Ich kenne es aber auch so, dass man als Privatpatient auch überversorgt wird. Meine privatversicherte Mutter sagt immer, sie kann kaum genesen, weil ihr wirklich jede Untersuchung als "absolut notwendig" angedreht wird und sie deshalb von Untersuchungstermin zu Untersuchungstermin hetzt. Sie scherzt auch immer, die Ärzte hätten doch gar kein Interesse daran, dass sie gesund wird.
Bei akuten Problemen bekam ich bisher stets einen Termin. Bei dringlichen Angelegenheiten hatte immer mein Hausarzt bei den entsprechenden Fachärzten Druck gemacht, dass das wirklich jetzt sein muss und nicht 3 Monate warten kann. Ggf. auch mit Überweisung ins Krankenhaus in die Notaufnahme. Und bei weniger dringlichen Sachen kann die Warterei manchmal sogar von Vorteil sein. Denn so blöd es klingt, manche Dinge gehen tatsächlich von alleine weg, wenn man nur ausreichend lange wartet. Meine Mutter muss sich da viel stärker selber informieren, ob Behandlung xy wirklich was bringt oder nur die Kasse klingeln lässt.
Ich denke dass viele, die sich freiwillig privatversichern lassen, einfach nicht so sehr an die Zukunft denken. Man pokert eben, dass man rechtzeitig in die GKV zurückkann. Oder denkt, man könne das gesparte Geld ganz geschickt investieren, sodass es später die Kosten deckt und noch was ürbrig bleibt. Nicht wenige verzocken sich damit auch.