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Private Krankenversicherung > Beitragshöhe und OP-Kosten ?

Sofakissen

Aktives Mitglied
Dass du in X Jahren Krebs kriegst, wissen die natürlich nicht. Aber sofern du deine Kassenbeiträge ordnungsgemäß bezahlt hast, zahlen die dir deine Krebsbehandlung dann auch anstandslos. Lediglich, wenn du schon Krebs hattest, bevor du in die PKV wechselst kann es sein, dass sie dir nur die Wahl lassen, dass sie für Krebsbehandlungen entweder nicht aufkommen oder sie versichern dich gar nicht erst oder die Beträge sind so horrend teuer, dass du doch lieber in der GKV bleibst.

Es geht hier darum was passiert, wenn du vorherige Krankheiten verschweigst. Wenn du in die PKV wechseln willst, musst du einen ellenlangen Gesundheitsbogen ausfüllen, bei dem Vorerkrankungen abgefragt werden, um darauf basierend dein Risiko und damit deinen Tarif zu berechnen. In der GKV ist das hinfällig, da Vorerkrankungen zumindest bei Pflichtversicherten keine Rolle spielen, bei freiwillig Versicherten weiß ich es nicht, zumindest beim Wechsel von der GKV in die fGKV wird aber nix abgefragt.

So, und wenn dann ein Schlauer meint, er "vergisst" einfach mal, dass er z.B. seine ganze Jugend lang unter einer chronischen Bronchitis litt, um einen billigeren Tarif zu kriegen und er muss später wieder an der Lunge behandelt werden und das kommt raus, dann kann die PKV die Lungenbehandlung verweigern (also nicht die Behandlung selbst, das ist eine Sache zwischen dir und dem Arzt, aber eben die Bezahlung). Du würdest dann schlicht auf den Kosten sitzen bleiben. Oder wenn ich verschweige, dass ich schon mal wegen Depressionen in Behandlung war. Dann kann es passieren, dass die PKV später ebenfalls die Zahlung verweigert, wenn ich erneut wegen Depressionen in Behandlung muss.

Man kriegt bei der PKV eben nur das, was man abschließt. Hat man den Fragebogen bei Eintritt wahrheitsgemäß ausgefüllt, Behandlung xy ist versichert und die Beiträge wurden bezahlt, dann zahlt die Kasse in der Regel auch. Sie zahlt eben nicht, wenn z.B. eine Behandlung von Depressionen wegen vorrangegangenen Depressionen von vorneherein ausgeschlossen wurde. Oder eben bei Falschangaben, dann zahlen sie keine behandlungen, für die sie dich bei Kenntnis nicht oder nur teurer versichert hätten.

Von daher: Fragebogen wahrheitsgemäß ausfüllen und Beiträge zahlen, lesen, was jetzt alles versichert ist, dann passiert auch nix.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Dass du in X Jahren Krebs kriegst, wissen die natürlich nicht. Aber sofern du deine Kassenbeiträge ordnungsgemäß bezahlt hast, zahlen die dir deine Krebsbehandlung dann auch anstandslos.
Und was kostet so eine Krebsbehandlung ?

Das muß der Versicherte doch zunächst vorschießen ?

Wie ist das wenn ich eine OP von 20.000 € habe ?
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Aaalso...

So eine Rechnung von 20.000€ muss man selten von heute auf morgen bezahlen. Die Krankenhäuser wissen sehr wohl, dass manche Leute nicht so viel auf dem Konto haben. Entsprechend reicht man die Rechnung direkt bei der PKV (bei Beamten zusätzlich die Beihilfe) ein, wartet darauf, dass das Geld zurückkommt und überweist es dann ans Krankenhaus. Ich bin mir gerade auch nicht sicher, ob die PKVs die Kosten in solchen Fällen nicht sogar direkt ans Krankenhaus überweisen, kommt alles auf den Vertrag an.

Beamte müssen sich deshalb privat versichern, weil sie von der Beihilfe profitieren (meist zwischen 30-70%). In die normale GKV können sie nicht, da der Staat keine Arbeitgeberbeiträge zahlt. Theoretisch könnten sie denke ich in die freiwillige GKV, aber: Bei der GKV gilt alles oder nichts. Also entweder ich versichere mich zu 100% oder gar nicht. Und da der Staat den Arbeitgeberanteil in vielen Bundesländern nicht bezahlt, muss ich die fGKV voll bezahlen. Da zahle ich dann schon in jungen Jahren so viel, wie die PKV im Alter kostet. Die fGKV lohnt sich höchstens für schlecht verdienende oder kranke Beamte. Im Gegensatz zu Selbstständigen hat man im Alter ja noch die höhere Beihilfe. Meine Mutter hat die zu 70%, d.h. sie muss sich nur zu 30% zusätzlich (privat) versichern. Hat man dann noch eine gute Pension, ist die PKV für Beamte gar nicht mehr soooo viel teurer, nur eben bei besserem Service (denn die fGKV bedient sich entsprechend an der Pension). Deshalb nehmen die meisten Beamten lieber die PKV als die freiwillige GKV.

Und warum viele in der GKV neidisch sind? Naja, versuche mal einen Termin bei einem Dermatologen zu kriegen. Meine Mutter wartet mit ihrer PKV kaum 2 Wochen auf einen Termin. Ich warte mit meiner GKV beim selben Dermatologen 3 Monate bis ein halbes Jahr auf einen Termin, obwohl ich dank Home Office sehr flexibel bin. Das ist jetzt kein Witz. Wenn ich zügig einen Termin bei einem Facharzt will, probieren wir es manchmal sogar, dass meine Mutter unter einem Vorwand einen für sich ausmacht und dann scheinheilig fragt, ob direkt im Anschluss noch ein Slot für ihre Tochter frei wäre, die hätte da auch was und man könnte zusammen fahren.... manchmal klappt's...

Bei vielen anderen Fachärzten sieht es ähnlich aus. Ich suche derzeit (eigentlich seit 2 Jahren) z.B. einen neuen Frauenarzt, weil mein alter mir aufgrund eines Umzugs zu weit weg ist. Aber die einzige Frauenärztin in der Umgebung, die gerade keinen Patientenstopp hat, taugt so wenig, dass ich doch lieber die 100km zum alten fahre und nen Tag Urlaub verbrate. Die Terminvereinbarung meiner GKV bringt mir hier nix, weil ich eben nur das Recht auf nen Termin bei irgendeinem Frauenarzt in der Umgebung habe - die GKV gibt mir dann eben nen Termin bei genau der Ärztin, zu der ich partout nicht will. Wäre ich privatversichert, würde der Patientenstop der anderen Praxen für mich aber nicht gelten, für Privatpatientinnen finden sich immer Termine.

Im Grunde genommen ist es doch so: beide Versicherungen haben ihre Vor- und Nachteile. Sofern man überhaupt wählen kann und nicht zwangsläufig in der GKV bleiben muss, muss eben jeder für sich selber entscheiden, welche Versicherung besser zu einem passt. Ich selber will Zeug wie Einzelzimmer, Oberarzt oder besseren Krankenhausfraß (kann man so und so nicht essen) ohnehin nicht haben. Und in echten Notfällen hatte ich auch keine Terminprobleme, daher warte ich lieber und hole mir dafür die Sicherheit, mir im Alter keine Sorge über die Beiträge machen zu müssen.

Ein anderer verdient vielleicht saugut und hat nicht die Zeit oder Lust, ständig wegen Terminen hinterherzutelefonieren. Dem ist es vielleicht egal, ob er im Alter mehr zahlt, weil er gut vorsorgte und den höheren Preis im Alter eben als Servicepauschale verbucht.
 

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