ich die mit beiden händen am kopf packen, den ganz doll schütteln und die dabei anschreien:

"GLAUBT IHR WIRKLICH AN DIESE GEISTESKRANKE SCHEIßE!?! HAAAAAAAALLLLLLOOOO!?! EILMELDUNG: GOTT EXISTIERT NICHT! IHR SEID AUF DIE GRÖßTE LÜGENGESCHICHTE DER WELT HEREINGEFALLEN!! WACHT AUF AUS DER MATRIX! BEFREIT EUCH VON EUREN RELIGIÖSEN KETTEN! GLAUBT MEINETWEGEN WIEDER AN DIE ALTEN NORDISCHEN GÖTTER! ODIN! THOR! LOKI! DAS WAREN EURE GÖTTER! FINDET ZURÜCK ZU EUREN GÖTTERN!! TÖTET DEN MONOTHEISTISCHEN GOTT!"

aber nö. geht ja nicht, weil: respekt und toleranz. und so. die stecken da sowieso zu tief drin, als dass ich da iirgendetwas mit sachlicher oder unsachlicher kritik irgendwas anrichten könnte. aber irgendwie will ich das auch gar nicht. ich raffs halt auch langsam, wieso menschen in diesem pädophilen, menschenfeindlichen und kriminellen club bleiben. der grund dafür ist nämlich: sie genießen dadurch ganz konkrete vorteile. privilegien. die andere menschen nicht haben, die nicht in diesem "club" sind.

das werd ich aber an anderer stelle mal zusammenfassen.

das klingt jetzt auch alles gaz schrecklich. ich sage natürlich nicht, dass die familie pädophil, kriminell oder sonstwas ist. die verschließen halt ihre augen davor. sehr doll. vor all dem bullshit. um weiter vorteile zu genießen, die sie eigentlich gar nicht nötig haben.

naja.. wie man sieht: bloß nicht ansprechen. ich lasse manchmal durchblicken, dass ich etwas religionskritisch bin und sowieso vollkommen unreligiös.

wie gesagt.. ich lieb die ja auch. und hab den.. allergrößten respekt vor denen.

was aber halt auch so fucking wierd seltsam ist.

...

und ja, ich scheiß jetzt auf's "wierd/weird" und schreib nur noch "seltsam". das wird mir sonst zu wierd.

hehe.

...

wie gesagt: ist seltsam.

vor allen dingen, der vater hat schonmal ein "angela merkel ist schlimmer als adolf hitler" gedroppt. und der und die ganze familie war.. "maximal coronakritisch", um das mal sanft auszudrücken.

die sind also rechts. konservativ.

rechte deutsche. und ich lieb die.

WIESO!?

GOTT! ERNSTHAFT JETZT!? BIST DU DAS!? LACHST DU DICH DA OBEN ÜBER MICH KAPUTT, DU MONOTHEISTISCHES A*******! DU GÖTTERTÖTER, DU! ERSTMAL ALLE ANDERE POLYTHEISTISCHEN GÖTTER ABSCHLACHTEN UND DANN MIR VOR DIE FÜßE SCHEIßEN! GEIL! WIRKLICH! ERSTMAL REDEST DU MIR EIN, DAS ALLE DEUTSCHEN FASCHOS SIND UND JETZT ZEIGST DU MIR, DAS RECHTE, KONSERVATIVE, CORONALEUGNENDE MENSCHEN MICH..

einfach lieben.

ohne sinn.

OHNE SINN EINFACH!

meine ganze familie ignoriert und behandelt mich wie scheiße und die so einfach: "EY DU BIST ECHT EIN RICHTIG TOLLER MENSCH! UND WIR HABEN EINFACH RESPEKT VOR DIR! MACHEN ALSO DAS, WAS DEINE FREUNDE, DEINE FAMILIE UND AUCH SONST NIEMAND SCHAFFT."

wie macht das sinn? in welchem multiverse? in welcher dimension? in welcher realität?

das sind einfach nette menschen. und ich auch. und die sind einfach rechts.. und ich bin einfach links. und die sind christen und ich bin anti-religion. und die mutter hat letztens einfach mal "mischling" zu nem menschen gesagt. weil deren eltern aus zwei verschiedenen nationen kommen.

ach ich raff GAR nichts mehr.

vieleicht wach ich morgen auf und bin einfach ein vogel. wahrscheinlich ein storch. wegen meinen langen, dünnen beinen. höhö. dann pick ich so mit meinem schnabel vollkommen verzweifelt auf der tastatur herum um mich irgendwie weiter mitteilen zu können.

jedenfalls scheint das aktuell im bereich des möglichen zu liegen.

...

coming up next: ich werd einfach millionär, hab 'ne freundin, bin im linksradikalen untergrund tätig und habe super-viele, super-coole linke poc freunde die alle voll cool aussehen, so'n bischen wie superhelden und ich steh so dazwischen, als storch und hampel da irgendwie rum, vollkommen fehl am platz, aber übelst glücklich. hab ja ne millionen auf dem konto. und ne freundin. storch-life, babyyyy.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
es ist grad wirklich sehr.. interessant.

ich sehne mich nach.. sehr vielem, das ich nicht habe oder lange nicht mehr hatte.. kontakt zu meiner mutter. zu meiner schwester. zu meiner familie mütterlicherseits. zu meinem früheren besten freund (ein anderer, nicht der, der gerade in der anstalt sitzt). aber auch sehnsucht nach sowas wie.. einer beziehung. nach "neuen freunden". neuen bekantschaften.

und gleichzeitig weiss ich, dass es "besser ist, so wie es es ist". zu viel schmerzpotential. zu viel risiko. zu viel wut. und hass. zu viele negativen erfahrungen, die eine erneute positive oder sogar neutrale begegnung ausschließen.

und dennoch überkommt es mich immer wieder. besonders in der woche, in der ich krank war, habe ich viele sachen und leute vermisst.

gerade fühl ich das aber nicht mehr.

grad fühlt sich nämlich alles gut an. so wie es ist.

das ich keine beziehung habe. keinen kontakt zu meiner mutter, zu meiner schwester, meiner familie, meinem besten freund, den ich so vermisse..

das ist gut so.. wie es grad ist.

es gibt.. andere punkte in meinem leben, um die ich mich kümmern muss. uni. fitness. mentale gesundheit. diese dinge sind zwar auch anstrengend und schwer zu erreichen.. dennoch ist das frustpotential viel geringer.

alleine wenn ich über das thema "beziehung" oder "dating" nachdenke.. dann ist das eine einzige katastrophe in meinem kopf.. und auch stark tagesabhängig. jedenfalls kein zustand, den man irgendeiner frau antun sollte.

und dennoch werd ich diesen sommer wieder irgendwen finden und daten uuuund..kein plan was das dann wird.

ich muss es halt einfach nochmal versuchen. wenigstens ab und zu. ich bin noch nicht 40. bis dahin hab ich ja theoretisch noch zeit.. aber..

ACH KEIN PLAN.

...

jedenfalls: wie gesagt, grad fühlts sich gut an. niemanden zu haben. und auch nie wirklich jemanden gehabt zu haben. hat halt auch seine vorteile. zum beispiel hab ich keine beschissene ex-frau. und auch kein kind mit einer beschissenen ex-frau. und bin allgemein auch kein allzu beschissener mensch. wenn ich mich so umschaue, in meinem alter.. was die leute da für bullshit labern oder für lebensstile leben.. ich weiss, ich weiss, ich sollte da ganz leise sein in sachen beschissener lebensstil und bullshit labern.. aber trotzdem. es gibt wirklich so massenhaft viele leute, die noch so viel mehr bullshit labern, als ich es jemals im stande wäre, zu tun.

ich bin unabhängig.

frei.

zumindest fühlt es sich wieder so an.

ich war eine woche lang krank und lag mit gestutzten flügeln am boden. aber die flügel sind wieder fast ganz heile. und ich kann bald wieder fliegen. grad flatter ich noch so vor mich hin. niedrig. in der safe-zone.

ab morgen flieg ich aber wieder loopings. und mache sturzflüge. auf nazis. und kakk denen auf die glatze.
 

Asozialarbeiter

Aktives Mitglied
vor ein paar tagen habe ich ein paar daten auf meiner festplatte hin und her verschoben, sie geordnet, manches gelöscht und manches umbenannt.

irgendwann später habe ich dann bemerkt, dass auf einmal mein "fotos" ordner weg war. was echt.. traumatisierend war. in dem ordner sind so ziemlich exakt ALLE digitalen fotos, die ich jemals gemacht habe. das reicht zurück bis in die early 2000er. zum anfang der digitalkamera. alle fotos sind sogar nach jahreszahlen geordnet. ein richtiges archiv. mein leben. in bildern. und videos. bilder aus meiner jugend. exfreundinnen. kumpels mit denen ich keinen kontakt mehr habe. zeiten, die längst vergangen sind und der einzige wirkliche beweis, dass diese momente passiert sind.. sind diese fotos.

zwei tage lang stand ich unter dem eindruck, dass die fotos weg waren. irgendwann hatte ich mich damit getröstet, dass ich die fotos einfach wiederherstellen lasse, mit so einem programm, das daten rettet. nachdem ich mich da bischen umgesehen hatte und paar programme ausprobiert hatte, wurde mir klar, dass ich mindestens 100 € dafür berappen müsste, weil die pro version mit allen funktionen so viel kostet. aber so wie es aussah konnten die meisten fotos "gerettet" werden.

also war ich nach einem tag wieder etwas beruhigt. trotzdem war ich noch etwas geschockt. weil mir dsa bewusst gemacht hat, wie sensibel diese daten sind. diese fotos. wenn irgendwas mit der platte passiert.. dann ist die futsch.. und die bilder sind vom persönlichen wert her kaum in gold aufzuwiegen. die sind fucking unbezahlbar.

ein paar tage später habe ich die platte dann wo anders angeschlossen und windows hat mir angeboten, die zu "reparieren", so vom hauseigenen system her. nach 5 minuten war das programm fertig und, ta-da: der foto ordner war auch wieder da.

spätestens dann war ich wieder übelst glücklich..

...

und grad schau ich so durch die fotos. und freu mich einfach.. dass ich die noch hab. und die jetzt auch mal sichern werde. regelmäßig. weil alle anderen daten quasi vollkommen scheißegal sind.

...

so. hab die jetzt doch grad nochmal bischen intensiver durchforstet und.. alder.. das ist schon krass. wie aus so einer paralleldimension. als wäre das alles irgendwie nie passiert. außer auf den fotos.

wie HART anders mein leben ist. wie unschuldig die zeiten waren..

und im adhs kontext: wie kaputt ich war. schon immer. das ist absurd. zum allerersten mal gucke ich diese bilder durch mit dem wissen, dass ich adhs habe und immer hatte. wie HARTE probleme ich mit meinem körper und meinem aussehen schon IMMER hatte. spätestens seit der pubertät. und wie ich die immernoch habe. wie die sich entwickelt haben. wie tief die sich in mir manifestiert haben. diese unsicherheiten. wie ich immer wieder versucht habe, zu reflektieren, WAS denn genau das problem war?

"bin ich nicht, normal, oder was?"

immer wieder. diese frage. irgendwie schwingt das auch in den fotos mit. und immer wieder dieses "jaaa, aaaach, du bist vollkommen normal. so wie du denkst und bst und existierst, so sind auch alle anderen."

aber bullshit. ich hab adhs. (und evtl. autismus, aber dass muss ich mir noch bestätigen lassen.)

und das erklärt so vieles.

...

hätte ich das gewusst, wäre so vieles einfach anders gelaufen. das wird mir immer wieder schmerzlich bewusst.

andererseits: joa, deshalb hab ich viel verkackt, in sachen in denen andere erfolgreich waren. aber ich seh ja auch, wo und wie die "erfolgreichen" nun alle sind. und das die alle vollkommen geisteskrank geworden sind. von all dem erfolg und den privilegien, die dieser erfolg mit sich bringt. ich will so nicht sein. ich will so nicht leben. das kann ich auch gar nicht. weil mein gehirn einfach so nicht gestrickt ist.

ich habe mich zu tode selbstreflektiert und bin einfach nicht auf die lösung gekommen.

dafür habe ich jetzt übung in selbstreflektion.

belastend viel übung.

aber ja, irgendwie mittlerweile auch: befreiend.

weil ich mich wirklich versucht hab aus jeglicher perspektive selbst-zu-reflektieren. und ich habe endlich den "fehlenden winkel" der selbstreflektion entdeckt, der mich weiterbringt. und der lautet "ich habe adhs."

...

diese fotos. ich entdecke immer mehr darauf. zeichen meiner jugend. zeichen meiner "krankheit". die zeichen meiner depression und meiner trauer. zeichen meines kampfes.

und tausend selfies. alter. SO FUCKING VIELE SELFIES.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben