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Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk - objektiv oder manipulativ?

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Mal nebenher: zum öffentlichen Rundfunk gehören auch Radiosender. Und da ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Sender so eklatant, das man die Diskussion gar nicht führen müsste. Der Unterschied liegt im Informationsgehalt. Ich höre seit Jahrzehnten Deutschlandfunk (kann auch sein die heißen jetzt Deutschlandradio). Die Infos da sind sehr verlässlich.

Vielleicht gibt es private DAB+ Spartensender die auch was zu bieten haben aber ist wohl unwahrscheinlich.
Ganz genau. Und es gibt auch im ÖRR nicht nur Nachrichtensendungen und Berichterstattungen zu aktuellen politischen, oder gesellschaftlichen Themen, sondern auch eben Filme, Musik (der ÖRR unterhält mit die weltbesten Orchester und Profichöre!), Gesundheitswissen, Kulturelle Themen usw.
Versucht mal eine wirklich gute Naturdoku, oder die Aufzeichnung einer Opernvorstellung, eine gute Sendung zu einem medizinischen Thema oder eine hochwertige Kindersendung zu finden, worin der ÖRR NICHT involviert ist. Das gibt es kaum.
Auf diesen Gebieten gibt es in den anderen Medien doch hauptsächlich Schrott und höchstens ein paar Zufallstreffer. (Allenfalls auf Youtube kann man Glück haben und Beiträge zu Seitenthemen finden, die eben eher von Liebhabern gemacht wurden und die oft auch wirklich gut sind, aber im kommerziellen Sektor schaut es doch einfach mau aus.)
Und wollen wir auf all das verzichten nur weil das irgendwie zum aktuellen politischen "Unmut" passt und der ÖRR nur auf seine Funktion als Feindbild (Lügenpresse) reduziert wird?
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Mal nebenher: zum öffentlichen Rundfunk gehören auch Radiosender. Und da ist der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Sender so eklatant, das man die Diskussion gar nicht führen müsste. Der Unterschied liegt im Informationsgehalt. Ich höre seit Jahrzehnten Deutschlandfunk (kann auch sein die heißen jetzt Deutschlandradio). Die Infos da sind sehr verlässlich.

Vielleicht gibt es private DAB+ Spartensender die auch was zu bieten haben aber ist wohl unwahrscheinlich.
Ja, also das kann ich echt nur bestätigen. ich höre zwar auch einige nette Lokalsender, die ganz feine Musik spielen und auch die kurznachrichten dieser Sender tun ihren Zweck (mal eben im Auto das neueste hören), aber mit Deutschlandfunk oder auch dem BR (bin hier in Bayern) sind die halt null zu vergleichen.
Die Qulität der Berichte ist da schon immens hoch. Und es geht eben nicht immer nur um Politik sondern auch um komplett andere Themen: Interviews mit spannenden Personen aller Art usw: Das alles kann ein kleiner Lokalsender nicht leisten.
Was Musik angeht streeme ich zB meinen Lieblingssender aus den USA, weil es bei uns sowas garnicht gibt.
Also ich finde, man muss sich mal das Gesamtbild anschauen und wenn man sagt: Ich konsumiere das nicht...hm...ich glaube das trifft echt nur auf die wenigsten zu, dass sie wirklich so GARNICHT von der Arbeit des ÖRR profitieren. Nur weil man kein ARD und ZDF anschaut, heißt das noch lang nicht, dass man nicht direkt oder indirekt davon profitiert, dass wir zumindest noch ein vielfältiges Medienangebot mit Niveau haben.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Und wollen wir auf all das verzichten nur weil das irgendwie zum aktuellen politischen "Unmut" passt und der ÖRR nur auf seine Funktion als Feindbild (Lügenpresse) reduziert wird?
Ich persönlich würde es als erheblichen Verlust wahrnehmen, wenn der ÖR wirklich stark eingeschränkt oder ganz abgeschafft werden würde. Was wären denn die Alternativen, die ein gleichwertiges beständiges und umfassendes Angebot bieten können? Sind die Streamingdienste da wirklich gleichwertig? Oder wollen wir wirklich nur noch alles von YT und Tiktok beziehen?
Welche Quellen sollte man beispielsweise in Zukunft nutzen, wenn man - wie ich - beispielsweise gern hochwertige Dokumentationen über Themen wie Reisen, Umwelt, Natur, Zeitgeschichte, wissenschaftliche Erkenntnisse, Geografie/Geologie, Kunst und Kultur, sowie klassische Musik und Oper/Theater anschaut?
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Das habe ich mich die ganze Zeit gefragt, woher die Alternativen kommen sollen. Wenn ich den öffernlichen Rundfunk massiv beschneide, spare ich vielleicht 15€ Beitrag im Monat. Aber dafür habe ich noch kein einziges neues Programm oder sonst eine Alternative dazuerhalten. Und diese Alternativen entwickeln sich auch nicht, da es sie ja schon gibt. Privat.

Ein Spiegel online Abo kostet 10€ im Monat, und jeder Fernsehsender auch. Wenn ich die alle bezahle bin ich bei 100€ um das zu bekommen, was jetzt 17,90€ kostet. Was da gut dran ist soll mir mal einer erklären. Zwar bekomme ich bei diesen Privatanbietern quantitativ mehr von dem, was ich suche. Aber es ist wie bei einem Fussballabo. Das nützt mir nichts das ich 36 Spiele live verfolgen kann, weil ich höchstens Zeit für 2 habe.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Für mich wäre es eine Alternative, wenn der ÖRR auf ein Minimum zusammengeschnitten würde. Also nur ein paar Hauptprogramme für einen geringen Preis. Die restlichen Sender könnte man als Abomodell anbieten. Entweder einzeln oder als großes Komplettpaket. Würde dadurch nicht unbedingt teurer, müsste sich aber endlich mal dem Wettbewerb stellen.
Wenn man ein attraktives Programm anbietet, dann funktioniert dieses Modell. Ansonsten muss man sich verbessern.
Das bisherige Modell hat versagt
Immer mehr wuchert die Vielfalt, jede noch so kleine Sparte muss dominiert werden. Kosten spielen keine Rolle mehr, man erhöht einfach die Gebühren. Der Zuschauer wird aber inzwischen nicht mehr gefragt, ob das alles noch in seinem Interesse ist.
Das derzeitige Angebot ist doch völlig überzogen.
Daily Soaps, Schlagerpartys und Boulevardmagazine müssen im ÖRR nicht unbedingt sein.
Wenn man sich auf die Kernkompetenzen beschränken würde, käme man auch mit weniger Geld zurecht.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich bin davon überzeugt: Wenn sich der ÖRR dem Markt stellen müsste und Menschen frei darüber entscheiden könnten für was sie zahlen, wäre der ÖRR in seiner jetzigen Form tot.

Bereits jetzt ist es so, dass zwar immer noch einige den ÖRR schauen, aber das Durchschnittsalter liegt bei 64 bzw. 65 Jahren.
.

Die jungen Leute haben sich überwiegend längst vom ÖRR abgewendet und schauen dort keine Dokus mehr, geschweige denn Volksmusik oder Traumschiff. Fast die Hälfte der Deutschen hat ein Netflix Abo, dazu kommen diverse andere Streamingdienste.

Dadurch haben diese Menschen bereits Zugriff auf diverse hochwertige Medieninhalte, beispielsweise National Geographic oder dem History Channel. Und das alles zu sehr überschaubaren Preisen. Netflix gibt es ab 4,99 €!
Gäbe es den ÖRR nicht, dann wäre zudem absehbar, dass Private noch weiter in diese Lücke vorstoßen und sich die vorhandenen Angebote vergrößern würden. Einen Teil des ÖRR Angebotes würden wir dann durch Private bekommen (zum großen Teil kostenlos).

Gut, man kann sich wie du es machst @Dalmatiner mit das teuerste Medium (Spiegel) raussuchen und so tun als ob die Menschen 10(!) solcher Abos bräuchten um den ÖRR zu kompensieren.
Aber selbst wenn du dann zum Schluss kommst, dass der ÖRR mit 18,36 € im Monat einen akzeptablen Preis hat (wenn man den Inhalt umfänglich konsumiert) -> Dieser Preis für die Konsumenten kommt nur zustande, weil man Millionen Menschen, die nicht schauen, dazu zwingt mit zu zahlen. Netflix oder Spiegel wären pro Kopf auch günstiger wenn jeder Mensch ein Abo haben müsste.

Die Kosten entstehen auf dem Rücken derer, die nicht konsumieren.
Und hier finde ich sollten wir differenzieren: Ja, es ist ok wichtige Nachrichten auf Kosten aller zu produzieren, selbst wenn nicht jeder zuschaut. Die Verbreitung wichtiger Nachrichten sollte in einer Demokratie sicher gestellt und nicht alleine den Privaten überlassen werden.
Aber nein, es ist nicht jegliche Unterhaltung auf dem Rücken der Allgemeinheit zu finanzieren. Nein, niemand hat imho das Recht, dass ich ihm sein Traumschiff oder seine Lieblingsmusik mitfinanziere. Und nein, das lässt sich nicht alles mit "Kultur" verkaufen.

Insofern: Ich will euch garnicht den ÖRR komplett klauen. Auch aus meiner Sicht braucht jeder Staat ein staatliches Medium um Informationen unabhängig vom privaten Bereich zu verbreiten. Ein staatlicher Nachrichtensender wäre also vollkommen ok, meinetwegen auch zwei Sender so wie früher. Da gab es auch nur ARD und ZDF.
Und wisst ihr was: Die Menschen haben dennoch überlebt! Wir haben dennoch in eine Demokratie gelebt. Trotz nur zwei Sender und ohne Markus Lanz haben wir es irgendwie geschafft zurecht zu kommen.

Ich würde den ÖRR wie folgt reformieren:
  • Schrittweise Einstellung aller Sender bis auf das ARD und ZDF
  • Einstellung der meisten reinen Unterhaltungsprogrammen und Konzentration auf den Bildungs- und Informationsauftrag gemäß Rundfunkstaatsvertrag
  • Abbau von Doppel- und Mehrfachstrukturen im ÖRR, Reduzierung diverser Gehälter im ÖRR, mindestens Halbierung der Kosten
  • Werbung im ÖRR begrenzt auch am Tag erlauben
  • Abschaffung der GEZ und Umstellung auf ein aus allgemeinen Steuern finanziertes Programm (der Kleinverdiener soll nicht genauso viel zahlen müssen wie der Multimillionär - was derzeit aber so ist!)
  • Verbot politischer Beteiligung und Einflussnahme auf den ÖRR (beispielsweise dürfen keine Politiker mehr in Aufsichtsräten sitzen)
  • Klare Regeln zur Präsenz von Meinungen (alle Parteien sollten zu Wort kommen dürfen. Es sollten Umfragen stattfinden, was Menschen wollen. Mehr Berichterstattung, weniger Meinung)
Ich bin überzeugt wir können so den ÖRR effizienter, transparenter und demokratischer machen und damit auch die stark bröckelnde Akzeptanz der Menschen für den ÖRR wieder stärken.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Für mich wäre es eine Alternative, wenn der ÖRR auf ein Minimum zusammengeschnitten würde.
Das wiederum fände ich sehr traurig. Man sollte als Kritiker bedenken, dass es durchaus aus Menschen gibt, die die Vielfältigkeit des Angebots nicht kritisch sehen sondern wertschätzen. Ehrlich gesagt finde ich es gerade einen positiven Aspekt des ÖR, dass er vielfältig ist und viele Interessen und Sparten abdeckt.
 

Doratio

Aktives Mitglied
Das wiederum fände ich sehr traurig. Man sollte als Kritiker bedenken, dass es durchaus aus Menschen gibt, die die Vielfältigkeit des Angebots nicht kritisch sehen sondern wertschätzen. Ehrlich gesagt finde ich es gerade einen positiven Aspekt des ÖR, dass er vielfältig ist und viele Interessen und Sparten abdeckt.
Die könnten die Vielfalt dann ja abonnieren.
Es würde also nichts wegfallen, zumindest wenn tatsächlich viele Menschen dieses Programm haben möchten. 😉
 

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