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Mutter tot- was soll ich tun?

Traurigezeit

Mitglied
Du fühlst dich schlecht wenn du dich nicht schuldig fühlst, richtig?
Du fühlst dich schlecht wenn du einfach weiter wie bisher dein Leben lebst. Hm.
Das kommt noch hinzu. Ich denke wenn wir als alle ganz normal weitermachen würden was ich mir zumindest heute nicht vorstellen können, würde sie das auch traurig machen. Sie würde vielleicht denken wir lieben sie nicht so sehr oder vermissen sie nicht so sehr. Irgendwie glaube ich, bin ich auch das trauern mit einer Wertschätzung. Die Situation wäre vielleicht auch eine andere wenn es nicht ein paar Minuten, nachdem passiert ist als ich gefahren bin, muss sie alleine hochgehen lassen habe. Wenn ich nicht erst anderthalb später oder zwei Tage später da gewesen wäre. Sonst habe ich mich in der Regel auch immer zwischen den Besuchen gemeldet, so aber nicht an diesem Tag, so musste sie da liegen, das hätte sie nicht gewollt. Es war ihr Albtraum.
 

Traurigezeit

Mitglied
So krass wollte ich es nicht ausdrücken, aber genau so ist es. Mit meiner Mutter habe ich ähnliches, einfach total unvernünftiges Verhalten, hinsichtlich gesundheitlicher Belange erlebt.
Das klingt ja zu hart, dass ihr alle meiner Mutter die Schuld geben wollt. Das fühlt sich für mich nicht richtig an. Es fühlt sich für mich so an, als ob das gemacht wird, damit es mir gut geht aber es geht ja jetzt nicht um mich. Es geht darum, dass sie nicht mehr da ist, sie nicht mehr leben kann nicht mehr Freude haben kann. Was war mit deiner Mutter? Du musst natürlich nicht antworten, wenn dir das zu privat ist das kann ich gut verstehen.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
wenn die Wohnung aufgelöst ist, ist es so, als ob sie nie da war. Das hört sich schrecklich an
Das hört sich wirklich schrecklich an, aber so ist es doch nicht. Deine Mutter war doch nicht nur ihre Wohnung.

Deine Mutter sind vor allem ganz viele Erinnerungen und schöne gemeinsame Momente, die für immer bleiben. Die gibt es heute noch genauso wie vor einer Woche, und die wird es auch in Jahren, Jahrzehnten noch geben. Sie lebt in dir und deinem Bruder weiter (wie schön dass du ihn hast, in gemeinsamen Gesprächen über eure Mutter ist sie ebenfalls immer da).

Da ist der Hund, der ihr viel bedeutet hat. Sicher gibt es auch Fotos und Erinnerungsstücke, die ihr mitnehmt und behaltet.

Nur weil es die Wohnung nicht mehr gibt, ist das nicht gleichzusetzen damit, dass es deine Mutter nie gegeben hätte. Sie hat doch ganz viel hinterlassen, was bleibt.
 

Traurigezeit

Mitglied
Das stimmt wohl. Dennoch fühlt es sich so falsch und eklig an. Es geht so schnell, dass ein Mensch, wenn er tot ist, äußerlich wie ausgelöscht ist. In ein paar Wochen ist es so für für die Welt als ob sie nie da gewesen wär ,einfach schwierig
 

Bücherpuppe

Moderator
Teammitglied
Es tut mir sehr leid, dass du deine Mutter verloren hast.

Gib dir Zeit zum Trauern, du musst weder nächste Woche deinen Alltag beginnen und du musst auch kein bestimmtes Schema verfolgen.
Deinem Bruder tut es vielleicht gut raus zu gehen, wenn es sich für dich nicht richtig anfühlt dann lasse es.

Gut wäre es, wenn du dich einfach austauschen kannst, ob Freunde ein Pfarrer, wer auch immer dir gut tut.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft
 

Savay

Aktives Mitglied
Sie würde vielleicht denken wir lieben sie nicht so sehr oder vermissen sie nicht so sehr.
Du willst es einem toten Menschen recht machen. Etwas wieder gut machen damit evtl?

Ich hatte vor der Beerdigung mit der Frau geredet welche die Trauerrede in der Kapelle halten sollte. Sie arbeitete bei einer Stelle für Trauerbegleitung. Sie hatte auch mit mir darüber geredet wie es mir mit den ganzen Ereignisse die für meine Mutter im Tod endeten, geht.
Vielleicht magst du mal schauen wo es bei dir eine Trauerbegleitung gibt.
Ich fände es wichtig in deiner Situation jetzt. Du frisst das sonst wohlmöglich in dich hinein.

Viele fühlen sich schuldig wenn ein geliebter Mensch gegangen ist. Zu oft meinen sie nicht genug getan zu haben, sogar das falsche getan zu haben und wichtige Worte nicht gesagt zu haben oder die letzten Worte fielen im Streit.
Der Tod nimmt einem all diese Möglichkeiten irgendetwas noch zu richten, er ist so endgültig.

Menschen die einen bei der Trauer begleiten finden oft die richtigen Worte damit man sich mit dem Tod und sich selbst besser aussöhnen kann.

Begleitest du deinen Bruder zu der Besprechung beim Beerdigungsinstitut? Ich fände es gut. Auch wenn es unangenehm war, irgendwie hatte es mir geholfen, den Tod als etwas selbstverständliches zu begreifen. Ich las auch überall Sprüche, die mich aufeinmal berührten und tröstlich waren.
 

Traurigezeit

Mitglied
@Büchergruppe
Wenn ich ein paar Momente habe, wo ich einfach nur funktioniere und nicht daran denke, fühle ich mich direkt schlecht. Wie kann das sein, nach nicht mal drei Tagen nicht daran zu denken? Und dann überrollt mich wieder.
Ich würde gerne zu einem Therapeuten.

@Savay
Wenn ich allen Glauben schenken kann, sieht ja meine Mutter auf mich hinunter. Und ich glaube natürlich macht es sie traurig, mich leiden zu sehen aber ihr wird auch dadurch gezeigt, dass ich sie liebe und vermisse. Das ist der Grund, warum ich mich schlecht fühlen würde, wenn ich einfach so weitermachen würde. Ja, ich werde mit ins Beerdigungsinstitut gehen. Das wird auch noch schwierig. Meine Mutter hat nie geäußert, wie sie
beerdigt werden will.
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Nein, das bin ich nicht. Aber ich wusste um die Situation. Ich habe alle Ärztebriefe gelesen. Darin stand, dass sie bei Bewegung Sauerstoff benötigt
Das ist die typische Überforderung in einer Pflegesituation. Klar kennst du die Arztbriefe, aber was heisst das schon? Der Arzt will sich absichern und schreibt immer alles so, das er selbst aus allem raus ist. Er muss weder die Betroffenen zu diesen Therapien drängen oder gar zwingen noch muss er sich rechtfertigen, falls doch was anderes hilfreich gewesen wäre.

Was ixh sagen will: jeder kann die Erfordernisse nur nach seinen eigenen Maßstäben erfüllen. Sei nicht so hart zu dir selbst.
 
G

Gelöscht 129080

Gast
Mein Vater war jahrelang ein Pflegefall, im Pflegeheim. Irgendwann konnte ich ihn, seinen Zustand, seine Aggressivität uns gegenüber bei Besuchen, nicht mehr aushalten, und habe uns eine Woche Auszeit "verordnet".

Mitten in diesem Urlaub ist er gestorben.

Ja, so kann es gehen. Und trotzdem mache ich mir keine Vorwürfe. Was ich konnte, hab ich getan, was ich nicht getan habe, konnte ich wohl nicht. Ich handle in Bezug auf meine Mutter aktuell wieder genauso.
 

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